Auswildern

Hallo!

Ich brauche mal Eure Hilfe! Ich habe zwei kleine Spatzen aufgezogen. Einen der beiden hab ich schon ausgewildert. Das hat auch super geklappt!

Der zweite hat leider ein Problem: er hat eine verkrümmte Kralle und kann sich damit nicht festhalten. Er übt seit einer Woche fliegen, kriegt aber einfach keine richtigen Landungen hin. Meistens endet es damit, dass er mit einem Platsch auf dem Fußboden landet. Manchmal klappts aber auch mit der Landung. Soll ich Ihn auswildern oder lieber behalten?

Ich bin hin und her gerissen, auch weil er mir natürlich schon ans Herz gewachsen ist. Jetzt möchte ich einfach mal eine objektive Meinung hören.

Natalie

Hallo Natalie,
ich habe zwar keine Erfahrung mit dem Auswildern von Vögeln, habe aber schon viel darüber gelesen.
In einem stimmen alle diese Berichte überein: Ausgewildert werden sollten nur Vögel, die 100%ig fit sind. Ein Vogel, der vom Menschen aufgezogen wurde, hat zunächst einmal ohnehin einen Nachteil "da draußen", weil ihm ein Teil seines natürlichen Fluchtverhaltens fehlt. Wenn dann noch ein körperliches Handicap dazu kommt, hat er kaum eine Chance.
Also, ich würde ihn definitiv behalten. Aber vielleicht meldet sich ja noch jemand, dessen Erfahrungen nicht "nur" angelesen sind.
Liebe Grüße
Elke

Hallo Elke!

Vielen Dank für Deine Antwort! Ich habe lieber einen "angelesenen" Rat, als einen toten Spatz, den sich die Nachbarskatze hinter die Kiemen geschoben hat.

Natalie

Hallo @ all

Meine Meinung!!

Ein Vogel der nicht 100% fit ist hat draußen keine Chance!!
Wenn also die Möglichkeit besteht den Vogel zu behalten, würde ich es tun.

Gruß
Andreas

Hallo Andreas!

Ich glaube ich werde Ihn dann wohl behalten. Ich kann Ihm ja einen zweiten Vogel (Wellensittich?) zur Gesellschaft kaufen! Wir haben da einen ganz netten Zoohändler, der gibt uns sicher einen zur "Probe" mit. Damit die zwei feststellen können, ob sie sich leiden können.

Bisher fliegt er ungehindert in meiner Wohnung rum. Leider muss ich ihm immer hinterherhechten um seine Hinterlassenschaften wieder weg zu putzen! Ist bei einem Steinfußboden nicht so schlimm, aber mich würde trotzdem mal interessieren ob ich ihn dazu bringen kann z. B. nur in seinen Käfig zu machen?

Gruß

Natalie

Hallo Natalie,

von einer Vergesellschaftung mit einem wellensittich rate ich dir dringend ab! Das wird aber hoffentlich dein Zoohändler auch tun, wenn er nicht nur nett, sondern auch verantwortungsbewußt ist...

Recht gut sollte sich dein Spatz jedoch mit einem Kanarienvogel vertragen.

Die Idee, ihm einen Kumpel zu kaufen, ist sehr lobenswert... schließlich sind Spatzen ja keine Einzelgänger. Über Gesellschaft wird er sich sicher freuen.

Viel Spaß mit deinem gefiederten Freund wünscht dir

Betti

Hallo Betti!

Ich werde unseren Zoohändler mal Fragen. Danke.

Gruß

Natalie

Hallo Natalie,

ist es denn nicht möglich, daß das mit der Kralle noch mal gut wird?
Wenn er Probleme beim Landen hat, kannst Du ihn auf gar keinen Fall auswildern. Aber nimm bitte nicht irgendeieen artfremden Vogel zur Vergesellschaftung! Am schönsten ist für einen Spatz ein Spatz!!! ;-) Und für einen Sittich ein Sittich.
Hör Dich doch mal um, es gibt bestimmt irgendwo noch ein behindertes Spätzchen, daß ein zuhause sucht. Hab einfach ein bißchen Geduld!

Stubenreinheit wirst Du ihm mit Sicherheit nicht antrainieren können. Aber, Natalie, was sind denn schon so ein paar Spatzenköttelchen auf dem Boden?!

Liebe Grüsse,

Dagmar

Hallo Natalie,
also ein Welli geht auf gar keinen Fall, wie ja hier schon geschrieben wurde! Die beiden sprechen total verschiedene Sprachen. Ein Kanarie wäre mit Sicherheit viel besser. Ideal ist natürlich, wie Dagmar schon sagt, ein zweiter Spatz. Hör' Dich mal um - eventuell auch bei Tierärzten, die könnten so etwas wissen, ansonsten versteht er sich bestimmt auch mit einem (möglichst gegengeschlechtlichen!) Kanarie. Aber bitte, bitte kein Welli!
Viele Grüße!
Elke

Hallo Zusammen!

Vielen Dank für Eure Sorge um den Spatz!

Wir waren am Samstag im Zoogeschäft und haben ihm einen Kanarienvogel gekauft. Der Verkäufer meinte auch, wir sollen keinen Wellensittich nehmen.

Jetzt sitzen die beiden sich gegenüber uns schauen sich an. Jeder in einem seperaten Käfig. Der Spatz ist allerdings nicht sehr liebenswürdig zu dem Kanarienvogel. Er setzt sich auf den Käfig und wartet, bis er in seine Nähe kommt und dann hackt er nach ihm.

Ich hoffe das gibt sich!!

Könnt Ihr mir sagen wie lange ich warten soll bis ich die beiden zusammen lasse? Ich habe mir gedacht, dass ich so in einer Woche die Käfige so zusammenstelle, dass sie von einem Käfig in den anderen kommen. Ist das eine gute Idee?

Gruß

Natalie

Auswilderung

Hallo Nathalie

Warum denn so schnell aufgeben, anstatt Dir zuerst eine echte Expertenmeinung einzuholen. Der Experte ist in dem Fall Dein kleiner Spatz und nur ihm solltest Du schlussendlich die Entscheidung überlassen, ob er bei Dir über 12 Jahre im Käfig leben will, oder die freie Natur vorzieht.
Neben der verkrümmten Kralle hat er ja auch noch eine intakte. Damit sind Landungen in Büschen und Bäumen kein Problem; unter jedem kleine Ast ist ja noch ein Ast und so findet der Spatz rasch seinen Halt. Wo hat er denn in Deiner Wohnung landen sollen: unnatürliche Umgebung und da hilft auch der beste Instinkt nur wenig. Die Natur bietet da viel bessere Landemöglichkeiten.
Übrigens heisst Auswildern ja nicht, dass Du ihn von einem Tag auf den andern seinem Schicksal überlässt. Ich habe das sehr sachte gemacht: zuerst Käfig tagsüber im Freien unter einem Baum aufgehängt, begleitete Flugversuche gemacht, dann den Käfig auch nachts im Freien gelassen. Mein Spatz war immer wieder glücklich in seine geschützte Stube zurückzukommen, bis er sich dann einmal entschied ganz frei zu sein. Seither lebt er in der freien Natur und besucht mich, als Freund, wenn ich ihn rufe.
Hast Du mit ihm schon Flugversuche im Freien gemacht? Keine Angst, er wird nicht abhauen.

Liebe Grüsse
Dominic

Hallo Dominic,

jetzt bin ich echt verwirrt! Ich habe tatsächlich noch nicht versucht Ihn im Garten fliegen zu lassen. Da hab ich wohl vor lauter Wald die Bäume nicht mehr gesehen. Ich werd das auf alle Fälle probieren. Danke. Hoffentlich fliegt er uns nicht weg.

Dann muss ich allerdings wieder einen Kumpel für den Kanarienvogel kaufen. Das hätte ich nicht gedacht, dass ich auf so eine Art und Weise zu Vögeln komme. Einen hab ich ja schon, aber der zählt nicht ;-)

Natalie

Hallo Lumpi

Schön, dass Du beide Spatzen durchgebracht hast. Versuche es nur, wie Dominik schon erwähnte, dem zweiten auch die Freiheit zu geben. So kann er mit Artgenossen Kontakt aufnehmen, was für ihn bestimmt viel besser ist, als mit einem Kanarienvogel in einer Fremdsprache reden zu müssen (so gut das auch von Dir gemeint war).
Nun kommst Du dann zu zwei Kanarienvögeln und wirst an denen hoffentlich viel Freude haben.

Wir haben unseren Buchfink auch im Garten ausgewildert und er kommt immer noch zurück.

Karin

Hallo Natalie
Jedes Jahr werden mir in unserem Dorf Vögel gebracht,die
aus dem Nest gefallen oder verletzt sind.(Bin Mitgl. im NABU)
Mein wichtigstes Anliegen ist doch immer so schonend wie möglich zu helfen und die kleinen Wildlinge baldmöglichst in die Freiheit zu entlassen, denn nur dort gehören sie hin.
Habe ein Gelege Zaunkönige aus einem zum Abriss anstehenden Bauernhaus aufgezogen und erfolgreich ausgewildert.
Es gehört immer ein wenig eine Gratwanderung dazu die Vögelchen nicht zu sehr auf den Menschen zu prägen, damit sie ein natürliches Feindbild entwickeln können.
In Deinem Fall finde ich die Meinung von Dominic total richtig.
Gib ihm so viel Freiheit wie er braucht. Seine Flügel sind doch in Ordnung und mit dem Füßchen wird er auch zurechtkommen.
Ich wünsche Dir viel Glück, aber noch mehr Glück dem Spätzchen!
Herzliche Grüße
Bär

Hi, Natalie,
ich bin der Meinung, daß dieser Spatz raus gehört.
Gewöhne ihn langsam an die Freiheit in der Natur so wie es Dominic Dir beschrieben hat. Übrigens habe ich auch schon
Vögel in freier Wildbahn gesehen, die nur 1 Beinchen hatten,
bzw. einen verkrüppelten Fuß. Gerade Spatzen lernen sehr schnell
Du brauchst Dir da eigentlich keine Gedanken zu machen - sie sind ganz pfiffig und sehr reich an Erfindungen, wenn es darum geht, an etwas heranzukommen , oder etwas zu wollen.Hast Du nicht schon mal gesehen, wie sogar Spatzen an die Meisenknödel kommen? Das haben sie gelernt. So wird Dieser Spatz auchlernen, mit seiner Behinderung draußen klar zu kommen. Und glaube mir, es kann sein, daß er "nach Hause" kommt, sollte etwas sein.
Alles Gute
Andy