Fußringe für Wildvögel?

Diskutiere Fußringe für Wildvögel? im Forum sonstige Vogelarten im Bereich Wildvögel - Eine Frage: Kann man eigentlich Wildvögeln, die man aufgezogen hat und danach auswildern möchte, Fußringe verpassen lassen? Nicht als...
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Krabat

Guest
Eine Frage:
Kann man eigentlich Wildvögeln, die man aufgezogen hat und danach auswildern möchte, Fußringe verpassen lassen?

Nicht als Besitzanzeige, sondern zu ihrem eigenen Schutz, damit ihnen kein böser Mensch etwas antut oder zumindest, falls er ihnen etwas antut, ein bisschen Panik bekommt (z.B. bei Rabenvögeln, die ja durch die zahlreichen Vorurteile ihnen gegenüber immer etwas gefährdet sind).

Falls ja, wäre das überhaupt ratsam oder könnten den Vögeln dadurch irgendwelche Nachteile entstehen?

Und falls keine Nachteile, wohin muss man sich wenden, um so eine Aktion vorzunehmen?

Grüße und Danke, Krabat
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Krabat!

Nur von Vogelwart werden die Vögel beringt und geforscht. Falls Du die handaufgezogen Vögel beringen möchtest, mußt Du den Vogelwart melden.
 
Hallo Krabat,

ich habe auch schon oft darüber nachgedacht, die Ausgewilderten irgendwie kenntlich zu machen. Vor allem, um ein wenig nachvollziehen zu können, wer es wirklich dann draussen schafft, Ist ja leider oft ein wenig Spekulation.

Aber ich denke, dass egal ob Ring oder andere Markierung, dies dem Vogel eher schadet. Die wilden Artgenossen merken, wenn etwas anders ist und ich befürchte immer, dass sie den Vogel dann nicht wirklich als Artgenossen akzeptieren.

Aber wie gesagt, das ist nur eine Befürchtung von mir. Vielleicht kann ja hier jemand genaueres dazu sagen?

Liebe Grüsse,

Dagmar
 
ringe

ich kann sehr gut nachvollziehen weshalb du kennzeichnen willst .ist auch nicht sonn problem kannst farbringe benutzen frei verkaeuflich ,, allerdings lass dir sagen ich habe schon viele Vögel gesehen, die jaemmerlich verreckten weil sie mit dem ring irgendwo im gezweig haengen geblieben sind ich bin ein feind der beringung tue es nur da und ungern wo es dasss gesetz verlangt tschau roland
 
Farbige Beringung, hmmm...

Als wir einmal drei Rabenkrähengeschwister aufzogen und dann in die Freiheit entließen, habe ich es anschließend bereut, daß wir sie nicht zuvor verschiedenfarbig beringt haben. Ich hätte gerne ihren späteren Werdegang und Lebensweg weiterverfolgt. Andererseits habe ich auch Addi's Bedenken, daß eine Beringung für einen Wildvogel sehr gefährlich sein kann. Mir fehlt hier vollständig die Erfahrung. Ich wäre dankbar, wenn hierzu jemand fundiert Stellung nehmen könnte. Und wie Dagmar schreibt, ist es jetzt zumeist nur Spekulation, ob es ein von Menschenhand aufgezogener und in die Freiheit zurückgegebener Wildvogel wirklich schafft. Mit einer Beringung könnte auch geklärt werden, ob man so einen Vogel möglichst früh oder besser erst später entlässt und der Natur zurückgibt. Und vielleicht spielt bei der Gefährlichkeit auch die Art der Beringung eine Rolle.

Gruß vom Rabenvater
 
nachvollzug

ich habe zig mal erlebt dass meine zahmen dohlen...... beringt .........sich wunderbar wieder in die wilde gruppe einfügte tschau
 
Hallo, vielen Dank für Eure Meinungen und Bedenken. Dass sie sich selbst erhängen will ich natürlich nicht!!!
Hatte schon mal einen Wellensittich, der mit seinem Ring an einem Glöckchen hängengeblieben ist und dort wahrscheinlich den ganzen Vormittag mit dem Kopf nach unten baumelte!

Habe mit meinem Stammtierarzt über dieses Thema gesprochen. Er meinte, dass so ein Ring wenig bringt, denn wenn jemand Krähen bzw. Elstern abknallen will, dann wird er das sowieso tun, zumal er den Ring aus weiterer Entfernung gar nicht sieht.

Über weitere Meinungen und Erfahrungen wäre ich dankbar,
Krabat
 
Hallo Krabat!

Ich habe noch nie erlebt, ob ein beringte Vogel einen Unfall hat!!!
Mein Dreifarbenglanzstar, Kapuzenzeisig, Fichtenkreuzschnäbel, Birkenzeisige, Stieglitze, Hänflinge und Erlenzeisige waren bzw. sind teilweis geschlossen und andere offen beringt und hatten/haben noch nie einen Unfall mit den Ring!!!
 
hi,
ich wollte jetzt eine dohle handzahm machen und wollte fragen ob man dann ein ring dranmachen kann um sie wiedderzuerkennen wenn sie mit anderen dohlen fliegt
 
ja rein teoretisch schon nur wie gesagt wenn sie im zweig hängen bleibt verrekt dieses arme tier das will man ja acuh nciht es leigt in deienr Hand
 
Warum willst du eine Dohle zähmen?
Es schadet dem Vogel mehr als es ihm hilft, ich zweifle daran das du Experte bist ansonsten müsste dir die Folgen klar sein. Er verliert die Scheu vor Menschen kann diese anfliegen, Leute fühlen sich attakiert. Das kann den Tod für die Dohle bedeuten, ich spreche aus Erfahrung.
 
So langsam haben wir doch wirklich genug Themen - m.E. immer vom gleichen User - über Dohlen. Kann man die nicht mal zusammenlegen?
 
Der Thread ist zwar uralt aber ich grab ihn dennoch aus. Wo kann man sich bezüglich der Beringung von Wildvögeln melden?
Besteht überhaupt Interesse von Vogelwarten 0815 Vögel zu beringen um mehr über ihren Lebensraum zu erfahren. Mir gehts darum dass ich seit einigen Jahren genau Niststatistiken führe und da wäre es halt eventuell von Interesse ob die gleiche Meise immer im gleichen Kasten brütet oder zumindest deren Nachwuchs.
mfg El Hadji
 
Ich würde meine Zöglinge nicht beringen. Bin auch kein Freund davon.
Welchen tieferen Nutzen für die Vögel - abgesehen davon, dass man es dann weiss - hat es, zu wissen ob dieselben Vögel in dieselben Kästen gehen?

Im Gegenzug birgt jeder Fremdkörper, den ich am Tier anbringe ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Auch wenn die RInge "sicher" sein sollen - bei Hühnern habe ich da schon die unmöglichsten Sachen gesehen - trotz perfekt passender Ringe.
Inwiefern soll so ein Ring den Vogel schützen?
Entweder, der Vogel fällt einem Räuber zum Opfer - dann nützt der Ring nichts, sondern schadet unter Umständen noch den Jungtieren des Räubers, die den wohlmöglich verschlucken.
Oder der Vogel landet in Südeuropa in irgendeiner Klebe - oder Netzfalle - da wird kaum jemand wegen des Ringes das Tier wieder frei lassen - er landet trotzdem auf dem Teller.
Oder dem Vogel passiert was und er gerät an einen Menschne, der ihm hilft - der würde dem Vogel mit oder ohne Ring gleichermaßen helfen.

LG
Kirstin
 
Für den Vogel hat ein Ring null Nutzen, ich will ihm damit auch nicht helfen. Es geht halt darum ob die Daten für jemanden Interessant wären. Super wären ja Micro RFID Tags in Zukunft.
 
Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn jedes Jahr werden hier in der BRD Tausende von Wildvögeln beringt, auch wenn es meist darum geht, Zugrouten zu erforschen.
Wenn ordnungsgemäße Ringgrößen verwendet werden gibt es auch keine Probleme und wenn eine besondere Gefahr davon ausgehen würde, würden besonders Wissenschaftler und Ornithologen wohl darauf verzichten, weil sonst Forschungsergebnisse unmöglich wären.
Da aber fast 80% der jungvögel wohl nicht die Geschlechtsreife im nächsten Jahr erreichen, mußt du dann aber eine Menge Jungvögel beringen, um Ergebnisse/Erkenntnisse in den Folgejahren zu bekommen.
gast
 
Es ist klar, dass beringte oder anderweitig markierte Wildvögel eine etwas höhere Sterberate haben als nicht-beringte. Ein Ring ist ein Alleinstellungsmerkmal für Beutegreifer, besondern, wenn er farbig ist, und kann das Risiko erhöhen, irgendwo hängen zu bleiben. Bei sehr kleinen Vögel kann auch das Gewicht den Zug beeinflussen. Und zuletzt ist natürlich der Beringungsvorgang an sich extremer Stress, evtl. mit Schockmauser verbunden, oder provoziert bei Nestlingen ein zu frühes Verlassen des Nestes (oder ein Fernbleiben der Altvögel).
All das kann passieren, aber in den meisten Fällen passiert es natürlich nicht, sonst wäre Beringung zwecklos.

Dass du offizielle Vogelwartenringe bekommst, glaube ich tatsächlich kaum. Ich kenne eine Auffangstation, die das schon jahrelang machen möchte, aber es kommt keine Bewilligung. Du kannst es aber natürlich einfach mal probieren. Ich würde aber abwägen, ob du damit wirklich wichtige Ergebnisse erzielst und das die Umstände rechtfertigt, oder ob es einfach mal "interessant" wäre - in dem Fall würde ich auf Beringung verzichten.
 
Es ist klar, dass beringte oder anderweitig markierte Wildvögel eine etwas höhere Sterberate haben als nicht-beringte. .
Gibt es dafür handfeste Belege, denn das würde die die jährlichen Fangaktionen der Vogelwarten zur Zugzeit als absurd darstellen?
Ein Ring ist ein Alleinstellungsmerkmal für Beutegreifer, besondern, wenn er farbig ist, und kann das Risiko erhöhen, irgendwo hängen zu bleiben.
a)Ich dachte immer, Beutegreifer orientieren sich am Bewegungsablauf ihrer Opfer und nicht an der Unterseite , wo ja der Ring am Fuß angebracht wird? b)Das wird nur bei zu großen Ringen der Fall sein
Bei sehr kleinen Vögel kann auch das Gewicht den Zug beeinflussen. Und zuletzt ist natürlich der Beringungsvorgang an sich extremer Stress, evtl. mit Schockmauser verbunden, oder provoziert bei Nestlingen ein zu frühes Verlassen des Nestes (oder ein Fernbleiben der Altvögel).
a) Ist denn bekannt wie viel so ein Ring mit einem Durchmesser von 3mm wiegt? Denke das entspricht etwa dem Gewicht von 2 Zehenkrallen des Vogelfußes. Dann stellt der Fuß an sich ja ein größeres Handycap dar. b) Beringt wird zwischen dem 6-10 Tag, je nach Vogelart und Ringgröße, da kann kein JV das Nest verlassen und keiner wird ja so leichtsinnig sein einen hudernden Altvogel vom Nest zu scheuchen! c) Auch das Problem der Schockmauser stellt sich überhaupt. nicht.
All das kann passieren, aber in den meisten Fällen passiert es natürlich nicht, sonst wäre Beringung zwecklos.

Dass du offizielle Vogelwartenringe bekommst, glaube ich tatsächlich kaum. Ich kenne eine Auffangstation, die das schon jahrelang machen möchte, aber es kommt keine Bewilligung.
a) Sicher kann man sich selbst Ringe bestellen, aber wenn es geht ohne Züchternummer, da man sich nicht im legalen rechtlichem Raum bewegt, ebenso kann man sie farblich passend zum Vogelfuß haben, oder man färbt sie. Sicher sollte man auch erwähnen, das man eine Beringung bei Offenbrütern unterlassen sollte, die JV geraten in höchste Gefahr. Hoffe aber, das der Fragesteller sich detailliert mit der Materie beschäftigt hat, denn einige Sachen sollte man schon beachten!
Du kannst es aber natürlich einfach mal probieren. Ich würde aber abwägen, ob du damit wirklich wichtige Ergebnisse erzielst und das die Umstände rechtfertigt, oder ob es einfach mal "interessant" wäre - in dem Fall würde ich auf Beringung verzichten.
 
Gibt es dafür handfeste Belege, denn das würde die die jährlichen Fangaktionen der Vogelwarten zur Zugzeit als absurd darstellen?
Ich hab gestern beim Schreiben noch ein paper gesucht, was das belegt, aber auf die Schnelle keines gefunden - ich hab aber schon mal eins gelesen, das ganze ist untersucht und man hat eine geringfügig höhere Sterberate nachweisen können. Allerdings wirklich nur geringfügig. Der Nachweis ist verständlicherweise auch schwierig, denn wie soll man die Vergleichsgruppe erkennen, die nicht gekennzeichnet ist?

a)Ich dachte immer, Beutegreifer orientieren sich am Bewegungsablauf ihrer Opfer und nicht an der Unterseite , wo ja der Ring am Fuß angebracht wird?
Ein jagender Greifvogel erkennt das, z.B. weiß ich von Falknerkollegen, dass Wanderfalken bei der Krähenjagd sehr oft Krähen mit verkrüppelten Zehen schlagen, weil in dem Moment dieses Individuum im Schwarm auffällt. Farbberingte Möwen z.B. sind sehr auffällig. Aber klar, wenn eine bewegungsbehinderte Beute dabei ist, wird die vorgezogen. Wie gesagt gehen wir hier davon aus - und das bezieht sich auch auf deine anderen Kommentare - dass das handycap für dem Vogel minimal ist, aber eben da. Es gibt ja auch jede Menge Vögel, die beringt unglaublich alt geworden sind.

Bei Nestlingen gibts natürlich keine Schockmauser, aber bei der Beringung von Altvögeln - das war mehr so der Vollständigkeit halber... Und Meisen sind natürlich auch keine Offenbrüter, aber du weißt schon, was ich meine ;)
 
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