Mein Zaunpfahl piept

Hallöchen,
erstmal hoffe ich, dass ich hier im richtigen Themenbereich bin und falls nicht, entschuldige ich mich hiermit

Zuerst die Vorgeschichte. Ich saß an meinem Schreibtisch vor dem Fenster und es flogen immer wieder zwei Kohlmeisen davor herum, bis die dann plötzlich verschwanden. Anfangs dachte ich mir nichts dabei bis mir auffiel, dass sie in meinem Zaunpfahl verschwanden, in dem eine kleine (bis mittelgroße) Öffnung ist.
Da dieser Zaunpfahl hohl ist, dachte ich mir, dass die da bestimmt ein Nest gebaut haben. Also ging ich raus und wartete bis die beiden außer Sichtweite waren und warf einen Blick hinein, sehen konnte ich nichts aber ich hörte ein ganz leises Piepen. Also bin ich schnell wieder gegangen und habe ein Schloss um das Tor gemacht damit es keiner mehr öffnen kann, da Tor und Pfahl aus Metall sind und das ganz schön laut sein kann.

So und nun mein "Problem" bzw. meiner Frage.
Da ich das Nest nicht sehen konnte, gehe ich davon aus, dass es ganz schön tief im Pfahl sein muss und nun mache ich mir Sorgen, dass die Kleinen, wenn sie beginnen wollen zu Fliegen, da nicht raus kommen. Ich möchte nun wirklich nicht, dass sie darin sterben. Oder dass sie darin erfrieren wenn es kalt ist.
Und sollte ich irgendwie nachschauen wie tief das Nest ist und wenn ja wie?
Oder soll ich einfach warten und gucken ob die dann irgenwie rauskommen was ja eigentlich am sinnvollsten ist ... aber was mache ich wenn die da nicht rauskommen?
Zur Not würde ich auch den Zaunpfahl rausreißen
aber das wäre ja auch ganz schön Stress für die Vögelchen.

Freue mich auf Antworten da ich nun wirklich überhaupt keine Ahnung von Vögeln habe.

Ich habe einfach mal ein Foto beigefügt, damit man sich ein Bild von dem besagten Pfahl machen kann.

hallo Milchschnitte

diesen kuriosen Nistplatz haben die Kohlmeisen wohl aus purer Wohnungsnot gewählt. Aber da die Altvögel offenbar füttern und bisher problemlos rauskommen, sollten es die Jungen dann auch schaffen (hoffentlich).
Wir hatten mal einen Beitrag, da brüteten die Meisen auch in irgendso einer Röhre. Mal gucken, ob ich das wiederfinde.

Vorschlag:
Häng im Herbst einen Nistkasten auf und mach das Loch dicht.

Ich finde es sehr toll, dass dir die Vögel nicht egal sind. Meine Nachbarn sehen das anderst Alles was bei denen irgenwas im Garten macht wird verscheucht.

Naja zu gemacht werden sollte das Loch sowieso... nachdem eine Klingel eingebaut ist aber das muss nun wohl warten

und Nistkästen haben wir hier eigentlich recht viele und min. einer ist auch frei.
Aber wer weiß? Vielleicht ist der Zaunpfahl ja besonders gemütlich oder man hat von dort einen tollen Außblick

Danke schon einmal für die Antworten, ich hoffe auch das die Vögel es da raus schaffen

LG

Du könntest ausloten, wie tief das Nest im Pfahl steckt. Bindfaden mit etwas "schwerem" durchs Loch stecken und bis Du auf Widerstand stößt herunterlassen, dann messen. Fraglich, ob so viel Intervention den Meisen nicht schaden könnte.

Ich hätte aber auch Sorge, dass die Kleinen da nicht rauskommen, sie sind ja "Anfänger" und lange nicht so geschickt wie die Elternvögel. Hast Du denn eine Vorstellung, wie alt die Kleinen sein könnten? Die Brutdauer beträgt 14 Tage und die Nestlingszeit noch einmal 18 bis 21 Tage, danach werden die Kleinen noch einige Wochen von den Eltern geführt.

Wenn man wüßte, wie alt genau die Kleinen sind, könnte man ab dem voraussichtlichen Ästlingsstadium aufpassen, ob die Kleinen es schaffen, aus dem Pfahl zu kommen, ob vielleicht die Elterntiere aufgeregt um den Pfahl herumflattern, weil die Kleinen rauskommen sollen, es aber nicht tun etc.

Man müsste eine Kamera herunterlassen können um ein Foto zu machen, anhand dessen man das Alter abschätzen kann.

LG astrid

Moin.

Die Jungvögel werden da schon rauskommen. Und wenn nicht, dann ist das eben so. Wenn die Altvögel einen so ungeeigneten Platz wählen um zu brüten und sie merken, dass die Brut nicht erfolgreich ist (eben dadurch, das die Jungvögel nicht ausfliegen (können)), dann werden sie höchstwahrscheinlich einen solchen Platz kein zweites Mal wählen.

In einem solchen Fall sollte man nicht eingreifen, ganz einfach um zu verhindern, dass die Nachkommen selbst später einen solchen ungeeigneten Ort wählen und dann möglicherweise selbst vor einem Problem stehen.

Und noch etwas: Ein "ausloten" der Tiefe oder auch direktes fotografieren ist eine massive Störung und darf laut Gesetz nicht sattfinden.


Geierhirte

War mir schon klar, dass der Einwand kommt, dass die Altvögel dann scheinbar "deppert" und nicht sehr lebenstüchtig sind und sich besser auch nicht vermehren sollten. Aber angenommen es steht fest, dass die Jungvögel nicht den Pfahl verlassen können, darf man dann daneben stehen und sie verrecken lassen?

LG astrid

Geierhirte schrieb:

Die Jungvögel werden da schon rauskommen.

Zum Vergrößern anklicken....

Glaube ich auch - die Kohlmeisen haben da sicher einen sehr guten Instinkt. (Ein Vogel, der seine Jungen in Nester setzt, aus denen sie nicht rauskommen wenn sie flügge sind, stirbt bald aus!)

Ich habe auch schon so ein "Pfahlnest" gesehen (bei Sumpfmeisen), und neulich lief hier im Forum sogar eine Diskussion über Wasserpumpennester

Auf einem Bahnhof hier in der Gegend habe ich Kohlmeisen gesehen, die im Träger der Oberleitung nisten ... zwei Meter schräg über dem Fernbahngleis, wo die Züge mit 100 Sachen durchrasen! Lärmempfindlich sind die wohl eher nicht

Wie nahe hängen denn die Nistkästen beieinander?
Vielleicht haben sie den nicht belegt, weil sie damit den anderen, bereits in den anderen Kästen brütenden Pärchen sonst ins Revier kommen.
Vielleicht muss man dann die Kästen besser in der Gegend verteilen.

Deine Sorge versteh ich gut, hab schon viele so unmögliche Pfahlnester gesehen und mir Sorgen gemacht, meistens gings aber gut.

Nur einmal hab ich ein Nest in einem Pfahl gefunden (war ein glattes Plastikrohr), wo beim Nachschauen einen Monat später nur noch die Skelette von wohl bereits Ausflugbereiten Kohlmeisenkindernj drin waren :(
Ob sie "nur" nicht ausfliegen konnten, weil sie nicht hinauskamen oder irgendein anderer Mensch sie gefunden und gestört hat (jemand hatte einen von den kleinen Trinktetrapacks hineingesteckt -.- könnte aber auch gewesen sein, als die Kleinen schon tot waren), kann ich nicht sagen :(

Hallo!

Wichtig wäre, dass die Jungvögel innen eine rauhe Struktur zum Hochklettern haben, welches sie durch Flatterbewegungen unterstützen, dann kommen sie ohne weiteres von selber raus.

Krepieren lassen würde ich sie nicht, denn: Es ist oft so/ die Regel, dass Nistkästen in viel zu geringem Abstand voneinander aufgehängt werden, die Vögel aber dennoch ihre Territoriumsgrößen brauchen.
War der Zaunpfahl die einzige Möglichkeit, ohne anderen besetzten Revieren ins Gehege zu kommen, so können die Meisen nichts dafür, und es gehört geholfen.

Durch Lauschen am Zaunpfahl in verschiedenen Höhen lässt sich die Nesthöhe sicherlich recht genau orten, so dass man zur Zeit des Ausfliegens eventuell einen Streifen Jutegewebe ins Loch stecken kann. der bis zum Nest herunterreicht, und außerhalb vielleicht mit etwas unauffälligem Klebeband befestigt wird.

Grüße, Andreas

Dankeschön für die schnellen und vielen Antworten

Ich schätze mal, dass die Kleinen ca. 2-4 tage alt sind, da mir vorher nie das rege Treiben beider Elternteile aufgefallen ist .
Das mit dem Jutengewebe ist eine gute Idee. Ich werde denke ich mal in 2 Wochen etwas reinhängen und hoffen, dass sie raus kommen, denn sterben lassen möchte ich sie nicht das würde ich nicht übers Herz bringen.
Ich hoffe nur dass ihnen im Pfahl nicht zu heiß wird, da scheint den ganzen Tag die Sonne drauf und der wird ziemlichh heiß... hoffentlich lernen sie draus. Zur Not bau ich nen extra Meisen-Sonnenschirm

Ob die Nistkästen zu eng beianander hängen weiß ich nicht, wir haben in unserem Garten 2-3 und der Garten ist ca. 1400 m² groß, unsere Nachbarn haben auch alle Kästen. Könnte ich noch einen Kasten aufhängen oder sind es dann zu viele?
Wie groß ist denn so ein Meisenrevier?

Liebe Grüße

hallo Milchschnitte

wie gross so ein Meisenrevier ist, keine Ahnung
Das ist vom Nahrungsangebot und der Siedlungsdichte abhängig.
Habe mal via Google gesucht und fand eine Aussage von 800m2, aber wer kann das schon genau sagen. Sind die Nistkästen bei den Nachbarn alle besetzt?

Dass der Metall-Zaunpfahl bei Sonne sicher affig heiss wird, haben die Meisen wohl bei dem vielen Regen der letzten Tage nicht berücksichtigt. Hoffentlich lassen sie sich durch einen Sonnenschirm nicht vertreiben.

Also ich habe ein Holzbrett am Briefkasten befestigt und jetzt wird der Zaunpfahl höchstens nur noch lauwarm und Mama und Papavogel fliegen auch noch fleißig raus und rein
Die Jungen sind auch schon wahnsinnig laut man hört sie bis aus 4-5 Meter Entfernung richtig laut! Sind sie vielleicht doch schon älter oder ist das normal? Oder bekommen sie nicht genug Futter?

LG

hallo

das Holzbrett ist eine gute Idee
und dass man die Jungvögel so weit hört, ist auch normal. Kenne das auch von unseren Nistkästen.

Ich staune nicht schlecht!
Wenn die Altvögel 1000Mal in den Pfahl schlüpfen um zu brüten, Partnerfütterung betreiben und später ihre Jungen zu dort versorgen, gibt es keinen vernünftigen Grund, warum die JV ihr Nest nicht verlassen könnten.
Ihr schafft es dann höchsten noch, das die AV verängstigt sind und die Brut aufgeben, wenn da zu viel am Zaunpfahl herum manipuliert wird.
Wenn jeder bei Nestern von Wildvögel Schirme, Sonnenschutz und Kletterhilfen anbringt, oder vielleicht noch Sprungtücher, damit die JV beim Verlassen des Nestes nicht abstürzen, so hätte die menschliche Population eine Menge zu tun.
Laßt die Vögel einfach in Ruhe, die haben mehr "Wissen" in ihren instinktiven Verhaltensweisen, als alle, die hier Mutmaßungen anstellen.
Ivan

IvanTheTerrible schrieb:

Ich staune nicht schlecht!
Wenn die Altvögel 1000Mal in den Pfahl schlüpfen um zu brüten, Partnerfütterung betreiben und später ihre Jungen zu dort versorgen, gibt es keinen vernünftigen Grund, warum die JV ihr Nest nicht verlassen könnten.
Ihr schafft es dann höchsten noch, das die AV verängstigt sind und die Brut aufgeben, wenn da zu viel am Zaunpfahl herum manipuliert wird.
Wenn jeder bei Nestern von Wildvögel Schirme, Sonnenschutz und Kletterhilfen anbringt, oder vielleicht noch Sprungtücher, damit die JV beim Verlassen des Nestes nicht abstürzen, so hätte die menschliche Population eine Menge zu tun.
Laßt die Vögel einfach in Ruhe, die haben mehr "Wissen" in ihren instinktiven Verhaltensweisen, als alle, die hier Mutmaßungen anstellen.
Ivan

Zum Vergrößern anklicken....

hallo,

Du hast ja Recht ich will die Vögel ja nicht stören. Nur ich als nicht-Vogelkenner habe mir einfach Sorgen gemacht, denn zugucken wie Tiere einfach so sterben möchte ich nicht!
Außerdem war ich jetzt 2 mal am Pfahl 1. für ein Schloss 2. für das Brett , dass dies die Vogeleltern störte, glaub ich kaum, da sie ja anscheinend schon vorher dort gebrütet haben müssen und das Tor min. 12 mal am tag benutzt wurde...
Ebenfalls wollte ich mich nur für den Notfall erkundigen was ich tun soll,wenn ich bemerke, dass sie nicht rauskommen.

Aber das Sprungtuch ist eine gute Idee =P

Wenn ein Vogel (wiederholt) einen Nistplatz in menschlicher Nähe sucht, überwiegen die Vorteile dessen offenbar seine Nachteile und "Unruhe". So sehr gestört kann er sich da gar nicht fühlen, sonst würde er das Nest aufgeben und wohl nicht mehr da brüten.
Wir haben seit Jahren Meisen auf dem Balkon im Kasten und die kommen immer wieder, auch wenn wir am Balkon essen, Wäsche aufhängen und die Blumen versorgen. Manchmal müssen sie halt ein paar Minuten warten, wenn sie sich nicht gleich ins Nest trauen. Aber WIR wohnen ja schließlich auch da und obwohl wir drauf achten, nicht zuviel Remmidemmi zu machen, wollen wir an den wenigen schönen Tagen im Jahr die paar Stunden, wo wir am Tag zuhause sind, den Balkon auch benützen können.
Ich kontrolliere ab und zu auch das Nest und Gelege und schaue, ob alles in Ordnung ist, wenn mir was komisch vorkommt, es sehr heiß oder sehr kalt ist und wenn ich keinen Altvogel dort vermute, aber manchmal erschreckt man halt einen, so auch, als ich zwei Tage nach dem Ausfliegen das alte Nest wegschmeißen wollte (man will ja nicht am Balkon über seinem Essen Ungeziefer und ggfs. tote Vögel haben) und die Henne bereits wieder draufgebaut hatte und neu legen wollte, was ich nicht ahnen konnte. Das macht man nicht gern und es ist einem unangenehm, aber bisher kamen sie dennoch immer wieder.

Ich denke, man sollte einen Vogel nicht unnötig stressen, aber mit einer gewissen Anzahl von Störungen muß ein Vogel in der Wildnis immer rechnen, auch ohne den Menschen, und auch dann, wenn es nur zu seinem Besten ist. Und die jedes Jahr doch recht hohe Anzahl von Jungen, die zumindest das Nest bei uns verlassen (wieviele dann im Hof von der Elster erwischt werden, ist ein anderes Thema :(...) -und wohl viele anderen Nester in menschlicher Nähe-spricht doch eigentlich für die Qualität des Nistplatzes.

Vielleicht hatte ich mich für einige etwas unklar ausgedrückt!
Es geht um Veränderungen direkt am Nistplatz, wie das Einhängen von Kletterhilfen, anbringen von Sonnenschutz und nicht, ob ich Wäsche in der der Nähe aufhänge oder in Nestnähe mein Frühstück einnehme.
Ich versuche mich beim nächsten Mal noch unmißverständlicher auszudrücken, damit nicht "Erbsen mit Birnen" verwechselt werden.
Ivan

Ich weiß. Ich hab auch alles klar verstanden. Ich wollte Dich/Sie in keinster Weise angreifen. Ich hab nur etwas gegen oft harsche Worte von Leuten in Foren, die sich oberlehrerhaft geben und sofort mit einem Rüffel da sind, wenn jemand anders eigentlich nur vernünftig fragt und Hilfe und Rat sucht. Denn mit einem brüsken Über-den-Mund-Fahren ist keinem geholfen, erst recht nicht, wenn manches nur übertriebener Eifer ist.