Amsel mit kaputtem Fuß - was tun?

Diskutiere Amsel mit kaputtem Fuß - was tun? im Forum sonstige Vogelarten im Bereich Wildvögel - Manchmal kommt hier ein Amselhahn vorbei, der einen verletzten Fuß hat. Es handelt sich um keine frische Wunde o. Ä., denn er hat das Problem...
crypteria

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geheimer Amselfreund
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Manchmal kommt hier ein Amselhahn vorbei, der einen verletzten Fuß hat. Es handelt sich um keine frische Wunde o. Ä., denn er hat das Problem schon länger. Irgendwie kann er mit dem einen Fuß nicht auftreten. Er sieht eigentlich fit und gesund aus und heute morgen hat er auch Kontaktrufe verlauten lassen, dennoch war ich ziemlich schockiert zu sehen, dass er sich inzwischen mit dem rechten Flügel abstützt, um sein Gleichgewicht zu halten.
Ist das denn normal?
Nicht, dass er nun doch bald den Geist aufgibt ...

Ist es denn empfehlenswert, den Vogel einzufangen und zum Tierarzt zu zerren?


Ich würde ihm gern helfen, denn wenn ich einen verletzten Menschen finden würde, würde ich das ja auch tun, weiß bloß nicht wie ...

Und kommt mir bitte nicht mit "Das ist die Natur", denn wenn ich mir draußen ein Bein breche ist es auch nicht "Natur", dass in wenigen Minuten der Notarzt kommt und ich Schmerzmittel und OPs bekomme und gepflegt werde ...

Danke für alle Infos! :o
 
wir hatten auch mal einen winter lang(2006/2007) ne amsel mit einem kaputten fuß, sie war ansonsten recht fit und hat sich auch gut an unserem futterhaus versorgt. ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen, weshalb ich mal davon ausgehe, das es wieder verheilt ist. ein mensch stirbt ja acuh nicht einem gebrochenen bein. wenn es schliomm aussieht und der vogel auch nicht mehr ganz gesund wirkt, kannst du mal versuchen ihn einzufangen, wenn du es aber nicht schaffst, dann macht dem vogel die leiche behinderung nichts. du musst ja acuh daran denken, dass die brutzeit unmittelbar bevorsteht. wenn du ihn nun zu dir nimmst und ihn in, ich sag mal 3 monaten wieder freilässt, sind überall besetzte reviere, und er wird sowieso von allen "verhaun".

also ich würde ihn lassen und wirklich nur reinnehmen, wenn er wirklich total schlecht zurecht ist!

LG
Josef
 
Oops, das mit den Revieren stimmt. Was mich interessiert ist einfach, was er hat, und ob man mit einem kleinen Schnitt beispw. Abhilfe schaffen kann. Dieses Abstützen mit dem Flügel sah jetzt schon arg "behindert" aus und auch so, als ob es schlimmer geworden wäre. Vielleicht ist es aber auch schlau und normal, den flügel als krückstock zu nehmen? Gleichzeitig ist er ja flugfähig und schnell und er kriegt bestimmt einen Herzanfall, wenn ich ihn plötzlich einfange, denn er versteht ja nicht, was ich will. Also: Wie fange ich ihn ein, ohne dass er sich dabei was bricht und in totale Panik verfällt? Ich hasse so etwas, grrrrr ... 8( :k
 
Würde lediglich versuchen, ihm etwas Futter anzubieten.
Ist die Verletzung schon älter, kann ein TA da sicher auch nichts mehr machen. Daß der Vogel sich zusätzlich mit dem Flügel abstützt, ist ja ein Zeichen für Schmerzen oder Gleichgewichtsprobleme. Der arme Kerl! Wenn der Versuch ihn einzufangen schief geht, wirst Du ihn so schnell nicht wiedersehen. Drücke die Daumen, daß es von alleine wieder heilt.
LG Drea
 
Wie fange ich ihn ein, ohne dass er sich dabei was bricht und in totale Panik verfällt?

wenn es ihm wirklich schlecht geht, wird er keine anstalten machen. ich habe mal ein rotkehlchen auf der straße aufgelesen, das saß einfach nur da rum und ich hätte es beinnahe noch mit den fahrrad überfahren, weil es wie ein blatt aussah. als ich es nehmen wollte, zeigte es auch keine angst. also: wenn du ihn fangen kannst, braucht er hilfe, sonst nicht, so einfach ist das!!

LG
Josef
 
Solange die Amsel soweit fit ist, einfach lassen. Wir hatten hier auch einen Storch mit verletztem Fuss. Dieser ist mit der Zeit abgestorben. Der Storch hat danach aber erfolgreich gebrütet und war nur auf der Nahrungssuche etwas behindert, weil er mit dem Bein ohne Fuss natürlich im weichen Rietboden immer etwas eingesunken ist. Trotzdem hat er es geschaft.
 
Falls Du ihn kriegen kannst, würde ich dennoch mit ihm zum Tierarzt gehen. Wenn man ihm leicht helfen kann, hat er nichts davon, wenn er den Rest seines Lebens mit einer Art Behinderung herumlaufen muß. So kriegt er auch keine Amseldame und kein Revier, wenn er nicht fit ist.
Meist ist es kein großer Aufwand, das Tier zu pflegen, Du solltest nur schauen, daß Du einen Tierarzt findest, der sich mit Wildvögeln ein bißchen auskennt. Frag doch mal beim örtlichen NABU oder BUND nach, die kennen sicherlich jemand.
 
Wenn er das Problem schon länger hat, bringt es just gar nix, weil alte Brüche/ Verletzungen ohnehin verschwindende Heilungschancen haben... Wenn es ein altersbedingtes Wehwehchen ist, kann man dem Vogel schon gar nicht helfen, und ihn fangen, um ihm dann einen Herzschlag zu bescheren oder ihn einschläfern zu lassen, kann der Sinn nicht sein...
Und weißt du, was das für einen ansonsten gesunden Vogel für ein Streß ist, gefangen zu werden, in einen Karton gesteckt zu werden, in ein Haus/ Zimmer geschleppt, und dort von neuem gegriffen zu werden, etc.? Dann wieder in die Kiste, und wieder Autofahrt?

So traurig es ist, es ist nun mal leider nicht zu ändern, und dem Vogel wird damit mehr geschadet, als es nützt...
Das ist, mag man es sehen, wie man will, nun mal leider der Lauf der Welt.

Bei uns am Tegeler See, wo ich öfter Vögel beobachte, sind drei fehlfarbene, mindestens 9 Jahre alte Stockerpel (1 weißer, 2 weizengelbe, und durch ihre Farbe und ihre Ortstreue stets einwandfrei über Jahre wiederzuerkennen).
Einer der beiden Weizengelben fing im Herbst vorletzten Jahres ('06) an zu hinken, wahrscheinlich ist da mal ein Schwan draufgelatscht im Getümmel der Fütterungen, und es hat sich wieder gebessert, wenngleich er immer noch etwas weiter hinkt... Diesen Winter nun hat er auch noch was am rechten Flügel bekommen, er kann ihn nicht mehr richtig anlegen, und fliegen kann er auch nicht mehr... Ich denke, daß wird aufgrund des Alters eine Arthritis sein (oder kann eine Ente sich auch die Schulter auskugeln?)... Helfen kann ich dem auch nicht, weil er flink ist, und sich nicht fangen ließe...
Ebenso wie mir die ansässigen Kanadagänse sehr, sehr am Herzen liegen, aber wenn eine von denen mal ein Plesierchen hat, muß ich schlucken, an mich halten, und die Natur ihren Lauf nehmen lassen, so schwer es mir auch fällt...
Das gefällt mir keinesfalls, aber solange keine menschenverursachte Sache vorliegt (in Angelschnur verheddert oder so), wäre es nicht richtig, einzugreifen, weil es halt der Gang des Lebens ist. Das ist eine bittere Pille, die man als Naturfreund leider schlucken muß!

Grüße, Andreas
 
also mein hund hat letzten sommer eine junge amsel gefangen und ihr das bein gebrochen. war mit ihr beim Tierarzt und es ist auch wieder verheilt jedoch ist es schief und der amselmann kann nicht richtig drauf stehen sondern schleift es manchmal nur ein wenig mit. Der Tierarzt hat mir dann gesagt, dass ich die amsel nicht wieder auswildern kann, da sie durch das Bein sehr behindert wird und sich auch warscheinlich kein Revier und kein Weibchen erkämpfen kann. Außerdem meinte er , dass Amseln im Winter wenn es friert immer bei sietzen ein Bein ins gefieder ziehen damit es nicht erfriert. Meine amsel kann aber auf dem einen Bein nicht stehen und somit würtde es dann abfrieren, da sie ja dann immer nur eins ins gefieder hochziehen kann. Also wenn deine Amsel so eine starke verletzung hat , dass sie auf dem einen Bein nicht stehen kann , würd ihr im Winter warscheinlich das eine Bein abfrieren....
 
quatsch, wenn einem Vogel kalt ist, verwandelt er sich in eine dicke Flauschkugel :~, unter der beide Beine verschwinden und gewärmt werden, das Beinchen wird so schnell nicht abfrieren. Habe einen zahmen Eichelhäher, der ein kaputtes Bein hat, das er nicht mehr belasten kann, aber abgefroren ist es ihm noch nicht im Winter bei strengen Minusgraden.
In meinem früheren Zuhause im Garten lebte ein Amselhahn mit nur einem Fuß über viele Jahre lang, hat sogar sein Revier verteidigen können und jedes Jahr Junge aufgezogen.
Fazit: Auch Tierärzte wissen nicht alles:zwinker:
LG
Angie
 
Thema: Amsel mit kaputtem Fuß - was tun?

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