im Dienst der Rabenvögel - nur wie?

Hallo liebe Vogelfreunde und –freundinnen!

Ich habe mir die Beiträge zwar aufmerksam durchgeschaut, falls ich aber einen zu speziell diesem Thema übersehen habe, dann sagt mir bitte Bescheid.

Die Sache ist die: ich bin seit... ja, seit Jahr und Tag, eigentlich, solange ich denken kann, eine große Rabenliebhaberin. Ich fühle mich diesen Tieren einfach so... verbunden, versteht ihr? Bitte nicht lachen! Es ist nur so: ich möchte meine Kraft in ihren Dienst setzen und weiß einfach nicht wie.
Später, wenn es daran geht, dass ich mir ein Haus baue oder miete, wird in meinem Garten als erstes der Platz für eine große Voliere abgesteckt, soviel ist klar, aber vorläufig ist das leider noch ferne Zukunft!
Aber was kann ich solange tun? Gibt es Tierschutzvereine, die sich speziell um Rabenvögel kümmern, gibt es Forschungsprojekte, vielleicht eine Auswilderungsstation in meiner Nähe? (Ich wohne im Berchtesgadener Land in Bayern) Meinetwegen würde ich herzlich gerne den ganzen Tag die niedersten Arbeiten erledigen, wenn sie nur irgendwie den Tieren zu Gute kommen!

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir helfen könntet!

Liebe Grüße,
Julia

Hallo Julia,

das ist außerordentlich löblich, dass Du Dich um die Vögel bemühen möchtest. Nur eins vorweg: Durch Volierenhaltung zweier Kolkraben tust Du keinem Vogel etwas Gutes, am wenigsten den beiden „Inhaftierten“ (es sei denn, es handelt sich um solche, die aufgrund von Fehlprägung nicht mehr ausgewildert werden können).

Mir wären jetzt keine speziellen Rabenvogelvereine bekannt, aber hier in Baden-Württemberg kümmert sich die Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz (AGW) nicht nur um den Wanderfalken, sondern auch um Uhu und Kolkrabe (weil alle drei ähnliche Bruthabitate mögen und sich an manchen Felsen regelmäßig abwechseln). Die Arbeit der dort aktiven umfasst heutzutage aber nur noch die Erfassung der Brutpaare und Bruterfolge. Horstbewachungen werden keine mehr durchgeführt und nur Uhus werden noch regelmäßig beringt.

Die Kolkrabenbestände in Bayern sind gut (weit größer als in Baden-Württemberg, obwohl ich den Kolkraben auch hier durchaus als recht häufig ansehe). Über Rabenkrähe, Elster und Eichelhäher brauchst Du Dir in Bayern trotz intensiver Bejagung keine Sorgen zu machen und auch für Tannenhäher und Alpendohle kann man eigentlich nicht wirklich aktiv etwas tun.

Kannst ja mal beim Landesbund für Vogelschutz in Bayern nachfragen oder im Internet suchen. Vielleicht kannste über die ja bei Brutbestandsermittlungen oder so mitmachen.

VG
Pere


P.S: Falls Du wirklich gute und hochinteressante Lektüre zum Kolkraben suchst, würd ich Dir unbedingt das Werk von Glandt, Der Kolkrabe, empfehlen.

Hallo Peregrinus,

erstmal vielen Dank für deine Antwort!

Aber in einem Punkt hast du mich wohl missverstanden - ich will keineswegs Kolkraben oder andere Rabenvögel als Haustiere halten, denn das wäre zweifelsohne Tierquälerei.
Ich habe aber vor, eine Art "Auffangstation" für verletzte und pflegebedürftige Tiere einzurichten, die im Tierheim oder von Privatpersonen abgegeben werden. Und anschließend werden die, wenn möglich, natürlich wieder ausgewildert. Aber bis dahin hat es noch viel Zeit!

Vielen Dank für den Buchtipp - Ja, ich bin sogar SEHR interessiert!! - ich werde es mir gleich zulegen! Soll ich dir dann später schreiben, wie ichs fand? :-)

Liebe Grüße,
Julia

Hallo Julia

vorweg, bzgl. Rabenvögel empfinde ich genau so viel Faszination für diese schwarzen Gesellen wie du. Wegen der Haltung selbiger in einer Aussenvoliere, gehe ich mit Peregrinus konform. Einen Gefallen tust du den Vögeln damit bestimmt nicht.

Dann noch etwas anderes, damit du zu Gleichgesinnten stossen kannst, klick mal hier

ravn schrieb:

Aber in einem Punkt hast du mich wohl missverstanden - ich will keineswegs Kolkraben oder andere Rabenvögel als Haustiere halten, denn das wäre zweifelsohne Tierquälerei.
Ich habe aber vor, eine Art "Auffangstation" für verletzte und pflegebedürftige Tiere einzurichten, die im Tierheim oder von Privatpersonen abgegeben werden. Und anschließend werden die, wenn möglich, natürlich wieder ausgewildert.

Zum Vergrößern anklicken....

Prima! Aber denk dran, die aufgenommenen Vögel schön brav an die zuständige Naturschutz- bzw. Jagdbehörde zu melden, damit nicht irgendwann die Polizei dasteht und Dich wegen illegaler Wildvogelhaltung durchsucht.

ravn schrieb:

Vielen Dank für den Buchtipp - Ja, ich bin sogar SEHR interessiert!! - ich werde es mir gleich zulegen! Soll ich dir dann später schreiben, wie ichs fand? :-)

Zum Vergrößern anklicken....

Ja, bitte unbedingt! Da gibt es noch eine Reihe anderer Vogelarten, die in dieser Bücherserie behandelt werden. Im Gegensatz zu den anderen einschlägigen Monographien wird hier insbesondere auf ökologische Zusammenhänge eingegangen, nicht nur die reine Biologie runtergebetet. (Für mich persönlich genauso interessant ist "Europas Geier - Flugriesen im Aufwind" aus derselben Serie, aber das nur am Rande.)

VG
Pere

Hallo Sonja, hallo Pere!

Es ist ja noch lang nicht soweit, noch habe ich ja weder Haus und Garten noch Voliere und Genehmigung - und das nötige Know-how. Ich bin ja immerhin auch erst 17, aber das ist nun mal ein Traum von mir, den ich mir erfüllen werde, komme was wolle. Aber erst nachdem ich mich gründlich informiert und die Genehmigung von den Behörden bekommen habe. In diese Sache will ich nicht unvorbereitet reingehen, immerhin geht es um lebendige Geschöpfe und keine Steinsammlung. Das nur am Rande!

Ein erster Schritt zur Erfüllung meines Traums ist, wie gesagt, mehr über meine geliebten Raben zu erfahren und, wenn möglich, Praxis im Umgang mit ihnen zu bekommen. Danke an dieser Stelle nochmal für den Buchtipp, morgen gehts ab in die Bücherei. Dann müssen Krimi & Co. eben mal warten!

Freut mich, dass du mich verstehst, Sonja - aber das ist auch nicht schwer bei diesen wunderschönen, intelligenten Tieren, nicht wahr?

Liebe Grüße,
Julia

Na, dann bist Du doch nicht so weit weg von einer bekannten Forschungsstelle für Kolkraben: http://www.mamilade.at/gruenau/konr...ugaense/1006620-gruenau_forschungsstelle.html