Kooperation zoologische Einrichtungen und Privathalter

Diskutiere Kooperation zoologische Einrichtungen und Privathalter im Forum sonstige Weichfresser im Bereich Weichfresser/Nektartrinkende - Hallo Forenkollegen, Um die Themen „Vogelmarkt Zwolle“ und „Kooperation zoologische Einrichtungen und Privathalter“ nicht zu vermengen, habe...
Trochilidae

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Vogelfreund
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Hallo Forenkollegen,

Um die Themen „Vogelmarkt Zwolle“ und „Kooperation zoologische Einrichtungen und Privathalter“ nicht zu vermengen, habe ich mir erlaubt hier meine Antwort zu separieren.

Ich will versuchen die Sache sachlich und neutral aus meiner Sicht und Erfahrung zu gestalten. Die oft negative Einstellung gegenüber diesem Thema ist leider unser aller größtes Problem. Ich kann die Ansicht von Gerhard nur bestätigen: Zurzeit findet in zoologische Einrichtungen und Vogelparks ein starkes Umdenken – auch gegenüber Privathalter – statt. Zugegeben, dies war nicht immer so – aber Hand aufs Herz, auch die Privathalter haben hier in keiner Weise was dafür getan.

Auch in Zoos und Vogelparks herrschen die Gesetze der freien Marktwirtschaft und geht es in erster Linie ums Überleben. Und da sind eben andere Kriterien gefragt als bei uns in der Privathaltung. Dies über einen Kamm zu scheren wäre meines Erachtens falsch. Wie überall in unserer Zeit wird Personal eingespart und dies geht auf Kosten der Pfleger, welche immer mehr Aufgaben übernehmen müssen. Auch wenn es nicht ganz so gefällt, aber mit Kleinvögeln kann ein Zoo oder Vogelpark auch nicht wirklich überleben. Ohne dies negativ zu meinen sollten wir die Priorität für unsere „Weich- und Nektarfresser“ hier nicht zu sehr überschätzen. Einen Pfleger der rund um die Uhr nur für einen Kolibri da ist kann sich ein Zoo leider nicht mehr leisten. Das „Fachpublikum“ wie wir es sind, ist viel zu klein und kann solche Einrichtungen nicht erhalten. Für den „Normalverbraucher“ sind Vögel in einer großen Voliere nur für wenige Minuten interessant. Da müssen schon andere Attraktionen her wie in Zoos etwa Elefanten, Giraffen, Eisbären, Affen .... usw. welche weit mehr populär sind.

In der Privathaltung ist fast das Gegenteil angesagt. Ein engagierter erfolgreicher Halter konzentriert sich im Normalfall auf weniger Vogelarten (in Relation gesehen). Es ist natürlich klar, dass man dann auch dementsprechend Erfahrungen, Maßnahme und Erfolge landen kann. Dies bedeutet aber noch lange nicht, dass wir uns als z.B. Kolibrihalter dann auch mit der Haltung von Greifvögeln oder Kranichen usw. messen können. Alleine wegen dieser großen Bandbreite an unterschiedlichen Tierarten (Vogelarten), welche in Zoos/Vogelparks „behirnt“ werden müssen, sollten wir hier wie CoraB bereits treffend formulierte „Birnen mit Äpfel“ nicht vergleichen.

Und genau hier haben auch viele Verantwortliche in Zoos und Vogelparks die Notwendigkeit erkannt sich mit engagierten Privatleuten zusammenzuschließen und gemeinsam voneinander zu profitieren. Ich habe relativ viele Kontakte dahingehend und ich kenne auch einige Privathalter, welche sehr positive Erfahrungen mit der Zusammenarbeit bestätigen.

Ich verstehe, wenn Sunshine über seine Erfahrungen enttäuscht ist – sie/er weist aber auch fairer Weise auf die eigene Meinung hin, welche man respektieren sollte. Es hängt eben wie überall sehr von den Leuten und den handelnden Charakteren ab mit denen man zu tun hat.

Was mich persönlich etwas nachdenklich macht ist die etwas pauschale und voreingenommene Zusammenfassung von Razorfish:
ich muß dir recht geben,in zoos regiert in erster linie der sammlertrieb,das
züchterische kommt zu kurz.

Es gibt sowohl bei den zoologischen Einrichtungen engagierte, kooperative Leute, als es auch bei den Privathaltern das Gegenteil sein kann. Ich denke „schwarze Schafe“ gibt es überall. Einer Kooperation mit öffentlichen Einrichtungen sollten wir als Privathalter aber keinesfalls die Tür zuschlagen – es könnte in der heutigen Zeit vielleicht die letzte Chance für uns alle und unser Hobby sein - meine Meinung – wohlgemerkt.
 
Danke Erich

für Deine wie immer klaren und sachlichen Worte.

Es ist richtig, wir sollte uns diesen Weg - Zusammenarbeit mit Zoos/Vogelparks - nicht dadurch verbauen, daß es einmal nicht geklappt hat.
Habe selbst schon in dieser Hinsicht negative Beispiele erlebt.
Aber, und das in den meisten Fällen, waren sie bereit Vögel abzugeben, tauschen oder in Zuchtgemeinschaft zu geben.
 
Manche Zoos würden bei bestimmten Arten, nicht nur bei Vögel ohne Privatleuten recht dumm drein scháuen, ist leider so.
Ich kann mich daran erinern das ein Zoo verzweifelt nach Zwergaffenarten gesucht hat. Auf dem freien Markt war nix zu bekommen. Die haben dann aus Privathand eine Gruppe zusammen gestellt.
Man könnte seitenweise darüber diskutieren, aber es ist so wie es ist, bei vielen Projekten scheitert es am Egoismus mancher weniger Leute.
Auf der anderen seite kann man es aber auch wieder verstehen, die Leute suchen teils Jahrelang nach einer bestimmten Art und sollen die dann wegen einem Zuchtprojekt wieder hergeben? 8o
 
Danke Erich,

sehr klare und deutliche Worte, wie ich finde.

Ich selbst habe auch, sowhol positive wie negative ERfahrung mit zoologischen Einrichtungen gesammelt, dabei spielt es meines Erachtens keine Rolle ob Groß oder Klein, in- oder Ausland. Aber im GRunde sind, gerade was WEichfesser angeht, Zoo's zu vielem Bereit, natürlich muss man auch deren Seite verstehen. Hier finde ich es gut wie der IG-Leiter der VZE-IG-Weichfresser das ganze angeht, so ist ein Kontakt zu führenden Vogelparks und Zoo's sehr gut.

Natürlich komtm es auch darauf an, wie man mit Zoo'S kommuniziert, wer nur fordert und das möglichst schnell und billig, dabei noch die guten Sitten vergisst, der kriegt sicher keine Antwort, aber wer auch zum Tausch oder Überlassung oder Zuchtgemeinschaft bereit ist, der findet schnell Gehör. Persönlich kann ich Krefeld, Leipzig,Magdeburg, Walsrode, Berlin (TP) empfehlen was die großen angeht und auch im Asuland (Prag, Pilzen, Antwerpen, Johannisburg) trifft man auf offene Ohren und kann dann auch ERfahrugne naustauschen.

Zu verallgemeinern, dass Zoos nur an sich denken, trifft nicht zu. Nehmt euch mal so manche Jahresberichte zur Hand und schaut mal was so alles an "Privat" geht, bzw. von dort kommt.
 
Jahresberichte ...

hast Du mal diese Jahresberichte angesehen ?
Der von der Wilhelma ist aus 06 und bei meinem Besuch 2008 habe ich vielleicht 30 % der angegebenen Vögel zu Gesicht bekommen und die Unterbringung....... vergiß es.
2007 bekam ich einen Anruf und jmd bot mir Kikuyus an , Preis war akzeptabel aber ... so ganz nebenbei erwähnte er, daß sie aus dem Zoo Prag stammen.
Wie erkenne ich denn bei einem Telefongespräch ob sie nicht geklaut sind oder ob die Vögel wirklich über den Zoo gehen ? Ich habe sie - schweren Herzens - NICHT genommen .
Hätte man ein Wort gesagt, daß sie mit der Zustimmung des Kurators abgegeben werden , hätte ich sie sofort geholt .
Hier sucht ein Zoo seit 1,5 Jahren 0.1 Weißscheitelrötel , 0.1 Königsglanzstar und 0.1 Genickbandweber . Es sitzen 4.0 Genickbandweber in der großen Voliere und sicher sind irgendwo Hennen, die man tauschen könnte.
Die zuständigen Leute in vielen Zoos haben einfach keine Zeit sich untereinander auszutauschen bzw. kommen garnicht auf die Idee mal rum zu fragen.
Leider fehlt es meist am " Mut " und der Lust andere Zoos telefonisch abzuklappern .
 
Hallo Rasti,

meinst Du Deinen Beitrag nun Pro oder Kontra Zoo? Kann Deine Zeilen nachvollziehen ..... bestätigt etwas die Prioritätensituation dort .... aber was genau willst Du damit aussagen? Mehr initiative der Zooleute? Oder auch von uns aus? Wie kann man dies Deiner Meinung nach verbessern?
 
Hallo Rasti,

meinst Du Deinen Beitrag nun Pro oder Kontra Zoo? Kann Deine Zeilen nachvollziehen ..... bestätigt etwas die Prioritätensituation dort .... aber was genau willst Du damit aussagen? Mehr initiative der Zooleute? Oder auch von uns aus? Wie kann man dies Deiner Meinung nach verbessern?

Mehr Initiative seitens der Kuratoren und mehr Kontakt mit GUTEN Züchtern .
Ich bin für den Zoo, denn das ist oft die einzige Möglichkeit gefährdete Arten zu erhalten und zu züchten. Und der Trend bei den Zoos geht eindeutig in die Richtung . Zootiere werden nicht mehr nur " verwahrt " sondern sie leben
Man bemüht sich wirklich .
Dauert halt , denn nicht jeder Zoo hat die nötigen Geldmittel zu einer schnellen Runderneuerung .

PS: der Kölner Zoo geht z.B. neue Wege : vor kurzem er annonciert unter : suche .....:D
 
hast Du mal diese Jahresberichte angesehen ?
Der von der Wilhelma ist aus 06 und bei meinem Besuch 2008 habe ich vielleicht 30 % der angegebenen Vögel zu Gesicht bekommen und die Unterbringung....... vergiß es.
2007 bekam ich einen Anruf und jmd bot mir Kikuyus an , Preis war akzeptabel aber ... so ganz nebenbei erwähnte er, daß sie aus dem Zoo Prag stammen.
Wie erkenne ich denn bei einem Telefongespräch ob sie nicht geklaut sind oder ob die Vögel wirklich über den Zoo gehen ? Ich habe sie - schweren Herzens - NICHT genommen .
Hätte man ein Wort gesagt, daß sie mit der Zustimmung des Kurators abgegeben werden , hätte ich sie sofort geholt .
Hier sucht ein Zoo seit 1,5 Jahren 0.1 Weißscheitelrötel , 0.1 Königsglanzstar und 0.1 Genickbandweber . Es sitzen 4.0 Genickbandweber in der großen Voliere und sicher sind irgendwo Hennen, die man tauschen könnte.
Die zuständigen Leute in vielen Zoos haben einfach keine Zeit sich untereinander auszutauschen bzw. kommen garnicht auf die Idee mal rum zu fragen.
Leider fehlt es meist am " Mut " und der Lust andere Zoos telefonisch abzuklappern .

oder es passiert das, was mir passierte.
nämlich, dass leute, die sich für bestimmte themen/tiere interessieren (in meinem falle waren es zufälligerweise die vögel...:~) in irgendeiner form vom vorgesetzten ausbilder derartig "in-die-ecke-gestellt" und für dumm verkauft wurden, so dass man nur noch froh ist, das man mit bestimmten leuten nichts mehr zu tun hat.
ich wußte zu beginn meiner ausbildung mehr als so mancher tierpfleger des vogelreviers. das paßte denen nicht...

für die zeit während ich in einem zoo gearbeitet habe, kann ich aus persönlicher erfahrung sagen, dass so einiges an vögeln hinter den kulissen aber auch in den "schauvolieren" ohne irgendwelche zuchtabsichten vergammelte! besonders weichfresser!

wie es heute aussieht - keine ahnung.

aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es in dem einen oder anderen städtischen zoo jetzt anders zugehen soll.
besonders mit dem hintergrund des allgegenwärtigen personalsparzwangs. ich weis, dass heute einer die arbeiten von dreien machen muß...
wo bleibt da bitte die zeit eine voliere sorgfältig zu gestalten und zu beobachten, ob dass dann auch von den vögeln angenommen wird ?!
der aspekt der beobachtung der zu versorgenden tiere durch die tierpfleger wird nämlich gerne vernachlässigt.
statt dessen wird dann alle jubeljahre ein (mäßig interessierter) student dem tierpfleger vor die nase gesetzt, der diese beobachtungen mal machen soll. der student holt sich seine infos dann vom tierpfleger. letztendlich wird der stundent dann gelobt und der tierpfleger bekommt eine gesemmelt, weil er "rumsteht und tratscht".

wo hier schon die wilhelma erwähnt wurde...
ich sah letztens doch die passende fernsehsendung dazu ("eisbär, affe und co."): wieviele prachtfinken da wieder in die voliere gesetzt wurden, nach dem diese neugestaltet wurde - wenn das hier einer im forum zu hause machen würde, hätte der ruck-zuck ein dickes problem hier an der backe!

und hat hier übrigens jemand die az-nachrichten nr.8 von 1990 von zur hand?
kann mir einer sagen was aus dem projekt auf seite 529 geworden ist, wo die zahlreichen vögel aus privathand geblieben sind?
 
@Rasti,

nicht jeder Park ist von vorteilen geprägt. Und zur Wilhelma, dort sitzen bspw. Blaunacken-Mausvögel, ich habe mit denen bereits kontakt, denn manch einer vermutete zwar die sitzen dort nur noch so rum, aber es ist nicht so, nur hat die wilhelma probleme in der Zucht.

Und wenn dir jemand Tiere anbietete aus Zoo's (heutzutage vorallem bei papageien eigentlich gang und gebe), dann frag doch nach beim Anbioeter oder beim Zoo, denke mal es gibt viele Missverständnisse.

Ich jedenfalls kenen auch Zoo's zu denen man keinen Kontakt aufnehmen brauch, weil sie sehr "Stur" sind (leider ein gutes Beispiel ist hier in HH)
 
oder es passiert das, was mir passierte.

ich wußte zu beginn meiner ausbildung mehr als so mancher tierpfleger des vogelreviers. das paßte denen nicht...Theoretisches Wissen, praktisches Wissen, ist aber etwas anderes. Den ich nehme an das Du da noch keine 10 Jahre oder mehr Zuchterfahrung hattes.

für die zeit während ich in einem zoo gearbeitet habe, kann ich aus persönlicher erfahrung sagen, dass so einiges an vögeln hinter den kulissen aber auch in den "schauvolieren" ohne irgendwelche zuchtabsichten vergammelte! besonders weichfresser!
Wie lange ist das her?
wie es heute aussieht - keine ahnung.
Auch wen Du es Dir nicht vorstellen kannst, es hat sich was geändert.
aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es in dem einen oder anderen städtischen zoo jetzt anders zugehen soll.

und hat hier übrigens jemand die az-nachrichten nr.8 von 1990 von zur hand? Das ist 18, i.W. achtzehn Jahre her!!!
kann mir einer sagen was aus dem projekt auf seite 529 geworden ist, wo die zahlreichen vögel aus privathand geblieben sind?
Es nutzt uns nichts, wenn hier der Frust abgelassen wird, der seine Ursprung/Anfang vor vielen Jahren hat.
 
es kommt immer trauf an was ganz oben sitzt,ists ein vogelmann als zoodirektor oder ein 4 beiner direktor,sagen wir mal so, die meisten zoos kannst du vergessen,aber es gibt einige die sich sehr bemühen.
ich glaub aber auch das im moment noch die privaten züchter, vor allendingen bei den nicht so großen arten die nase vorne haben,hier ist es halt hobbi, mit viel hertzblut.
viele zoos gehen(müssen) mit schlechtem beispiel voran, sie zeigen oft volis mit vielen durcheinander fliegenden vogelarten,was sich dann gerade neu einsteiger als grundsatz nehmen.
aber hinter den kullissen wird bei manchen richtig gezüchtet.
mit solchen zoos sollten wir schon zusammen arbeiten, auch haben sie viel mehr möglichkeiten an verschiedene arten von weichfresser zu kommen.
es kommt aber immer auf die oberste manschaft des zoos an welche arten von tieren bevorzugt werden.
mfg willi
 
Hallo Floyd2010, hallo Forenkollegen!

Es tut mir leid für Dich, wenn Du derartige negative Erfahrungen gemacht hast – das prägt natürlich. Aber ich denke trotz allem sollten wir nicht vollkommen abblocken. Bei Dir war dies anscheinend beruflich bedingt und trifft dann vielleicht umso mehr – aber Beruf und Hobby sollte man nicht verwechseln. Gerhard hat ja bereits geantwortet und ich denke Seine Fragen könnten ein Schlüssel dafür sein, dass wir nicht vielleicht Vergangenes mit dem Heutigen vergleichen sollten.

Wie bereits gesagt, Vögel wie es unsere Weichfresser (und Nektarivoren) sind, stellen für den Zoo keine Überlebensstrategie dar. Du bestätigst uns ja auch, dass die Arbeit in den Zoos überhand nimmt – und dies ist nicht nur auf die Kuratoren zurückzuschieben! Zoos und Vogelparks sind großteils von öffentlichen Geldern abhängig und unterliegen damit oft auch den Interessen von Stadt/Land/Staat – und da wird eben der Rechenstift straff angesetzt – großteils ohne zoologischen Aspekten. Leider trifft dies eben dann eben wie immer die Kleineren in der Rangordnung. Glaub mir, der Druck auf die Zooleitung oder Kuratoren ist heute sehr hoch und man sollte dies als Außenstehender nicht so leichtfertig verurteilen. Hier einige Zeilen zu schreiben ist sicherlich nicht dasselbe wie sich - vielleicht auch ungerechtfertigter Weise - mit Medien, radikalen Naturschützern und Finanzleuten usw. abzuschlagen. Hinzu kommen die Forderungen der Normalbesucher (ohne fachlichem Hintergrund). Und genau dies ist heutzutage die Hauptaufgabe eines modernen Kurators eines großen Zoos oder Vogelparks – klar dass dann spezielle Fragen über eine von hunderten Vogelarten mal nicht beantwortet werden kann, mit der man sich privat seit Jahrzehnten befasst.

Nun könnte man wieder auf die „Schiene“ springen: Dann sollen die eben keine Vögel halten. Aber Achtung!! Dieser Schuss kann nach hinten losgehen. Gibt es in Zoos keine Vögel, wird das Interesse von unseren Nachkommen immer mehr sinken. Die Tiere im Zoo sind schließlich auch eine Art Botschafter für Millionen Menschen, welche ansonst diese Tiere nie in ihrem Leben kennenlernen werden. Erst vor Kurzem habe ich den schönen Spruch gehört: „Der Mensch liebt und schützt nur das was er kennt“. Umgemünzt kann man sagen „Was ich nicht kenne das interessiert mich auch nicht und dafür brauch ich auch nichts zu tun“ – und genau diese Einstellung würde ohne Zoos stark verarmen – viele Naturschutzprojekte würden nicht mehr finanzierbar werden.

Nun ja, es gibt noch einen Grund. Es ist nicht abzuleugnen, dass es für zoologische Einrichtungen andere Möglichkeiten gibt als für uns Private, die leider viel zu sehr im „Untergrund“ arbeiten und somit auch für die Öffentlichkeit nicht existent sind. Ohne Zoos und Vogelparks gibt es so quasi auch keine Nennenswerte Lobby für unser Hobby – Was ich damit meine könnt Ihr Euch ja selbst ausmalen – Stichwort Importstopp. Ich für meinen Teil habe zumindest gute Kontakte und Erfahrungen mit einigen Kuratoren für Vögel gemacht. Erst vor kurzem waren unabhängig voneinander zwei Kuratoren großer, renommierter Zoos bei mir zuhause und wir haben sehr gute und konstruktive Gespräche geführt. Ich hatte dabei nie das Gefühl, dass man mir die Kompetenz in Sachen Kolibris absagte – im Gegenteil, es hat mir Freude gemacht mit den Leuten zu plaudern. Wie gesagt, es hängt sicherlich auch sehr stark davon ab mit wem und vor allem wie man miteinander umgeht.

Tut mir leid, wenn mein Beitrag wieder einmal viel zu lang geworden ist. Ich bin kein Kurator und bekomme kein Geld für Werbung zoologischer Einrichtungen, aber ich denke es sollten auch mal andere Blickwinkel erörtert werden - und dies war mir der Aufwand einfach wert.
 
Auch wir sind nur Menschen.........

Auch wir sind nur Menschen und mussten in den letzen Jahren sehr viel Lernen. Heute hat der Zoologische Garten ein ganz anderes Leitbild als es noch vor Jahren war. Erhaltung und Zucht in Artgerechter Umgebung ist das Grundprinzip jedes einzelnen Zoos. Oder es sollte so sein. Vergessen sollten die Zeit der „Zur Schaustellung“ sein. Der Einzelhaltung. Wir sind heute bestrebt daran, um Arterhaltung. Arterhaltung heisst Züchten und da wird viel gemacht um paare zusammenzustellen.
Viele Zoos arbeiten heute auch mit privatem Züchter zusammen, Tiere werden ausgetauscht, Paare werden zusammengestellt und nicht selten geben Zoos ihre Einzeltiere an private Züchter in eine Zuchtgemeinschaft ab. Und eines dürfen wir sicherlich auch nicht vergessen, in vielen Zoos, weltweit, sind heute, junge gut ausgebildete Kuratoren eingestellt, die nicht mehr das Eigenbrötlerische Denken haben. Sie haben die Türe für eine Kooperation zusammen mit den jungen Direktoren geöffnet. Das Kooperative Denken und handeln hat also schon in vielen Zoos stattgefunden oder ist auf dem Weg dazu

gruss und Mahlzeit
 
Hallo Kolibri,

Schön, auch mal ein Statement von der “anderen” Seite zu hören :zustimm: Ich finde das tut der Diskussion gut und belebt das Thema – vielen Dank.
 
Hallo,

Thema Erhaltung. Habe gestern mit einem Bekannten gesprochen. Kennt wer von Euch einen Hrn. Eiber aus dem bayrischen Raum - ist das ein Großhändler? Soll ein riesiges Projekt laufen haben? Nur die Angaben über die Dimensionen von 140.000 m2 Neuvolierenanlage für 3,5 Milliarden Euro zu Zuchtzwecken hört sich dann aber doch wieder sehr utopisch und fantasievoll an - vor allem müsste man dann ja schon lange etwas in den Medien finden.
 
Hallo,

Thema Erhaltung. Habe gestern mit einem Bekannten gesprochen. Kennt wer von Euch einen Hrn. Eiber aus dem bayrischen Raum - ist das ein Großhändler? Soll ein riesiges Projekt laufen haben? Nur die Angaben über die Dimensionen von 140.000 m2 Neuvolierenanlage für 3,5 Milliarden Euro zu Zuchtzwecken hört sich dann aber doch wieder sehr utopisch und fantasievoll an - vor allem müsste man dann ja schon lange etwas in den Medien finden.

in welchen bayr. Bereich sollte das denn sein . Ich hoffe nicht, daß das der ist, den ich im Verdacht habe ? Jung oder schon älter ????
 
Auch wir sind nur Menschen und mussten in den letzen Jahren sehr viel Lernen. Heute hat der Zoologische Garten ein ganz anderes Leitbild als es noch vor Jahren war. Erhaltung und Zucht in Artgerechter Umgebung ist das Grundprinzip jedes einzelnen Zoos. Oder es sollte so sein. Vergessen sollten die Zeit der „Zur Schaustellung“ sein. Der Einzelhaltung. Wir sind heute bestrebt daran, um Arterhaltung. Arterhaltung heisst Züchten und da wird viel gemacht um paare zusammenzustellen.
Viele Zoos arbeiten heute auch mit privatem Züchter zusammen, Tiere werden ausgetauscht, Paare werden zusammengestellt und nicht selten geben Zoos ihre Einzeltiere an private Züchter in eine Zuchtgemeinschaft ab. Und eines dürfen wir sicherlich auch nicht vergessen, in vielen Zoos, weltweit, sind heute, junge gut ausgebildete Kuratoren eingestellt, die nicht mehr das Eigenbrötlerische Denken haben. Sie haben die Türe für eine Kooperation zusammen mit den jungen Direktoren geöffnet. Das Kooperative Denken und handeln hat also schon in vielen Zoos stattgefunden oder ist auf dem Weg dazu

gruss und Mahlzeit

es baut so richtig auf, wenn man das liest :D.
Das Umdenken hat also schon begonnen:D und trägt langsam Früchte .
Ich kenne ältere Kuratoren, die schon sehr fortschrittlich denken - aber von der Direktion leider oft erst mal ausgebremst werden.
Die Idee kam ja nicht vom Chef :D .
Und leider hat nicht jeder Kurator die diplomatische Fähigkeit seine Neuerung so vorzubringen, daß der Direktor am Ende glaubt: alles war SEINE Idee :zwinker::D
 
in welchen bayr. Bereich sollte das denn sein . Ich hoffe nicht, daß das der ist, den ich im Verdacht habe ? Jung oder schon älter ????

Was ich vergessen habe der Mann ist offenbar aus Winhöring PLZ 084543 und erzählte von "Zucht auf Teufel komm raus" und lt. Gehörtem auch irgend etwas von einer Spermenbank bedrohter Tiere aus behördlich genehmigten Wildimporten zur Vermeidung von Inzucht in alle Zukunft?? - Alles in allem sehr unglaubwürdig und theaterreif.
 
Was ich vergessen habe der Mann ist offenbar aus Winhöring PLZ 084543 und erzählte von "Zucht auf Teufel komm raus" und lt. Gehörtem auch irgend etwas von einer Spermenbank bedrohter Tiere aus behördlich genehmigten Wildimporten zur Vermeidung von Inzucht in alle Zukunft?? - Alles in allem sehr unglaubwürdig und theaterreif.

klingt wirklich sehr eigenartig. Solche " Spermenbanken " müßten ja genehmigt werden. Da müßte man mal in der unteren Naturschutzbehörde nachfragen . Werde mal meine Fühler ausstrecken......
 
Thema: Kooperation zoologische Einrichtungen und Privathalter

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