Nistkaesten/vogelfreundlicher Garten

Diskutiere Nistkaesten/vogelfreundlicher Garten im Forum sonstige Vogelarten im Bereich Wildvögel - Hallo Leute! Ich bin im Moment gerade dabei, Nistkaesten zu bauen und versuche, unseren Garten hinterm Haus vogelfreundlich zu gestalten...
moose † 2011

moose † 2011

verstorben 06.04.2011
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Hallo Leute!

Ich bin im Moment gerade dabei, Nistkaesten zu bauen und versuche, unseren Garten hinterm Haus vogelfreundlich zu gestalten.

Unsere Vermieter, denen der Garten eigentlich gehoert, sind beide um die 80 Jahre und haben uns ihren Garten sozusagen ueberlassen, weil sie ihn aus gesundheitlichen Gruenden nicht mehr bewirtschaften koennen. Als die beiden noch dort gewirtschaftet haben, war alles sehr sehr ordentlich und aufgeraeumt, ich wuerde aber gerne den Garten zu einer kleinen Oase fuer Voegel und alles moegliche Getier gestalten. Das wird meinen Vermietern wohl anfaenglich nicht gefallen, weil sie so ordnungsliebend sind, aber da sie beide Voegel moegen, kann ich sie damit bestimmt ueberzeugen.

Der Garten ist ca. 30m x 10m und auf zwei Seiten umfasst von hohen Tannen. Im Garten selbst gibt es einen Pfirsich- und einen Kirschbaum. Dazu kommt noch ein grosser Hof mit zwei grossen Tannen und einem kleinen Vorgarten. Alles in allem ist das Grundstueck, auf dem ich Nistkaesten verteilen kann, schaetzungsweise 800qm.

Rund ums Haus und im Garten haben wir

Sperlinge
Kohl- und Blaumeisen
Rotkehlchen
Zaunkoenige
Amseln
Stare
Gruenfinken
Rotschwaenze
Heckenbraunellen
Stieglitze

denen ich gerne Nistgelegenheiten bieten wuerde.

Ich habe zwar Lesematerial ueber dieses Thema, ziehe aber Erfahrungsberichte gerne Buechern vor und wuerde gerne von Euch wissen, welche Arten Eurer Erfahrung nach welche Art Nistkasten/Nisthilfen bevorzugen.

Ich bin glaube ich ziemlich spaet dran. Wenn ich die Kaesten in dieser/der naechsten Woche aufhaenge, besteht die Moeglichkeit, dass die Voegel sie dieses Jahr noch beziehen? Oder werde ich da bis naechstes Jahr warten muessen?

Die Nistkaesten, die ich bis jetzt gebaut habe, sind die gaengigen Meisen-Modelle. Bei den anderen Arten bin ich mir jedoch unsicher.

Auch fuer die Gestaltung des Gartens waere ich fuer Tips dankbar. Ich habe schon mal Samen von Wildblumen gekauft und von solchen, die Schmetterlinge etc, anziehen. Ausserdem moechte ich Disteln saeen als Spaetherbst-/Winternahrung fuer die Stieglitze. Einen Totholzhaufen habe ich bereits angefangen anzulegen.

Sonst noch Ideen?

Ich wuerde mich ueber einige Tips freuen und wuensche Euch schon mal schoene Ostern!

Liebe Gruesse,
Marina
 
Hi Marina,

bei den Zaunkönigen wirst du sicher bis nächstes Jahr warten müssen. Bei meinen Eltern im Garten sind die schon seit etwa 3 Wochen am Bauen. Gibt zwar bei der Einrichtung wohl den ein oder anderen Ehedisput, aber der Standort ist gewählt.

Als Pflanzanregung kann ich dir Efeu oder Wein empfehlen. Bei mir auf der Dachterrasse wächst Wilder-Wein - es ist unglaublich, was der für Vögel anlockt. Bei meinen Eltern steht seit ca. 40 Jahren Efeu (etwa 15 Meter breit und etwa 40 Meter hoch) - das ist ein Königreich für Vögel. Im Sommer ein Gepiepe aus allen Etagen (Amsel, Drossel, Fink und Meisen...), und im ganzen Jahr eine gute Futterquelle.

Mehr fällt mir im Augenblick nicht ein. ...doch, hatte schöne Ostern!

Grüße Andrea
 
Hallo, Marina,

viele Tips kann ich Dir auch nicht geben, aber einen solltest Du auf alle Fälle beherzigen: Niemals ungeduldig werden!

Du kannst auch jetzt noch Nistkästen rausbringen, auch wenn die Literatur da völlig anderer Meinung ist! Wichtig ist doch die Situation vor Ort! Wenn Wohnungsnot herrscht, entscheiden sich auch Star und Meise spontan für einen neuen Kasten. Nie zu spät ist es für Halbhöhlen, da findet sich immer noch ein verspäteter Hausrotschwanz, und wenn's für die Zweitbrut ist.

Andere Nisthilfen, wie z.B. Nistquirle, solltest Du ausprobieren, vor allem in den Tannen (oder Fichten?). Amseln/ Drosseln sind da meist dankbar.

In puncto Garten solltest Du, um Deine Vermieter langsam auf die Umgestaltung einzustellen, zunächst mal auf sämtliche Chemie (auch Dünger!) verzichten. Nach einer gewissen Zeit wirst Du (auch ohne Wildblumensamen) eine Zunahme der Wildpflanzenarten feststellen, die dann auch "ihre" Insekten mitbringen und so für die Futtergrundlage für Deine Vögel sorgen.

Wenn Du dann noch neben den vorhandenen Koniferen für ein wenig frisches Grün in Form von dicht und verzweigt wachsenden Büschen (vielleicht als Vorpflanzung vor die Tannen, ergibt schon fast eine Hecke) sorgst, hast Du einen großen Schritt in Richtung vogelfreundlichen Garten gemacht, ohne Deine Vermieter allzusehr zu erzürnen.
Tipps für die Fassadenbegrünung hast Du ja schon.

Dann mal viel Spaß!

Viele Grüße
Gert
 
Hi Marina,

ich stimme Gert zu. Die Nistkästen kannst du auch jetzt noch aufhängen, irgendeine junge Vogelfamilie ist vielleicht dankbar dafür.

Zum Garten fällt mir noch ein, dass eine Brennnessel-Ecke (die neue Rechtschreibung macht mich wahnsinnig :p) nicht schlecht wäre. Da gibt es dann Futter für Raupen=Schmetterlinge und die wiederum sind Futter für Vögel. Da nicht alle Raupen Vogelfutter werden, sieht es im Sommer auch noch schön aus, wenn die Schmetterlinge durch die Luft schweben.

Grüße Andrea
 
muss mich auch noch schnell dazu melden.
Wir haben in unserem Garten seit Jahren 2 Kohlmeisen-, 1 Blaumeisenkasten und 1 Halbhöhle aufgehängt. Dieses Jahr konnten wir leider noch nicht beobachten, dass Nistmaterial eingetragen wurde, aber die Amseln saussen dauernd mit vollen Schnäbeln rum. Die Halbhöhle wird offenbar als Schlafplatz benutzt. Und einmal, als wir den Kohlmeisenkasten nach erfolgter Brut reinigen wollten, kam am hellichten Tag ein Zaunkönig rausgeflitzt, den wir offenbar beim Mittagsschlaf überrascht hatten.
 
Zitat von Gert
In puncto Garten solltest Du, um Deine Vermieter langsam auf die Umgestaltung einzustellen, zunächst mal auf sämtliche Chemie (auch Dünger!) verzichten.
Wenn Du dann noch neben den vorhandenen Koniferen für ein wenig frisches Grün in Form von dicht und verzweigt wachsenden Büschen (vielleicht als Vorpflanzung vor die Tannen, ergibt schon fast eine Hecke) sorgst.....

Also, so ganz ohne Dünger wirst du aller dings keine DICHT Verzweigten Sträucher bekommen.
Denn ohne Dünger nützt selbst der stärkste Rückschnitt nichts.
allerdings kann man hier auf organische dünger zurückgreifen (wie z.B. Eichenrindenkompost o.ä.)

Auch ich schließe mich in bezug auf die Nistkästen an.
Bei den Zweitbruten werden sie mit großer wahrscheinlich besetzt sein.
Ich habe am letzten Wochenende auch noch 5 Nistkästen aufgehangen, weil die anderen alle schon belegt waren und dreien wird bereits kräftig gebaut.
 
Kein Dünger!!!

Hi Tobias
Hi @ All

Meiner Meinung nach braucht eine Naturhecke keinesfalls einen Dünger. Die Auswahl der Sträucher spielt natürlich eine grosse Rolle. Ich habe letztes Jahr wie schon mehrfach in anderen Berichten geschrieben eine riesige Kirschlorbeerhecke *vernichtet* um mal wieder Luft zu bekommen. Dann habe ich einfach gewartet was die Vögel so an Samen verteilen. Darunter waren vor allen Dingen
>>>Holunder
>>>Schneeball
>>>Berberitze
>>>Feuerdorn
>>>und Weißdorn
alles Sträucher die ohne Dünger blendend auskommen.
Die Form der Sträucher und das Wachstum sind maßgeblich von der Sonneneinstrahlung und vom Platz zum Nachbarstrauch abhängig. Leider machen die meisten Leute den Fehler die Sträucher zu nah zusammen zu pflanzen(den Fehler hab ich auch gemacht:D).Meisten danken die Pflanzen den Platzmangel mit verkrüppeltem Wuchs. Also lieber Platz lassen und ein Jahr länger warten bis es ein bißchen dichter geworden ist. Außerdem habe ich bei mir die Feststellung gemacht, das sich viel mehr verschiedene Vogelarten wohlfühlen seitdem die Sträucher nicht mehr so dicht stehen. Lichtes Gestrüpp lässt auch noch Platz für andere kleinwüchsigere Pflanzen, da Sonnenstrahlen bis zum Boden vordringen können.

Außerdem habe ich hier was von einer Brennesselecke gelesen.
Ich find es schön das sich mal jemand dafür stark macht, da die meisten einheimischen Schmetterlinge auf dieses so verachtete Pflänzchen angewiesen sind. Disteln sind genau so wichtig, und wenn jemand die Befürchtung hegt die Nachbarn könnten sich beschweren erklärt man Ihnen das man nach der Blüte die Distel entfernt damit sie sich nicht aussähen kann. Auch wenn das Nachbarschaftsrecht mittlerweile davon absieht den Naturgarten zu verteufeln. Kein Gartenbesitzer kann mehr gezwungen werden seine Wiese in einen Rasen zu verwandeln. Gott sei dank!!

Gruß und frohes Schaffen(wenn es dieses Jahr jemals trocken werden sollte):D

Andreas;)
 
Ja, unbedingt Disteln im Garten ansiedeln. Da kommen dann die Stieglitze (Distelfinke) in Scharen und holen sich die Samen. Wir lassen die Pflanzen lange stehen, teilweise sind sie fast 2 Meter hoch, schneiden später die Stengel (noch alte Rechtschreibung!)ab und stecken sie in Sträucher rein, auf die man vom Haus aus bessere Sicht hat.
Allerdings versamen sich die Disteln enorm, man muss zünftig auslichten, sonst hat man nur noch eine stachlige Wildnis.
 
Wow!

Hallo an Alle!!!

Ist ja Wahnsinn, was heute alles an Anworten kam! Vielen Dank erst mal.

Die Kästen hänge ich dann morgen abend gleich raus. Wenn`s dieses Jahr nichts wird, dienen sie vielleicht als Schlafplatz und werden nächstes Jahr angenommen.

Und an Tips für einen vogelfreundlichen Garten mangelt es mir nicht mehr, dann kann es ja losgehen, sobald Petrus beschließt, den Regen mal für eine Weile da zu lassen, wo der Pfeffer wächst. Wenn alles gepflanzt ist, darf es dann ruhig jede Nacht eine Stunde gemäßigt regnen. ;)

Zum Thema Dünger: Wir haben einen riesen Komposthaufen, den Kompost würde ich gerne vor dem Bepflanzen unterharken: Reicht das? Ich würde nämlich gerne, wenn möglich, auf Chemie verzichten.

An Gert: Du hast wahrscheinlich Recht, es sind wohl Fichten, keine Tannen. ;)

Efeu, Disteln, Brennesseln etc. werde ich beherzigen.

Ich werde Euch vom Fortschritt berichten...

Liebe Grüße und vielen Dank!
Marina
 
Stieglitze ohne Ende

Hi Karin

Ich habe das Glück in der Nähe eines naturnahen Waldes zu wohnen. Dort wird penibel darauf geachtet das die Natur sich so richtig Austoben kann. Ich habe noch nie soviele verschiedene Distelsorten gesehen wie da. Diesen Winter haben wir Schwärme von Distelfinken beobachten können die im Bereich von 35-45 Vögel lagen. Obwohl das Gebiet von Spaziergängern sehr stark frequentiert wird lassen sich dort alle möglichen Vogelarten problemlos beobachten(vielleicht gerade deshalb).Ich habe zB. schon 4 Spechtarten ausmachen können.
>>>Grünspecht
>>>Buntspecht
>>>Kleinspecht
>>>und sogar den Schwarzspecht habe ich schon gesehen(zum ersten mal).
Die Rehe scheinen sich auch schon sehr an *Uns* gewöhnt zu haben, sie halten nur noch einen Sicherheitsabstand von vielleicht 50m(obwohl unsere Rottweilerdame immer dabei ist).:D
In unserer ausgeräumten Umgebung ist dieses Wäldchen ein richtiges Juwel.

Gut das die Nutzung dieses Waldes für die nächsten 30 Jahre auf Eis gelegt wurden!!

Gruß
Andreas;)

PS: @ moose
Kompost ist immer gut!!
 
Habe jetzt zwar nicht alle Beiträge gelesen, habe aber gemerkt, dass es unter anderem um Naturhecken geht. Da kann ich http://www.naturwuchs.de empfehlen, wo fast nur wilde Heckensorten verkauft werden.
Ich selbst habe dieses Jahr eine Hecke aus 8 verschiedenen Strauchsorten angepflanzt, die sehr schön blühen sollen und den Vögel optimale Sicherheit vor Katzen bieten. Bis in wenigen Jahren sollen die Vögel darin ihre Nester bauen können.
Darunter sind zum Beispiel Wildrosen, Liguster, Salweide, fascher Jasmin, usw.
 
eigentlich wollte ich nur schnell meine mails ansehen, doch dann wird man von einer seite auf die andere verwiesen.....

wollte ich auch noch sagen: Wildrosen (das sind doch die mit den dicken Hagebutten) sind wunderbare Futterquellen für Vögel. Ausserdem haben wir in unserem Garten noch die Nachtkerzen, die Blüten öffnen sich erst abends in der Dämmerung. Man kann daneben sitzen und innerhalb einer Viertelstunde sind sämtliche neuen Blüten offen, duften wunderbar (blühen nur einen Tag). Die Samen werden auch sehr von Vögeln geschätzt. Falls jemand mal Samen braucht, auch von den Disteln, könnt ihr euch an mich wenden. Im Herbst hat es sicher wieder genug davon.
 
Hi Marina,

aus Erfahrung kann ich sagen, dass das mit dem Komposthaufen ausreichend ist. Es funktioniert gut, enthält wenig Chemie, viel Regenwürmer (das beste, was einem Garten passieren kann) und ist billig. Du solltest allerdings darauf achten, dass der Garten sehr vielfältig bepflanzt bleibt, das ist fast eine Garantie für gescheites Wachstum.

Naja, werde dich wohl demnächst mal kontrollieren müssen :D

Gruß Andrea
 
Hallo @all !

Also so ganz ohne Dünger ???
Ich weiß nicht. wie ich bereits geschrieben habe kann man auch organischen Dünger verwenden.
Hierzu zählt auch Kompost !!!!
Sollte nix an Dünger kommen, kann es ein Weilchen dauern bis die Pflanzen sich freudig vermehren und man eine dichte hecke bekommt.
Aber das bleibt ja jedem selbst überlassen !

Zum Kompost: Aber nicht zuviel !!!!! Kompost hat einen hohen Salzgehalt und den können nicht alle Pflanzen vertragen !

Frohes schaffen, werde gleich auch noch ein paar Stunden im Garten verschwinden ! :D
 
Thema: Nistkaesten/vogelfreundlicher Garten

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