Die einsame Taube

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Johanna8050

Guest
Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe ein ziemliches Problem, was mit einer unglaublichen Geschichte verbunden ist, weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Letzten Freitag fand ich eine Stadttaube, sie tabbte am Hauseingang herum, konnte offenbar nicht fliegen, versucht hat sie es zwar als ich mich ihr näherte, aber weit kam sie nicht. Offenbar war es eine noch sehr junge Taube, sie hatte auch so goldne Fädchen am Kopf und am Federkleid.
Verletzt war sie nicht.

Ich habe sie dann in die Hand genommen, sie saß auf meinen Finger, guckte - tat mir leid, aber ich dachte, vielleicht sind ja die Eltern in der Nähe. Also setzte ich sie wieder hin, legte eine Handvoll Sonnenblumenkerne dazu, die ich schon aus Prinzip immer in der Tasche habe, weil ich schon mal schnell ausstreue, wenn keiner guckt.

Einige Stunden später stürzte ein Kater aus dem 6-ten Stock vor meine Terrasse, ich wohne im 1. Stock. Der 1. Stock ist mit einem begrünten Innenhof, Büschen und Hecken ausgestattet, darunter befindet sich eine Einkaufspassage.
Der Kater verkroch sich bald, ich konnte ihn nirgends mehr finden, hängte aber einen Zettel aus.

Am Samstag meldete sich dann der Besitzer, doch es sollte noch Tage dauern, bis er sein Tier wieder hatte. Meine Nachbarin rief an und wollte wissen, ob die Katze wieder aufgetraucht sei und sie erzählte mir von einer jungen Taube, die hier oben herumlief, offenbar nicht fliegen kann und sie hätte sie auch gleich verscheucht von wegen Ratten der Lüfte und so weiter....

Ich habe dann nachgesehen, konnte die Taube aber nirgends entdeckten. Am Abend traute ich meinen Augen nicht, denn die Taube saß nur wenige Schritte von meiner Terrasse entfernt - es war die gleiche vom Freitag, doch wie war sie hier herauf gekommen?
Jedenfalls kauerte sie sich auf einen Stein, ich ging hin und nahm sie mit zu mir. Doch fressen wollte sie nicht, sie rührte nix an, kein Wasser, nix.
Ich habe dann einen Brei aus Schmelzflocken gemacht, die hatte ich noch von einer Diät übrig, aber auch den Brei mochte sie nicht. Habe es dann mit einer kleinen Spritze versucht, was sich als wenig vertrauensbildende Maßnahme erwies.

Übernachtet hat sie dann bei mir im Flur, denn ich habe einen Kater, der wirklich ein großer Jäger ist vor dem Herrn. Am Sonntag versuchte ich es nochmal mit Brei, diesmal probierte sie etwas, dann stellte ich eine Wasserschüssel hin, da trank sie gleich und zu meiner Überraschung pickte sie eifrig Sonnenblumenkörner auf.

Auch stellte ich fest, daß ihr flüssig, weislicher Kot, dunkler und immer fester wurde. Das wertete ich erstmal als gutes Zeichen. Sehr schwierig gestaltete sich das Zusammenspiel mit meinem Kater - entweder ist der draußen und die Taube drin - oder umgekehrt. Nicht so einfach.

Am Sonntag ermunterte ich sie zu Flugversuchen, nahm sie auf die Hand und ging etwas weg vom Tisch und sie flog dann wieder zum Tisch und pickte Körner auf usw. Gegen 24.00 Uhr konnte ich endlich meinen Kater von der Terrasse ins Wohnzimmer lenken, nahm dann die Taube und setzte sie auf die Liege, wo sie sich gerne in so ein kleines Fellstofftier kuschelt. Körner und Wasser stellte ich dazu.

Die Balkontür blieb offen, nur den Rollo ließ ich herunter. 20 Minuten später - ich kam gerade aus dem Bad - ein Schlagen und Poltern gegen den Rollo, sehr laut, mein Kater kriegte Panik, ich stand erstmal wie versteinert, packte dann den Kater, setzte ihn auf den Flur, ging zurück und rollte den Rollo hoch. Die Taube war weg. Hab überall nachgesehen, im Gebüsch, auf der Wiese - spurlos verschwunden. Mein erster Gedanke war, es war der Kater, der aus dem 6. Stock gefallen war, denn gebrochen hatte er sich nichts. Dessen Hunger mußte inzwischen sehr arg geworden sein. Zwar hatte sein Besitzer gesagt, er fängt nix, aber in der Not....

Heute ging ich den ganzen Tag tief betrübt umher und machte mir schwere Vorwürfe. Meine Mutter kam 1 Stunde vorbei und ging wieder so gegen 19.00 Uhr, 2 Minuten später stand sie wieder vor der Tür und meinte, da unten in der Passage ist eine Taube, ganz allein und pickt auf den Boden...sieht irgendwie total verlassen aus.

Ich nix wie runter, ist sie es oder nicht? Nein, oder doch? Da - am Hinterkopf goldene Fäden und am Gefieder auch. Sie ist es !
Da nahm ich sie wieder mit. Sie fiebte, tabste hin und her, aber es war leicht, sie auf die Hand zu nehmen.
Verdutzte Gesichter, und bevor die netten Leute loslegen konnten, erklärte ich, es handelt sich um eine Brieftaube, aus.

Kann diese Feindseligkeit den armen Geschöpfen gegenüber einfach nicht verstehen.
Habe ihr dann bei mir Körner vorgesetzt und Wasser, hat sie beides verschlungen, sie war ausgehungert und durstig.
Dann nahm ich sie mit auf die Terasse und sie flatterte nach oben auf einen Mauersims, da die Terrasse wie eine Loggia von beiden Seiten zu ist. Da saß sie nun - bis mein Kater antigerte und gleich zum Sprung ansetzen wollte, miaute und nach oben gierte....
Ich würde sie gerne behalten, aber das geht nicht. Mit meinem Kater einfach ein Ding der Unmöglichkeit.

Wer weiß, ob es hier in der Gegend - Nürnberg - eine Auffangstation gibt oder irgendeine Zufluchtsstätte für Stadttauben? Ich weiß nicht, wie ich es auf die Reihe kriegen soll. Lasse ich sie einfach fliegen - noch geht s ja nicht so recht - dann greift sie sich mein Kater oder sie tappt wieder in der Anlage herum, was höchst gefährlich ist.

Eine Bekannte von mir füttert mehrmals in der Woche und in der Nacht Tauben, ob ich sie da mal hinbringe, damit sie Kontakt zu Artgenossen findet und von denen mitgezogen wird, einen Partner findet? Und auch eine zuverlässige Futterstelle erhält, was meint ihr? Ich bin ratlos - bin für jeden Tipp dankbar.

Liebe Grüße
Jo:beifall:
 
Hi Jo,

versuch es doch mal unter


Bundesarbeitsgruppe Stadttauben, Tel. 0911- 6 32 43 05
Oder:
Menschen für Tierrechte Nürnberg e.V., Tel. 0911- 417 419


die helfen Dir und damit dem Taubentier sicherlich weiter :-)

Gruß piaf
 
Hallo Jo,

eine schöne Geschichte und einfach nur klasse, wie Du Dich um die Taube bemühst!! :prima:
Schau mal hier, evtl. kann man Dir da auch noch Tipps zu Taubenstationen geben.
Ich würde sie, wie Du auch schon schriebst, nicht unbedingt fliegen lassen. Wenn du eine betreute Stelle findest, wäre das sicherlich die beste Lösung für die Taube.

LG, Sabine
 
Danke

Hallo,

Bundesarbeitsgruppe Stadttauben? Nürnberger Telefon-Nummer ? Mensch, klasse. Da werde ich gleich mal anrufen. Super Kontaktdaten, Danke. Ich bin schockiert und es macht mich ganz krank, daß ausgerechnet die "Stadt der Menschenrechte" das tierschutzwidrige Aushungern dieser armen Kreaturen angeordnet hat. Das ist obendrein sehr kurz gedacht.

Wie kann man nur so dumm und gleichzeitig so herzlos sein?
Dadurch entstehen die Probleme mit krankheiten und Koten ja erst.
Taubenschlläge sprich Aachener Modell ist nicht nur viel kostengünstiger, sondern auch tiergerecht.

Inzwischen habe ich hier viel rumgelesen und muß sagen, mir wurde ganz elend dabei. Schon wenn ich die armen Tiere auf den harten Asphalt picken sehe und wie sie um die Imbissbuden anstehen und nicht selten von solchen A.... mit einem Fußtritt wegbefördert werden. Soviel kann ich gar nicht Fressen wie ich Kotzen möchte.... Entschuldigt bitte!

Nochmals Danke für die Kontakdaten,
hoffentlich finde ich ein gutes Plätzchen für die arme Kreatur. Die ist super brav, wo man sie hinsetzt bleibt sie treuherzig sitzen und guckt friedlich.
Der Krieg mit dem Friedenssymbol..... wie grausam.

Liebe Grüße an alle hier
Carola
 
Hallo Carola!

Finde ich super, wie du dich um die Taube bemühst! Das ist hier nicht bei allen der Fall...
Wenn du gar nicht weißt, wohin mit ihr, kann ich dir evtl. weiterhelfen. Aber die Stelle, an die ich denke, ist leider auch schon restlos überfüllt und von dir 400 oder 500 km entfernt.
Wenn du sie an eine betreute Futterstelle (toll, dass ihr füttert!!! :-)) bringst, geh sicher, dass sie das Futter auch findet und ihr Teil abbekommt. Du kannst ihr evtl auch einen Ring dranmachen. Noch besser wäre ein betreuter Schlag.
Sonnenblumenkerne reichen ihr allerdings nicht, sie braucht eine Körnermischung. Am Anfang, wenn sie noch keine größeren Körner wie Mais und Erbsen nimmt, geht es auch mit Kanarien-/ Wellifutter. Ansonsten - auch für zukünftige Fütterungsaktionen :-) - bekommt man im Großhandel 25 kg Taubenfuttersäcke recht günstig, mit einer richtigen Mischung für Tauben.
Deine Freudin kennt dieses Futter bestimmt! :-)

Liebe Grüße
Nina
 
hallo Johanna8050,

und herzlich willkommen hier im forum.

auch ich finde es klasse wie du dich um dieses tier bemühst.
die wichtigsten adressen denke ich hast du bekommen. der hinweis von NIVE wegen des futters ist völlig richtig es sollten nicht nur sonnenblumenkerne sondern möglichst eine für tauben (bei kleinen tauben eine für kurzschnäbler)
hergestellte mischung sein.
nochmals dein einsatz für dieses täubchen ist einfach klasse.


was ich jedoch nicht verstehe und auch nie verstehen werde wie selbstverständlich in diesem zusammenhang vom unkontrollierten füttern von tauben gesprochen wird.
was ich daran nicht verstehe ist der widerspruch zwischen diesem vorbildlichen helfen und dem "wilden" taubenfüttern in der nacht.
durch dieses futter produziert ihr die tauben die dann in auffangstationen landen, vergast, abgeschossen werden oder eben bei euch landen.
es ist nunmal fakt das eine täubin die es schwerer hat an futter zu kommen und mit der suche nach diesem mehr beschäftigt ist weniger nachwuchs bekommt weil sie einfach weniger zeit hat um eier zu legen.
um hier aus gegebenem anlass gleich klarzustellen..... ich bin nicht gegen tauben, im gegenteil. ich bin aber gegen das abschießen oder vergasen von tauben. desshalb denke ich dieses "wilde" füttern hilft den tieren nicht sondern tötet sie letztendlich.
wenn alle die tauben füttern das geld was sie für dieses futter ausgeben zusammenlegen würden wäre es event. möglich mehr solcher taubenschläge wie in aachen einzurichten und den tauben wirklich zu helfen.

lg egon
 
Hallo Egon,

das finde ich auch komisch, dass du zwar für Fütterungsverbote bist, aber gegen das Töten von Tauben. Ein Fütterungsverbot kommt ja Töten durch Aushungern gleich, denn Stadttauben sind nu mal vöölig, restlos auf den Menschen angewiesen! Deswegen würde ich nie auf die Idee kommen, andere Stadtvögel zu fütter, wie Amseln oder Krähen - die kommen selbst klar. Tauben leider nicht.
Du mußt ja als Taubenkenner auch sehen, wie abgemagert die meisten sind.
Ich denke mir das auch manchmal, dass es mehr werden müßten, das ist aber bei uns seit drei Jahren nicht der Fall (kleine Stadt mit konstant 800-1000 Tauben).
Das Einzige, was sich verändert hat, ist ihr Gesundheits- und Ernährungszustand.
(zum Positiven, natürlich).
Jetzt gleich gehe ich in die Stadt, um eine verirrte Brieftaube aufzulesen. Mal sehen, was der Züchter dann sagt, wenn ich anrufe. Meistens geht es in die Richtung "Tun sie sie von mir aus in die Suppe."
Wenn die Brieftaubenzüchter nicht mit 1-2 Mio pro Jahr für Nachschub bei den Stadttauben sorgen würden, wäre das Problem schon mal viel geringer.
Spaß macht mir das nicht, Taubenfutter zu schleppen, das teuer ist, dafür oft genug angemotzt zu werden, und eventuell eine Anzeige zu riskieren.
Das kannst du glauben. Ich tue es aus Notwendigkeit, und nicht, weil ich zuviel Zeit oder Geld hätte. Beides nicht der Fall. Ich habe sogar mitten im Examen mit den Tauben weitergemacht. Du siehst, ich bin auch nicht die Omi, die das aus Langeweile tut.
Eine interessante Studie von Taubenpapst Haag-Wackernagel kommt zu dem Ergebnis, dass hungernde Tauben mehr brüten. Ich konnte das erst auch nicht glauben, es scheint aber so zu sein. Natürlich verhungern die Küken irgendwann, aber es sind erstmal mehr.
Von hier kann ich diese Beobachtung bestätigen - unsere Tauben scheinen nicht mehr sehr viel zu brüten, und die sind definitiv satt.

Liebe Grüße,
Nina
 
hallo nive,

ein wichtiger punkt in deinem beitrag denke ich ist sicherlich das problem mit den brieftauben. hier müßten regelungen getroffen werden. ich selbst züchte keine brieftauben sondern rassetauben und vergrößere damit das stadttauben-problem in keinster weise. aber auch ich kenne die antworten von brieftaubenzüchtern zu genüge wenn ich eines ihrer tiere hier bei mir sitzen habe.
leider ist es ein problem das diejenigen die füttern das problem der überzahl der stadttauben bei den brieftaubenzüchtern sehen und diese der meinung sind es seien die fütterer.
meine meinung ist das hier beide einen beitag leisten das immer wieder tauben in tötungsaktionen hingerichtet werden. ein wichtiger nicht zu unterschätzender aspekt ist aber auch das die bevölkerung immer weiter und mehr gegen die tauben sind. einer der keinen direkten bezug zu tauben hat hört in den nachrichten von illegalen füttterungsaktionen und das dadurch das taubenproblem entsteht und schon ist dieser mensch negativ gegenüber tauben eingestellt.
es wird selten oder überhaut nicht in den medien davon gesprochen das brieftauben in großer anzahl jedes jahr auswildern. das ist die lobby die dahiter steht. dagegen ankommen wird man nur wenn alle und ich meine wirklich alle aufhören würden zu füttern und dann die anzahl der tauben nicht extrem zurückgehen würde. spätestens dann müßten auch brieftaubenzüchter und verbände einsehen das es in einem erheblichen teil dan ihnen liegt und es könnte event. erreicht werden das diese dann abhilfe schaffen.
die geschieht jedoch nicht solange es der eine auf den anderen schieben kann.
die studie die du ansprichst kenne ich nicht aber ich denke auch das viele andere belegen das weniger futter auch weniger jungtiere bedeutet und das fängt beim eierlegen an.

lg egon
 
hi jo, ich finde das auch super toll, wie du dich um die einsame Taube kümmerst!!

und ich hab auch mal gelesen, dass bei verminderten nahrungsangebot mehr gebrütet wird.

ich füttere tauben auch nicht zum spass,
manchmal nervt es mich, dass ich morgens, auch wenn ich keine uni hab raus muss, weil ich weiss da warten tauben auf ihr frühstück.

dann fahr ich schnell hin, verteil das futter, und dann erstmal nach hause und n kaffee trinken.

ist aber ganz schön morgens, wenn noch nicht soviel los ist auf der strasse, besonders am WE.

da ich jeden tag 5 kg verfüttere muss ich natürlich auch immer nachschub kaufen, mach ich einmal die woche, fahr ich mit dem auto hin.

kostet natürlich auch geld, ich spare dafür an klamotten und kino und so. ist mir gerade mal wichtiger diese kleinen lebewesen satt zu machen.

lg, Anja
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Anja: http://www.vogelforen.de/images/smilies/trost.gif
:trost:

Es macht für mich wirklich keinen Sinn: Wenn man nicht füttert, brüten die Tauben ja nicht weniger, wie gesagt, laut Studie und eigener Erfahrung sogar mehr.
Das heisst, man läßt die Tauben verhungern, um sie nicht aktiv töten zu müssen.
Die Tauben sterben dann halt langsam und man kriegt es nicht zu sehen.
Aber es ist auch eine Form von Töten.
Wenn die Tauben durch Futtermangel tatsächlich aufhören würden, zu Brüten und Junge großzuziehen, und sich nur noch der Nahrungssuche widmen würden, so dass davon auszugehen wäre, dass es in ein paar Jahren wirklich kaum noch Tauben gäbe, wäre ich die Erste, die nach dem Fütterungsverbot schreien würde.
 
Hallo,

inzwischen habe ich einiges Negative über diese Taubenhilfe in Nürnberg gehört. Leute, die dort Tauben abgegeben haben, durften nicht mal deren Unterbringung sehen, wurden ziemlich schroff an der Tür abgefertigt, mit der Zeit entstanden so einige Gerüchte...

Was da dran ist, weiß ich nicht, aber ich behalt sie erstmal, darf halt nur meinen Kater nicht aus dem Auge lassen. Die Taube sitzt den ganzen Tag oben auf den Sims, ab und an pickt sie Körner und trinkt, Aufzuchtfutter habe ich mir besorgt.

Meine Bekannte rief mich an und meinte dann, sie hätte eine guten Pflegeplatz. Eine Freundin von ihr zieht regelmäßig junge Tauben auf und betreut verletzte Tiere usw. Außerdem füttert diese Frau auch.

Aber!
Sobald die Taube fliegen kann, soll sie "ausgewildert" werden.
Das ist wieder so eine Sache....
Die Freilassung erfolgt allerdings kontrolliert, d.h. an einer betreuten Futterstelle, wo sie sich dann auch gleich einer Taubengruppe anschließen könnte.
Meint ihr, das wäre was ?
Betreuter Taubenschlag - ja, das wäre schön, aber wo gibts sowas?

An alle Nürnberger hier - und Umgebung! Könnten wir nicht mal was auf die beine stellen. Leute, meldet Euch!

Ich würde sie auch behalten, mit meinem Kater ist es schon etwas stressig.... Die Taube fühlt sich ganz wohl hier, geht gar nicht mehr runter vom Sims.
Aber sie ist halt allein, sind Tauben nicht sehr soziale Wesen?

Anja - Hut ab vor soviel Engangement. Ich habe mich auch entschlossen, künftig Tauben richtig zu füttern. Ist zwischen den Häuserschluchten nicht ideal, aber wie kriege ich sie dazu, an bestimmte Stellen zu gehen?
Wäre schade, wenn das Futter unbeachtet liegen bleibt.
Das muß ich alles noch in Erfahrung bringen.

Jedenfalls werde ich das Füttern nun in Angriff nehmen, weil mir sonst jeder Bissen im Hals stecken bleibt, nachdem ich weiß, wie groß der Hunger da draußen ist. Würde nix mehr runterkriegen bei den Gedanken an die armen Tiere.

Liebe Grüße
Carola
 
Hallo Carola,

du hast ancheinend auch inzwischen das "Taubenauge"...ich kann duch keine Großstadt mehr gehen, ohne dass ich diese ausgehungerten Wesen anschaue, und es verleidet mir den Ausflug.
In unserer kleinen Stadt haben wir die Tauben wirklich gut im Griff. Ein betreuter Taubenschlag ist in Planung, es fehlt vor allem an freiwilligen Helfern.
FÜr deine Taube denke ich wäre es gut, wieder ausgewildert zu werden, wenn eine Futterstelle vorhanden ist. Sie wird sich den anderen dann anschließen. Da sich ja offenbar kein Schlag findet...und sie sollte ja auch Freiflug haben.
Die Tauben lernen schnell, wo die Futterstellen sind. Ein paar Tricks gibt es.
Ich könnte dir noch so viel zu Tauben erzählen! :-)
Sie haben meine Freizeit erobert, seitdem ich vor 5 Jahren etwa die erste von der Straße aufgesammelt habe.
Inzwischen arbeite ich mit einer bekehrten Brieftaubenzüchterin...die mir so ziemlich alles beigebracht hat, was ich über Tauben weiß.
Man kann diesen Tieren wirklich helfen, und es ist obendrein so einfach.
Mit Straßenhunden ist es viel schwieriger: Die Kastrationen kosten viel Geld...
Ich gebe dir gerne per PN meine Tel-Nr, falls du möchtest. Ich könnte dir einiges erzählen, das Tippen ist sehr mühsam ...:-)
 
Hallo zusammen,

die Diskussion hatten wir hier schon öfter und waren uns eigentlich einig, daß durch Fütterungsverbote die Taubenzahl nicht abnimmt, sondern lediglich die Jungen verhungern. Und das ist nicht tierschutzgerecht. Das ist Verreckenlassen eines verwilderten Haustieres, dem das ganzjährige Brüten - unabhängig vom Nahrungsangebot - neben Standorttreue und Anpassungsfähigkeit an Fehlernährung - angezüchtet wurde.

Zu den Brieftauben waren wir zumindest für den Großraum Berlin bereits an dem Punkt, daß sie keine große Rolle für den Neueintrag spielen. Wir sehen in den Schwärmen einfach kaum welche. Von 150 Tauben, die jedes Jahr bei mir hochgezogen oder gesundgepflegt werden, waren es in nunmehr sieben Jahren nicht 'mal 10. Die letzte - aus Polen - bleibt wohl in der Voliere mit Flügelschaden. Ungeachtet dessen muß man diesen "Sport" nicht gutheißen.

Einigkeit besteht insoweit auch, daß es keine Alternative zu betreuten Schlägen gibt und für diese aus tierschutzrechtlicher Sicht bei Verelendung auch eine Notwendigkeit besteht. Diesen Link dazu hatte ich auch schon mehrfach eingestellt: http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/mlr/verbraucherschutz/Taubenpopulation - Empfehlungen.pdf
Müßten sich nur noch die Kommunen daran halten...

Wo dies in absehbarer Zeit nicht realisierbar ist, wäre Sterilisation noch eine Möglichkeit, um das Kükenelend zu reduzieren. Die Tauben behalten danach ihr Paar- und Brutverhalten und räumen nicht ihre Nistplätze, die sehr schnell neu besetzt würden. Für jede sterilisierte Stadttaube muß eine zigfache Zahl Küken nicht verhungern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Irrfahrt

Hallo zusammen,

wir Ihr ja wißt, habe ich einen Kater und das Zusammenleben mit den beiden ist gar nicht so einfach. Die Taube sitzt tagsüber auf der Terrasse, oben auf einen Sims. Ab und an flattert sie runter, pickt Körner und dann wieder rauf.

Wenn ich weg gehe, hole ich den Kater rein. Ansonsten ist der auch draußen, da muß ich dann halt ein Auge drauf haben. Abends geht mein Kater hier im Hof auf Streifzug, jeden Tag bis Mitternacht, man die Uhr danach stellen. In dieser Zeit ist die Taube dann im Wohnzimmer.
Gestern habe ich - aus irgendeinen Impuls heraus - den Fernseher umgestellt, weil ich das komische Gefühl hatte, weiß nicht so recht.... habs halt gemacht.

Abends dann die Taube rein geholt, auf das Sims des Oberlichtes im Zimmer gesetzt - wie immer. Da blieb sie bisher auch brav sitzen. Aber diesmal - nix da. Runter auf den Fernseher kam sie geflattert, war ganz begeistert von den bunten Bildern, hat sich drauf gesetzt, daneben gekuschelt - kurz, sie wollte von dem Fernseher nicht mehr weg.
Also - ist das nicht merkwürdig? Leider mußte ich sie dann doch um Mitternacht raus auf den Flur auf ein Regal setzen, unter heftigen Protest-Gefiepse......

Ja, so gehts hier alle Tage. Eine Bekannte hatte ja angeblich einen gaaaaanz tollen Platz, es war von einem Außengehege die Rede, und da würde sie es gut haben bis an ihr Lebensende. Freu!
Denn "auswildern" wie die Nürnberger Stadttaubenhilfe das vorhatte, geht mit dieser Taube echt nicht mehr, die würde ein Schwarm gar nicht annehmen.

Jedenfalls, also gestern fuhr ich dahin ....Außengehege?????
Manno!!! Eine winzige 1-Zimmer-Wohnung mit einem Verschlag, da saßen schon zwei Papageien, oben an den Drahtverhau hingen tote Mäuse, halb verwest. Mein erster Impuls - weg hier!
Kann ja sein, daß die Dame sich "aufopfert", aber irgendwie hatte ich das Gefühl, diese Frau hat die Erdung verloren, sorry.

Meine Bekannte meinte dann, na ja - wie soll das gehen mit den Papageien, die greifen sie Taube doch an. Die Dame meinte dann, sie würde die Papageien erstmal in das "Innengehege" verfrachten, den Durchgang versuchte sie mit einem Stück Karton und einem alten Frotteehandtuch zu "stopfen". Nee ne? Für einen Papagei kein Hindernis.
Und dann meinte sie noch, es wäre aber nur für 1 Nacht, dann wüßte sie auch nciht weiter, sie hat ja ihre Papageien. Danke - und weg war ich!

Die Taube - im Katzenkorb und mit einem Tuch zugedeckt, fiepste beleidigt - und wir wieder im Auto nach Hause. Hey, was Leute alles für Schrott erzählen. Außengehege! Nun ist sie wieder hier und "freisetzen" geht auch nciht, bleibt nur noch ein betreuter Taubenschlag, was meint Ihr?

Inzwischen weiß ich, jede Taube ist anders - genauso wie es mit Hunden und Katzen und jedem Tier ist. lles Individualisten! iDiese hier hat ein Faible fürs Fernsehen! Sie hat so ihre Eigenarten und Vorlieben und das würde sich immer weiter und weiter entwickeln im Zusammenleben mit Menschen. Mit meinem Kater - ich glaub, das haut nicht hin auf Dauer. Die Dame mit dem Außengehege meinte noch, sie müssen ihem Kateer das halt abgewöhnen mit den Vögeln. Bei ihren Katzen hätte das auch geklappt. Kein Kommentar.


Flügge ist die Taube übrigens recht bald, ist gestern bei mir in der Wohnung rumgesegelt wie sonst was. Hat alles abgecheckt, mal das Sofa inspiziert, mal ins Nebenzimmer gelugt, aber dann wieder ihren heißgeliebten Fernseher angekuschelt und die schönen bunten Bilder bewundert. Musik mag sie auch. Wenn die was spielen, geht sie hinten hoch und wippt. Irre!

Also, nun habe ich gehört, es gibt da irgendwo einen Taubenschlag, vielleicht wirds ja was. Ob sie da so bleibt wie sie ist? Sind Taubenschläge eigentlich wirklich artgerecht? Schon oder? Besser als andere Alternativen oder?
Welche Alternativen gibt es? Ich lasse sie einfach weiter so sitzen, sie wird dann irgendwann wegfliegen und wiederkommen?

Liebe Grüße
Caro
 
Hallo Johanna,

das hast Du gut erkannt ;) jede Taube hat ihre eigene Persönlichkeit, keine ist wie die andere. :)
Was es mit Tauben und den technischen Gerätschaften auf sich hat, ist mir auch ein Rätsel. Kein anderer Vogel ist so von Bildschirmen, ob Fernseher oder PC, fasziniert... Wenn meine Pfleglinge flügge sind oder wieder werden, hocken sie am liebsten vor´m PC. :D

Das mit dem einfach so fliegen lassen halte ich, wie Du, für eine heikle Sache. Die Taube ist an Menschen gewöhnt und ihre Zutraulichkeit könnte ihr zum Verhängnis werden. Dann schon lieber ein betreuter Taubenschlag, wo sie immer eine Anlaufstelle hat und halbwegs geschützt ist.
Was meinst Du mit "ob ein Taubenschlag artgerecht" ist? Hast Du da schon schlechte Erfahrungen gemacht oder schwebt Dir da der Brieftaubenschlag vor? Wenn der Taubenschlag offen ist, so dass die Tauben nach belieben ein- und ausfliegen können, er regelmäßig kontrolliert und gereinigt wird, sowie die darin befindlichen Tauben gefütter und im Auge gehalten werden, denke ich schon, dass das eine gute Sache ist.
Als Alternative bliebe Dir noch, auf Deinem Balkon einen kleinen Schlag einzurichten, wo die Taube dann ihr Zuhause hat. Ein Partner müßte dann allerdings her (was aber kein großes Problem sein sollte).

Ich kann mir Deine Enttäuschung schon gut vorstellen, als Du bei der Dame ankamst. Das ist leider immer traurig, wenn viele zu allem und jedem "Ja" sagen, aber die Übersicht verlieren und alles verkommen lassen. Es ist aber gut, dass Du die es Dir vorher angeschaut hast - alles ist eben relativ, für den einen ist es eine große Voliere, für den anderen nur ein Verschlag. Man sollte schon ein gutes Gefühl bei der Sache haben.

LG, Sabine
 
Thema: Die einsame Taube

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