Haltung Trauerfliegenschnäpper

Diskutiere Haltung Trauerfliegenschnäpper im Forum sonstige Weichfresser im Bereich Weichfresser/Nektartrinkende - Hallo , hin und wieder werden Nachzuchten vom Trauerfliegenschnäpper angeboten. Der Trauerschnäpper ist ein "Ansitzjäger" . Er sitzt auf...
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blauerturm

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Hallo ,

hin und wieder werden Nachzuchten vom Trauerfliegenschnäpper angeboten.

Der Trauerschnäpper ist ein "Ansitzjäger" . Er sitzt auf einem Ast und jagt Insekten in der Luft , indem er von seinem Ansitz startet, sich die Mücke holt und wieder auf seinen Platz zurückkehrt.

Wie ist das bei Trauerschnäppern in Gefangenschaft? Fressen sie ohne Probleme Weichfutter aus dem Napf? Und verlieren ihr eigentliches Verhalten?

Wenn jemand Erfahrung hat mit dieser Vogelart, wäre ich sehr an Infos interessiert.

Gruß martin
 
Hallo Martin!

Wenn die Trauerschnäpper gut eingewöhnt sind, dann können sie Weichfutter aufnehmen. Es gibt genug Lebendfutter, wie z.B. Heimchen für Reptilien.
 
hallo iskete ,
die heimchen krabbeln aber und fliegen nicht. Aber wennn Du sagst , dass sie als Nachzucht ohnehin keine Probleme mit dem Fressnapf haben :-) is ja alles hübsch.
Gruß martin
 
Hallo Martin!

Es gibt Möglichkeiten, daß Heimchen in großem Gefäß sind, ohne daß sie raushüpfen oder krabbeln können. Die Vögel können sie aus dem Gefäß holen und fressen! Ohne Lebendfutter ziehen die Weichfresser keine Jungen gro8. Nicht nur Trauerschnäpper wurden schon nachgezogen, sondern auch Halsband-, Zwerg- und Grauschnäpper.
 
Hallo Martin!

Fliegenschnäpper gehen relativ einfach an Trockenfutter, brauchen aber regelmäßig Insektenfutter. Ich kenne die Abneigung vieler Forenbesucher gegenüber Mehlkäferlarven (Mehlwürmern), ich kann aber immer wieder nur darauf hinweisen, dass diese allen anderen Futterinsekten weit überlegen sind und von den Fliegenschnäppern problemlos vertragen werden - wenn ein paar Regeln beachtet werden! Und vor allen Dingen werden sie auch vorzugsweise angenommen! Darum die folgenden Ausführungen etwas ausführlicher.

Sehen wir uns zuerst die "Mehlwürmer" an:

Sie erhalten als Futter abwechselnd Blattsalate, Äpfel, Löwenzahnblätter, Salatgurke ohne Kerne, geriebene Karotten.
Weizenkleie, trockenes Weißbrot und Haferflockenmehl (eigene Produktion, im Handel nicht erhältlich) zerkleinerte Gemüseflocken (s. u.) sind Basisfutter.

Zum Verfüttern werden vorzugsweise hellhäutige bzw. weiße Larven (frisch gehäutete) verwendet. Ich gebe immer ein paar Tropfen gutes Ölivenöl in eine Plastikbox ehe ich die Futterinsekten einfülle; Deckel drauf und kräftig durchschütteln, damit alle "Mehlwürmer" von dem Öl benetzt werden und das Trockenfutter, auf das ich sie dann kippe, an ihnen kleben bleibt.

So nimmt der Vogel mit dem Insekt seine ersten Rationen Trockenfutter auf und ist leicht daran zu gewöhnen. Bei Zuchtversuchen werden so auch schon die Nestlinge an das Trockenfutter gewöhnt.

In der warmen Jahreszeit dürfen es dann ruhig 15 bis 20 Mehlkäferlarven pro Tag und Vogel sein, die verfüttert werden; in der Brutsaison und zur Jungenaufzucht in unbegrenzter Stückzahl. Allerdings sollten immer zusätzliche Insekten angeboten werden. So wenig wie wir jeden Tag Schweinebraten mögen, so wenig ist ein Schnäpper n u r mit Mehlkäferlarven glücklich.

Ich konnte bei meinen Schnäppern nie beobachten, dass sie sich aus Fliegenmaden etwas gemacht hätten, daher rate ich von diesen ab.

Jetzt im Herbst sind noch Holunderbeeren zu finden, sie sind für alle europäischen Fliegenschnäpper zur Zugzeit Hauptnahrungsmittel und eignen sich anstelle der Mehlwürmer ebenfalls zur Futterumgewöhnung. Einfach Beeren von der Dolde abstreifen, mit Wasser leicht anfeuchten und auf Trockenfutter streuen. Die Fliegenschnäpper gehen sehr gerne an dieses Futter. Habe diese Erfahrung jedoch nur mit Holunderbeeren gemacht. Rote Johannisbeeren (klein) gehen gelegentlich auch, werden jedoch nicht so gerne angenommen (...und sind jetzt ohnehin nicht mehr frisch vom Strauch zu bekommen)

Noch eine Anmerkung zum Trockenfutter. Ich verwende hier die "billige Sorte" von Claus. Gebe dazu zu gleichen Teilen Matzinger Gemüseflocken und Vitakraft "Kanariengold". Diese Mischung jage ich durch den Mixer, bis ich eine feine, leicht krümelige Masse habe, fertig. Dazu können je nach Verfügbarkeit immer wieder andere Zusatz-Futtermittel kommen, die bei mir jedoch alle durch den Mixer müssen.

Sind die Schnäpper erst einmal an dieses Futter gewöhnt, sind Probleme mit dem Gewicht oder der Mauser so gut wie ausgeschlossen. Das beim Verfüttern eine Prise Vitakalk über's Futter gestreut wird, versteht sich von selbst.

Nun zur Frage nach dem Verhalten. Die Ansitzjagd üben die Schnäpper selbstverständlich auch in der Gefangenschaft aus, wenn ihnen eine entsprechend große Voliere angeboten wird. Fliegen, Mücken und Schmetterlinge werden da genau so erbeutet wie in freier Natur. Auch die Nachkommen - bei erfolgreicher Zucht (die zumindest bei Halsband- und Trauerschnäpper nicht so schwierig ist) zeigen dieses Verhalten.

Europäische Schnäpper sind Zugvögel, müssen also frostfrei überwintert werden. Gut eingewöhnte Vögel können durchaus im Winter im Freien verbleiben, wenn sie vor naßer Kälte absolut geschützt sind und die Temperatur nicht unter 3-4 Grad abfällt! Kälte, auch tiefe Temperaturen vertragen sie gut, niemals jedoch naßkaltes Winterwetter - das wäre tödlich...

Wie ich Deinen Formulierungen entnehme, trägst Du Dich mit dem Gedanken, Dir ein paar Schnäpper zuzulegen. Solltest Du bereits Erfahrung mit robusteren Weichfressern (auch Exoten) haben, können Schnäpper durchaus geeignete Pfleglinge sein, als "Anfängervögel" würde ich sie Dir jedoch nicht empfehlen da sie doch ein gewisses Augenmerk und sehr sorgfältige Kenntnisse ihres Verhaltens erfordern, um in Voliere oder Zimmervitrine lange gesund und munter zu bleiben. Vor allem sind regelmäßige Gewichtskontrollen sehr wichtig.

Das soll's für's Erste gewesen sein.

Herzlichst
 
hallo ortolan
dem mit den mehlwürmer ist nichts hinzu zu fügen,ausser vieleicht noch,das die flüssigkeit, auch aus einem gemisch aus honig u. olivenöl bestehen kann.
selbst bienenfresser(ansitzjäger)werden so gefüttert u. schreiten zur brut.
alle meine weichfresser werden so mit den panierten mehlwürmer über den winter gefüttert(pro vogel ca. 10st.)
wie sagte meine oma: immers hirn einsetzen.
mfg willi
 
hallo ,

vielen Dank für Eure Antworten. Das mit den Mehlwürmern wundert mich. Besteht bei der genannten Menge nicht die Gefahr der Verfettung der Vögel?

Ich habe derzeit Dompfaffe. Die nehmen auch gern frisch gehäutete Mehlkäferlarven. Aber es wird immer wieder gewarnt, nur SEHR SPARSAM zu füttern, weil die Gefahr der Verfettung droht. Also bekommt jedes Tier bei mir nur 1-2 pro Tag. Habe auch gehört, dass Dompfaff-Männchen , die zu fett sind, unfruchtbar werden können.

Oder muss man zwischen Finken und Insektenfressern generell unterscheiden?
Nach dem Motto. was für Finken gilt, muss nicht für Weichfresser gelten...?


Ortholan, hast Du regelmässig Nachwuchs bei den Trauerschnäppern? Könnte man sich eventuell fürs nächste Jahr anmelden?

Gruß Martin
(hatte früher chin. Nachtigallen, n bisschen Weichfressererfahrung is also vorhaben)
 
Hallo!

Also unfruchtbar wird ein Dompfaff nicht, wenn er an Übergewicht leidet, aber absolut lustlos. Außerdem ist der Dompfaff kein Weichfresser und benötigt nur während der Jungenaufzucht auch Insektennahrung. Um diese Jahreszeit sollte er ausschließlich auf Pflanzenkost gesetzt werden und im Frühjahr, so wie sich die Jahreszeit in unseren Breiten eben darstellt, wieder mit wenigen Insekten verwöhnt werden. Und dann nicht jeden Tag, außer zur Brut! Werden die Gimpel in der Voliere gehalten, gehen sie dort ja ohnehin selbständig auf "Jagd", wenn schmackhafte Beute ihren Blick kreuzt.

Also - der generelle Unterschied zwischen Weich- und Körnerfressern ist zu beachten.

Sorry, kann derzeit leider keine Schnäpper abgeben, da diese innerhalb eines geschlossenen Züchterzirkels (zwecks Erhaltungszucht) schon vor dem Schlupf "verplant" sind. Wie's im nächsten Jahr aussieht, kann ich nicht sagen, aber ich nehme Dich mal vorsichtshalber in meine eigene Reservierungsliste auf. Mehr kann ich allerdings beim besten Willen nicht versprechen...

Ach ja, noch'n Wort zu Willi (wo1954). Prima Idee, die Sache mit'm Honig, da hätt' ich auch d'rauf kommen müssen :k ! Deine Oma war schon 'ne schlaue Frau - Danke!

Herzlichst
 
hallo ortolan
das mit dem hirn einsetzen bezog sich nicht auf dich,sondern auf die leute,die in den zooladen gehen,da mal eben ein paar mehlwürmer kaufen u .die dann verfüttern,hier sind krankheiten vor progr.,der sache mit den gimpeln ist nichts anzufügen,sie sollten über winter 0 mehlwürmer erhalten,erst ab frühjahr,steigert den brutdrieb,
zum hohnig u. olivenöl, da sich die 2 schlecht vermischen,sollte mann einen el. quirl benutzen,bisw es eine masse ist,das glebt dann wie uhu.
ortolan, hast du diese vögel?,züchtest du diese?
mfg willi
 
Hallo Willi!

Ortolan war am 6.10. letzt in online. Du sollst Gedulde haben! Weil er an diesem Wochenende nicht in online ist. Er ist vielleicht zum Cardueliden- und Weichfresser-Stammtisch gefahren.

@ Martin! In Kleinanzeigen wurden 2 Paare Trauerschnäpper aus Holland angeboten.
 
hallo iskete , die Trauerschnäpper-Anzeige war Anlass für meine Fragen !

grüsse Martin
 
Schönen Abend zusammen!

Bevor hier jemand eine Vermißtenanzeige aufgibt, die Frage von Willi ist per mail beantwortet.

Übrigens - ich war nicht am Cardueliden- und Weichfresser-Stammtisch, sondern schlicht und ergreifend zu hause bei meinen Piepmätzen. Und weil ich arbeitsmäßig ganztägig am PC sitze, habe ich zwar auch einen solchen zu hause aber ohne Internet-Anschluß. Zumindest dieses Laster muß ich nicht auch noch in meiner Freizeit um mich haben:zwinker:

Herzlichst
 
Thema: Haltung Trauerfliegenschnäpper

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