flüchten (boden-)brütende Vögel vor Hunden u.ä.?

Diskutiere flüchten (boden-)brütende Vögel vor Hunden u.ä.? im Forum sonstige Vogelarten im Bereich Wildvögel - Hallo, das ist mein erster Post in diesem Forum, und ich hoffe, ich habe ihn richtig platziert. Meine Frage: Wenn botenbrütende Vögel -...
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u_wasserkater

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Hallo,

das ist mein erster Post in diesem Forum, und ich hoffe, ich habe ihn richtig platziert.

Meine Frage: Wenn botenbrütende Vögel - Feldlerchen auf der Wiese oder Wasservögel an Fluss- und Seeufern - jetzt im Frühjahr ihr Gelege bebrüten, ist es dann wahrscheinlicher, dass sie flüchten/auffliegen (und damit auch ihr Gelege im Stich lassen), wenn sich z.B. Hunde oder Menschen dem Nest nähern oder daran vorbeirennen, oder dass sie zumindest so lange wie möglich auf dem Gelege sitzen bleiben und es vielleicht sogar zu verteidigen versuchen?

Oder anders formuliert: Wenn ein Hund (in einem Naturschutzbereich) durchs Gras oder durchs Gestrüpp am Fluss- oder Seeufer rennt und rumschnüffelt, und dabei kein Vogel auffliegt, kann man daraus schließen, dass dort eben keine (bodenbrütenden) Vögel brüten und sich damit auch nicht gestört fühlen können, oder nicht unbedingt?

Danke und viele Grüße,
u_kater
 
Viele Arten benutzen Tricks um die Hunde und anderes Getier vom Nest fernzuhalten.
So zeigen einige Arten eine vorgetäuschte Fluguntauglichkeit, lange bevor der Hund den Nistplatz erreicht.

Allerdings und dies halte ich für viel wichtiger, haben meine Hunde zur Brutzeit in meiner Nähe zu sein und nicht auf irgendwelchen Wiesen oder Gestrüpp.
Man kann einen Hund auch auf Wegen sinnvoll beschäftigen.

Tam
 
Vermutlich (hoffentlich) gibt es in solchen Gebieten auch eine Anleinpflicht?


Ja, gibt es bundesweit mit leicht variablen Zeiten. In der Regel dauert die Anleinpflicht in der Brut- und Setzzeit der Vögel vom 1. April bis zum 15. Juli.

LG astrid
 
Vielen Dank für Eure Antworten.
In einem solchen Gebiet herscht üblicherweise eine Anleinpflicht, so das freilaufende Hunde keine Möglichkit haben, brütende Vögel zu stören.
Tja, das ist leider genau das Problem: dass hier viele Hundehalter leider überhaupt keine Lust haben, ihre Hunde anzuleinen. Gestern hatte ich eine Auseinandersetzung mit einem Hundehalter, dessen Hund in einem Brutgebiet fröhlich durch den Uferbewuchs tobte. Er meinte dann nur, ich solle mich doch besser um den herumliegenden Müll kümmern, und dass er bisher noch keinen einzigen Vogel habe auffliegen sehen, also könne das mit dem 'Brutgebiet' ja nicht weit her sein. Und überhaupt sei ein Hund ja so und so "Teil der Natur"... etc.pp....
Daher meine Frage hier.
 
So ein ***. Das selbe Argument bringen die Freigang-Katzenhalter auch, wenn ihre süßen Miezen Vogelnester ausräumen. Gibt es denn für das entsprechende Gebiet nicht einen Jagdpächter oder ist das Ordungsamt oder irgendeine Behörde dafür zuständig? Dorthin würde ich mich mal wenden.
 
Hallo,

man soll hier nicht wieder alles übertreiben. Schlimmer als jeder freilaufende Hund sind heute unsere zerstörten Landschaften, die den Bodenbrütern ihre Brutplätze rauben. Immer mehr unserer Acker- und Wiesenflächen werden doch für Solaranlagen und zum Maisanbau für Biosprit verwendet. Dadrin brütet keine Feldlerche, Braunkehlchen oder ähnliche Arten. Normalerweise kommen, gerade die Bodenbrüter mit solchen Störungen eigentlich sehr gut zurecht. So schnell verlässt kein Bodenbrüter sein Nest. Denken wir doch mal an früher, da waren auf jeder Wiese eine Menge Kühe und es gab mehr Bodenbrüter wie heute. Bei weitem mehr. Heute ist es schon eine Rarität, wenn man mal Kühe auf der Weide sieht.
Aber plötzlich sollen die Hunde schuld sein, am verschwinden unserer Bodenbrüter.

Unsere Wiesen sind doch keine Wiesen mehr, es sind Grünflächen sonst nichts. Aber einen Sündenbock muss man ja finden.
 
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Und in den wenigen Gebieten die noch intakt sind, darf man die Vögel deswegen ungestraft stören?
 
Hallo,

um das geht es doch gar nicht. Besonders Bodenbrüter arrangieren sich mit diesen Störungen durchaus.
Wenn ich nur an das Gebiet im Münchner Norden denke, hier wuchs ich auf. Da sind besonders an Wochenenden, aber nicht nur, sehr viele Menschen mit ihren freilaufenden Hunden unterwegs. Dort gibt es eine Dichte von Feldlerchen und das trotz der Hunde und ihrer Menschen . Hier brüten Braunkehlchen, Steinschmätzer, Wachtel, Heidelerche und andere Arten. Ist halt eine reichstrukturierte Landschaft.

Wenn ich in andere Länder sehe, da macht man nicht so viel tamtam, da laufen unmengen an Hunden rum, aber komischerweise ist dort die Vogelvielfalt bedeutend höher wie in unserer aufgeräumten Landschaft.
Aber wie gesagt, einen Sündenbock muss man immer finden. Scheint auch eine typisch deutsche Eigenschaft zu sein.
 
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Wenn wir Leinenzwang in bestimmten Gebieten haben, dann haben wir ihn.
Ob es da Sinn macht, das sich jeder seine eigene Philosophie zusammenbastelt?
Wir wettern gegen die vielen freilaufenden Bolzen, aber machen dann wieder für den eigenen Geschmack Ausnahmen....finde ich nicht richtig.
Ivan
 
Na, dann muß das ja bei Wohnungshunden gravierend sein.
Da würde ich doch für ein Halteverbot in Wohnungen plädieren.
So kann man eben doch etwas dagegen tun.
Ivan
 
Thema: flüchten (boden-)brütende Vögel vor Hunden u.ä.?

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