Elstern töten ohne Grund?

Diskutiere Elstern töten ohne Grund? im Forum sonstige Vogelarten im Bereich Wildvögel - Hallo, es lässt mir keine Ruhe, ich muss euch doch mal fragen, was ihr davon haltet. Vorgeschichte: Wir hatten ein Amselnest in der...
Das ist eben die Natur. Brutal ist ein menschliches Wort. Würde die Bilder gern sehen.
 
Hy!

Jap, Elstern gehen auch an bereits flügge Jungvögel, und nicht nur Spatzen, sondern recht regelmäßig auch an Stare.
Die kriegt eine Elster nicht so ohne weiteres und sofort tot, sondern pickt..., richtig..., bevorzugt auf Kopf, Nacken und Schultern des Vogels ein. Schultern, um die Beute erstmal flug- und damit fluchtunfähig zu machen, und dann Hals, Nacken und Kopf zum Töten...

Um nun erraten zu können, ob nun Katz' oder Elster, wäre es interessant zu wissen, ob denn die Amselhenne im Bereich der Wunden verspeichelt war, denn so eine Katze sabbert auch viel rum, wenn sie was im Maul durchmangelt. Punkt A!

Punkt B wäre, zu erfahren, wie die Wunden aussahen? Katzenzähne und Elsternschnäbel haben weder dieselbe Form noch dieselbe Größe, so dass der Unterschied von Eckzahn- Bißwunden zu Schnabel- Hackwunden schon augenfällig sein sollte.

Punkt C schließlich: War das Gefieder der Amselhenne glatt und in Ordnung, oder eher zerzaust/ zerspielt?

Es sei dann noch angemerkt, dass Amseln ihre Brut nicht tätlich verteidigen. Sie mögen Scheinangriffe fliegen, das ist aber höchst selten und ebenso völlig wirkungslos wie das ewige Geplärre, wenn die Elster in der Nähe des Nestes oder am Nest ist (ein Charakterzug, den ich an Amseln nicht leiden kann!)...
Ich weiß, dass es für die Amsel biologisch sinnvoller ist, eine Elster nicht zu attackieren, da ein Nachgelege leichter und schneller gemacht ist, als wochenlang Wunden auszuheilen, aber trotzdem kriege ich da immer die Motten, und fürchte jedes Jahr aufs neue die Amselbrutzeit, wenn es wieder aus allen Ecken und Enden "pink- pink- pink- pink" plärrt, anstatt sie das Elsternvieh einfach mal kräftig in den Ar... beißen! Ich meine, Wacholderdrosseln lehren sogar Habichte, Bussarde und Kolkraben das Fürchten... Ich weiß, artspezifisches Verhalten, aber es ärgert mich jedes Jahr aufs neue, dass die Amseln nur doof rumzicken- was keine Elster auch nur im geringsten stört-, anstatt denen mal den Marsch zu blasen *grrr*...

Im übrigen würde ich sehr gut überlegen, ob ich die Brut eines Amselpaares unterstütze, welches offenbar nicht in der Lage ist, sein Nest so anzulegen, dass Nesträuber von Hause aus nur schwierigen Zutritt haben.
Das Nisten an unglücklichen Standorten kann wohl daran liegen, dass nichts anderes zur Verfügung steht. Es kann aber auch daran liegen, dass die Henne noch unerfahren ist. Wenn unsereins da hilft, wie und warum soll sie dann lernen, besser versteckte Nester anzulegen, wenn die Brut ja auch in offen sichtbaren Nestern gelingt?
Und schließlich könnte das Amselpaar auch 'nen Instinktmangel aufweisen (der Hahn bietet ja Nistmöglichkeiten an, die Henne entscheidet und baut), der sich in mangelhaft verstecktem Nestbau äussert, und das durch Schutz des Nestes zu fördern, erscheint mir am allerwenigsten hilfreich, auch wenn es gut gemeint sein mag!

Was Amselfreunde auf jeden Fall tun können, und was wirklich was nützt ist:
Nehmt alte Nester aus dem Gebüsch, vor allem völlig platte und niedergetretene. Solche Nester nämlich zeigen an, dass der Brutplatz gut gewählt und sicher war, so dass die Jungen groß werden und das Nest zusammentrampeln konnten.

Bis nämlich ein solches Nest von sich aus verrottet und den Nistplatz wieder verfügbar macht, können locker 3- 4 Jahre vergehen. In welcher Zeit die Amseln auf möglicherweise schlechtere Nistgegebenheiten ausweichen müssen. Entfernt man die Nester, können schon im Folgejahr die gleichen Plätze wieder genutzt werden.

Gruß, Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hy!

Jap, Elstern gehen auch an bereits flügge Jungvögel, und nicht nur Spatzen, sondern recht regelmäßig auch an Stare.
Die kriegt eine Elster nicht so ohne weiteres und sofort tot, sondern pickt..., richtig..., bevorzugt auf Kopf, Nacken und Schultern des Vogels ein. Schultern, um die Beute erstmal flug- und damit fluchtunfähig zu machen, und dann Hals, Nacken und Kopf zum Töten...

Um nun erraten zu können, ob nun Katz' oder Elster, wäre es interessant zu wissen, ob denn die Amselhenne im Bereich der Wunden verspeichelt war, denn so eine Katze sabbert auch viel rum, wenn sie was im Maul durchmangelt. Punkt A!

Punkt B wäre, zu erfahren, wie die Wunden aussahen? Katzenzähne und Elsternschnäbel haben weder dieselbe Form noch dieselbe Größe, so dass der Unterschied von Eckzahn- Bißwunden zu Schnabel- Hackwunden schon augenfällig sein sollte.

Punkt C schließlich: War das Gefieder der Amselhenne glatt und in Ordnung, oder eher zerzaust/ zerspielt?

Es sei dann noch angemerkt, dass Amseln ihre Brut nicht tätlich verteidigen. Sie mögen Scheinangriffe fliegen, das ist aber höchst selten und ebenso völlig wirkungslos wie das ewige Geplärre, wenn die Elster in der Nähe des Nestes oder am Nest ist (ein Charakterzug, den ich an Amseln nicht leiden kann!)...
Ich weiß, dass es für die Amsel biologisch sinnvoller ist, eine Elster nicht zu attackieren, da ein Nachgelege leichter und schneller gemacht ist, als wochenlang Wunden auszuheilen, aber trotzdem kriege ich da immer die Motten, und fürchte jedes Jahr aufs neue die Amselbrutzeit, wenn es wieder aus allen Ecken und Enden "pink- pink- pink- pink" plärrt, anstatt sie das Elsternvieh einfach mal kräftig in den Ar... beißen! Ich meine, Wacholderdrosseln lehren sogar Habichte, Bussarde und Kolkraben das Fürchten... Ich weiß, artspezifisches Verhalten, aber es ärgert mich jedes Jahr aufs neue, dass die Amseln nur doof rumzicken- was keine Elster auch nur im geringsten stört-, anstatt denen mal den Marsch zu blasen *grrr*...

Im übrigen würde ich sehr gut überlegen, ob ich die Brut eines Amselpaares unterstütze, welches offenbar nicht in der Lage ist, sein Nest so anzulegen, dass Nesträuber von Hause aus nur schwierigen Zutritt haben.
Das Nisten an unglücklichen Standorten kann wohl daran liegen, dass nichts anderes zur Verfügung steht. Es kann aber auch daran liegen, dass die Henne noch unerfahren ist. Wenn unsereins da hilft, wie und warum soll sie dann lernen, besser versteckte Nester anzulegen, wenn die Brut ja auch in offen sichtbaren Nestern gelingt?
Und schließlich könnte das Amselpaar auch 'nen Instinktmangel aufweisen (der Hahn bietet ja Nistmöglichkeiten an, die Henne entscheidet und baut), der sich in mangelhaft verstecktem Nestbau äussert, und das durch Schutz des Nestes zu fördern, erscheint mir am allerwenigsten hilfreich, auch wenn es gut gemeint sein mag!

Was Amselfreunde auf jeden Fall tun können, und was wirklich was nützt ist:
Nehmt alte Nester aus dem Gebüsch, vor allem völlig platte und niedergetretene. Solche Nester nämlich zeigen an, dass der Brutplatz gut gewählt und sicher war, so dass die Jungen groß werden und das Nest zusammentrampeln konnten.

Bis nämlich ein solches Nest von sich aus verrottet und den Nistplatz wieder verfügbar macht, können locker 3- 4 Jahre vergehen. In welcher Zeit die Amseln auf möglicherweise schlechtere Nistgegebenheiten ausweichen müssen. Entfernt man die Nester, können schon im Folgejahr die gleichen Plätze wieder genutzt werden.

Gruß, Andreas

Moin Andreas,

sehe ich ähnlich, wobei ich schon ohne die von Dir genannten Indizien vermute, dass die Katze der Übeltäter gewesen ist. Aber es wäre doch hilfreich, etwas über das Erscheinungsbild der Amsel bei dessen Auffinden zu erfahren. Daraus lassen sich dann Rückschlüsse auf den Urheber dieser " Tat" ziehen. Ich gehe nichtsdestoweniger von einer streunenden Hauskatze aus, die in den Abendstunden durch ihr Revier gewandert ist ( das passt ja auch ungefähr zum Zeitmuster). Die Amsel war nicht wachsam genug.

Was die Alarmrufe wie " pink........ pink....... pink........" betrifft: Die kenne ich aus meinem großen naturnahen Garten hier nur zu gut. Wir haben bestimmt 50-60 % Buschanteil bei uns und die Vögel fühlen sich nicht umsonst äußerst wohl- die Nachbarskatzen aber nicht weniger. Die Büsche bieten ihnen gute Möglichkeiten, um sich an ihre Beute ( das sind Vögel) heranzupirschen. Wobei sich bei den Katzen ein Trend erkennen lässt: Sie haben es hauptsächlich auf Ringeltauben abgesehen, die im Garten auf Nahrungssuche sind. Und so kam es, dass den Katzen im Garten bereits zehn Ringeltauben zum Opfer fielen.

Die Amseln haben eine Art Frühwarnsystem entwickelt. Wenn aus hundert Meter Entfernung eine Amsel mit dem Warnruf " pink.............. pink" beginnt, so beginnen auch die Amseln in unserem Garten damit. Einige Vögel bringen sich dann in Sicherheit, andere, wie z.B Tauben nehmen das oft nicht wahr und befinden sich nach wie vor auf Nahrungssuche.

Kommt die Katze in das Sichtfeld der Amseln, fliegen sie dann mit lärmendem Gezeter weg... wie Andreas es bereits beschrieben hat.
 
Elstern sollen Stare töten? Ne, das kann ich nicht glauben.
Seit Jahren päpple ich Rabenvögel und täglich sehe ich sie zusammen an meinen Futterstellen. Da lagen noch nie vermehrt Federn.

Am Haus hab ich Efeu und da nisten in jedem Jahr die Amseln. Trotz "Elsternfutterplätzen" sind die Amseln geschützt.
Eine entsprechende Bepflanzung könnte also auch hilfreich sein.

So ein Foto würde ich hier nicht gerne sehen, weil sowas die Ausnahme ist (Opfer vielleicht krank war) und nur die Stimmung gegen die Rabenvögel anheizen würde. Ein Link ist m. E. dezenter.
LG Drea
 
Elstern die selbst JV haben, töten alles was sie überwältigen können..... gerade ausgeflogene Amseln, dito Stare, junge Türkentauben, Sperlinge und was auch immer.
Alle gefundenen Nester werden ebenfalls ausgeräubert, egal um was für einen Vogel es sich handelt.
Sind nun mal ziemliche Räuber, die jeden Busch/Baum in ihrer Umgebung nach Nestern mit JV oder Eiern durchsuchen und sie finden die sicher zu 90%.
Ivan
 
Ivan, in einem anderen Thema lernte ich Deine Beobachtungsgabe schon schätzen, daher glaube ich Dir das jetzt einfach.
Möchte jedoch trotzdem nochmal auf das "Jägerbuch" verweisen, wo über einen langen Zeitraum der Mageninhalt der Rabenvögel untersucht wurde. Das gefundene "Gelege" ist unter 5 % und man fand es fast nur in der eigenen Brutzeit der Rabenvögel. Dies zeigt mir deutlich, daß das nicht die bevorzugte Nahrung der Rabenvögel ist.

Nimmt man jetzt die Größe des Revieres und daß da in der Brutzeit kein anderer Rabenvogel was zu suchen hat, kann es so schlimm nicht sein; die "anderen" Vögel brüten zudem mehrmals im Jahr.

Auch die wunderschönen Greife wollen leben und fangen Vögel.... ;)
LG Drea
 
Darum stellt sich immer die Frage, wie wurde eine Statistik erstellt, wann und zu welchem Zweck?
Dann reden wir hier ganz speziell von Elstern, denn die schlagen doch die Raben um Längen, da Letztere meist in den Feldern nach Nahrung suchen. Also hätte man eine Untersuchung nur bei Elstern durchführen müssen.
Wenn andererseits von Gelege die Rede ist, was ist mit den verzehrten Jungvögeln, oder wurde nur nach Gelegen gesucht?
Dann kommt ein weiterer Punkt, wieviel Nahrung benötigen 7 junge Elstern pro Tag? Plus zwei Altvögel!
Wieviel Gramm sind das? Wieviel Gramm sind das während der gesamten Nestlingszeit. Da 5% des Kropfinhalts Eier waren, wieviel ist das dann täglich, sie fressen ja öfter als einmal am Tag! Und füttern sicher ihre JV 7-8x am Tag...pro Altvogel, Plus Kropfinhalt..
Das rechnen wir dann auf die Brutzeit einer Elster bis zum Selbstständigwerden der JV um.
Die Gesamtheit des Gewichts von 5% bei nur einem Kropfinhalt dann in Eier umgerechnet, bei einem Gewicht pro Ei als Summe X.
Dann habe ich erst die Eier rechnet, die während einer Brut vertilgt wurden, sagen wir mal 7-8Wochen.
Was schätzt du so, wie viele es denn dann wären?
Die geräuberten JV haben wir aber noch nicht berechnet, weil die ja kein Bestandteil der Untersuchung waren.
Wenn die auch noch Bestandteil der Untersuchung gewesen wären, dann X Gramm pro JV, so hätte man alles abgedeckt.
Das erst wäre für mich eine saubere Statistik!
Daher genieße ich diese Statistiken mit größter Vorsicht.
Ivan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein Freund sagt immer, er traue keiner Statistik, die er nicht selbst gefälscht hat. :p

Die von mir genannte Zahl ermittelten Jäger und ich muß sagen, daß mir die Statistik nur aus einem Grund sympatisch ist, weil die geschossenen Vögel so nicht umsonst gestorben sind.
LG Drea
 
Hallo,

@kandadagans, muss gestehen, bin etwas dankbar deinen Thread gelesen zu haben, denn jetzt komm ich mir nimmer ganz doof vor *G*
Ok ich versuche mal deine Fragen zu beantworten.
Frage 1:
Mir kam die Amsel überhaupt nicht "nass" vor, weder am Kopf noch am restlichen Körper.
Frage 2:
Die Wunden waren große, tiefe Löcher. Ok ich habe sie nicht stundenlang angesehen, aber meiner Meinung nach waren die Löcher einfach zu groß für Eckzähne einer Katze... und sie waren ganz sicher NUR auf Kopf und Hals verteilt
Frage 3: Wie schon gesagt- ansonten war die Amsel komplett intakt. Ich fand nur 4 Federn im Garten udn besonders zerrupft sah die Amsel nicht aus. GEnau das meine ich mit "unsere Katzen waren wohl anders"- die haben ihre Vögel nie so "sauber" hinterlassen.....

Gut, man kann nur raten.

Noch zur "nesthilfe":
LEider wohnen wir in einem 2 jahre alten NEubaugebiet. Hier gibt es noch keine großen Bäume oder dichte Hecken. Zwar ist der Wald in Sichtweite, aber hier gibts halt doch schon ein paar Vögel mit Revier hier. Unsere Hecke ist eine Thuljahecke und ca 1,80 cm hoch. Das ist das "höchste und dichteste Gestrüpp" was es hier in der Gegend gibt.
Ich freue mich über jeden Vogel, den ich hier sehe und ich versuche es ihnen angenehmer zu gestalten. Wir hatten bisher z.b. noch keine Meisen! Denen gefällts hier wohl noch nicht....dafür hat beim Nachbarn im Holzstapel der Gartenrotschwanz gebrütet und beim anderen Nachbarn im Dachgiebel der Star.
Ich war ehrlich gesagt, sehr froh, dass sich die Amselfamilie unsere Hecke ausgesucht hat.... Sie ist auch noch nicht so "fest"- also in der Mitte sind die "stämme" der Hecke schon fest, aber die äste nach außen sind weich. ICh kann mir nicht vorstellen, dass da ne Katze hoch kommt (von unten oder der Seite)- die rutscht einfach wieder ab. Die Elstern kommen nur von oben ran, weil sie auf der Hecke landen können, aber für die dünnen Seitenäste sind sie zu schwer.

Jetzt kommen die Fotos:
GEmacht Mai 2009, da war ich hochschwanger zuhause auf dem Balkon in der alten Wohnung mit dem Foto mit dem Tele und hab da Vögel fotografiert- als ich das geschrei hörte...
der Baum war sehr weit weg, aber mit dme Tele kann man schon das Drama erkennen....

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/15/699215/1280_3664346166636233.jpg

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/15/699215/1280_3934333064636234.jpg

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/15/699215/1280_3964633665346163.jpg

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/15/699215/1280_3933353330303030.jpg

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http://foto.arcor-online.net/palb/alben/15/699215/1280_3762373131646639.jpg

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/15/699215/1280_3161656131613332.jpg

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/15/699215/1280_3064303231316239.jpg

Sie hat ihn dann auf einen anderen Baum getragen und gerupft. Er hat noch recht lange geschrieen- war nicht so schön.
Ein Nest konnte ich auf dem "fangbaum" nicht entdecken

Conny
 
Aber die 5% besagen eigentlich garnichts. Für den Laien sicher sehr geringfügig, aber wenn ich berechne, das dieser Kropf viele Male am Tag durch die Fütterung geleert wird und das bei 2 Elternvögel über einen Zeitraum von 7-8 Wochen wird dann die Summe doch erschreckend hoch und die mickrigen 5% erreichen Kilos. Das sind dann ganz andere Zahlen und so sollte man arbeiten, in dem man so etwas auf Zeiträume rechnet.
Das ist für mich dann auch akzeptabel und zeigt die wahren Zahlen, die sich hinter den 5% verstecken, gehen wir mal wohlwollend davon aus, das sie stimmen, obwohl die Vögel ja während der Brutzeit geschossen wurden und deren JV vielleicht auch keinen schönen Tod hatten. Aber im Sinne der Forschung ist ja Tierquälerei wieder erlaubt.
Das mal am Rande.
Ivan
 
Die Elster hat einfach Pech, dass sie recht häufig ist. Kein Mensch beschwert sich, wenn Buntspechte, Eichhörnchen, Raubwürger etc. etc. genau das Selbe machen.

Das mit der Statistik, ist schon etwas einfach gestrickt.
Beispiel: Wenn ein Rabenvogel nur einmal im Jahr ein Brachvogel Ei schnappt, ist das statistisch in der ganzen Nahrungsmenge im Null Komma Promille Bereich. Also völlig unbedeutend.
Wenn aber 20 dieser Rabenvögel das für ein paar Brachvögel geeignete Biotop nutzen, kann der Einfluss vernichtend sein.
Immer eine Frage der Auslegung solcher Daten.
Wissenschaftlich auf dem Papier erwiesen: Unbedeutend , kein Einfluss. Andererseits draussen im Feld: Unter Umständen verheerend.
 
Um nochmal auf das Amselweibchen zurück zu kommen:
Wenn nur 4 Federn gefunden wurden und es keinen Wind gab, dann hat es auch keinen Kampf gegeben. Also ist doch eher anzunehmen, daß die Amsel schon tot oder sterbend war als "jemand" sie attackiert hat.
Überhaupt nicht nachvollziehbar, wieso Angriffe von Elstern so negativ geschildert werden.
Bei uns in S-H gibt es sehr viele Sperber und kaum einen Gartenbesitzer, der nicht von grausamen Angriffen erzählen kann.
An zweiter Stelle folgen Katzen und Eichhörnchen.
Angriffe von Elstern auf ausgewachsene Vögel sind sehr viel seltener, ich habe es noch nie beobachten können.
Warum also dieses Elstern-Bashing?

Es gibt Raubvögel und andere Vögel, die eher zu Opfern werden.
Bösartig ist kein Raubvogel, auch die Elster nicht! Letztendlich suchen sie Nahrung.
Wo ist jetzt das Problem?

Wenn wir Menschen aufhören würden, auf höchst grausame Art (Massentierhaltung, Mästung, Tötung ohne oder mit nicht ausreichender Narkose) unsere sogenannten "Nutztiere" zu töten obwohl wir kein bis wenig Fleisch zur Ernährung benötigen........
Selbst dann steht es uns nicht zu, Raubtiere zu verurteilen.
Das ist Naturgesetz, nichts anderes!
Und zum Thema des Threads: Nein, Elstern töten nicht grundlos oder zum Spaß! Warum sollten sie auch?
lg
Hazel-Anne
 
Da Elstern und co. in unserer unmittelbaren Nachbarschaft leben und sich deren Beutesuche direkt vor unseren Augen abspielt, wird es eher bemerkt und die Reaktionen sind dementsprechend.
Ist eigentlich einfach.
Zuviele Elstern etc, gibt es nicht, sondern genau soviele wie wir verdienen, denn wir bieten ihnen die entsprechenden Voraussetzungen.
Dennoch kann es lokal zu Problemen kommen.
Was nützt es aber z.B. einem Bauern zu wissen, dass statistisch gesehen nur ein Elsternpaar pro Quadratkilometer vorkommt, wenn ihm ein ganzer Trupp die Kirschen plündert? Was nützt es zu wissen, dass statistisch gesehen Eier nur einen bescheidenen Anteil an der Gesamtnahrung haben, wenn dies z.B. ausgerechnet eine Art betrifft, die sonst schon genug Probleme hat?

Natürlich, meist sind es Amseln etc die betroffen sind und das soll man den Elstern auch gönnen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Warum also dieses Elstern-Bashing?
Das sehe ich hier überhaupt nicht so.

Es ist einfach so, dass Elstern die Nester der anderen Singvögel räubern und sich gerade flügge gewordene Jungvögel greifen. Ich konnte auch schon beobachten, wie die Elster einen jungen Star vom Dach geholt hat.

Nicht umsonst suchen die Amseln wohl nach Brutplätzen sehr dicht am Haus, obwohl das entferntere Gebüsch eigentlich günstiger sein müsste. Sie haben gelernt, dass Elstern eine große Fluchtdistanz dem Menschen gegenüber haben und sie in Hausnähe sicherer sind.

Interessant auch die Reaktion der Feldsperlinge an der Futterstelle, wenn sie mit ihren Jungen unterwegs sind: Warnrufe und Flucht erfolgen deutlich intensiver bzw. früher beim Anblick einer Elster als wenn sich eine Katze nähert.

Nach menschlicher Sichtweise mögen die Raubzüge der Elster dramatisch erscheinen, aber unseren üblichen Gartenvögeln in menschlichen Ansiedlungen schaden sie nicht wirklich. Die Vögel erbrüten so viele Junge eben weil diese wiederum Nahrung für andere sind. Wir hätten sicherlich bald eine Amselplage, wenn alle überleben würden.
Auf der anderen Seite verstehe ich auch nicht, warum man mit irgendwelchen Statistiken versucht zu beweisen, dass Eier und Jungvögel nur einen geringen Teil der Nahrung ausmachen. Das regelt sich doch über das Angebot. Dass sie lieber einen jungen Star schnappen als 100 Insekten und Würmer sammeln ist doch logisch.
 
Das sehe ich hier überhaupt nicht so.

Es ist einfach so, dass Elstern die Nester der anderen Singvögel räubern und sich gerade flügge gewordene Jungvögel greifen. Ich konnte auch schon beobachten, wie die Elster einen jungen Star vom Dach geholt hat.

Nicht umsonst suchen die Amseln wohl nach Brutplätzen sehr dicht am Haus, obwohl das entferntere Gebüsch eigentlich günstiger sein müsste. Sie haben gelernt, dass Elstern eine große Fluchtdistanz dem Menschen gegenüber haben und sie in Hausnähe sicherer sind.

Interessant auch die Reaktion der Feldsperlinge an der Futterstelle, wenn sie mit ihren Jungen unterwegs sind: Warnrufe und Flucht erfolgen deutlich intensiver bzw. früher beim Anblick einer Elster als wenn sich eine Katze nähert.

Nach menschlicher Sichtweise mögen die Raubzüge der Elster dramatisch erscheinen, aber unseren üblichen Gartenvögeln in menschlichen Ansiedlungen schaden sie nicht wirklich. Die Vögel erbrüten so viele Junge eben weil diese wiederum Nahrung für andere sind. Wir hätten sicherlich bald eine Amselplage, wenn alle überleben würden.
Auf der anderen Seite verstehe ich auch nicht, warum man mit irgendwelchen Statistiken versucht zu beweisen, dass Eier und Jungvögel nur einen geringen Teil der Nahrung ausmachen. Das regelt sich doch über das Angebot. Dass sie lieber einen jungen Star schnappen als 100 Insekten und Würmer sammeln ist doch logisch.

Da stimme ich zu.
 
Hallo!

Danke für Eure Bestätigungen =).

@Drea, Wie Ivan und auch Raven bestätigt haben: Elstern gehen auch an Stare. Allerdings, dass muß man dazu sagen, nur wenn es Not tut, nämlich wenn eigene Junge Kohldampf haben. Ansonsten wäre die Erlegung eines Stares ein Riesenkraftakt für eine Elster, da sie nicht wirklich effektive Werkzeuge dazu besitzt, und die verlorene Energie wäre kaum wieder reinzuholen, wenn der Star doch entkommt.
Selbst ausfliegende Mauersegler versuchen sie zu schnappen, sind dafür aber im freien Luftraum nicht wendig genug, selbst wenn sie im Paarverband jagen, wie ich schon einmal beobachten konnte.

@MissMaple: Sehr gern...
Was die Amselhenne angeht, so will ich mich auf die Elster festlegen. Die "Rißzeichen" sprechen dafür, zumal eine Katze ihre Beute doch meistens mitnehmen würde, um sie Herrchen oder Frauchen zu schenken. Katzenbisse und Krallenspuren sind eigentlich so klein, dass sie von außen kaum zu sehen sind, wenn nur schnell erbeutet wurde, während die großen Wundmale an Kopf und Hals doch eindeutig für Rabenvogel sprechen.

Konditionell geht die Aufzucht sehr ans Gerüst des Vogels, und ist ein Altvogel zu abgekommen, stellt es 'nen natürlichen Selektionsfaktor dar, wenn er erbeutet wird. Auch einer Elster traue ich die Erbeutung einer adulten, aber schwachen Amsel zu, wenngleich ich das noch nie beobachten konnte.
Nebelkrähen töten auch kranke, ausgewachsene Stadttauben (was ich bereits beobachten konnte) und können sie sogar im Schnabel einige Meter forttragen, so dass eine Elster auch eine schwache Amsel packen sollte.
Das klingt jetzt mies, aber "wissenschaftlich" interessant wäre es gewesen, wie die Amsel unter der Haut aussieht, daran könnte man den Täter ohne weiteres erkennen.
So sah ich diesen Winter, noch gar nicht lange her, wie ein Bläßhuhn von einem Habicht gegriffen wurde, aber nach kurzer Zeit wieder ausgelassen werden musste, weil ein Passant des Weges kam. Das Bläßhuhn lebte noch, war aber am nächsten Tag leider doch tot. Von außen sah es absolut unversehrt aus, kein Blut, glattes Gefieder, alles ganz unauffällig. Interessehalber nahm ich den Vogel dann mit und balgte ihn ab, und da sah man dann, was Sache war... Die Griffmale beider Füße des Habichts, welche immense Hämatome verursacht hatten, waren zu sehen, wie auch eine Stelle am Rabenbein, wo der Habicht schon anzuschneiden begonnen hatte.
Das Huhn war also sowohl innerlich verblutet als auch einem Pneumothorax erlegen (also kollabierte Lunge)... Ein weiteres, etwas später frischtot gefundenes Blässhuhn hingegen, dass ich auf gleiche Weise untersuchte, hatte keinerlei Wunden oder Blutungen, war also wohl an Auszehrung gestorben (war auch über 100 Gramm zu leicht).
Zur kurzen Erklärung: Ich habe das nicht gemacht, weil ich pervers bin oder so, sondern aus dem Interesse heraus, wieviel Beute der Habicht vor Ort schlägt, aber aufgrund von Passantenverkehr wieder aufgeben muss.
Nun ja, und ebenso hätte man sicher die Katze bestätigen oder ausschließen können, da Elsternkrallen nicht stark oder scharf genug sind, um die dünne Haut selbst einer Amsel zu verletzen, im Gegensatz zu Katzenkrallen.
Ist jetzt aber ohnehin egal...

Jedenfalls, wenn Jungtiere/ Familie zu versorgen sind, gehen die meisten Beutegreifer Wagnisse ein, die ihnen sonst nie in den Sinn kommen würden, wie etwa Füchse, die sich ausgewachsene Schwäne oder Hausgänse vom Nest ziehen... Oder Elstern große Brocken wie junge Stare und andere schwache, nicht wehrhafte Vögel. So auch im vorliegenden Falle, wie ich resümieren möchte.

Grüße, Andreas
 
Danke Andreas, hatte es dem Ivan schon geglaubt.
War eine nette Diskussion, danke.
LG Drea
 
Thema: Elstern töten ohne Grund?

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