Mal wieder ein Bericht
7 - fast 8 Wochen hier - alles gut:
Ich möchte mal wieder berichten, wie es mit unserer neuen Sperli-Henne
Molly weitergegangen ist:
Die Futternäpfe habe ich schrittweise immer weiter nach unten gehängt, was gut funktioniert hat. Inzwischen futtern beide einträchtig aus einer Schale auf dem Boden des Käfigs. Molly ist noch etwas zurückhaltend bei Obst und Gemüse, lediglich Mais knabbert sie sehr gerne. Den hänge ich an einem Obstspieß im Käfig auf. Mickey dagegen steht im Moment tierisch auf frische Feigen in einer Schale am Boden. Da ist er kaum zu halten! Äpfel, Möhren, Physallis und komischerweise auch Kiwis (die Mickey früher geliebt hat) werden zur Zeit ignoriert. Ich biete sie aber weiterhin hartnäckig an.
Erst nach 4 Wochen wurde Molly tatsächlich lebhafter. Die Eingewöhnungsphase hat doch so lange gedauert.
Nach 5 Wochen haben wir zum ersten Mal wieder Freiflug für beide gegönnt. Anfangs waren sie beide nur ganz kurz draußen - Molly hat sich an Mickey orientiert und schon gut zurecht gefunden. Aber sie wollten beide immer wieder schnell in den Käfig zurück. Mickey war ja schon immer eine faule Socke und fliegt nicht so gerne.
Jetzt gehen sie jeden Tag gerne raus - am liebsten direkt morgens, wenn ich zu Hause bin. Falls ich erst nachmittags von der Arbeit komme, gehen sie nur noch kurz raus. Morgens dagegen sind sie lange draußen, und bei dem schönen Wetter letztens haben sie gerne vor dem Fenster in der Sonne gesessen und nach draußen gesehen.
Letzte Woche haben sie auch zum ersten Mal gebadet.
Das Auffälligste an Molly ist, dass sie sehr interessiert an allem ist. Sie sieht sich immer richtig um beim Freiflug und ist neugierig. Außerdem fliegt sie gerne - häufig große Runden durchs Wohnzimmer ganz alleine - wie gesagt Mickey ist eine faule Socke!
Und was wunderschön ist: Sie sind ein richtiges Liebespaar. Das freut uns so zu beobachten, wie süß sie miteinander umgehen. Einer kann nicht ohne den anderen sein, und es wird dauernd geschnäbelt usw.
Im Nachhinein haben wir nun gemerkt, dass Minnie und Mickey nur eine Zweckgemeinschaft hatten, denn so liebevoll sind sie
nie miteinander umgegangen. Es gibt überhaupt kein Picken mehr, manchmal wird im Käfig gejagt und sie zetern sich lautstark an, aber das war es auch! Meistens wird geschmust und jeder füttert den anderen. Wirklich toll zu sehen.
Allerdings ist Molly uns gegenüber immer noch sehr schreckhaft.
Als Mickey das erste Mal wieder auf meinem Arm saß, ist sie schier ausgeflippt und aufgeregt im Zimmer rumgeflogen und hat gezetert. Das konnte sie gar nicht verstehen! Inzwischen guckt sie nur verwundert, wenn Mickey zu mir kommt - hält aber Abstand.
Wenn ich zum Futter- und Wasserwechsel oder zum Säubern in den Käfig greifen muss, fliegt sie immer noch hektisch weg oder hin und her. Und wenn wir uns nur dem Käfig nähern, wird sie sehr nervös und rutscht schon fast von der Stange. Fotos sind zur Zeit auch nicht möglich - sie haut sofort ab, wenn sie Kamera oder Handy sieht.
Das ist schon ein deutlicher Unterschied, wenn man eine ältere (2 Jahre alte) Henne bekommt statt eines Jungtieres. Sie hat ja 2 Jahre lang kaum Menschen-Kontakt gehabt in der Zuchtanlage, und ist es nicht gewohnt. Wenn man ein Jungtier direkt an Menschen gewöhnt, geht die Entwicklung schon schneller, so wie bei Minnie damals, die ganz schnell zutraulich wurde und nicht mehr schreckhaft war.
Ich bin schon froh, dass Molly wenigstens sitzenbleibt, wenn ich an den Käfig komme und ruhig mit ihr spreche. Sie schaut dann ganz aufmerksam, aber auch misstrauisch - immer bereit zu flüchten.
Aber ich bin zuversichtlich, dass das mit Geduld, Zeit und durch Mickeys Beispiel schon wird. Warten wir ab.
Jedenfalls sind wir froh, dass beide einen sehr glücklichen Eindruck machen - Mickey ist deutlich zufriedener als früher mit Minnie, wo es ja doch öfters Pickereien und Streitereien gab. Er ist ein richtig zufriedener kleiner Bursche jetzt und sie kuscheln soooo gerne. Allerliebst - schade, dass kein Foto möglich ist!
Liebe Grüße
Ute