Vogel spielt am Abend "verrückt" und hat seine 5 Minuten... Hilfe?

Diskutiere Vogel spielt am Abend "verrückt" und hat seine 5 Minuten... Hilfe? im Forum Sperlingspapageien im Bereich Papageien - Hallo zusammen, ich hole hier mal etwas aus und erzähle die ganze Geschichte, vielleicht erkennt jemand darin ja den Grund... Also... wir...
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BlauerNacken

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Hallo zusammen,

ich hole hier mal etwas aus und erzähle die ganze Geschichte, vielleicht erkennt jemand darin ja den Grund... Also...

wir haben, hatten, hier 2 Blaunacken Weibchen - Piscthi und Patschi. (Wir nahmen erst an es waren M und W, aber so war es wohl nicht... :-))

Als eine der Beiden (Patschi) starb, bekam die kleine Pitschi einen Ersatzpartner, den Tippel. Beide verstanden sich prächtig und waren ein tolles Paar, leider mit einem großen Altersunterschied. Als vor knapp 3 Wochen dann die kleine Pitschi verstorben ist waren wir erst unsicher was wir nun machen sollten.

Tippel ist nun 4 Jahre alt. Nach 2 Wochen Bedenkzeit kam dann allerdings am Dienstag die kleine Schlumpfine zu uns, eine ~ 1 1/2 Jahre alte Henne.

Schon als Pitschi noch lebte hatte der kleine Tippel öfters mal seine "5 Minuten". Dann springt er wie verrückt durch den Käfig in die Schaukeln (er schaukelt sehr gerne) und gackert wie verrückt, wirkt aber nicht ängstlich oder desorientiert oder sonstwas.

Nachdem es mit der kleinen Pitschi dann immer schlechter wurde, sie schwächer und müder wurde und einfach nichtmehr fit genug war um den ganzen Tag durch die Gegend zu hopsen wurde aus dem - vermutlich - fröhlichen Herumgespringe dann eher aggressives Wüten.

Früher wirkte der kleine Piepser eher wie ein ADHS-Kind, aufgedreht und übermütig, aber glücklich. Dann wirkte er aber eher gestresst und hektisch, ängstlich und gehetzt. Wir vermuteten er hatte Angst wenn seine kleine Maus nicht bei Ihm war, oder dass er einfach zu viel "überschüssige Energie" hatte die er so abbauen wollte/musste?

Es war aber alles noch im Rahmen.

Dann kam der Tag wo uns Pitschi verlassen hat. Sie hatte wohl ein (vermutlich altersbedingtes) schwaches Herz und verstarb in Folge eines schweren Neurologischen Anfalls an Herzversagen. Der kleine Kerl hat das natürlich mitbekommen und war die folgenden 3 Tage relativ still.

Dann wurde es besser und er hat gezwitschert und gepiepst, meine Mutter war am Grübeln was sie denn nun machen möchte. Behalten? Weggeben? Neuen Partner kaufen?

Da es dem kleinen Mann relativ gut ging und praktisch den ganzen Tag jemand hier war hatten wir ein wenig Zeit dieser Frage nachzugehen, allerdings war schnell klar dass eine Einzelhaltung nicht in Frage kommt weil es einfach nicht gerecht ist. Kurz darauf war auch klar dass das Weggeben nicht in Frage kommt, man hat halt einfach zu viel Angst in welche Hände Er fällt und ob es ihm auch wirklich gut geht.

Diese "extremen" Tobsuchtsanfälle kamen dann rund 7-10 Tage nach dem Tod von Pitschi. Er springt in die Schaukeln dass er gegen das Gitter knallt und presst sich in die Käfigecken. Dieses einquetschen hat er in der letzten Woche, in der Pitschi sehr oft in unseren Händen war auch schon gemacht...

Diesen Dienstag bekam er dann die kleine Schlumpfine, eine circa 1 1/2 Jahre alte Henne als Gefährtin zur Seite gestellt. Sie sitzt in einem eigenen Käfig um sich einzugewöhnen, aber nach 5 (!) Minuten als sie angekommen war, war er schon auf Ihrem Käfig zu Besuch. :-)

Die beiden verstehen sich gut, beißen sich nicht und streiten auch nicht. Er durfte dann bereits am Mittwoch zu Besuch in Ihren Käfig was auch tadellos geklappt hat. Rauskommen wollte sie aber noch nicht, hat wohl noch ein webig Angst was ja auch in Ordnung ist.

Am Abend dann ein Riesengroßes Theater, weshalb ich - testweise - den Tippel mit in Ihren Käfig gesperrt habe. Kein Erfolg, denn nach kurzer Zeit wollte er wieder raus, was ich auch zugelassen habe. Ich habe ihn dann in seinen Stammkäfig gesperrt wo er wieder seine 5 Minuten hatte. Schlumpfinchen war dann aber ruhig weshalb man nichts anderes machen konnte als Abwarten. Nach ein paar Minuten war aber alles wieder im Lot.

Heute dann das gleiche Spielchen wieder. Schlumpfinchen traut sich noch nicht heraus, Tippel war aber öfters zu Besuch. Als ich ihn dann vorhin heimgebracht habe (alleine geht er nicht heim, ich muss ihn immer "pflücken") wieder sein Anfall. Er presst sich in die Ecken, heute so stark dass er eine Wunde am Kopf davongetragen hat (es läuft aber kein Blut heraus, sonst wäre ich schon lange beim Tierarzt)

Ich habe ihn dann herausgelassen und er war ganz aufgeregt. Damit ich ihn mir mal genauer ansehen kann (und notfalls gleich zum Arzt zischen) habe ich ihn kurz in die Transportbox, aber er er ist so dünn geworden und herumgerannt dass ich Angst hatte er stirbt. Also, Box auf und ihn ersteinmal eine Runde fliegen lassen.

Die Wunde sah jetzt nicht beängstigend aus, aber das kann doch so nicht weitergehen.

Es gibt folgende Möglichkeiten:

Er in Ihren Käfig -> Klappt nicht, gestern probiert.

Jeder in seinem Käfig -> Klappt nicht, er dreht durch

Sie in Seinen Käfig -> Kann man Ihr nicht antun, Sie traut sich ja noch nichteinmal fliegen und einfach in einen fremden Käfig gesteckt werden ist sicherlich nicht gut

Außerdem habe ich Angst dass er sie "aufhetzt" und am Ende beide verletzt sind. Ich bin mir nämlich ehrlich gesagt nicht sicher ob es daran liegt dass er zu Ihr möchte, denn die Chance hatte er ja bereits und als er alleine war war ja auch gar kein anderer Vogel da...

Da er einen relativ langen Schnabel hatte dachten wir erst er möchte ihn sich kürzen indem er so am Gitter hängt und knabbert, aber gestern ist dann ein Stück abgebrochen und der Schnabel hat nun eine normale länge.

Was hat er denn nun? Vermisst er seine Pitschi vielleicht so sehr dass er nach ihr suchen möchte? Er geht auch sehr ungerne heim und hatte immer nachgesehen ob doch noch jemand nachkommt.

Ich bin mit meinem Latein am Ende und auch die Nerven sind sehr strapaziert, ich möchte dem Wurm doch nur helfen.

... Hilfe?

MfG
 
Moin,

bevor hier ein "mögliches Verhaltensproblem" therapiert wird, würde ich erstmal schleunigst einen vk TA aufsuchen.
Zu langer Schnabel, mager, verhaltensauffällig ... was soll noch dazu kommen?
Gerade auch, da ja, wenn ich das richtig interpretiere, Dir schon 2 Vögel in einem recht kurzem Zeitrahmen gestorben sind.
 
Hallo,

der Schnabel ist nun nichtmehr zu lang, er hat Ihn sich gekürzt. Er war was das angeht sowieso schon immer auffällig, hat aber deswegen nie weniger gefressen oder sich sonst irgendwie verändert. Der Schnabel wächst und immer dann wenn man sich denkt: Der ist zu lang!, bricht er kurz darauf auch schon ab. Ich hatte nur die Vermutung ob er durch sein "Quetschverhalten mit knabbern" vielleicht seinen Schnabel kürzen wollte, aber eigentlich hat er dafür auch genug andere Möglichkeiten.

Mager ist er auch nicht. Er mach sich dünn, vor Aufregung. In den letzten Tagen hat er wohl sogar ein bisschen zugelegt. Das Brustbein ist weder zu sehen, noch richtig zu spüren, was ja eigentlich heißt: Gewichtsmäßig alles im Lot.

Die beiden Peipmätze sind nicht kurz hintereinander gestorben. Ich schreibe hier mal kurz eine Aufzählung da das alles - verständlicherweise - für Aussenstehende kompliziert ist. :-)

Vor 13 Jahren - Pitschi und Patschi kommen als "Belustigung für die alten Leute" in ein Seniorenheim. Ihr Alter ist zu diesem Zeitpunkt unbekannt, ebenso Herkunft und Geschlecht.
Vor 10 Jahren - Pitschi und Patschi kommen zu uns.
Vor 4 Jahren - Patschi fällt nach mehreren Schwächeanfällen einfach tot von der Stange. Ein Tierarzt meinte vorher er leide unter Kreislaufstörungen wogegen man leider nichts machen könne, außer ihn nicht allzu sehr zu belasten.
Vor 4 Jahren - Tippel kommt zu uns und wird Pitschis "Ehemann" :-)
Vor 3 Wochen - Pitschi stirbt an Herzversagen, der Tierarzt meinte vorher sie sei schon alt und hätte einfach Altersschwäche.
Vor 3 Tagen - Schlumpfinchen wird als Begleiterin für Tippel angeschafft.

So, damit sollte es leichter sein einen groben Überblick zu haben.

Zur heutigen Nacht: Der kleine Tippel durfte draußen bleiben und hat sich auf Pitschis ehemaligen Lieblingsplatz gesetzt. Später ist er dann heimgekrabbelt, abgesperrt haben wir aber nicht. Er führt sich auch nur dann so auf, wenn er eingesperrt wird.

Tierarzt ist mit dem Kleinen so gut wie unmöglich, da er unglaublich unter Stress steht. Das ist natürlich richtig schlecht, aber was kann man dagegen schon machen? In großen Notfällen wo es um Leben/Tot geht, keine Frage, da muss man das riskieren. Derzeit ist das Risiko dass er an dem Stress stirbt aber zu hoch. Die Tierärztin meinte damals (wir wollten Ihn schon öfters untersuchen lassen) dass es so wohl auch keinen Sinn hat und man das bei solchen ängstlichen Vögeln nur im äußersten Notfall riskierenund immer abwägen sollte.

Mal sehen wie es heute wird und ob sich das Schlumpfinchen aus ihrem Käfig traut. Wir werden den Tippel auch nichtmehr heimbringen sondern ihn vorerst machen lassen was er denkt, dann besteht auch keine Gefahr. Hoffentlich pendelt sich das wieder ein, eine Dauerlösung ist das nicht.

MfG
 
Hallo "BlauerNacken",
ein gesunder Vogel hat/kriegt keinen zu langen Schnabel! Es wäre schon sehr wichtig, ihn einmal röntgen zu lassen. Einen vogelkundigen Tierarzt habe ich dir per PN schon genannt, der röntgt auch ohne den Vogel in Narkose zu legen.

Dann stolpere ich immer wieder über "Käfige". Kannst du mal schreiben, wie groß diese sind?
Für 1 Sperlingspärchen brauchst du eine mindestens 1m lange Unterkunft, damit sie auch einige, wenige Flügelschläge machen können.

Was mich weiter interessiert ist: Was füttert ihr?
Falsches Futter wirkt sich auf die Gesundheit der Vögel aus.

Dass der Vogel in der Ecke hängt und sich einquetscht, ist nicht normal.

Wenn die beiden Vögel schon Kontakt zu einander hatten, würde ich die Henne doch mit zu ihm in den Käfig setzen. Vorher umdekorieren, Sitz- und Schlafstangen anders anbringen, damit er keinen Heimvorteil hat.
 
Ich kann nur sagen, dass ich das ans Gitter quetschen (desorientiert) einmal erlebt habe, als ich einen Wellensittich testweise in einen neuen, offenen Käfig brachte (auf der Hand).
Der Vogel saß dann so, dass er den alten Käfig sehen konnte, wollte dahin, war aber wohl nicht sicher, wo die Tür war und versuchte sich quasi durchs Gitter zu quetschen.
Ein zweites Mal habe ich das beobachtet, als ich beim Training die Transportbox zum ersten Mal schloss mit Vogel drin, da bekam auch einer Panik in dieser Weise.

Meine Meinung ist, dass Vögel durchaus so etwas wie "Platzangst" bekommen können, Panik, wenn sie erkennen, dass sie eingesperrt sind und nicht raus kommen, und sich dann evtl. so verhalten.

Was ich nicht machen würde: Tippel in die Hand nehmen, um ihn vom einen in den anderen Käfig zu setzen. (Habe ich das richtig verstanden?)
Egal, wie er das in die Hand Nehmen findet - die meisten Vögel mögen das ja nicht oder habe sogar Angst oder Stress dabei - ist es doch für ihn eine wiederholte unkontrollierte Situation.

Was ich persönlich auch komisch finde: Der Schnabel bricht vorne regelmäßig ab?8o
So, dass ein Stück runterfällt?
Das ist doch unnormal.:?
Das würde ich dringend einem vogelkundigen Tierarzt vorstellen, meines Wissens könnten das auch Parasiten sein, die auf den zweiten Vogel übertragbar wären.

Wenn der Vogel so durch den Käfig rast, würde ich ja als erstes Mal auf etwas Richtung Balzverhalten tippen (zu viele Hormone :D).

Gibt es eine Möglichkeit, den Käfig der Henne IN den Käfig von Tippel zu stellen, so dass sie im Käfig bleiben kann, er zu ihr kann, aber eben auch etwas mehr Bewegungsfreiheit hätte?
 
Hallo,

wir haben hier 3 Käfige. Einer ist sehr klein und wird daher nicht genutzt und ist immer offen. Der "offizielle" Schlafkäfig ist wohl um die 55cm breit, 70cm hoch und 35cm tief. Der andere Käfig, in dem im Moment Schlumpfinchen zum Eingwöhnen sitzt ist in etwa 70-80cm breit, 55cm hoch und ebenfalls um die 35cm tief.

Die Piepmätze kriegen Morgens bis Abends Freiflug und haben im ganzen Wohnzimmer kleine Spiel- und Sitzstationen und sind praktisch nur zum Schlafen und Fressen daheim.

Zum Fressen bekommen sie African Vogelfutter vom Fressnapf und (wir wollten ihnen das eigentlich abgewöhnen) Trill Wellensittichkörner. Außerdem Hirsekolben, Knabberstangen und Leckerlis, ab und an Eiweißfutter, Vogeldoktors. Vitamintropfen vom Tierarzt sind derzeit auch immer auf dem Futter. Ansonsten gibt's noch frische Karotten, Äpfel und manchmal etwas Basilikum.

Das Eiweißfutter haben wir vor kurzem reduziert, da der Kot teilweise sehr flüssig war (Tipp der Tierärztin) und seitdem ist auch das kein Problem mehr.

Die beiden hatten schon Kontakt, aber sollte man die kleine Henne wirklich ungewollt aus ihrer sicheren Umgebung reißen und einfach mit zum Tippel sperren? Mal ganz davon abgesehen dass sie womöglich bei seinen "5 Minuten" mit in Panik versetzt wird... :-(

Seit heute Morgen sind die Käfigtüren bei Ihr wieder offen, raus mag sie aber wohl noch immer nicht...

Nachtrag: In die Hand nehmen war immer ein Muss, weil die Stinker nie alleine nach hause wollten. Deshalb musste man sie am Abend einsammeln. Dem Tippel gefällt das nicht wirklich, die Pitschi hatte das recht gerne und ist teilweise auf mir herumgekrabbelt und hat am Ohr und den Haaren geknabbert und noch einen Schluck getrunken wenn man sie zum Napf getragen hat. Hat man Sie aber ohne den Tippel heimgebracht ist sie gleich wieder rausgekommen, so musste man den Tippel dann auch einfangen und zu ihr setzen. Ganz selten sind sie alleine Heim.

Der Schnabel bricht wenn er zu lange ist ab und nicht einfach so.

MfG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie ich befürchtet habe: ALLE Käfige sind zu klein - selbst wenn sie Freiflug bekommen.
Wenn mal einige Tag dabei sind, in denen der Freiflug entfallen muß, können sie isch nicht in den Käfigen bewegen.
Der kleinste Käfig sollte zumindest 1m lang, 50 cm hoch - aber auch 50 cm tief sein, nur dann können sie an einandner vorbeifliegen.

Das Futter ist ebenfalls ungeeignet.
Sperlingspapageien sind "Südamerikaner" und brauchen daher kein "African" Futter.
Es gibt spezielles Sperlingspapageienfutter welches meine Vögel nur kriegen.
Auch das Wellensittichfutter lass bitte weg!
Knabberstangen sind sehr ungesund - weg damit. Vitamintropfen braucht ein gesunder Vogel nicht - weg damit. Eiweißfutter brauchen sie ebenfalls nicht - weg damit.
Kolbenhirse nur ab und zu (kriegen meine 1 mal im Monat), "Grünzeugs" auch nicht dauernd und vor allem nicht alles gemeinsam, fördert nur den Bruttrieb.

Schreib mir per PN bitte mal den Namen der Tierärztin.
 
Hallo,

Danke für die vielen Antworten. Wir werden uns dann demnächst nochmal intensiv mit Züchtern und Tierärzten beraten um eine gute Lösung zu finden. Für mich war es das dann auch in diesem Forum, macht's gut und guten Flug. ;)

MfG
 
Ich bin immer wieder begeistert, wenn ein so herzliches "Dankeschön" auf Hilfestellungen geschrieben wird! 0l

Wir werden uns dann demnächst nochmal intensiv mit Züchtern und Tierärzten beraten
Es sind dann - so hoffe ich - auch die Züchter und der Tierarzt, die ich dir genannnt habe? Bei den oben genannten Tierärzten fehlt nämlich das "vogelkundig" und das sind nicht alle Tierärzte!

Ich schließe hier, da der User mit Sicherheit nicht mehr online sein wird. Wir können uns somit weitere Antworten sparen.
 
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