Kohlmeisen-Küken aufgezogen, nun seit 18 Tagen Ästlinge - wie lange noch füttern?

Diskutiere Kohlmeisen-Küken aufgezogen, nun seit 18 Tagen Ästlinge - wie lange noch füttern? im Forum sonstige Vogelarten im Bereich Wildvögel - Hallo zusammen, ich bin neu hier, falls es so einen Thread schon geben sollte, könnt ihr auch gerne verlinken. Es geht um folgendes: Ich habe...
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dieschweizer

Guest
Hallo zusammen,

ich bin neu hier, falls es so einen Thread schon geben sollte, könnt ihr auch gerne verlinken.

Es geht um folgendes:

Ich habe Kohlmeisen-Küken mit der Hand aufgezogen.
Am etwa 18. Lebenstag sind sechs Küken bei uns eingezogen, alle haben wir durchbekommen.
Es war ein wirklich anstrengender Ganztagsjob :D
Nun befinden sie sich am kommenden Montag seit 21 Tagen in der Bettelflugphase (Ästlinge)
Also sind sie nun etwa 40 Tage alt.
Mittlerweile fliegen sie frei durch den Garten und werden noch immer stündlich gefüttert bzw. melden sie sich mind. stündlich....
"Huuuuuuuuuuunger!!!"

Meine Frage:
Soll ich sie weiter füttern, wenn sie sich melden?
Wie finden sie den Weg in die Selbstständigkeit?
Soll ich die Fütterung reduzieren, damit sie anfangen, sich selbst Fressbares zu suchen?
Ich bin unsicher und weiß nicht, was richtig ist.
Nach Futter schreien können sie gut, sobald sie mich sehen...

Es wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte.

Vielen Dank im voraus!

Viele Grüße
Leo

PS:
Sorry, wahrscheinlich gehört das Thema unter "Aufzucht und Pflege" - ggf. bitte verschieben.
 
Es sollte jetzt nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sie den Schnabel zulassen. Wenn sich dieses Entwicklungsfenster schließt, dann sind sie auf sich alleine gestellt.

Optimalerweise gestaltet sich diese Zeit in beschützter Atmosphäre. Auswilderung erst danach in Form einer Gartenvoliere. Da geht der Hebel sehr schnell rum und sie werden scheu, ziehen dann unabhängig ihrer Wege.
Wenn sie jetzt schon draussen sind, dann erbeuten sie Räupchen und Spinnen instinktiv von Ästen und Blättern. Das wird jetzt immer mehr und bald sind sie unabhängig. Bitte nicht locken und gewollt an Dich binden.
 
Danke für Deine Antwort!

Sie befanden sich 16 Tage in einer geschützten Gartenvoliere, als sie allmählich flügge wurden.
Seit erst einer Woche fliegen sie frei durch den Garten und betteln noch immer um Futter.
Ich frage mich, ob es richtig ist, auf die Futterforderung einzugehen oder aber ob ich diese Forderung auch einfach
mal aussetze, damit sie beginnen, selbst zu suchen.
Nein, ich locke sie nie und möchte sie bestimmt nicht an mich binden.
 
Sie brauchen länger um die Futterstofe in der Natur zu finden, die sie sonst von ihren Eltern gezeigt bekommen.
Daher haben solche Vögel eine viel längere Phase um in die vollständige Selbstständigkeit zu kommen.
Ich würde solange weiter füttern, bis sie das Betteln von selbst einstellen. Das sollte innnerhalb der nächsten 8 Tage geschehen.
Ivan
 
Mittlerweile fliegen sie frei durch den Garten und werden noch immer stündlich gefüttert bzw. melden sie sich mind. stündlich....

Du hast die Vögel zu früh rausgelassen, sie sind offenbar noch nicht in der Lage, sich selbst zu versorgen. Locke sie bitte mit Futter zurück in die Voli und halte sie dort solange, bis sie wirklich futterfest sind. Vor einer Auswilderung muss ein Vogel seine natürlich Nahrung kennen und lernen sie zu erbeuten. An dieser Fähigkeit scheint es Deinen Schützlingen noch zu mangeln. Üblicherweise erlernen sie das im geschützten Umfeld der Voliere. Wenn sie erst einmal in andere Gärten verstreichen, hast Du keine Chance mehr.

Wie hast Du sie aufgezogen, womit gefüttert und wie auf die Auswilderung vorbereitet? Wenn Du das detaillierter schilderst, bekommen wir sicher heraus, was den Vögelchen noch fehlt und was nachgeholt werden muss.

LG astrid
 
Du hast die Vögel zu früh rausgelassen, sie sind offenbar noch nicht in der Lage, sich selbst zu versorgen. Locke sie bitte mit Futter zurück in die Voli und halte sie dort solange, bis sie wirklich futterfest sind. Vor einer Auswilderung muss ein Vogel seine natürlich Nahrung kennen und lernen sie zu erbeuten. An dieser Fähigkeit scheint es Deinen Schützlingen noch zu mangeln. Üblicherweise erlernen sie das im geschützten Umfeld der Voliere. Wenn sie erst einmal in andere Gärten verstreichen, hast Du keine Chance mehr.

Wie hast Du sie aufgezogen, womit gefüttert und wie auf die Auswilderung vorbereitet? Wenn Du das detaillierter schilderst, bekommen wir sicher heraus, was den Vögelchen noch fehlt und was nachgeholt werden muss.

Oh, Mist, dass ich es falsch gemacht habe, in der Voliere waren sie eigentlich kaum noch zu halten, da ihre Flugkünste enorm sind.
Ok, dann werde ich sie zurücklocken, das ist kein Problem.
Aufgezogen habe ich sie mit Heimchen, Raupen, Maden, Buffalowürmern und wenig aufgeweichten Beoperlen.
Zweige mit Blattläusen habe ich außerdem hineingelegt
Jetzt gestaltet es sich aber so, dass sie angebotene Heimchen (Kopf und Beine entferne ich) ausspucken bzw. den Kopf wegdrehen, Maden und Buffalowürmer lehnen sie auch ab.
Zurzeit nehmen sie nur die Raupen an.

Hier im Garten sind jede Menge ausgewachsene Kohlmeisen, ich hatte angenommen, dass sie von ihnen besser lernen, was fressbar ist, als von mir.

:+keinplan
 
wie auf die Auswilderung vorbereitet?

Das habe ich eben vergessen, zu beantworten.
Wie geschrieben, befanden sie sich 16 Tage in der Gartenvoliere.
Vor einer Woche habe ich ein Anflugbrett von außen installiert, dann dort ein Loch in d. Voliere geöffnet, es aufgelassen und nach und nach flogen sie aus, kehrten nicht zurück in die Voliere, sondern blieben im Garten, von da aus füttere ich sie weiter.
 
Der Verlauf klingt eigentlich optimal, den Du beschreibst. Warum sind die denn so schusselig?

Dass sie Raupen fressen ist gut und richtig, Blattläuse auch. Die Meisen müssen in der Lage sein, lebende Raupen zu erbeuten, können sie das bzw. hatten sie vor der Auswilderung z. B. ein Tellerchen mit lebendem Krabbelvieh? Hatten sie Standfutter wie Buffalows und Pinkies (abgekocht) in der Voli und hast Du gesehen, dass sie sich bedienen und selber fressen, sowohl lebende als auch tote Futterinsekten?

Weitere Erklärung für ihre Unselbständigkeit bliebe noch, dass sie so sehr auf Dich fixiert sind als Futterquelle, dass sie keine Motivation haben, selber zu suchen. Vogeleltern machen es so, dass sie ihre Ästlinge, die verteilt sitzen anfliegen und füttern, irgendwann aber zwar anfliegen, aber die Beute vor Augen der Brut selber essen und auf die Bettelei seltener, später dann gar nicht mehr eingehen. Die Ästlinge beginnen, die Altvögeln zu folgen und durch Beobachtung zu lernen, was sie wie erbeuten können, bis sie nach ca. 2 Wochen gänzlich abgenabelt werden.

Auf die Übernahme der Bande durch anderen Meisen im Garten zu hoffen, wird nicht klappen. Die übernehmen vielleicht mal ein einzelnes Küken, aber das ist eher ein seltener Glücksfall. Ansonsten haben die mit ihrer eigenen Brut zu tun oder haben die grade "vom Hals" und sind möglicherweise, je nachdem wo Du wohnst, auch schon mit der 2. Brut beschäftigt.

LG astrid
 
Der Verlauf klingt eigentlich optimal, den Du beschreibst. Warum sind die denn so schusselig?

Dass sie Raupen fressen ist gut und richtig, Blattläuse auch. Die Meisen müssen in der Lage sein, lebende Raupen zu erbeuten, können sie das bzw. hatten sie vor der Auswilderung z. B. ein Tellerchen mit lebendem Krabbelvieh? Hatten sie Standfutter wie Buffalows und Pinkies (abgekocht) in der Voli und hast Du gesehen, dass sie sich bedienen und selber fressen, sowohl lebende als auch tote Futterinsekten?

Ja, das hat in der Voliere alles wunderbar funktioniert, sie haben sogar "verstecktes" Krabbelzeug, sowie die Blattläuse im Geäst gefunden.

Weitere Erklärung für ihre Unselbständigkeit bliebe noch, dass sie so sehr auf Dich fixiert sind als Futterquelle, dass sie keine Motivation haben, selber zu suchen. Vogeleltern machen es so, dass sie ihre Ästlinge, die verteilt sitzen anfliegen und füttern, irgendwann aber zwar anfliegen, aber die Beute vor Augen der Brut selber essen und auf die Bettelei seltener, später dann gar nicht mehr eingehen. Die Ästlinge beginnen, die Altvögeln zu folgen und durch Beobachtung zu lernen, was sie wie erbeuten können, bis sie nach ca. 2 Wochen gänzlich abgenabelt werden.

Genau der Gedanke kommt bei mir mittlerweile auf, dass sie zu sehr auf mich und meine Futterquelle fixiert sind.
Wobei ich nie eine "Beziehung" zu ihnen aufgebaut habe, ich habe sie lediglich zum Füttern aufgesucht und bin sofort verschwunden.

Sie picken an Baumrinden, suchen auch fleißig auf dem Boden, ich habe auch schon erfreut beobachten können, wie einer selbst ein spinnenartiges Tier fing und fraß.
Aber... es reicht anscheindend noch nicht.
Wenn sie sich jetzt melden, um gefüttert zu werden, suche ich sie nicht in den Bäumen und Büschen, sondern lasse die Insekten/Raupen vor deren Augen einfach fallen.
Sie finden diese sogar im Laub, auf den Ästen usw.



Auf die Übernahme der Bande durch anderen Meisen im Garten zu hoffen, wird nicht klappen. Die übernehmen vielleicht mal ein einzelnes Küken, aber das ist eher ein seltener Glücksfall. Ansonsten haben die mit ihrer eigenen Brut zu tun oder haben die grade "vom Hals" und sind möglicherweise, je nachdem wo Du wohnst, auch schon mit der 2. Brut beschäftigt.

Auf eine Art "Adoption" hatte ich sowieso nicht gehofft - ich dachte, dass sich die "Kohlmeisen-Kinder" die Futtersuche und die Art der fressbaren Insekten, bei erwachsenen Tieren "abgucken".
Sie sitzen ja gemeinsam in den Baumkronen.
 
Genau der Gedanke kommt bei mir mittlerweile auf, dass sie zu sehr auf mich und meine Futterquelle fixiert sind.
Wobei ich nie eine "Beziehung" zu ihnen aufgebaut habe, ich habe sie lediglich zum Füttern aufgesucht und bin sofort verschwunden.

Sie picken an Baumrinden, suchen auch fleißig auf dem Boden, ich habe auch schon erfreut beobachten können, wie einer selbst ein spinnenartiges Tier fing und fraß.
Wenn sie sich jetzt melden, um gefüttert zu werden, suche ich sie nicht in den Bäumen und Büschen, sondern lasse die Insekten/Raupen vor deren Augen einfach fallen. Sie finden diese sogar im Laub, auf den Ästen usw.

Hm. Also dann denke ich, dass sie den bequemen Weg wählen. Sie müssen ja gar nicht auf die Suche gehen, wenn Du alle 60 bis 90 Minuten zum Füttern bzw. Futter ablegen kommst.

Wenn es so ist, neuer Vorschlag: Dirigiere sie nicht zurück in die Voli und sperre sie wieder ein, sondern erweitere den Fütterintervall. Gehe nur alle 3-4 Stunden raus dieses Wochenende und ab Montag dehnst Du die Zeit immer mehr aus, bis Du zum nächsten Wochenende 1x morgens noch rausgehst, falls sie dann überhaupt noch kommen sollten.

Nach Deiner Beschreibung sind sie fit für ein Überleben in der Natur.

LG astrid
 
Ich finde die Varainte gut, wie sie ist.
Die Vögel haben alle Möglichkeiten natürlicher Futtersuche und können sich trotzdem, wenn das nicht klappt, Futter "bei Mama" abholen.
Mangels großer Gartenvoliere habe ich schön häufiger Vögel ab Ästlingsstadium so ausgewildert und eigentlich vorweigend gute erfahrungen damit gemacht.
Man muss nur aufpassen, dass sie einem nicht hinterherfliegen, wenn man das Haus verlässt.
Dabei verfliegen sich manche leicht mal.
Keine Sorgen muss man sich anscheinend bei Spatzen machen. die sind mir schon kilometerweit hinterhergeflogen, sind dann irgendwann umgekehrt und waren immer wieder zuverlässig daheim zu finden.
Das Prädationsrisiko ist im Ästlingsalter im Freien natürlich höher als in der Voliere. Aber das ist Natur...
 
Herzlichen Dank an alle, die mir geantwortet, sich mit meinen "Problemchen" und den Kohlmeisen auseinander gesetzt und sich Gedanken gemacht haben.

Ich denke auch, dass ein erneutes Einsperren in die Voliere ein Schritt zurück wäre.
Das natürliche Futterangebot wäre dort sicher geringer als in der freien Natur.
Sie fliegen mittlerweile schon sehr hoch in die Baumkronen - das kann ich ihnen in der Voliere so nicht bieten.

Die Fütterungszeiten werde ich nun ausdehnen.
Da sie nun auch noch bei den Futtertieren mäkelig werden, die ich gebe, vermute ich auch eine Verwöhnung.
Es ist auch nett und bequem, wenn Mensch entpuppte Raupen vor die Füße werfen.
Ich war mir einfach, bin es eigentlich noch immer, unsicher, ob sie wirklich sooo großen Hunger haben oder bequem sind.
Zum ersten Mal bin ich mit so etwas konfrontiert und möchte in der Endphase nichts falsch machen.
Auf der einen Seite sollen sie eigenständig werden und wild leben, auf der anderen Seite sind sie noch jung, ohne Elterntiere
aufgewachsen und somit hatten sie keinen optimalen Lebensstart.
 
Du hast sie schon so weit gebracht, den letzten Schritt schaffen sie auch noch. Wichtig ist, dass sie lebende Futtertiere erhalten.

LG astrid
 
Thema: Kohlmeisen-Küken aufgezogen, nun seit 18 Tagen Ästlinge - wie lange noch füttern?
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