Strassentauben - Tagung am 24.03.06 in Basel

Diskutiere Strassentauben - Tagung am 24.03.06 in Basel im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Hallo Ihr, möchte etwas ausführlicher von einer Tagung berichten auf der wir (4 Leute aus unserem Projekt ) gestern in Basel waren. Organisiert...
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UliB

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Hallo Ihr,
möchte etwas ausführlicher von einer Tagung berichten auf der wir (4 Leute aus unserem Projekt ) gestern in Basel waren.
Organisiert wurde es von STS (Schweizer Tierschutz) mit Daniel Haag-Wackernagel, dem viel zitierten Stadttaubenfachmann hier im forum.
Ich will versuchen nicht zu werten sondern einige Thesen, die dort aufgestellt und belegt wurden, wieder zu geben.
- alle Referenten betonten ihren Einsatz für die Stadttauben und ihre Liebe zum Tier.
- an der Tagung nahmen Tierschützer, Vertreter der Kommunen, Biologen, Zoologen, Vertreter von Vergrämungsfirmen, Jäger usw. teil. Auch wenn sie nicht einer Meinung waren haben sie vernünftig ihre Argumente ausgetauscht. (Das hat mir sehr gut gefallen und ist nach meiner Meinung der richtige Ansatz)
- ganz klar war, dass es keine Lösung gibt.
es gibt nur Versuche und Ansätze,
- ganz deutlich wurde immer wieder belegt das in einer Stadt so viele Tauben leben wie es deren Nahrungsgrundlage erlaubt. Das heisst viel Futter viele Stadttauben, viele Probleme.
- alle Initiativen arbeiten sehr mit den Menschen die die Tauben füttern und versuche sie vom Füttern anzuhalten.
- bereute Taubenschläge werden angeboten und angenommen von den Tauben (in Basel 9), dort werden die Tauben aber nicht gefüttert!
das hat mich total irritiert! Dei Begründung von Haag, wenn wir füttern sind die Tauben aus der Stadt weg, sie sitzen im Schlag, und die freien Plätze in der Stadt werden direkt wieder "nachreproduziert" (Ähnlich wenn Tauben gefangen werden). Das wäre in der Schweiz noch nie anders gewesen und bei uns immer falsch verstanden worden:
- In der Schweiz werden in den vier vorgestellten Projekten. Basel, Lausanne, Luzern und Zürich sowohl Tauben in Schlägen betreut wie auch Tauben gefangen und getötet. Nach der Aussage aller wären die Probleme sonst nicht in den Griff zu bekommen.
- in allen Projekten wird sehr viel Öffentlichkeitsarbeit betrieben und den Bürgern die Stadttauben näher gebracht.
_ als Ursache der Stadttaubenproblematik wurden nicht einmal die Haus- oder Brieftauben genannt. Sondern die Ursache liegt, nach der dortigen Meinung, eindeutig im Futterangebot in den Städten.
- in der Schweiz ist die Stadttaube ein Wildtier deren Abstammung die Felsentaube und deren domestizierten Nachkommen ist.
- das Gesundheitsrisiko durch Krankheitsübertragung für Menschen wird an bestimmten Plätzen (z. B. Kliniken bei erkrankten Menschen mit geringer Immunität), als nicht unbedeutend angesehen. Ca 10 % der Strassentauben ist Ornithose infiziert. Salmonelleninfektionen werden dagegen als nicht relevant eingeschätzt.
Von Peter Schlup, (STS) wurde noch einmal sehr deutlich gemacht das Tierschutzrelevante Probleme dann entstehen wenn die Populationsdichte zu hoch wird. Wo der Punkt, der richtigen Größe ist, lässt sich nicht sagen. Das ist abhängig vom Umfeld. Wir Menschen entscheiden wieviele Strassentauben in unserem Umfeld leben.

so, damit lasse ich es erst mal gut sein. Ich denke ich habe die wichtigsten Punkte benannt. (die Tagung dauerte 6 Stunden).
gruß Uli
 
Hallo UliB,

vielen Dank für diesen interessanten Bericht.

Hast Du denn etwas darüber erfahren, wovon sich diese nicht gefütterten Stadttauben ernähren ? Wieviel holen sie wirklich vom Feld, von dem selbst Wildvögel in die Stadt abwandern, weil die Äcker immer sauberer abgeräumt werden und die Nahrungsgrundlage in den Städten mittlerweile besser ist ?

"- in der Schweiz ist die Stadttaube ein Wildtier deren Abstammung die Felsentaube und deren domestizierten Nachkommen ist."
Das mag ja nach Schweizer Rechstsstatus so sein, aber das widerspricht ja gerade der Definition des STS, denn:
http://www.schweizer-tierschutz-sts.ch/publikationen/wildtiere/infothek/texte/mb_tauben.pdf
"Unsere mitteleuropäischen Strassentauben sind die Nachkommen verwilderter Haustauben."

Auch hier:
http://www.stadtluzern.ch/Assets/Documents/uws_T_Gesamtausstellung.pdf
"Feldtaube = domestizierte Felsentaube"
"Haustaube = stark domestizierte Feld- oder Felsentaube"
"Stadttaube = Stassentaube = freilebende Feld- oder Haustaube und deren Nachkommen"
ergo: Stadttaube = mehr oder weniger stark domestiziert. Wenn man Wild- als auch Stadttauben nebeneinander beobachtet, wird der Unterschied besonders deutlich. Nie werde ich mehr als zwei Ringel- oder Türkentauben zur gleichen Zeit im Garten haben, egal wieviele ich hier auswildere.

Mich würde auch interessieren, woher die Zahl 10 % ornithose-infiziert stammt. Auf welcher Datengrundlage wurde dies hochgerechnet ? Das heißt also, dieser Umfang läge auch den Veterinär- bzw. Gesundheitsämtern als Meldung vor, zu der ja die Taubenbetreuer verpflichtet wären ? Das läßt sich bei den paar Städten ja schnell abfragen.

Womit ich übrigens konform gehe ist, daß man die Tauben nicht am Schlag füttern muß. Der Schwarm, der bei mir eine längere Strecke für sein Futter fliegt, ist scheu, schnell und gesund. Aber ohne zuverlässigen Futterplatz sehe ich dieses Potential der Gesunderhaltung nicht.
 
ich möchte diese tagung schon bewerten und kann dazu nur sagen, dass ich so einen bericht mit deren argumente,als blanke hetze gegen die stadttauben verstehe.

diese ganzen argumentationen, bei dieser sogenannten tagung, hat nichts anderes gebracht, als die althergebrachten thesen auszukramen,die darauf abzielen, wieder die fütterer, als sündenbock festzumachen.

wie einfach, die brieftauben und rassetaubenlobby aussenvor zu lassen.

ullib,das hatten wir alles schon.

eine frage, bist du vielleicht brieftaubenzüchter und schickst deine brieftauben auf die reise? ich frage, weil ich es tatsächlich nicht weiss.das würde mir aber so einiges erklären.

es gibt kein natürliches nahrungsangebot für tauben in den städten. es gibt nur abfälle.. und wie schon vogelklappe schrieb, zu feldern bleibt auch nichts.

ich sehe nicht ein, dass sich stadttauben, von abfällen ernähren sollen, denn das bleibt ihnen, wenn ihnen kein artgerechtes futter zusätzlich, von fütterern angeboten wird.
 
Hallo,
zuerst was zu mir, brauchst du aber auch nur im Profil schauen. Ja ich bin Taubenzüchter und habe Brief- und Trommeltauben. Ja ich schicke meine Tauben auch, aber nur auf Hochzeiten bis 100 km. Dieses ist für Brieftauben kein Problem.
Ich bin aber auch sehr angagiert in einem Projekt wo es uns (ca 20 Leute) um die artgerechte und vernünftige Versorgung der Stadttauben geht. Auch das geht!
Auf die Vorwürfe von dir Südwind habe ich keinen Bock.
So, was zu der Futtersuche. Ich habe die gleiche Frage gestellt wie ihr. Was ist wenn die Stadttauben nicht vernünftiges Futter bekommen mit der artgerechten Haltung? Ja und dazu hat Herr Schlup, vom Schweizer Tierschutz ganz klar geantwortet, wo steht das Tauben Körnerfutter brauchen? Wir Taubenzüchter füttern unsere Tauben damit. Aber wo steht das. Wo finden Wildtauben das ganze Jahr über Körner? Nirgendwo. Von Juni bis November vielleicht aber sonst nicht.
Herr Schlup hat mich gefragt was ist an Brot Abfall, was ist an Pommes, oder Krümel Abfall. Sogar Fisch hat sehr viel Eiweis, Zitat Schlup. Was ist daran Abfall? Er hat gesagt nichts. Ich konnte ihm nicht wiedersprechen.
Sowohl Haag wie auch Schlump gehen soweit das sie die Fütterer als die Stadttaubenfeinde bezeichnen. Sie behaupten das gerade durch die Fütterei das Elend erst entsteht. Es wurde ein Beispiel aufgezeigt von Lausanne wo eine Millionärin über viele Jahre (1998 - 2003) täglich bis zu 150 kg Futter verfüttert hat. Ab dem Jahre 2002 nur noch weniger (100kg täglich) in 2004 ist sie verstorben. Die wöchentlich gezählten Tauben 98 - 2001 als Spitzen 1600 - 1400 Tauben ab 2002 bis heute rückläufig von 1200 bis heute 600 Tauben.
Und noch was im Jahr 1999 wurden in Laussane 1800 Tauben gefangen und getötet, im Jahr 2005 noch 400. Auch das ist noch 400 zu viel, nicht das ich falsch verstanden werde.
Ich gehe nicht soweit das ich das auch so sehe, aber deutlich ist das durch die intensive Fütterei und die passiert in einigen Städten, sich das Problem Stadttaube eindeutig vergrößert. Gemeint sind nicht die Fütterer mit ihrem kleinen Schwarm. Aber diese sollten einbezogen werden in das Konzept der betreuten Schläge. Eine Frau aus Zürich nahm an der Tagung teil.
Und noch was zu der immer wiederkehrenden Behauptung die Taubenzüchter wären das Problem. Ich war in Basel meines Wissens der einzige der auch Tauben züchtete, es wäre ein leichtes gewesen dieses zu behaupten, aber dieses ist Blödsinn und darum bringt Südwinds immer wiederkehrende behauptung nicht. Ganz einfach weil es falsch und unwahr ist.
Noch was zur Ornithose, Almut.
Ich weiss nicht auf welchen Zahlen die These beruht. Es steht in den ausgeteilten Unterlagen das 93 Erkrankungen bei Menschen durch Tauben ausgelöst wurden, davon 2 mit tödlichem Ausgang. Es wurde von einer hohen Dunkelziffer gesprochen da meisst die Symptome der Ornithose mit einer Grippe verwechselt werden. Es wurde auch eindeutig davon gesprochen das Strassentauben nicht häufiger infiziert wären als z.B. Sperlinge. Nur das die Menschen in engerem Kontakt mit den Strassentauben stehen. Auch wurde gesagt das nur Menschen mit nicht intaktem Imunsystem davon gefährdet wären. Aber Strassentauben an Kliniken auf Klimaanlagen, da ist es schon echt gefährlich.
Ich meine Haag hat gesagt das bei Untersuchungen in Basel 10 % infiziert wären. Ich bin mir hier aber nicht so sicher.
Aber als Taubenzüchter, der auch Stadttauben wirklich gerne mag, kann ich nur vom optischen Eindruck in den Städten in denen ich mich aufhalte, und Düsseldorf hat schon ne Menge Stadttauben, liegt Haag mit 10 % nicht schlecht. Taubenschnupfen kann man sehen.

Noch zum Abschluss eine kurze Beobachtung von Freitag in Basel. Ich bin spazieren gegangen um den Tagungsort und kam zu einer Futterstelle. Auf der Hochspannung darüber sassen ca 40 Städties. Auf dem Boden liefen 8 herum und frassen Brotkrumen. Davon waren 4 beringt, also aus einem betreuten Schlag. Die Tauben sahen sehr gesund aus. Der Taubenwart von Basel, Herr Ochsenbein (hat auch die Tagung mit organisiert) sagte das es nur davon käme das die Tauben gut untergebracht wären und sie bekämen selbstverständlich Mineralien in Form von Grit und Taubenkuchen im Schlag.
So, das war es mal für heute.
gruß Uli
 
aha ullib, deine tauben bekommen artgerechtes körnerfutter ,
die stadttauben,
die das gleiche futter benötigen, um gesund und widerstandsfähig zu bleiben, für die sind abfälle gutgenug?

was vergleichst du da wildtauben mit stadttauben?

Herr Schlup hat mich gefragt was ist an Brot Abfall, was ist an Pommes, oder Krümel Abfall. Sogar Fisch hat sehr viel Eiweis, Zitat Schlup. Was ist daran Abfall? Er hat gesagt nichts. Ich konnte ihm nicht wiedersprechen.
ach du armer,und dazu viel dir ausgerechnet nichts ein, bei schlup und co?

dann werd ich es dir erklären. für die nächste tagung.:+klugsche

pommes im altem fett frittiert und im dreck liegend, brot, von schuhen zerdrehten und in hundeschei......paniert, womöglich vom hund oder gar vom menschen angepinkelt und was noch alles, soll nun hier von dir im ergebnis dieser merkwürdigen tagung, als artgerechte nahrung für stadttauben, geltend gemacht werden?

dass stadttauben fische fangen, ist mir neu.:D
von angeblich ansteckenden krankheiten, ganz abgesehen. denn die sind nirgends belegt. auch nicht von krankenhäusern. menschen mit geschwächten immunsystem kann auch ein schnupfen hinwegraffen.
 
Herr Schlup hat mich gefragt was ist an Brot Abfall, was ist an Pommes, oder Krümel Abfall. Sogar Fisch hat sehr viel Eiweis, Zitat Schlup. Was ist daran Abfall? Er hat gesagt nichts. Ich konnte ihm nicht wiedersprechen.
Hallo UliB, vielen Dank für Deine Ausführungen. Du konntest also nicht widersprechen, daß die Tauben nicht aufs Feld fliegen. Den Rest kommentiere ich lieber nicht. Du kennst sicher auch die Untersuchungen zum Mageninhalt von Stadttauben. Alles gesund ?
Aber Strassentauben an Kliniken auf Klimaanlagen, da ist es schon echt gefährlich.
Gefährlicher als resistente Krankenhauskeime ? Komisch, warum habe ich in 10 Jahren noch nie Ornithose in den Akten gefunden ? Weil alle Ärzte zu blöd sind, die zu erkennen ?
Die Tauben sahen sehr gesund aus. Der Taubenwart von Basel, Herr Ochsenbein (hat auch die Tagung mit organisiert) sagte das es nur davon käme das die Tauben gut untergebracht wären...
Der Futterschwarm bei mir ist überhaupt nirgends untergebracht. Diese überall verteilten Tauben sind also alle deshalb so gesund, weil sie zufällig alle eine gute Unterbringung finden ?
...kann ich nur vom optischen Eindruck in den Städten in denen ich mich aufhalte, und Düsseldorf hat schon ne Menge Stadttauben, liegt Haag mit 10 % nicht schlecht. Taubenschnupfen kann man sehen.
Tauben bekommen von Ornithose einen "Schnupfen" ? Hast Du das wirklich 'mal überprüft, UliB ? Bei meinen "verschnupften" Tauben war bisher nie Ornithose dabei, und im eigenen Interesse lasse ich darauf immer untersuchen.
 
Warum muss das immer so laufen?

Hi, etwas überrascht bin ich über die Antworten:
Ich muss glaube ich mal was klar stellen.
Ich kümmere mich um Stadttauben.
Ich füttere diese Stadttauben mit artgerechtem Futter.
Ich gehe ohne Ganzkörperkondom auf die Schläge aus Angst mich mit allen möglichen Keimen anzustecken.
Was soll dieser Dünnschiss!!!!!!

dann werd ich es dir erklären. für die nächste tagung.

pommes im altem fett frittiert und im dreck liegend, brot, von schuhen zerdrehten und in hundeschei......paniert, womöglich vom hund oder gar vom menschen angepinkelt und was noch alles, soll nun hier von dir im ergebnis dieser merkwürdigen tagung, als artgerechte nahrung für stadttauben, geltend gemacht werden?


Habe ich das?????
Nein!
ich kann jetzt antworten:
ist das artgerechte Fütterung, Taubenfutter in Matsche eingeweicht, von pissenden Zechkumpanen mit Urin besudelt, In Hundekot gewälzt.....
(Ich könnte jetzt die gleichen Beispiele zu Almut schreiben)

Das tue ich nicht:

Mit geht es um etwas ganz anderes.
Ich empfinde wie viel Menschen in meiner Umgebung das Strassentauben in bestimmten Gegenden ein Problem sind.
Es leben auf zu engem Raum zu viele Tiere.
Weil sie auf zu engem Raum, zu schlecht versorgt sind, werden sie krank.

Ich bin mir nicht sicher ob wir bis zu diesem Punkt einer Meinung sind.
jetzt geht es darum nach Lösungsansätzen zu suchen und zu denken. Nicht Tauben verhungern zu lassen, zu töten oder oder.

Ich bin der Meinung (und diese Meinung wurde in Basel von den unterschiedlichsten Fachleuten bestätigt) das durch mehr füttern das Problem nicht kleiner sondern größer wird. Diese Fachleute, am Beispiel Haag, sind Menschen die bisher hier wegen ihrer Fachkompetenz zitiert wurden.
Schlump spricht als Verantwortlicher für den Schweizer Tierschutz.
So, nun behaupte ich:
Durch mehr Futter wird die Vermehrungsrate deutlich steigen. Eine Taube die in 3 Minuten ihre Tagesration Futter (und länger braucht sie nicht bei Fütterung) vorgesetzt bekommt hat die restliche Zeit des Tages nur noch Zeit ihrem Kinderwunsch nachzugehen. So ist das.
Eine Taube die 8 Stunden am Tag nach Futter sucht wird sich deutlich weniger vermehren.
Das ist erst mal eine These!!!!!!!
Ich möchte aufräumen mit dem Blödsinn um so weniger Futter um so stärker der Wunsch sich zu vermehren. Diese These ist mit nichts zu beweisen.
Nur mal einmal die Behauptung verkehrt würe bedeuten das sehr gut versorgete Tauben sich weniger vermehren als schlecht versorget.
Das sollte doch eigentlich einleuchten das daran nichts, aber wirklich nichts sein kann.
Und ich möchte behaupten das das Futterangebot die Anzahl der Stadttauben bestimmt.
Vielleicht können wir darüber diskutieren, auch streiten, aber immer wieder persönlich angreifen? Muss nicht sein.

Sehr erholsam war in Basel das die unterschiedlichen Ansätze trotzdem vernünftig miteinander sprechen konnten. Das hoffeich ist hier auch möglich.
gruß uli
 
(Ich könnte jetzt die gleichen Beispiele zu Almut schreiben)
Das habe ich nicht verstanden, UliB. Fakt ist, Fütterung ohne Betreuung (und Bestandskontrolle) ist keine Lösung. Fakt ist, keine Fütterung ohne Betreuung ist erst recht keine Lösung. Und damit dürfte zumindest konsensfähig sein: ohne Betreuung mit Bestandskontrolle gibt es keine Lösung. Sondern nur Elend. Und solange es dieses sichtbare Elend gibt, wird es Menschen geben, die das tun, was sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten nur können: füttern.

Heute habe ich wieder zwei Küken eingesammelt, vom blanken Stein am Aufgang einer Tiefgaragenauffahrt. Das kleinere hatte einen vollen Kropf in der Größe eines Tischtennisballs mit steinhartem, krümeligen Inhalt. Ohne Flüssigkeitszufuhr wäre es langsam und qualvoll verreckt. Tauben erweitern nicht ihren Radius, um 8 Stunden nach Futter zu suchen, sondern fressen Dreck in der Nähe. Und brüten. Ob weniger, als mit gutem Futter ist dahingestellt. Dem Nachwuchs, mit dem sie erst recht ortsgebunden sind, füttern sie auch minderwertige Nahrung. Viele Jungvögel überleben das nicht. Diese Zustände sind aber nicht tierschutzgerecht, und aus diesem Grund ist Fütterungsunterlassung (allein) auch keine Lösung. Soweit zu meiner These.
Vielleicht können wir darüber diskutieren.
Gern. War eigentlich Kastration kein Thema ? Als Alternative zu den Tötungen ? Bei Strassenkatzen macht man das ja auch. Wenn man 'mal hochrechnet, wieviel weniger Tauben das pro Tier ausmacht bei nur 5 Bruten im Jahr, was spricht dagegen ?
 
Schönen Dank, Uli, für Deine interessanten und informativen Beiträge. Das Problem der Taubenfütterer ist, dass sie ihr Handeln im Wesentlichen durch Mitleidsheuchelei mit der Stadttaube begründen und der Taube deshalb einen übertriebenen Opferstatus andichten. Sollte sich herausstellen, dass gerade sie es sind, welche die ungesunde Dichte der Tauben verursachen, bricht ihr zentrales Antriebsmotiv natürlich zusammen.

Dabei ist es doch nur zu verständlich, dass die Fütterung der Stadttauben das zentrale Erlebnis in der Begegnung mit diesen Tieren ist. Die Fütterer können sich nicht vorstellen darauf zu verzichten und lügen sich dafür eine Legitimationsideologie zusammen Ich schlug daher in meinem Thread zum "modernen urbanen Artenspektrum" vor, das Taubenfüttern weder zu ächten noch zu verbieten, sondern es zu verwissenschaftlichen, d.h. es auf echte Mangelsituationen zeitlich und räumlich einzugrenzen. Dies erfordert eine intensive, planvolle Beobachtung der Tiere anstelle unbegründbarer Mitleidsphrasen. So wie in afrikanischen Nationalparks aus ehemaligen Wilderern die besten Naturschützer werden, könnten aus Taubenfütterern teilnehmende, kenntnisreiche Experten dieser schönen Tiere werden. Davon hätten sie selbst auch mehr. Dies würde auch erfordern, den Haustierstatus der Strassentauben zu revidieren und sie in den Rang eines Wildtieres zu versetzen. Anscheinend sind die Schweizer da auch schon weiter.

Übrigens zieht das planlose Füttern auch das plan- und nutzlose Errichten "betreuter Taubenschläge" nach sich und damit ist die Kette der Fehler nicht einmal zu Ende.
 
Dies erfordert eine intensive, planvolle Beobachtung der Tiere...
HansWilhelm, Dir schlage ich vor, Du kommst 'mal nach Berlin und tust genau dieses. Dann wirst Du selbst sehen, daß Du die Situation der Tauben in Deinem Heimatort nicht mit der in Berlin vergleichen kannst. Die größte Verelendung findet man hier übrigens an Stellen, wo gar nicht gefüttert wird (z. B. in der oben erwähnten Tiefgarage). Und diese Tierquälerei findet kein Ende durch "Beobachtung" oder Statusveränderung zum Wildtier.
 
HansWilhelm:

>>
Übrigens zieht das planlose Füttern auch das plan- und nutzlose Errichten "betreuter Taubenschläge" nach sich und damit ist die Kette der Fehler nicht einmal zu Ende.
<<

Vogelklappe (wie bestellt):


>>
War eigentlich Kastration kein Thema ? Als Alternative zu den Tötungen ? Bei Strassenkatzen macht man das ja auch. Wenn man 'mal hochrechnet, wieviel weniger Tauben das pro Tier ausmacht bei nur 5 Bruten im Jahr, was spricht dagegen ?
<<

Kastrierte Vögel in betreuten Schlägen der Suche nach Futter enthoben.

Klappe zu, Vogel drin!
 
Hallo HansWilhelm,
ich will noch schnell was zu Deinen Beobachtungen in Sachen Stadttauben schreiben. Ich habe neulich auch den hier auf dem Dorf lebenden kleinen Stadttaubenschwarm bei einem Greifvogelangriff beobachtet. Die Tauben blieben sehr eng im Schwarm zusammen und stiegen sofort in relativ große Höhen auf und waren dann erst mal ganz aus dem Blickfeld entschwunden. Ich denke sie haben den Ort ganz verlassen. Ich würde gern mal mitfliegen um zu sehen wie weit sie sich entfernen, aber das geht leider nicht. Durch Zufall habe ich aber die Stadttauben hier aus dem Ort schon in etwa 2 km Entfernung auf einem Acker beobachten können. Also ihr Aktionsradius muss ziemlich groß sein. Da mutet der von Stadttauben berichtete Aktionsradius von 200 m wirklich lächerlich dagegen an. Da frage ich mich doch allen ernstes warum machen es die Stadttauben ihren Artgenossen hier im Dorf nicht nach? Verhungern sie lieber oder sind sie einfach nur zu blöd? Oder liegt es vielleicht daran, dass sie eben doch genug Futter in der Stadt finden und sie einfach nur zu faul sind weiter zu fliegen um nach Futter zu suchen?
Nachdenkliche Grüße
Andrea
 
Beschleunigung des menschlichen Essens-Endprodukte-ausgangs ...

Hallo, UliB.

Auch von mir vielen Dank für Deinen informativen Beitrag.

Ich bin zwar auch täglich von Tauben geplagt, aber vielleicht nicht so stark involviert wie manch anderer hier, der den "Wald vor lauter Bäumen" nicht mehr sehen will.

In UliB seinem Beitrag stehen Sachen drin, die schon immer irgendwie klar waren. Allein schon von der Logik her.
Ansonsten kann ich Dir nur sagen, UliB, laß Dich nicht...:zwinker:
DU bist auf dem richtigen Weg!:zustimm:
Und tue mir bitten einen Gefallen: Bleib bei Deinem Niveau, und gehe bitte nicht auf das der "Anderen" ein. Ich denke, dass schätze nicht nur ich an Dir.:+popcorn:

Was hier von manchen schon wieder zum Teil geschrieben wird, einschließlich der "Vogelklappe" stimuliert nur die Beschleunigung des menschlichen Essens-Endprodukte-ausgangs eines rosettenförmiges Organes!!!

Es ist unerträääääääglich.

Liesl
 
von andrea
sind sie einfach nur zu blöd? Oder liegt es vielleicht daran, dass sie eben doch genug Futter in der Stadt finden und sie einfach nur zu faul sind weiter zu fliegen um nach Futter zu suchen?
Nachdenkliche Grüße
Andrea
du schliesst leider von mensch auf das tier. es sind doch eher menschliche schwächen, die du vermutest und auf tiere, so nicht übertragbar.


aber für leute, die es vergessen haben, für solche, die es nochnicht wissen, für die, die´s noch nicht verstanden haben und für einige, die es wegdiskutieren oder nicht wahrhaben möchten:"


Hintergründe und Fakten zum Thema »Füttern der Stadttauben«

Viele Kommunen suchen Lösungen für ihre »Stadttaubenprobleme«. Eine Bestandskontrolle der Population ist auch von Tierschutzseite wünschenswert. Leider sehen einige Kommunen in Fütterungsverboten das »Allheilmittel«. Behauptungen werden in den Raum gestellt, um Fütterungsverbote zu legitimieren. Pseudo-Tierschutzargumente (wie z.B. »Füttern schadet den Tauben«) führen an den tatsächlichen Problemen und Lösungen vorbei und sind Teil einer Hetzkampagne gegen Mensch und Tier. Wahr oder unwahr, richtig oder falsch? Vor dieser Frage stehen BürgerInnen angesichts der Propaganda mancher Kommunen.


BEHAUPTUNG 1
Die Fütterung ist Ursache der Vermehrung der Tauben und damit auch des Taubenproblems. Je mehr Nahrung den Tauben zur Verfügung steht, desto höher ist ihre Brutaktivität. Durch die Fütterung haben die Tiere mehr Zeit, ihren Fortpflanzungsaktivitäten nachzugehen.

CONTRA

Dieser Behauptung liegt die Annahme zu Grunde, daß Stadttauben Wildtiere sind und ihr Fortpflanzungsverhalten wie bei Wildtieren nach Jahreszeit und Nahrungsangebot gesteuert wird. Diese Annahme ist falsch und steht im Widerspruch zu allen wissenschaftlichen Erkenntnissen über Stadttauben. Stadttauben sind »verstädterte« Haustiere: Sie werden seit Jahrtausenden gezüchtet. Sie sind Haus-, Rasse- und Brieftauben sowie deren Nachkommen, gleichgültig ob in der 20ten Generation oder »frisch« zugeflogen.
Die Unterscheidung zwischen Haus- und Wildtier ist von großer Bedeutung, da ein erhöhtes Reproduktionsverhalten ein Haustiermerkmal ist. Aus diesem Haustierstatus resultiert das ganzjährige Fortpflanzungsverhalten, da die Domestikation (Haustierwerdung/Züchtung) eine genetische Veränderung zur Folge hat. In einer Studie stellte Dr. Daniel Haag-Wackernagel 1984 fest, daß hungernde Tauben im Gegensatz zu gefütterten Tauben die höchsten Werte an erfolgreich ausgebrüteten Eiern erzielten. Somit trägt nicht das Füttern zur Vermehrung der Tauben bei, sondern die Zucht durch den Menschen.
Wie in früheren Zeiten verbleiben auch heute erschöpfte und verirrte Rasse- und Brieftauben, im strengen Sinne also ausgesetzte Tiere, in den Städten, schließen sich den Stadttaubenschwärmen an und verpaaren sich mit ihnen. Das Stadttaubenproblem ist also eine vom Menschen verursachte Situation.


BEHAUPTUNG 2

Fütterungsverbote sind das wirksamste Mittel. Das Füttern der Tauben verhindert die Lösung des Problems.

CONTRA

Diese Behauptung geht wieder von der Falschannahme aus, daß die Vermehrung der Tauben vom Nahrungsangebot gesteuert wird. Hier werden ökologische Maßstäbe von Wildtieren auf Haustiere übertragen.
Eine Bestandskontrolle der Stadttauben kann nicht über Fütterungsverbote erfolgen. Nur ein Gesamtkonzept mit kontrollierten Futterstellen ermöglicht eine wirksame und tiergerechte Lösung. Durch die Fütterung können die Taubenschwärme kontrolliert und z.B. an Taubenschläge gebunden werden. Die Anbindung an Schläge, in denen durch Gelegeaustausch eine Geburtenkontrolle erfolgt, entspricht den Bedürfnissen der Tiere und entlastet zudem Hausbesitzer, da der Taubenkot in den Schlägen gesammelt werden kann.
Eine kontrollierte Fütterung ist auch die Voraussetzung zum Ausbringen eines Taubenhormons, da beim Ausbringen einer »Pille« eine kontrollierte Aufnahme gewährleistet sein muß. Dies ist nur über regelmäßige Fütterung möglich. Fütterung trägt nicht zur Vermehrung der Tauben bei, sondern zur Gesunderhaltung. Dies entspricht dem Ziel »eines gesunden Taubenstandes« der Kommunen. Parallelen zwischen »herrenlosen« Hauskatzen und »herrenlosen« Haustauben (Stadttauben) zeigen, daß eine Kontrolle des Nachwuchses erfolgen muß, aber ebenso eine Versorgung der Tiere.


BEHAUPTUNG 3

Das Füttern schadet den Tauben und verhindert eine natürliche Lebensweise der Tiere. Der Mensch macht sie dadurch abhängig.

CONTRA

Bei solcher Argumentation arbeiten Kommunen mit Pseudo-Tierschutzargumenten, um tierliebende Menschen davon abzuhalten, sich für Tiere einzusetzen. Durch die jahrhundertelange Bindung der Tauben an den Menschen sind sie in ihrem Nahrungserwerb vollkommen vom Menschen abhängig. Tauben wurden durch die Domestikation (Züchtung/Haustierwerdung) und nicht durch die Fütterung in den Städten vom Menschen abhängig gemacht.
Das Argument, Stadttauben könnten durch »Nicht-Füttern« zu einer natürlichen Lebensweise zurückfinden, ist aus biologischer Sicht unsinnig. Ein einmal domestiziertes Tier, das als Haustier vom Menschen abhängig gemacht wurde, läßt sich nicht in den genetischen Ursprungszustand zurückversetzen. »Stadttauben« entsprechen nicht mehr in vollem Umfang den Anforderungen der freien Wildbahn. Als gezüchtete Nachkommen der Felsentaube sind sie auf die Stadt als Lebensraum bzw. auf Gebäude als Felsenersatz angewiesen. Sie sind extrem standorttreu und haben nur einen eingeschränkten Bewegungsradius.
Da Stadttauben als reine Körnerfresser in den Städten nicht die für sie notwendige Nahrung finden, führt ein Nicht-Füttern dazu, daß die Tiere gezwungen sind, von den Abfällen der Menschen zu leben. Dies führt zu Gesundheitsschäden bei den Tieren, ebenso wie das Füttern von Brot und anderen Essensresten. Eine kontrollierte Fütterung mit artgerechtem Taubenfutter schadet den Tauben jedoch nicht - sie sind darauf angewiesen. Artgerechte Ernährung bedeutet vitaminreiches Körnerfutter und Sämereien (Weizen, Erbsen, Mais, Wicken, Kardisaat, Milocorn, Darisaat). Tauben, die ca. 12-15 Jahre alt werden können, erreichen durch die harten Lebensbedingungen (Hunger, dadurch geschwächte Krankheitsabwehr, permanente Verfolgung und Streß) in den Städten nur ein Alter von 2-3 Jahren.


BEHAUPTUNG 4


Durch das Füttern von Tauben schaden die Fütterer ihren Mitmenschen, weil die Tiere eine Gesundheitsgefährdung darstellen und ihr Kot die Gebäude zerstört.

CONTRA

Unabhängig davon, daß - wie oben erwähnt - nicht die Fütterung Ursache der Vermehrung ist, werden hier erneut Vorurteile über Gesundheitsgefährdung und Gebäudezerstörung durch Tauben propagiert. Es ist nachgewiesen, daß von Tauben keine größere Gesundheitsgefährdung als von anderen Tierarten ausgeht.
Taubenkot, dessen pH-Wert im neutralen bis schwach sauren Bereich liegt, ist ein ästhetisches und hygienisches Problem, aber im Gegensatz zu den Luftschadstoffen und dem daraus resultierenden sauren Regen, nicht die Ursache der Zerstörung vor allem historischer Gebäudesubstanz. Viele historische Objekte verfallen, an denen nie eine Taube gesessen hat.
Die Hetzkampagne gegen Tauben hat zur Folge, daß auch gegen Menschen, die sich für diese Tiere einsetzen, vorgegangen wird. Dies erfolgt durch Verhängung von Bußgeldern und nicht zuletzt durch Beleidigungen, ja teilweise tätliche Übergriffe. Hintergrund ist die Annahme, daß die »Taubenfreunde« durch das Füttern der Tauben indirekt auch ihre Mitbürger schädigen. In Anbetracht der Fakten ist es absurd, daß Front gegen Menschen gemacht wird, die die Verantwortung für unsere Stadttauben erkennen und übernehmen. Diese »Fütterer« stellen im Rahmen eines Gesamtkonzeptes zur Bestandskontrolle der Taubenpopulationen ein großes Potential an ehrenamtlicher Unterstützung und Mitarbeit dar.


FAZIT

Fütterungsverbote lösen keine Probleme, sondern führen zu Hetzjagden auf Mensch und Tier. Sie schaden den Tieren und den Menschen. Fütterungsverbote sind ein verordneter Hungertod und verstoßen gegen das Tierschutzgesetz.

Autorin: Elli Heß (Bundesarbeitsgruppe Stadttauben) "
http://tierrechte.de/p20003000x1007.html
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo ihr!
ich finde es erst mal schön das es auch ohne die Riesenanmache geht!
Fang ich mal hinten an.
Also Südwind, auch wenn du zum 100ten mal das gleiche sagst, es mit Elli Hess untermauerst, wird es nicht richtiger.
Niemand hat gesagt man solle Strassentauben nicht füttern und sie ihrem Schicksal überlassen. (Hallo, du diskutierst nicht mit der Kommune)
Betreute Schläge und weniger oder besser bewußter füttern. Ich schreibe das jetzt mal in einem Satz, um was anderes geht es nicht.
Und noch kurz, auch wenn du schon wieder schreibst schlecht füttern heisst mehr Junge, ist das einfach Blödsinn. Egal ob bei Haus oder Wildtieren stimmt es nicht. Wie gesagt, drehe die Aussage nur mal um. Optimal versorgt heisst zu faul zum vermehren? Das glaubst du doch selber nicht!
(Obwohl wenn ich bei den Wohlstandsbürgern schaue, kannste schon recht haben, grins!)
Hallo Hans Wilhelm, ich verstehe dich einfach immer nur etwas. Ich finde du drückst dich für mich immer so unklar aus, das ich nicht weiss was du willst.
Zumindest in dem zweiten Artikel?!?!
Hallo Almut,
zuerst mal zu dem Vorschlag mit der Kastration, Sterilisation, finde ich erst mal nur gut. Habe ich auch schon dran gedacht, aber auf dem Forum nicht gefragt und es wurde auch nicht davon berichtet. Ich weiss aber durch meine Hochflugtaubenleidenschaftsleserei davon. Früher haben die Züchter bestimmter Hochflugrassen ihre Flugtäuber selber kastriert. Man nannte sie Kappaunen oder so ähnlich. Das ist heute verboten aus berechtigten Tierschutzgründen. Hast Du eine Ahnung wie aufwendig es ist und vor allem welche Kosten es ungefähr ausmacht wenn ein Doc das macht?
Fällt mir noch zu Südwind ein, das du die Hormonpräperate, die nur teuer, die Umwelt belasten und erwiesener Massen nichts bringen vorschlägst, ist nicht so richtig zu verstehen. Um nicht zu sagen Unfug. Die Versuche sind zum Glück längst vorbei weil sie wirklich nur der Pharmaindustrie helfen.

Aber jetzt noch mal zu einem anderen Teil den Almut angesprochen hat. Dem Elend der Tauben in bestimmten Bezirken.
Wenn wir mal bei Kohlmeisen oder den meisten anderen Wildtieren schauen, die in unserer Umwelt optimale Lebensbedingungen vorfinden, würde ich tippen werden von 50 Jungen die schlüpfen, bis zum nächsten Jahr höchsten 5bis 8 überlebt haben. Die anderen sind im Nest verstorben, beim ausfliegen von Raubwild gegessen, am Futterplatz einer Pilzinfektion zum Opfer gefallen und und und. Das ist, weil nicht so doll bemerkt, der Lauf der Natur.
Meisen haben genug artgerechtes Futter, finden optimale Bedingungen vor, müssten doch eigentlich fast 100 % überleben. Aber wie sähe es aus bei nur noch Meisen. Es hat schon einen Sinn das nur die fittesten, kleversten, schlausten überleben. Sonst wären wir nur noch von kaum lebensfähigen, kranken Tieren umgeben.
Heute habe ich wieder zwei Küken eingesammelt, vom blanken Stein am Aufgang einer Tiefgaragenauffahrt. Das kleinere hatte einen vollen Kropf in der Größe eines Tischtennisballs mit steinhartem, krümeligen Inhalt. Ohne Flüssigkeitszufuhr wäre es langsam und qualvoll verreckt Ja, da hast du recht, wären sie.
Aber warum soll das für Tauben nicht gelten? Taubeneltern die ihre Jungen so großziehen wollen hat die Natur nicht vorgesehen.
Ich kann schon verstehen wenn du junge Tauben aufpäppelst, dich um sie kümmerst, aber du fuschst damit in die Natur ein. Ich denke das es auch etwas anderes ist wenn ich die einzelne Kreatur betrachte. Wir reden hier aber über Strassentauben als gruppe. Es ist einfach so in der Natur das nur die Tiere sich vermehren die unter optimalen Bedingungen ihre Brut groß ziehen können. Eltern die ihre Kinder nicht richtig füttern vermehren sich nicht. Das ist bei Meisen, Wildkaninchen, Füchsen aber auch bei Wellensittichen, Hauskatzen usw. so. Sobald Tiere nicht in Menschenhand groß werden ist die Natur gnadenlos. Und da sind die beiden Nestlinge, um die du dich netterweise kümmerst, nicht representativ. Ich nehme auch unserer katze die Amsel ab, wenn ich schnell genug bin.
Da wo Tiere in Menschenhand groß werden hat der Mensch diese Aufgabe zu erfüllen. Das ist nach meiner Meinung die Aufgabe von Tierfreunden.
Die einzige Ausnahme, die es da meiner Meinung nach gibt, sind wir Menschen selber. Da setze ich ander Maßstäbe.
Schönen Abend
uli
 
Kastrierte Vögel in betreuten Schlägen der Suche nach Futter enthoben.
Huhu, Hans Wilhelm ! Wo habe ich geschrieben, daß kastrierte Tauben noch in Schläge sollen ? Das erübrigt sich dann wohl. Einfach 'mal einen Schritt weiter denken. Es geht um eine Lösung bei störender Überzahl, nicht um die Tauben in Deinem Dorf.
Was hier von manchen schon wieder zum Teil geschrieben wird, einschließlich der "Vogelklappe" stimuliert nur die Beschleunigung des menschlichen Essens-Endprodukte-ausgangs eines rosettenförmiges Organes!!! Es ist unerträääääääglich.
Danke, gleichfalls, Liesl. Hast Du auch 'was inhaltlich brauchbares anzubieten ? So große Differenzen zu UliB sehe ich gar nicht ?
Hast Du eine Ahnung wie aufwendig es ist und vor allem welche Kosten es ungefähr ausmacht wenn ein Doc das macht?
Das ist Verhandlungssache. Werd's Dich wissen lassen, was 'rauskommt.
Sobald Tiere nicht in Menschenhand groß werden ist die Natur gnadenlos.
Nein, das ist sie auch dann, wenn Menschen die Vögel großgezogen haben. Du glaubst doch nicht, daß ich als Vogelelternersatz besser abschneide als die ca. 70 % Jungvogelverluste bei der Wildaufzucht ? Die Illusion habe ich nicht.

Es würde jetzt zu weit führen, hier die Sinnhaftigkeit der menschlichen Wildtieraufzucht (und Auswilderung) zu diskutieren. Der Gesetzgeber sieht vor, daß grundsätzlich jedermann (wie immer gibt es auch hier Ausnahmen) ein hilfsbedürftiges Wildtier vorübergehend aufnehmen und bis zur Freilassung gesund pflegen kann. Du kannst ja 'mal nachfragen, was man sich bei dieser Regelung gedacht hat.
Sonst wären wir nur noch von kaum lebensfähigen, kranken Tieren umgeben.
Die kriegst Du auch als Mensch gar nicht durch. Glaub' mir, die Naturgesetze gelten auch für den Menschen, selbst wenn er es nicht merkt.
Und da sind die beiden Nestlinge, um die du dich netterweise kümmerst, nicht representativ.
In der Tat. Ein Wildvogel zieht einfach seine Jungen nicht auf dem Boden einer Tiefgaragenausfahrt auf.
 
Hallo,

Mein Bild des Tages:

http://img68.imageshack.us/img68/1000/dscf45234gz.jpg
Tauben vom Berliner Bahnhof Zoo
(zwei Täuber beim Kampf um den Nistplatz im Rolladenkasten)

Mein Standpunkt:
Erstmal einmal ganz deutlich, ich mag Stadttauben überaus gerne, ihr Verhalten und ihre Anpassungsfähigkeit interessieren mich sehr.

Mir geht es in der Diskussion, u.a. um Folgendes;
das Leid/die Lebensumstände der Tauben so zu ändern, daß es zu einem für beide Seiten akzeptablen Miteinander der Menschen und Tauben in den Städten kommt.

Die Methoden/Lösungsansätze sind m.M.n.
1. immer individuell den Umgebungsfaktoren anzupassen (pauschal gibt/geht es einfach nicht!)
2. natürlich auch zu reflektieren/hinterfragen ggf. zu zu ändern.

Dazu wäre es wichtig, das Verhalten der Tiere systematisch/wissenschaftlich zu erforschen. (Wie teuer ist z.B. ein Peilsender etc.?)
Die möglichen "Biotoptypen" zu umreißen und die Umweltfaktoren zu erfassen, die auf die Tiere wirken. Und zu gucken welche Veränderungen auftreten, wenn eine Methode angewendet wird.
(Da ich Wackernagels Arbeiten nicht kenne, weiß ich nicht, wie weit es dort schon Ergebnisse gibt. Bei anderen Arten der heimischen Vogelfauna gibt es jedenfalls sehr ausführliche Literatur)

Jedenfalls kommt es mir nun seit Jahren der Stadttaubendebatte so vor, als wenn wir, nach der Zeit des "Köpfeeinhauens" nun mehr oder weniger gemeinsam im "Dreck stochern"...:idee:

Keiner von uns weiß, z.B. wie groß der Aktionsradius der Tauben ist, und von welchen Faktoren er beeinflußt wird. Geschweige denn wie groß die Wirkung der Fütterung auf die Gesundheit/den Bestand der Tauben wirklich hat!

Wir verallgemeinern von Einzelfällen auf das Ganze bzw. von anderen Gegebenheiten auf unsere eigenen (und anders herum). Das kann es doch auch nicht sein! Oder?

Ab nun mit oder ohne Vergrämung, Futter, Taubenhäuser oder Wildtierstatus ... evtl. führen gar mehrere Wege nach Rom...je nach "Standort"/"Biotop"!
Deshalb ist es auch sinnvoll die Methoden anderer genau so kritisch zu sehen, wie die eigenen! Elend verhindern und Helfen funktioniert halt nur "gezielt", genauso wie Probleme lösen auch!

gruß tobi

@Uli: mit welcher Farbe werden die Tauben bei dem "Tilduivensport" markiert? Kannst du das in Erfahrung bringen?
 
Hy auch!

Zur Ernährungsgrundlage nicht gefütterter Tauben folgende kleine Auswahl...

- menschliches Erbrochenes
- unverdaute Krümel aus nicht mehr ganz frischem Hundekot
- Wasservogelkot, vor allem von Blässhühnern, die bei uns am Tegeler See im Winter viele Wandermuscheln fressen, und von daher noch etwas Nährstoffe im Kot haben...
- Dönerfleisch

Dann muß ich zum Taubenmanagement und dessen " Erfolg" noch folgendes sagen...

Es ist gut und schön, die Tauben von bestimmten Plätzen weg zu haben, und ich muß zugeben, die Maßnahmen zeigten in weiten Teilen Berlins durchschlagende Wirkung...
Sah man früher alle Naselang große Schwärme, muß man heute schon die Stellen kennen, um welche zu sehen... Doch darauf will ich nicht hinaus...

" Mein" Gebiet ist und bleibt nach wie vor Tegel im Westen Reinickendorfs. Diesen Ortsteil betrete ich für gewöhnlich über den S- Bahnhof Tegel, an dem sich Tauben angesiedelt haben.
Sie schlafen hier, brüten hier..., und sterben hier!

Auf dem S- Bahnhof sind Kabelläufe für die Beleuchtung angebracht, die auf gelöcherten, breiten Alublechen ruhen.
Die Bleche sind dicht unterm Dach, hinreichend breit, und wurden so von den Tauben als super zum Leben befunden.
Daraufhin ließ die S- Bahn Netze vor den Kabelläufen anbringen, so daß die Tauben vorerst nicht mehr hineingelangen konnten.
Nun saßen die Tauben aber im Dachgebälk...
Folge: Flächendeckende Anbringung von Spikes auf jedem Simschen.

Die Tauben, nicht dumm, gingen daher nun von hinten auf die Kabelläufe, und begannen wieder zu brüten.
Folge: Spikes auch hinter den Kabelläufen, Tauben vorerst wieder im Gebälk, dann halt in oder zwischen den Spikes sitzend, oder auf kaum 4 cm langen vorspringenden Bolzen ruhend...
Daraufhin: Anbringung von völlig nutzlosen Plastikraben- Attrappen.

Fazit des Ganzen:
Die Tauben haben einige Schwachstellen in den Spikes hinter dem Kabellauf gefunden, durch die sie sich zwängen, um zu brüten, was sie nach wie vor tun.
Leider aber kommen die Tauben nur durch diese paar Engstellen auch wieder raus, und bleiben im Netz hängen, wenn sie, von den Nestinhabern verjagt, dort hinaus wollen, oder laufen den allseits abgesperrten Kabellauf entlang, bis ihnen irgendwann die Puste ausgeht, und sie im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke bleiben...
So hängen/ liegen allein in der Richtung Zeuthen/ Grünau auf vielleicht 20 Metern mindestens drei tote Tauben im Kabellauf, um die sich kein Aas kümmert, auch Bruten können nicht verhindert werden, weil kein Mensch durch die Taubenabwehrmaßnahmen fassen kann...

Und da frage ich mich folgendes: Wäre es nicht billiger gewesen, den Tauben auf dem reichlich vorhandenen Bahngelände einen Schlag zu bauen, den Tierfreunde dann freiwillig betreuen könnten ( Eieraustausch etc.), als da viermal hintereinander über die gesamte Bahnhofslänge im Endeffekt doch sinnlose Taubenvergrämung anzubringen?

Ich möchte nicht wissen, was allein diese dummen, lebensgroßen Plastikraben gekostet haben, 20 Stück wurden bestimmt angebaut...

Ich befürworte eine Betreuung und gezielte Fütterung der Tauben ganz entschieden, mittels Eieraustausch läßt sich auch die Generationsfolge etwas herab setzen, jedoch ist es utopisch zu glauben, der Taube damit Herr zu werden...

Zum Aktionsradius der Tauben kann ich nur folgendes sagen: Der beträgt auch hier in Berlin durchaus seine zwei Kilometer.
So fliegt ein Teil der Tauben vom Kurt Schumacher- Platz ganz früh morgens auf den Flughafen Tegel zum Feldern, findet da aber natürlich nicht viel...
Zudem gibt es in Berlin nur verschwindend wenige Taubengruppen, die in erreichbarer Nähe zum Stadtrand leben, bzw. in Nähe genügend großer baumloser Grasflächen, wo es sich also lohnen könnte, feldern zu gehen.
Mangels dessen also fliegen sie halt nur 200 Meter, und fressen, was sich da so bietet...

Die Taube ist ein verwildertes Haustier, egal, ob sie nun nach korinthenkackerischer Definition, die kein Aas fundiert belegen oder unterscheiden kann, mehr Feld- oder doch eher mehr Strassentaube ist...
Und als ehemaliges Haustier hat sie vom Menschen manches biologische Hemmnis genommen bekommen, was ihre prekäre Situation zum Gutteil begründet.
Und als verwildertes Haustier haben wir Menschen die Verantwortung für diese Tiere, denn sie wurden von uns erschaffen, nach unseren Zwecken gezüchtet, und wir brachten sie in die Stadt, den mageren Ersatzlebensraum für die natürlichen Felsschluchten und -höhlen der Felsentaube...
Daraus sollte man den Tauben keinen Strick drehen, und sich mit zT tierquälerischsten Maßnahmen herausmogeln, sondern den Hintern zusammen kneifen, und den Tieren eine möglichst artgemäße Lebensweise und schonende Regulierung angedeihen lassen.

Die Laus hat sich der Mensch selbst in den Pelz gesetzt, und ich finde, nun soll er nicht großartig herumdiskutieren und umherklamüsern, sondern sehen, wie er sie tiergerecht wieder in den Griff bekommt.
Mit "Mir doch sch...egal"- Maßnahmen wie simplen, oft sinnlosen Vergrämungen ist es bei weitem nicht getan.

Grüße, Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Ne Frage

Habe nochmal eine Frage bezüglich Taubenbetreuung im Schlag.
Wie hat die Stadt Basel es erreicht, daß die Tauben den Schlag annehmen, ohne dort gefüttert zu werden? Wurden die Tiere festgesetzt?
 
Thema: Strassentauben - Tagung am 24.03.06 in Basel

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