In tiefer Trauer...

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Betti G.

Guest
Hallo, alle miteinander,

ich muss es jetzt einfach mal jemandem sagen, der es nicht albern findet:

Vorgestern ist die zahme Dohle, die bei mir lebte und sehr anhänglich war, von einer Katze gefressen worden. Ich habe nur noch ihre Überreste gefunden.

Ich bin seitdem so unglaublich traurig, dass es mir körperliche Schmerzen bereitet.
Wenn ich in unserem Garten oder auf der Terasse stehe, sehe und höre ich sie ständig...

Ich reisse mich den ganzen Tag zusammen, denn wenn ich einmal anfange an sie zu denken, kann ich nicht mehr aufhören zu heulen.

Dohlores war unheimlich munter und suchte ständig meine Aufmerksamkeit. Abends sass sie schon vor dem Haus auf dem Vordach und wartete um die übliche Zeit auf. Kaum war ich aus dem Auto, schwupp, hatte ich sie auf der Schulter.

Sie war schlau, verspielt und lustig, und ab und zu hatte sie sehr zärtliche Anwandlungen.

Ich vermisse sie sehr... das wird wohl noch einige Zeit so weh tun.

Untröstlich,
Betti
 
Hallo Betti,
dass Du untröstlich bist, kann bestimmt jeder von uns nachvollziehen! Und von uns, hier im Forum, findet Deine Trauer bestimmt auch niemand albern!!!
Ich habe vier Rosenköpfchen, und als einer von Ihnen, Baby, der jüngste, vor einiger Zeit sehr sehr krank war, musste er ins Krankenhaus. Wir Menschen saßen mit seinem trauernden Weibchen hier zu Hause und waren gemeinsam verzweifelt - es war, als ob ein Familienmitglied schwer erkrankt war. Quatsch, es war nicht "als ob", sondern es war so! Wir haben täglich bei der TÄ angerufen und sind jeden zweiten Tag zu ihr gefahren und haben den Kleinen besucht. Dann saßen wir im Wartezimmer und hatten eine Stunde den Krankenkäfig auf dem Schoß, den kleinen Vogel in den Händen und auf dem Finger. Er war noch liebebedürftiger als sonst. Zwei Wochen ging das so.
Wir hatten Glück, wir haben Baby wieder nach Hause holen können, wo er nach wie vor aber unser Sorgenkind ist. Aber glaub' mir, Deine Trauer kann ich sehr gut verstehen! Hier wird keiner über Deine Gefühle lachen!
Mit traurigen, mitfühlenden Grüßen
Elke
 
so was tut weh

Hallo Betti
ich weiss noch, wie ich beim Tierarzt heulte, als meinem Welli nicht mehr zu helfen war. Kann Deine Gefühle gut verstehen
(und die Katze hättest Du sicher würgen können). Wenn unsere Katze irgendeinen Vogel anschleppt, können wir das auch kaum verkraften, aber so ist es eben, leider.
Mitfühlende Grüsse
Karin
 
Hallo Betti,

mir ist das selbe mal mit einer jungen Türkentaube passiert, die ihre erste Nacht in Freiheit draußen im Birnbaum verbrachte.

Am nächsten Morgen fand ich nur noch Federn von ihr unter dem Baum. Vermutlich hat sie die Katze auch noch freundlich fiepend begrüßt :( :(

Ich war die nächsten Tage wie innerlich gelähmt, und noch heute bringe ich es nicht mehr fertig, eine Katze anzufassen. I

Ich weiß, es ist ein gewisses Risiko, einen handaufgezogenen Vogel in die Freiheit zu lassen, aber es ist immer noch besser als sein Leben lang im Käfig hocken zu müssen. Deine Dohle konnte wenigstens noch solange sie lebte, ihr Leben genießen, in den Himmel über sich sehen und in die Weite fliegen...

Traurige Grüße,

Merline
 
Danke... tut gut...

Hallo, Merline, Karin, Rosie

Vielen Dank für Eure Antworten. Es tut echt gut und hilft schon ein bisschen, dass ich mich verstanden fühlen kann.
Diese "isdochnurnvogel"-Tröstungen, die man sonst so bekommt, sind eher wie Salz in die Wunde.

Was mich auch tröstet, ist (wie bei Dir, Merline) der Gedanke, dass Dohlores es echt gut hatte bis zu ihrem Tod.
Sie war ja schon seit einem halben Jahr (!) in Freiheit, und hatte sich selbst dafür entschieden, sich überwiegend in unserem Garten aufzuhalten und bei den Menschen zu leben, die sie aufgezogen hatten.
So hatte sie beides: ein unbeschränktes Vogelleben und trotzdem jede Menge Spiel und Spass mit "ihren" Menschen.
Voll der Luxus, oder?

Auf der anderen Seite macht auch gerade das Besondere an dieser Mensch-Vogel-Freundschaft, die ohne Zwang und Käfig funktioniert hat, den Verlust für mich irgendwie extra schmerzhaft.

Aber wenn man gerade mittendrin steckt, hält man seinen eigenen Schmerz sowieso immer für den schlimmsten und besondersten etc.

Also lasst mich einfach so vor mich hinlallen, ich brauch das jetzt... aber nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Ich steh halt ein bisschen neben mir...

Dohlores war übrigens sehr scheu gegenüber anderen Menschen und Tieren, und darüber hinaus auch kein Bodengänger, sonder hielt sich fast ausschließlich auf den Dächern und Bäumen (oder eben Schultern) auf. Die Dreckskatze muß ein wirklich raffiniertes Vieh gewesen sein.
Meine Vermutung ist, dass Dohli an diesem (sehr heissen) Tag ein Bad genommen hat, wie sie es sehr gern tat. Sie ist dann flugtechnisch immer sehr schwerfällig gewesen -- ich schätze, das hat die Katze ausgenutzt...

Nochmal danke für die Anteilnahme.
Ist wirklich eine Hilfe.

Alles Liebe,
Betti
 
Hallo Betti

Ich kann gut nachvollziehen was du fühlst. Wir haben dieses Jahr auch eine junge Dohle gefunden. Sie ist in ihrer zweiten Nacht bei uns gestorben obwohl sie wieder gut gefressen hat.

Es ist vollkommen egal wie lange ein solches Tier da ist, wir waren auch nach zwei Tagen schon tieftraurig.

Gruß
Andreas
 
Hallo Betti,

ich weiß genau wie Du dich fühlst!(Du errinnerst Dich vielleicht,ich hatte eine zahme Elster die überfahren wurde.)
Das tut höllisch weh!
Ich kann mich dem nur anschließen, das deine Dohle bist zu ihrem Tod glücklich war und das ist die Hauptsache!
Ich denke(so war es bei mir)das der Schmerz lange anhalten wird und nur langsam vergeht.
Lass Dir Zeit,denn es bleibt die wundervolle Erinnerung an eine sehr schöne Beziehung!
Ganz liebe und traurige Grüße
Conny
 
Hallo Betti,

irgendwie ist hier schon alles gesagt worden.
Aber ich möchte trotzdem noch etwas antworten.

Wenn einer "unserer" Vögel stirbt, so ist der Schmerz fast unerträglich, egal ob es ein ausgewilderter Wildvogel oder einer unserer eigenen Vögel ist. Ich weiß sehr gut, wie fürchterlich das schmerzt!!!

Die wenigsten meiner Freunde/Bekannten haben dafür Verständnis, da es sich ja nur um ein Tier - und dann auch nur um einen Vogel - handelt.
Weißt Du, die wenigen Menschen, die den Schmerz nachvollziehen können - auch wenn sie selber keine Vögel haben und Ihnen auch nicht viel an Tieren liegt - das sind meine Freunde. Das merke ich immer mehr. Auf all die anderen verzichte ich lieber, da fehlt ganz einfach eine grundsätzliche Gemeinsamkeit, ein grundsätzliches Verständnis, verstehst Du, was ich meine???

Ich denke, daß Deine Dohle ein wunderschönes Leben hatte, wie es nicht jedem Vogel vergönnt ist. Vielleicht tröstet Dich das ein wenig. Ohne Dich, hätte sie noch nicht mal ihr kurzes freies Leben genießen dürfen.

Bei mir ist es so, daß mir der Verlust eines liebgewonnenen Tieres genauso weh tut, wie der eines liebgewonnenen Menschens. Der einzige Unterschied ist die Intensität: Je mehr Zeit ich mit einem Tier/Menschen verbracht habe und somit auch die Menge der Erinnerungen, um so schmerzlicher ist es!

Liebe Grüsse und Kopf hoch! Irgendwie ein blöder Spruch, ich weiß. Aber der Schmerz läßt nach mit der Zeit und es gibt noch viele Wesen, die Dich brauchen!

Dagmar
 
Hi Betti,

da ist gar nichts albern! Ich mache mir Gedanken um jeden Vogel, den ich eine Zeit lang im Garten beobachtet habe und der plötzlich nicht mehr da ist. Mit Katzen geht es mir genauso. Es tut mir immer weh.

Alles Liebe
Simonie
 
Hallo zusammen,

ja, ja, so ist das mit den lieben Stubentigern. Ich bin von Herzen Tierliebhaber, aber mit den Katzen nimmt es überall überhand. Zum Teil sind es verwilderte Hauskatzen oder eben die "nette" Nachbarskatze, die tagsüber hinterm Ofen sitzt und nachts rausgelassen wird. Des Nachts lebt sie dann ihren natürlichen Jadgtrieb aus. Aus meiner Sicht ist es nicht der Lauf der Natur, dass die Hauskatze die Vögel frißt, denn die Katze wiederum hat keine natürlichen Feinde (sie sind eigentlich vom Menschen eingeschleppt und dann domestiziert worden). Bei der heimischen Wildkatze ist es natürlich anders, sie gehört in den natürlichen Kreislauf. Es ist zwar nicht möglich, aber das beste wäre es, Katzen dürften sich nur innerhalb des Wohnung oder draußen an der Leine bewegen. Schon oft habe ich aus Büschen rausgerissene Nester gesehen oder die Katze läuft stolz mit einem Jungvogel in der Schnauze über den Rasen. Vogelzüchter mit Volieren im Garten sollten ihre Gehege mit einem Weidezaun sichern. So ist wenigstens gewiß, dass die vierbeinigen Raubtiere nicht auch noch die Volierenvögel zu Tode hetzen.

Nun ja, Kopf hoch, das Leben geht weiter.

Grüße

Sperber
 
Hi Betti,

das ist überhaupt nicht albern oder nur Gefühlsduselei...
Gerade das unterscheidet uns ja wohltuend von vielen anderen Mibürgern, daß wir die Tiere wirklich gern haben. Stell Dir vor, solche wie uns gäbe es nicht mehr!
Auf mein "Konto" gehen dieses Jahr schon drei Tiere, zwei Bussarde und ein Reh. Alle drei wurden eingeschläfert oder auf meine Veranlassung hin erschossen. So notwendig wie das gewesen sein mag, wir sind tagelang nicht damit fertig geworden.

Viele Grüße, Kopf hoch

Hans-Henning
 
Hallo Betti!

Es tut mir sehr leid, daß Dein Dohle von einer Katze getötet hat.
Ich habe auch selbst erlebt. Wie es folgt: Im Ende Jahr 1980 hatte ich einen Paar Spitzschwanzbronzemännchen in einem Käfig und ließ das Fenster über die Nacht halboffen. Als unsere 2 Katzenbrüder über das Fenster gesprungen sind und landeten auf diesem Käfig. Ein 1,0 Bronzemännchen auf dem Käfigboden aus dem Schlafnest gelandet ist, während ein 0,1 Bronzemännchen über dem Schlafnest aus diesem selbe geflogen ist, dann fingen die Kater diesen Vogel und fraßen bis auf seinem Kopf aus der Gitterstäbe auf. Dann ging ich in meinem Zimmer und schaltete das Licht an, dann überraschte und regte ich auf, dann scheuchte ich die Kater und sah einen 1,0 Bronzemännchen und einen Kopf vom 0,1 auf dem Käfigboden. Ich habe nie vergessen!
Im Jahr 1975 hatte unser Mischlingsdackel einen junge Elster getötet und das Bauchhaut vom Elster gerissen, als meine Mutter sehr wütend war und würgte diesen Dackel. Aber der Dackel hat ihre Hände gebissen. Als mein Vater diesen Elster aufgepäppelt hat.
Im Juni 2000 wurden 2 Hausgänse in der Nacht von einem Fuchs getötet und einen von beiden Gänsen geholt. Am nächsten Morgen fand ich einen tote Gans auf der Weide, wo ich als Tierpfleger arbeite. Die Gänse waren 3 Jahre am Tag rausgelassen geworden und kurz vor Feierabend im Stall wieder reingeholt geworden. Mein Chef hat anderen gedacht, daß er ausprobieren wollte, daß die Gänse über die Nächte draußengelassen waren.
Leider mußten meine 24 Vögel am 20. 9. 1995 an einen ungeheilten Infektionskrankheit (TBC, Tuberkulose. Es gibt keinen Medikament gegen TBC) von einer Tierärztin eingeschläfert geworden lassen. Nach dieser eingeschläferte Vögel hatte ich total eine Seele kaputtgemacht. Ich könnte nicht ohne Vögel leben!!!

Traurige Grüße Danny
 
Hallo Sperber!

Also das mit den Katzen kann ich nicht bestätigen. Ich habe schon seit über 10 Jahren Katzen und ich kann gar nicht sagen wie viele schon von Hunden getötet, von Jägern im Wald erschossen oder von Autos überfahren worden sind! Und ich weine auch um jede meiner Katzen die eines Tages nicht mehr nach Hause kommt, und wenn ich sehe das sie einen Vogel mit bringt versuche ich ihn zu retten, oft sind die Vögel nicht verletzt und wenn ich sie im 1. Stock auf die Fensterbank setzte fliegen sie wenn der Schock abgeklungen ist wieder davon.

Und klar, Katzen reissen Vögel wenn sie sie erwischen, aber die meisten gesunden Vögel sind viel zu schnell als das eine Katze sie erwischen könnte, sonst wären sie wohl auch schon längst ausgestorben!

Eine Katze tut nur was ihrer Natur entspricht, genauso wie ein Vogel der ja auch im Falle eines Raubvogel kleine Mäuschen etc. tötet.



Viele Grüße

Kathrin (die sowohl Katzen als auch Vögel gerne hat)
 
Liebe Betti,

nein, das ist alles überhaupt nicht albern...kann Dich sehr gut verstehen. Es braucht einfach seine Zeit, bis die Trauer nicht mehr ganz so schlimm ist; und es ist bestimmt auch wichtig, diese Gefühle nicht zu unterdrücken. Da muss man manchmal einfach heulen.
Alles Liebe für Dich. Und auf bald im Forum, ja?

@alle - bitte kein "Feindbild Katze" aufbauen. Natürlich ist es traurig, wenn Vögel von Katzen gerissen werden, besonders wenn es ein geliebter Vogel ist wie bei Betti. In aller Regel erwischen Katzen aber wirklich nur Vögel, die nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte sind. Ein Problem ist sicher die Überhandnahme verwilderter Hauskatzen - leider lassen viele ihre Tiere nicht kastrieren, wissen dann nicht wohin mit den Jungtieren und lassen sie einfach laufen; die haben Hunger, klar. Wir sollten aber nicht vergessen, dass Nester z.B. auch von Eichhörnchen und Elstern ausgeraubt werden.
Im Tierreich gibt es kein "gut" und "böse". Wenn da etwas aus den Fugen gerät, ist es in aller Regel der Mensch schuld.

Liebe Grüße
 
kopf hoch...

ich kann sehr gut verstehen wie schwer es ist ein lebewesen zu verlieren, musste es auch selbst haeufiger schon erleben. daran ist nichts albernes. die menschen die diese trauer nicht vertsehen oder akzeptieren haben ein problem nicht du betti.

zum thema katze muss ich kathrin zustimmen, es sind nicht immer katzen die voegel reissen, marder, fuechse und andere tiere sind genauso daran beteilligt. in der regel fressen katzen wenn sie ihrem trieb nachgehen sowieso lieber maeuse. katzen wurden vom menschen domestiziert um ihr getreide vor maeusen zu schuetzen, was auch erfolgreich erledigt wurde.
da ich persoenlich auch voegel sowie katzen und maeuse mag, habe ich mich entschieden meine 4 cats im haus zu halten.

nur bitte tut mir den gefallen nicht immer ueber katzen herzuziehen, auch raubvoegel, elstern und eichelhaeher toeten und das nicht zu knapp.

gruss cleo
 
Hi Cleo
Da muss ich Dir jetzt voll zustimmen. Bei uns hat es eine Menge Marder, auf deren Konto gehen so einige Vogelnester.

(Was macht eigentlich Dein Buchi? Unserer kommt immer noch zum essen heim, aber nicht mehr so oft.)

Gruss, Karin
 
Der Unterschied ist nur, daß Marder und andere einheimsiche Raubtiere natürlicher Bestandteil des ökologischen Gleichgewichtes sind und sich von der gefangenen Beute ernähren müssen, im Gegensatz zu den vom Menschen gefütterten Hauskatzen.
Somit stehen wilderne Hauskatzen auch noch in direkter Nahrungskonkurrenz mit den natürlichen Beutegreifern, die auf den "Ausschuß" der Natur angewiesen sind.

Viele Grüße

Merline
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Betti!

Ich kann deine Trauer mehr als gut verstehen. Zum einen weiß ich, wie rührend Dohlen sein können. Es sind meine absoluten Lieblingsvögel! ich hatte selbst mal eine, für ein halbes Jahr. Ich habe ihn(oder sie?), Jakob, dann aber im Herbst des Jahres fliegen lassen, da er wild wurde, und scheibar nach draußen wollte. Mein Onkel und ein bekannter haben ihn dann noch ein paar Mal in einem nahen Garten gesehen, wo er mit ein paar freunden den Gartenhausschlüssel meines Onkels geklaut hat (mein Onkel hat ihm das nie verziehen...aber er hat den Schlüssel letztens beim Umgraben wiedergefunden(Jahre später!)...Jakob muß ihn wohl nicht sonderlich interessant gefunden haben)
Was ich sagen will, Dohlen sind klasse Vögel, und ich kann deine Trauer wirklich gut verstehen, denn:

In diesem Jahr habe ich eine kleine Kohlmeise großgezogen. "KommKomm" hieß sie...da ich sie immer so gerufen habe. Sie war sehr anhänglich, obwohl ich wirklich intensiveren Kontakt mit ihr vermieden habe.
Ich habe sie dann in unserem Garten fliegen lassen.
Am ersten Abend, KommKomm war niergends zu sehen, stand ich so im Garten und rief nach Ihr. Und sie gab Antwort, allerdings von weiter weg. Also habe ich meine Freundin angerufen, die zwei Häuser weiter wohnt, und die hat den kleinen Piepmatz dann wieder eingefangen. So hat KommKomm die Nacht wieder im Käfig verbracht, und am nächsten Morgen durfte sie wieder raus. ich hab sie dann tagsüber im garten gefüttert, und nach diesem Schock vom ersten tag, ist sie nie weiter weggeflogen.
Wie haben auch zwei hunde, und sie ist ständig um mich und meiner Familie, und auch um die Hunde rumgeflogen.

An einem Tag, ich hatte sie Mittags noch gefüttert, und Nachmittags kam ich wieder raus, war sie nicht mehr da. Wahrscheinlich ist sie unserer Biene, einer begeisterten Mäusefängerin ins Maul geflogen, denn der piependes Vogel hatte es dem hund schon eine ganze Weile angetan.

Aber bevor ihr mich jetzt für unverantwortlich haltet (z.B. hätte ich KommKomm ja auch umsiedeln können), zwei Sachen:
1. Irgendwo gibt es immer Beutegreifer
2. Fest steht:Meines erachtens kann Biene sie nicht erwischt haben, denn ich war fast immer bei dem Hund (Das Biene sie erwischt hat ist auch nur theorie meines Vaters). An dem Tag flogen viele Kohlmeisen umher, vielleicht ist sie auch mitgeflogen.
Man muß ja immer auf das beste hoffen.

Betti, was ich eigentlich sagen will ist, ich trauer auch um KommKomm, denn ich weiß ja nicht wirklich was ihr passiert ist (und deshalb bin ich auch Biene nicht böse...ich hab ja keine Beweise...). Immer wenn ich eine Kohlmeise höre denke ich es iist KommKomm, und das sie gleich zu mir geflogen kommt....

Ich hoffe meine Geschichten haben dir Betti, und euch anderen ein wenig gefreut (ist das falsche Wort wegen KommKomm...ich weiß).

Bis dann,
Uta
 
Die Kommkomm-Geschichte ist wirklich schön...hoffentlich ist sie wirklich einfach mit den anderen Kohlmeisen mit. Man macht sich ja selbst dann Gedanken, wenn man die Vögel nicht selber groß zieht - bei uns hat im Frühjahr eine Amsel auf dem Balkon gebrütet (auf dem Lavendel thronend ;-) ); wenn jetzt eine Amsel über den Hof huppt denke ich auch immer, ob das wohl eine von "unseren" ist und dass es ihnen hoffentlich gut geht.

@merline: Es ist sicher richtig, dass die Katzen in Nahrungskonkurrenz zu den "natürlich vorkommenden" Räubern stehen. Aber was will man machen? In ländlicher Umgebung rennen sie auf jeden Fall draußen rum. Viele wilde (ausgesetzte) Stadtkatzen werden wirklich nicht gefüttert, ernähren sich aus Mülltonnen und von dem, was sie halt erwischen können. Es gibt zu viele von ihnen - das ist aber letztlich der Mensch schuld. Uns Vogel-Fans fällt es sicher besonders auf, wenn den Katzen ein Federball zum Opfer fällt, und wenn es so ist wie bei Betti, ist es besonders traurig. Aber: Wie kann man sowas verhindern?

Liebe Grüße
 
Hallo Taro,

ich weiß auch nicht, wie man dem "Katzenüberschuß" begegnen kann. Die Hauskatze ist halt ein recht bequemes Haustier, kein Gassigehen, kein Käfigsaubermachen, usw.

Ich wollte mit meinem letzten Posting nur klarstellen, daß es aus ökologischer Sicht nicht das gleiche ist, ob ein Jungvogel von einer Hauskatze oder einem natürlichen Beutegreifer gefangen wird.

Viele Grüße,

Merline
 
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