Ooohho...
Interessant.
Vielleicht könnte CoraB das hier rauskopieren oder schneiden und in einem neuen Therad unter den WF einfügen?
Denn es ist ja eigentlich der Bändersiva Thread
Aber Antworten werde ich hier trotzdem schon mal..
Abends noch puppenlustig, morgens tot.
In der Gruppenhaltung kann das auch Mord sein. Auch in der Paarhaltung. Siehe Steiners Bericht über Maskenpitpit oder bei meinen Blauköpfigen. Es ist dann einfach der Stressfaktor. Wenn der gemobbte gut in Schuss ist kann er einen Federverlust vermeiden. Er stirbt dann einfach an Kreislaufversagen und Dehydrierung. Und wir finden keine Hinweise! Hab so etwas mal erlebt, da kam ich gerade noch rechtzeitig nach Hause
.
Es kann aber auch ein Organversagen sein. Vor vielen Jahren (eigentlich als Anfänger) hatte ich eine Behandlung durchgeführt weil bei meinen Vögeln etwas im Kot gefunden wurde (Körnerfresser). Ein Kubafinkenmännchen lag am nächsten Tag tot am Boden. Die Obduktion hat ergeben, Nierengicht. War aber keine Folge der tags zuvor durchgeführten Medikamentierung über Trinkwasser.
Mal googeln.
Ich habe das Thema Nieren mal verfolgt, da meine Doktorsche ja sagte...
ZITAT:
"...Die Vögel können dieselben Erkrankungen wie wir bekommen... und noch viel mehr!"
Ich bin da auf eine PDF gestoßen..
Akutes Nierenversagen im Kindesalter R. Büscher; P. F. Hoyer
Universitätsklinikum der Universität Duisburg-Essen, Klinik für Pädiatrie II, Pädiatrische Nephrologie, aus dem Schattauer Medizin Verlag 2010.
ZITAT
"...Die Inzidenz (Anzahl von Neuerkrankungen) ist im Kindesalter steigend und hat sich in den letzten Jahrzehnten von den primär renalen (Niere betreffend) zu multifaktoriellen Ursachen (nicht allein durch eine Ursache) verschoben..... "Generell versteht man unter dem akuten Nierenversagen (ANV) eine akute, potenziell reversible Erhöhung der Retentionswerte Kreatinin und Harnstoff, die gegebenenfalls auch mit einer Reduktion der Urinproduktion einhergehen kann."
Ich war echt erstaunt....
Zugleich erklärt das evtl. z.B. den plötzlichen Tod oder die Erkrankung wie bei mir oder Willi. Oder CoraB. Überhaupt die Jungvogelsterblichkeit!
Man muss sich damit mal befassen, und dann nur Ansatzweise solche Bericht auf ungelöste Vorfälle bei unseren Vögeln umlegen
Aber weiter...
Zu CoraB's Frage... gehört eigentlich irgendwann in Haken und Ösen
Es fing alles ganz harmlos an... wie immer.
RR saß, bei schönsten Wetter, oft mit einer 0-Bock-Mentalität rum. 30° im Schatten... kann ich verstehen.
Er fraß aber gut, badete ausgiebig, kam auf die Hand alles normal. Also war er nur gelangweilt weil Oma ihn, wie immer, nicht ran ließ. Oder nur ganz kurz und dann, wie immer, auf unbefruchteten Eiern ihre Zeit absaß.
Kennt man ja...
Und dann, es war Ende Juni, hat er 2 Tage lang mal ab und an genießt 24/26.06. Nicht sehr auffällig, nur ganz kurz, er war auch weiterhin völlig normal vom Verhalten. Mist, dachte ich noch, jetzt hat er gestern wohl doch Zug bekommen. Ich hatte alles offen, es war luftig aber die Vögel saßen ja sicher in ihren Boxen. Aber RR, hatte ja oftmals in dem angehängten Babykäfig gesessen (In meinem Online-Fotoalbum = Balkontraining-Video). DA könnte er doch vielleicht etwas zu viel Luft abbekommen haben. Ich beschloss also die Sache im Auge zu behalten. Ich hab ihn dann auch nicht mehr niesen gehört. Gott sei Dank.
27/28.06 beschloss ich meinen Vögeln mal wieder was gutes zu tun und eine Runde Vitamin-B-Komplex zu spendieren. Und da fing alles an...
Mir viel auf, dass RR nicht badete.
Nun gut, das ist nichts neues. Wenn es knacken heiß ist baden die Pitpits wirklich manchmal ein paar Tage nicht. Scheint aber auch bei anderen WF vorzukommen, so das die Halter mit Freivolieren dann sogar mal zum Wasserschlauch greifen. Also ich mache nichts, da ich das schon kenne.
Am 29.06. saß er etwa kränklich rum, oben am Gitter auf seinem Lieblingsplatz. So ein bisschen dick. Scheiße dachte ich, der hat was an der Leber, deswegen sitzt der auch immer in 0-Bock-Manier rum.
Ich also sofort seine Pellets rausgenommen, die frisst er nämlich wirklich gerne, ich aber trau den Dingern nicht.
DAS war offensichtlich ein gravierender Fehler. Denn den nächsten Tag 30.06. ging es ihm gar nicht gut... Morgens wollte er WM nehmen, tat es dann aber doch nicht. Bis abends hatte er nur etwas Mango genibbelt. Um 18:00 Uhr habe ich Nektar rangehangen..
01.07. musste ich ihn abends rausgefangen, so schlecht ging es ihm. Ich habe ihn gewogen. 12,5 Gramm! Im März wog er gute 13 Gramm.
DAS ist nicht die Leber, der hat Kokzidien! Obwohl lt. Labor letztes Jahr, sollte er ja keine haben. Aber jetzt nach der Vitamin-B Kur... DAS passt! Ich war mir ganz sicher.
Die Quarantänebox fertig gemacht, Rotlicht installiert. Den Vogel wieder rausgefangen und umgesetzt. Und gegen Kokzidien angefangen zu behandeln. Kurze Zeit später fiel mir auf, das er das rechte Auge zu kniff. Ok, Rotlicht etwas weiter runterdrehen, wahrscheinlich blendet ihn das. WM musste ich vorhalten, sonst nahm er sie nicht.
Es ging ihm echt dreckig. Kot schleimig und Vogel plusterte. Gegen 00:30 Uhr hat er dann geschlafen.
Kurz und gut... Mittwoch den 02. Juli unverändert, da bin ich bei der Doktorsche aufgeschlagen. Und sie stellte fest, das er eine Einblutung im Auge hatte. Ab da ging es dann los...
Viel Medis, die nicht sofort und auch nicht nach einiger Zeit anschlugen. Wieder gewechselt. Hin und wieder nieste er mal, also auch noch gegen Parasiten behandeln.
Das ganz Theater war ziemlich eigenartig. Denn wir fanden in den Flotationen nichts, in den Abstrichen (PCR) nichts, und auch in der Kotprobe nichts. Nur das sein Darmflora zu wenig positive Keime aufwies. Ist ja klar, nach AB etc. Auch Pilze ließen sich nicht anzüchten. Und das niesen kam ab und an mal wieder. Wir waren nicht sicher ob es nicht auch mit dem Auge zusammenhängt. Denn dieses rieb er wie blöd. Trotz Mediabdeckung.
Am 10.07. wog er noch 10,685 Gramm. Aber ab da ging es dann gaanz langsam wieder bergauf.
Mitte August hatte zwar das Niesen wieder zugenommen, aber nur ab und an. Sein Gewicht stagnierte bei guten 12 Gramm. Bei seiner Augenreinigung zog ich etwas aus seinem Auge das sah mit der Lupe betrachtet, wie eine Wurmpelle aus. Ein Mikroskop hätte ich gebrauchen können, es für Frau Doktor mitnehmen können! Aber ich habe nicht dran gedacht!
Seit dem 18.09. ist er wieder der alte. Sein Gewicht lag bei 13,120 Gramm. Niesen höre ich ihn so gut wie nie. Und wenn, bin ich mir nicht sicher ob es nicht seine Krallen oder der Schnabel waren, welche auf der Stange rieben. Sein Auge ist gut verheilt (ausgetrocknet). Er reibt es kaum noch. Kommt damit auch gut zurecht. Er nimmt jetzt halt eine andere Sitzhaltung ein um alles überblicken zu können.
Am 05.10. hat er um 16:12 Uhr 12,535 Gramm gewogen. Seine Brust hat sich voll und fest angefühlt. Sein Kot ist entsprechend dem was er frisst. Ich halte ihn aber noch separat. Und werde ihn hin und wieder wiegen.
Oma war und ist bisher unauffällig.
Seine Box hatte ich ungereinigt mit einem Testvogel besetzt. Dieser steht bis heute wie eine eins.
Es muss/musste als etwas nicht infektiöses sein. Keiner meiner anderen Vögel ist bisher auffällig geworden.
Was in den Wochen auffällig war, ich musste ihm zweimal den Oberschnabel kürzen. Der ist "gewuchert" wie verrückt. Dies kleine Haken-Spitze die die manchmal ausbilden, wo es immer heißt, kann Anzeichen für Leberschaden sein. Die hat sich die Doktorsche aber nochmal angeschaut, die war o.B.
Inzwischen hat das auch aufgehört mit dem Schnabelwachstum.
Ich habe gestern meine Oma gewogen. Die liegt bei guten 12 Gramm. Erstaunlich wo die alte Frau doch nur rumsitzt und frisst.
Ich habe sie dann mit in die Quarantäne genommen und ihr ein eigenes Abteil eingerichtet. RR war außer sich wieder Gesellschaft zu haben. Heute (Sonntag) habe ich die Türen aufgemacht und sie fliegen lassen. Was soll ich sagen, sie haben die Boxen getauscht. RR sitzt jetzt oben, und Oma hat sich mit der unteren spartanisch eingerichteten Box von ihm begnügen müssen. So nun schau ich mal wie er sich unter Belastung macht. Alleine ist er nämlich nicht rausgekommen zum fliegen. Wenn das jetzt die nächsten Wochen OK bleibt, dann können beide zurück ins Vogelzimmer.
Ist jetzt ein bisschen viel geworden... Sorry. Es zeigt aber auch, dass wir die Gesundheit unserer Vögel nicht nur auf Viren und Co. begrenzen dürfen. Offensichtlich schlagen da manchmal Sachen aus dem Hinterhalt zu, die bei solchen kleinen WF einfach nicht oder nur schwer zu Diagnostizieren sind (Labortechnisch, Blutwerte, Referenzwerte).
Merkwürdig ist auch wie und wo er sich das Auge "verletzt" hat. Als ich ihn nämlich umsetzte, konnte ich ihn mit der Hand greifen. Eine Verletzung durch mich oder den Kescher war also ausgeschlossen. Und wäre es beim Fangen davor passiert (wiegen), hätte er ja beim zweiten Fangen schon Symptome zeigen müssen.
Ist es vielleicht ein Virus? Masern und Keuchhusten können Kinder auch erblinden lassen. Rheumatische Erkrankungen sind ihrer viele, auch sie können zum Erblinden führen. Was käme bei einem Vogel in Betracht? Wie würden sich da die Symptome darstellen?
Clamydien haben wir nicht nachgewiesen. Zucker hat er auch nicht. Er zeigte auch nie Anzeichen von Gleichgewichtsstörungen oder Unsicherheit. Er ist nachts nie runtergefallen oder hat randaliert. Er war nie irgendwie auffällig. Hat sein Futter bis zur Erkrankung nie verweigert... Wir haben nie Anzeichen von einem Wurmbefall entdeckt.
Es bleibt ein Rätsel. Vielleicht werde ich eines Tages über einen ähnlichen Fall lesen, und dann eine Verdachtsdiagnose finden. Vielleicht wird eines Tages jemand hier lesen, und seinen Vogel auch nicht aufgeben und ihn vielleicht, so wie ich, retten?
Wer weiß.
Tatsache ist das zu wenig über Erkrankungen geschrieben und gesprochen wird. Da man einen Makel befürchtet. Die überregionale Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Labor wäre wirklich wünschenswert. Denn so stochern wir alle immer nur im Dunkeln.
Die Blutanalyse müsste wesentlich verfeinert werden, das man auch bei Kleinstvögeln Werte erfassen kann. Anhand vieler Proben ließen sich sicher auch gute Referenzwerte erstellen.
Bis dahin bleibt nur austauschen...
Auch wenn unsere Halte- und Futterbedingungen unterschiedlich sein mögen, die Symptome dürften immer dieselben bleiben.