Schreck am Morgen

Diskutiere Schreck am Morgen im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Hallo, als ich heute morgen auf dem Balkon einigen "meiner" Tauben (die ich auf einer Wiese vor dem Nachbarhaus regelmäßig füttere) zusah, wie...
Das stimmt schon....wenn ein Greif oefter erfolglos war, dann sucht er sich eine andere Stelle, wo er vielleicht leichter Beute machen kann.
Nach der Sachen, die bei mir neulich passiert ist (ingesamt habe ich 10 Tauben verloren), habe ich meine Tauben erstmal 3 Wochen eingesperrt.
Der Habicht kam noch ein paar Tage gucken und blieb dann aus.
Leider sind meine Tauben inzwischen schon wieder voellig sorglos.:nene: Ob die das einfach schon wieder vergessen haben?

Diese Moeglichkeit mit dem Einsperren hast du ja leider nicht.:traurig:
Ich glaube aber, dass wenn die Tauben jeden Tag angegriffen werden, sie extrem vorsichtig werden und lernen, wie man dem Habicht entkommen kann.
Wenn es dann irgendwann zu schwierig wird fuer den Habicht, wird er es woanders versuchen, denke ich.

Ueberigens ist es meiner Meinung nach besser, wenn die Tauben im Schwarm zusammensitzen beim Fressen. Auf diese Weise ist es fuer einen Greif nicht so leicht, sich eine bestimmte Taube als Opfer auszugucken, und wenn dann alle Tauben gleichzeitig auffliegen, kann das den Greif verwirren. Dann kann er sich nicht so leicht auf eine bestimmte Taube konzentrieren.
Ich wuerde deswegen lieber nicht die Tauben so fuettern, dass sie vereinzelt sitzen mussen.
 
Hallo Petra,


ist echt schlimm mit Deinen Tauben... Tut mir wirklich leid :traurig:

Danke für den Tip mit dem Futter. D.H. ich verteile das Futter in größeren
"Klecksen" auf der WIese und nicht mehr "dünner" auf die Wiese verteilt, oder?

Ich hoffe, der Spuk geht bald vorbei. Das Gute ist auch, daß die Futterwiese
nur Vis a Vis von dem Gebäude entfernt ist, wo ca. 50% der Tauben, die
zu mir kommen leben. Die anderen Tauben kommen früh aus allen Himmelrichtungen, einige vom nahegelegenen Bahnhof. Das ist ein tolles Bild.
Aber gerade die eine weiße "Stammfresserin", (die übriggebliebene weiße Taube mit der vor ca. 1 Jahr alles anfing, damals waren immer so ca. 5-10 Tauben da, darunter die eine weiße, später noch die getötete weiße Taube; mittlerweile habe ich jetzt sogar 5 oder 6 "neue" Weiße gezählt)
kommt oft allein oder mit ihrem Freund, einem Täuber mit (glänzend) braunem Hals. Im Winter kam sie immer im Schwarm und bildete meistens die Spitze des Schwarms.
Gerade die beiden sind auffällig und da das sozusagen "meine" Tauben der
ersten Stunde sind, sind sie mir besonders an's Herz gewachsen, wenn man
das so sagen kann. Bestimmte Tauben "kennt" man wegen ihrer
besonderen Farbprägung.

Hast Du gesehen, wie der Habicht angriff und zuschlug (vom Baum oder
einer Anhöhe) Wenn er eine hatte, hattest Du dann zumindest diesen Tag Ruhe und ist hier Krach machen z.B. in die Hände klatschen sinnvoll?
(er soll natürlich gar keine Taube bekommen)

Liebe Grüße von

Bettina
 
Liebe Bettina

Leider habe ich schon viele Habichtsangriffe beobachten koennen. Der Habicht scheint aus dem Nichts aufzutauchen, das heisst, er "pirscht" sich so an, dass der moeglichst von Baeumen gedeckt ist und ihn die Tauben erst im letzten moment sehen. fuer den Habicht ist es wichtig, dass sein erster Angriff gelingt, weil sonst die Tauben ja schon gewarnt sind.
Wenn er eine hat, ist normalerweise erstmal Ruhe...aber nur bis zum naechsten Tag, dann steht der Habicht wieder "auf de Matte".

Meine Tauben sind ueberigens fast alle ganz weiss (das wuerde dir sicher gefallen).
Ich hatte auch ein graues normales Stadttaeubchen dabei und drei gescheckte Tauben, die aus der der Ehe von Trisha, der Stadttaube und ihrem weissen Pfautauben-Mann stammten.
Leider waren Trish und eines ihrer gescheckten Nachkommen unter den Opfern der letzten Raubvogel-Attacken. Ich denke in meinem Taubenschwarm fallen halt die "bunten" Tauben mehr auf als die weissen.
 
Hallo,

Petra, wieviel Tauben hast Du eigentlich und wie bist Du dazu gekommen,
Tauben zu halten?

Vielleicht bilde ich mir das bloß ein, aber ich hatte früh das Gefühl das
weniger Tauben (immer noch genug) kamen (aus Angst?).

Das Problem ist nur, dass es hier keine anderen (ständigen) Futterplätze gibt. Da ich gelegentlich beim Vorbeigehen an bestimmten Stellen in der Nähe auch etwas streue, habe ich gestern abend auf dem Nachhauseweg
vorsorglich auch etwas hingestreut, weil ich dachte, einige von den Tauben
kennen auch diese Stellen, wenn die Angst dann zu groß wird, können sie
dorthin ausweichen, aber das kann ich auch nur ab und zu machen.
Aber auch dorthin kann der Greifvogel kommen, aber in der Regel sitzen
dort nur wenige Tauben. (fällt also nicht so auf)
Als ich eben an der Wiese langging, waren da auch nur wenige Tauben
(ca. 5), aber wieder eine weiße darunter. Sonst war es manchmal so,
daß zwischen 20 und 30 Tauben um die Mittagszeit dort saßen.
Diesmal saßen sie mehr zusammen, aber ausgerechnet die eine weiße Taube saß ein Stück weg. Die kleinen Spatzen und Grünlinge u.a sind aber weiterhin in großer Zahl vorhanden und fressen fleißig mit.

Ich muß nocheinmal fragen, auf dieser Wiese steht, wenn mann davor steht
zur rechten Seite ein großer Baum, (wie berichtet vis a vis a vis vor der Wohnung meiner Nachbarin), dorthin fliegen die Tauben ersteinmal, wenn Sie kommen (vom Dach auf den Baum oder auch wenn sie zwischen den Neubaublocks durchfliegen gleich direkt zum Baum). Dort hatte meine Nachbarin den Habicht auch schon mehrmals sitzen sehen.

Ein weiterer Baum steht wenn man vor der Wiese steht am Rand der Wiese, aber mittig.

Ich streue das Futter so um die Mitte der Wiese, also nicht direkt unter
Bäumen, aber eben in Baumnähe, die Wiese ist klein. Ist es besser so weit
wie möglich vom Baum weg (was ja kaum geht), da die Äste über die
halbe Wiese reichen, aber er kann ja auch nur in einem bestimmten Winkel von dort angreifen, oder?

Weiter links nach vorne zum Neubaugebiet (wo ich nicht streue) ist die Sicht nach oben freier (allerdings sind ein Stückchen hinter der Wiese hinter
abgezäunten Gebiet ebenfalls viele Bäume). Wenn der Habicht allerdings von
der anderen Seite (nicht über den Altbau), sondern über das Neubaugebiet
kommt und ich weiter zum Neubau streuen würde, könnte er die Tauben
von oben noch besser sehen. Ein weiteres Problem bei mir sind auch die
Nachbarn (viele mögen keine Tauben), die dann auch von dieser Sicht alles sehen würden (mich hat noch keiner angesprochen, aber meine Nachbarin
erzählte mir immer, daß es da so einige gab, die sich auch beim Hausmeister
beschwerten, durch das hohe Gras war ersteimal Ruhe, da man sie nicht gut sehen konnte) Ich hoffe, das Gras wächst schnell nach.(auch wegen des Greifs)

Heute früh ist mir aufgefallen, daß sie besonders hoch und mehr verstreut
als im Schwarm geflogen sind. Viele kamen auch einzeln aus allen Himmelsrichtungen an. Sonst haben sich sich während des Fliegens immer
wieder zu einem großen Schwarm zusammengeschlossen.
Achja, so gegen 10 Uhr habe ich direkt gegenüber auf dem Gebäude mit
vielen Antennen, wo sonst die Nebelkrähen und Elstern immer sitzen, auf
einer Anhöhe einen etwas größeren braunen(?) Vogel (Krähengröße) gesehen. Ich konnte es erst nicht richtig erkennen, aber ich denke, er war es wieder. Ein paar Tauben kreisten (wieder in größerer Höhe als sonst) dort vorbei, aber sie waren zu zum Glück zu weit weg. Könnte dort aus der Luft heraus auch ein Angriff passieren? d.h. z.B. er sitzt auf einer Antenne die Taube fliegt vorbei und er greift an? Oder greift er generell nur Vögel auf
dem Boden oder auch Baum an? Irgendwann flog er weg.

Es wird doch sicherlich einen Grund haben, warum sie besonders früh um
6 Uhr, wenn sie in Scharen kommen, immer hin und her fliegen und nicht wie sonst gleich auf dem Dach landen, oder es ist ersteinmal nur Vorsicht.
Am liebsten würde ich dort immer irgendwelche Krähen positionieren,
aber sie sind ja nicht immer da. Aber zumindest auf dem Dach der
Neubaublöcke waren einige Krähen auf den Antennen sozusagen als
Wachposten verteilt.

Was ich auch nicht verstehe, meine Nachbarin sagte, sie hat das Rufen von
dem Greif schon viele Tage hintereinander gehört und dachte erst, das wär
ein Nympchensittich :zwinker: Aber wenn er Laute von sich gibt, sind doch die anderen Vögel gewarnt? Oder passiert dies erst beim Angriff?

Liebe Grüße von

Bettina
 
calimero schrieb:
Ist es besser so weit
wie möglich vom Baum weg (was ja kaum geht), da die Äste über die
halbe Wiese reichen, aber er kann ja auch nur in einem bestimmten Winkel von dort angreifen, oder?

Ein Habicht fliegt auch Umwege, um eine Deckung (z.B. den Baum) nutzen zu können. Andererseits könnte es für die Tauben aber auch von Vorteil sein, wenn sie sich schnell in den Baum zurückziehen können ... schwer zu sagen.

calimero schrieb:
Heute früh ist mir aufgefallen, daß sie besonders hoch und mehr verstreut
als im Schwarm geflogen sind. Viele kamen auch einzeln aus allen Himmelsrichtungen an. Sonst haben sich sich während des Fliegens immer
wieder zu einem großen Schwarm zusammengeschlossen.

Das Schwarmbilden ist eigentlich ein Verteidigungsverhalten, das besonders deutlich gezeigt wird, wenn beispielsweise ein Greifvogel in der Ferne zu sehen ist. Das habe ich auch schon bei Stadttauben beobachten können. Ein direkter Angriff kann einen Schwarm aber auch zum "Platzen" bringen, d.h. jede Taube flüchtet für sich. Besonders hoch zu fliegen ist bei Habichtpräsenz sinnvoll - verstreut wundert mich eher etwas.

calimero schrieb:
Könnte dort aus der Luft heraus auch ein Angriff passieren? d.h. z.B. er sitzt auf einer Antenne die Taube fliegt vorbei und er greift an? Oder greift er generell nur Vögel auf
dem Boden oder auch Baum an?

Ein Habicht schlägt auch in der Luft, bevorzugt aber Vögel die vor und unter ihm fliegen. Eine Taube, die über den Habicht hinweg fliegt, sollte nicht so gefährdet sein (da schwer einzuholen).

calimero schrieb:
Was ich auch nicht verstehe, meine Nachbarin sagte, sie hat das Rufen von
dem Greif schon viele Tage hintereinander gehört und dachte erst, das wär
ein Nympchensittich :zwinker: Aber wenn er Laute von sich gibt, sind doch die anderen Vögel gewarnt? Oder passiert dies erst beim Angriff?

Bei der Jagd ruft ein Greifvogel nicht, soetwas gibt es höchstens in Hollywood. Natürlich kann er in dem Baum sitzen und rufen, aber dann beobachtet er gerade nicht die Tauben.

PS: Gib dem Habicht eine Chance, er kann sich ja nicht von Gras ernähren. Wenn es die Selektion durch den Habicht nicht gegeben hätte, wären die Tauben heute nicht so vital und gesund. Vielleicht solltest Du Dich auch ein wenig mit Greifvögeln beschäftigen, denn dann würdest Du merken, dass auch sie eigentlich liebenswerte Geschöpfe sind. Aber immerhin scheinst Du ja keine "größeren Geschütze" gegen den Greif auffahren zu wollen ...
 
Hallo Gunnar,

ersteinmal Danke für die Antworten.

Grundsätzlich sollte man als Tierfreund keine Unterschiede zwischen den
Tieren machen, ist ja klar.

Jedes Tier hat seine Daseinsberechtigung. Aber es ist nun mal so,
daß man aufgrund seiner Beschäftigung und Erlebnisse mit
bestimmten Tieren, die man kennt, auch emotional rangeht und nicht
möchte, daß ihnen etwas passiert.

Ich wollte wenigstens für einige Stadttauben (es sind früh mittlerweile so
um die 80-100) sozusagen eine kleine Nische schaffen,wo regelmäßig Taubenfutter zur Verfügung steht. Ich kann es nur schwer ertragen, zu sehen, wie sie auf den Bahnhöfen und auf den Straßen vegetieren und allen
möglichen Dreck fressen, um irgendwie zu überleben und dabei noch getreten und schlecht behandelt werden.

Da gibt es hier in Berlin etliche Beispiele (S-Bahnhof Friedrichstr., Bahnhof Zoo, Schönhauser Allee und und und...).

Hinzu kommen diese unsäglichen Vergrämungsmaßnahmen an den Bahnhöfen usw.

Ich weiß, daß dies mit dem Füttern nicht die einzige Lösung sein kann, weiß aber auch momentan nicht, wie man dies am besten löst. Das Problem wird
dann auch kommen, wenn ich vielleicht mal irgendwann umziehe.
Die Tauben sind jetzt erstmal fit.

Deswegen bin ich ja auch besonders traurig. Jetzt haben sie schon in der stressigen Großstadt eine Nische gefunden, und jetzt kommt der Streß mit
den Greifvögeln (bzw. hier wahrscheinlich Habicht) dazu.
Ich habe zwar gewußt, daß es Greifvögel in der Großstadt, insbesondere in Berlin gibt, da ich aber (bis vor einer Woche) zumindest direkt in der Stadt
noch keinen gesehen habe, war dies bisher kein Thema
vorher. Wir haben einen Garten am Rand von Berlin; dort kreisen auch direkt
über uns des öfteren Greife und wir haben ein Ringeltaubenpärchen, was bei uns im Garten brütet und immer an unserem Teich zum Trinken kommt.
Der Greif hat auch neulich angegriffen, aber sie konnten wegfliegen.
Hier spielt also auch wieder Emotionalität eine Rolle. Man "kennt" die Tiere.
Ich kann das dann leider nicht abstellen, auch wenn Greife sehr schöne Tiere
sind. Aber vielleicht lerne ich es ja noch... sonst mache ich mich verrückt!!

Ich wollte mir übrigens gestern ein Buch über Greifvögel kaufen, weil mich
das schon sehr interessiert. Sie hatten aber keines da. (Gut- war auch
im Antiquariat!! aber hätte ja auch eins vorrätig sein können)
Hast Du einen Tip (einen bestimmten Autor etc.)?


Viele Grüße von

Bettina
 
calimero schrieb:
...Hast Du einen Tip (einen bestimmten Autor etc.)? ...
Bücher darüber gibt's ne Menge...

Bettina, wir haben hier im VF doch nen Greifvogelforum.
Dort ist schon öfters mal nach diesbzgl. Literatur nachgefragt worden.

Dort sind auch ein paar Falkner dabei, die Tipps geben können.

Bettina, es freut mich, daß du nicht wie so mancher Taubenfreund mit einer MordsWut an die Greifvögel "ran gehst".

Zu der evtl. Deckung im hohen Gras...
Schon mal gehört, wenn jemand sagt,...
oooh, der oder die hat aber Adleraugen... ?

Greifvögel müssen seeeeeehr gute Augen haben!

Und ich kann mir (leider) nicht vorstellen, daß ein Greifvogel, der eine winzige Maus aus großer Höhe am Boden erkennen kann (egal in welchem Naturgelände), keine sich bewegenden Tauben im (hohen) Gras ausmachen kann.

LG,
Liesl
 
ich war letztes jahr für 5tage in berlin und hab natürlich besonders auf die tauben dort geachtet!!!die brüten überm u-bahnkiosk und in den nieschen,da es unter der erde bei der u-bahn anscheinend wärmer ist.überall waren stachel für die taubenabwehr angebracht und tauben nur mit drei zehen und verkrüppelten füßen habe ich auch gesehen:( !es ist schon traurig aber das wird wohl immer so bleiben!!!ich find es klasse wenn man sich den tauben annimmt:zustimm: MAX
 
calimero schrieb:
Ich wollte mir übrigens gestern ein Buch über Greifvögel kaufen, weil mich
das schon sehr interessiert. Sie hatten aber keines da. (Gut- war auch
im Antiquariat!! aber hätte ja auch eins vorrätig sein können)
Hast Du einen Tip (einen bestimmten Autor etc.)?

Leider nein, habe nur alte oder mäßige Bücher über Greifvögel und von denen, die ich in der Bücherei gelesen habe, weiß ich Titel und Autor nicht mehr. Aber im Greifvogelunterforum nachzufragen (die Suche liefert eher Bücher über Falknerei), könnte/sollte weiterhelfen.
 
Liesl schrieb:
...wir haben hier im VF doch nen Greifvogelforum. Dort ist schon öfters mal nach diesbzgl. Literatur nachgefragt worden....
Gunnar schrieb:
...Aber im Greifvogelunterforum nachzufragen,könnte/sollte weiterhelfen...
:) ...oder im Greifvogelforum mal in älteren Beiträgen nachschauen (suchen);
Dort sind schonmals Buchtipps abgegeben worden.

LG,
Liesl
 
Liesl schrieb:
:) ...oder im Greifvogelforum mal in älteren Beiträgen nachschauen (suchen);
Dort sind schonmals Buchtipps abgegeben worden.

LG,
Liesl

Zum Thema Falknerei vielleicht ... allgemeine-Greifvögelbuch-Tipps finde ich da auf die Schnelle nicht. Oder was möchtest Du uns mitteilen? ;)
 
Hallo,

ersteinmal Danke für die Tips.

Als ich am Samstag früh auf dem S-Bahnhof Pankow (einem Bezirk am
Rande von Berlin) stand und auf die Bahn wartete, waren zunächst eine
ganze Menge Spatzen auf dem Bahnsteig. Plötzlich ertönten Krähenrufe
und die Spatzen waren wie auf Kommando in die nahegeliegenen Büsche
geflüchtet. Dann sah ich noch einige Tauben am Himel wegfliegen.
Ich habe mir schon gedacht, irgendetwas ist doch da... Und siehe da...
ein Greifvogel war in der Luft.
Das Krähenwarnsystem scheint also manchmal zu funktionieren.

Aber scheinbar nicht immer..
Gerade eben gegen 8.30 Uhr konnte ich es mir wieder mal nicht nehmen lassen, aus dem Fenster zu schauen.
Vis a Vis von mir ist dieses ehemalige Heizkraftwerkgelände mit dem riesigen Gebäude, wo ein Großteil der Tauben (schätzungsweise ca. 50%), die zu mir kommen, auch leben. Und was mußte ich sehen: Der Habicht saß ganz
oben auf dem Dach (aber eigentlich gut sichtbar) und wartete.
Die Tauben setzen sich, wenn sie wiederkommen, beim Anflug dort
zunächst immer hoch. Nun ist das Gebäude recht groß und es gibt von vielen Seiten Möglichkeiten, sich auf die Dächer zu setzen. Zwei Nebelkrähen
sind dann quasi fast über ihn geflogen und sind dann wieder andere Richtung, haben dann auch gekrächzt, aber angegriffen bzw. weggescheucht wie neulich haben sie ihn nicht. Es sind auch immer wieder kleine Grüppchen von Tauben, aber auch einzelne Tauben auf das Gebäude zu, sind aber wohl rechtzeitig weggeflogen. Ich pfiff (wie verrückt, als wenn das groß was nützt), es sah auch so aus, als er wendete seinen Kopf in meine Richtung und plötzlich suchte er quasi hinter dem Dach ein
anderes Versteck, so daß ich ihn nicht mehr sah. Plötzlich kreiste am
Himmel ein anderer Greif, war aber bald aus dem Blickfeld verschwunden.
Und der Habicht flog dann plötzlich auf und eine Taube war über ihm.
Dann ging es in der Luft weiter...Ich pfiff wie verrückt weiter aus dem Fenster und klatschte laut in die Hände und schrie dabei irgendetwas. Das
muß ein Anblick gewesen sein...(peinlich!) Die Taube hielt sich aber zumindest in meinem Blickfeld immer über dem Greif. Irgendwann sind dann beide am Himmel verschwunden. Ich hoffe natürlich, das das Täubchen wegfliegen konnte. Aber es wurde doch mal gesagt, Habichte können nur
Kurzstrecken und dann meistens aus dem Hinterhalt jagen und halten nicht so lange durch. Dann müßte er doch bald schlapp gemacht haben.
Es sah auch eher aus wie Gleiten, aber immer dicht an der Taube dran.
Ich hoffe, die Taube hat an Höhe nicht verloren!!!

Ich verstehe auch nicht, daß viele Tauben weiterhin einzeln und nicht in Gruppen fliegen. Es sind doch intelligente Tiere, die doch gerade jetzt (der Habicht ist scheinbar wirklich jeden Tag da), nicht mehr allein fliegen sollten. Mir ist auch aufgefallen (oder sie waren nicht alle in meinem Blickfeld), dass früh gegen 6 Uhr nur noch ca. 50 statt ca. 100 Tauben kommen, zumindest saßen nur soviel auf dem Dach des Altbaues, von
wo sie früh immer auf die Wiese fliegen. Ob die Tauben wegen der Gefahr ausweichen bzw. andere Zeiten nutzen? Soviele Tauben können die
Greife bzw. der Greif in der Großstadt ja nun nicht innerhalb der paar Tag verspeisen, oder?

Nur, wie gesagt, es gibt hier keine anderen Futterplätze, bis auf reine Grünflächen. Auf dem Gebäude vis a vis sehe ich sehe gerade, dass einige anfliegende Tauben den höchsten Punkt ansteuern (auf dem Gebäude ist noch so eine Art kleiner Turm).
Als ich gestern früh kurz vor 6 Uhr Futter streute, hörte ich auch in den Bäumen, die hinter der Wiese in einem abgezäunten Gebiet liegen,
(also nicht in dem "Anflugbaum" auf der Wiese) merkwürdige Geräusche,
es knackte mehrmals und es hörte sich wirklich so an, als wenn ein exotischer Vogel leise vor sich hin "singt". Ich habe das Futter jetzt auch konzentrierter auf eine bestimmte Stelle mittig der Wiese gestreut und nicht
mehr so verteilt auf die Wiese, so daß die Tauben mehr zusammensitzen und
nicht einzeln so auffallen (es sind auch einige weiße und braune dabei).
Habe zwar das Gefühl, das Futter wird dann auf den Tag verteilt schneller
verputzt und die später ankommenden Tiere bekommen dann nur noch wenig
ab, aber lieber dann so gestreut, daß die Tauben mehr zusammensitzen und nicht einzeln auseinander. Bisher habe ich in meiner näheren Umgebung auch
keine Rupfstellen gefunden... Also müßte sich der Greif doch mal ein anderes Gebiet suchen, weil er ja scheinbar nicht erfolgreich ist. (Und schon wieder
kommen vereinzelt Tauben, und nicht in Gruppen an....
Jungs, habt ihr denn nichts gelernt?). Ich überlege wirklich schon wieder hin und her, ob ich die Futterstelle nicht doch auflösen sollte, aber die Tauben
würden trotzdem ersteinmal eine Weile wiederkommen. Manchmal sage ich mir
auch, z.b. diese weiße Taube die der Habicht vor ein paar Monaten "mitnahm", würde vielleicht heute noch leben wenn ich dort nicht gefüttert hätte, zwar als Bahnhofstaube (ich hatte sie, da sie sehr auffällig war, früher schon einige Male am nahegelegenen Bahnhof gesehen), aber sie würde vielleicht noch leben, denn dort wäre zumindest die Sicherheit vor Greifvögeln größer. (Ist ein größerer Bahnhof mit Riesenüberdachung, allerdings mit vielen Vergrämungsmaßnahmen (Spikes usw.), aber nicht überall auf dem Dach).
Wenn ich noch vor ca. 3-4 Wochen zrurückdenke, da lagen die Tauben alle noch zusammen gemütlich auf dem Dach und haben es sich gut gehen lassen. Jetzt sehe ich nur noch vereinzelt welche sitzen, die anderen scheinen wie vom Erdboden verschwunden.

Aber ich habe gelesen, wenn es ein Junghabicht bzw. Jungfalke ist, überwintern sie zumindest im ersten Jahr nicht bei uns. Aber dann käme vielleicht ein anderer Greif...

Ihr merkt, obwohl ich mir es vorgenommen habe, läßt mich das ganze nicht mehr los. Er kommt übrigens schon wieder... (kurz nach 10 Uhr), kreist ein wenig und fliegt aber weiter...
Das ganze ist doch echt Streß pur für die Tauben... nicht das einige noch
vor Schreck sterben...!

Die Ringeltauben hier scheinen weniger Streß zu haben. Sie sitzen auf der
Wiese, (vor dem Neubau, wo ich wohne), sammeln Nistmaterial zusammen... Aber vor einigen Tag saßen sie auch einträchtig mit den Stadttauben auf dem Dach des Nachbaraltbaues und schauten ständig runter, ob irgendwo Gefahr ist... War niedlich, die Ringelis "mittenmang" der anderen Tauben, die Spatzen und anderen kleinen Vögel, manchmal auch Krähen, schauen auch immer zusammen mit den Tauben vom Dach runter, ob die Luft auch rein ist.

Gerade habe ich einen Bericht eines Falkners gesehen, der meinte u.a.
Er setzt seine Falken in der Großstadt gezielt zur Schädlingsbekämpfung ein
(Tauben). Dieser Satz hat mir schon gereicht. Das andere, was er sagte, fand ich auch nicht so toll...

Liebe Grüße von


Bettina
 
calimero schrieb:
...Gerade habe ich einen Bericht eines Falkners gesehen, der meinte u.a. ...er setzt seine Falken in der Großstadt gezielt zur Schädlingsbekämpfung ein (Tauben)...
Soetwas darf nicht jeder x-beliebige Falkner in einer Großstadt tun, dafür bedarf es behördlicher Genehmigungen, und einen Antragsteller (Gemeinde, Kirche...) der die Notwendigkeit einer solchen Aktion substantiiert vorträgt.

Man hat in den letzten Jahren immer wieder mal von Dom/Kirchen gehört, daß dort auf Antrag und mit behördl. Genehmigung Greifvögel gg Tauben eingesetzt wurden.

Es sind aber "nur" Einzel-Aktionen.

LG,
Liesl
 
Hallo,

für mich ist die gezielte Jagd mit Greifvögeln auf Tauben und andere Tiere
in keinster Weise akzeptabel. Wenn schon als Probleme bezeichnet, dann muß
man die Dinge sozusagen bei der Wurzel anpacken z.B. betreute Taubentürme mit Austausch der Eier usw. Auch schon die Bezeichnung "Schädlingsbekämpfung" sagt schon alles aus.

Heute habe ich den Habicht bestimmt um die ca. 8!!! gesehen, obwohl ich
nicht so oft wie sonst am Fenster hing. Dabei habe ich
mindestens 2 mal unmittelbar gesehen, wie er angriff. Das letzte Mal war
er abends gegen 19 Uhr da. Das eine Mal ist die Taube entkommen, sie
flog zu ihrem Gebäude, wo sie lebt, ( vis a vis von mir) der Habicht erst hinterher und dann über dieses Gebäude hinweg. Dies war der letzte Angriff
gegen Abend. Der erste war heute früh (wie geschildert), die Taube befand
sich über dem Habicht in der Luft und der Habicht versuchte, an sie ranzukommen, nachdem er vorher auf dem Dach des Taubengebäudes saß. Konnte den "Ausgang" des Dramas nicht sehen, da sie beide aus meiner Sicht verschwunden sind. Es sah aber fast so aus, als wenn ihn die
Taube in Schach hielt! Zwischendurch waren einmal sogar 3 Greifvögel am
Himmel kreisend zu sehen (in der Nähe des "Taubengebäudes"). Ich habe soetwas in der Großstadt noch nie erlebt, vor allen Dingen, daß er bzw. die
Greifvögel so oft kommen. Die Tauben kommen nicht zu Ruhe. Bevor der letzte (zumindestens sichtbare) Angriff am Abend erfolgte, flog er fast über meinen Kopf (ich wohne im 10.Stock), wahrscheinlich auf mein Haus, um von dort einen besseren Überblick zu haben. Scheinbar muß er von dort auch
angegriffen haben, ich hörte nur Schreie?, eine weiße Taube flog dann
einzeln auf das Gebäude vis a vis. Ich weiß nicht, ob sie diese Schreie von sich gab,sie wirkte sehr verstört und flog langsam, aber die erreichte das Gebäude. Ich weiß nicht, was sich oberhalb des Neubaues abgespielt hat.
Kann es sei, das Tauben auch Laute bzw. Schreie von sich geben z.B. aus Angst heraus bzw. wenn ihnen (bekannte) Artgenossen vor der Nase vom
Greif geholt werden?
Die Tauben fliegen jetzt generell verstreut in kleineren Gruppen oder auch allein in alle Himmelsrichtungen, fliegen wie gesagt sehr hoch (wo ich dann schon wieder Angst habe, das sich hier ein Wanderfalke verirrt und das sieht), früher (vor c. 3-4 Wochen!) sind sie oft in großen Schwärmen, auch wenn sie schon gefressen haben, zum Nachbaraltbau auf das Dach, haben dort gedöst, dies geschieht nur noch durch vereinzelte Tiere oder in relativ kleinen Gruppen, außer morgens um 6 Uhr wenn sie sich alle zum Fressen einfingen, jedoch kreisen sie vorher auch lange in der Luft und sind auch sehr unruhig, (sie spüren wahrscheinlich die Gefahr) bevor sie sich auf das Dach niederlassen, dann aber im Schwarm, obwohl es immer noch genug vereinzelt fliegende Tiere gibt, die früh aus allen Himmelsrichtungen kommen. Es verbleiben dann aber auf dem Dach immer einige Tiere.
Am Tag verteilen sich die Tauben meiner Ansicht nach jetzt mehr in alle Himmelsrichtungen d.h. sie fliegen in kleineren Gruppen weiter weg und kommen dann irgendwann z.Teil auch einzeln wieder an, fliegen aber eine ganze Weile über ihr Gebäude, wo sie wohnen, bevor sie dort "anfliegen".
Manchmal wirkt das "Taubengebäude" wie ausgestorben. Sonst war es
so, daß große Gruppen von Tauben auch dort nebeneinander dösten und
nur zum Fressen oder auch zum kurzen Dösen zum Nachbaraltbau kamen.

Vielleicht ist es ja besser, wenn Sie am Tag verteilt in der Gegend herumfliegen. Aber dann ist ja die Wahrscheinlichkeit vielleicht noch größer, daß gerade in einer von dieser Richtung der Greif bzw. die Greife zuschnappen, oder?
Wäre die sehr große Ansammlung an einer Stelle vielleicht doch der größere
Schutz? Warum fliegen sie bloß jetzt verstärkt vereinzelt bzw. kreisen beim
Ankommen über "ihrem" Gebäude lange einzeln rum statt sich schnellstens
niederzusetzen? (obwohl der Greif sich ja heute auch dort niedergelassen hat, vielleicht wollen sie auch ersteinmal sehen, daß dort niemand versteckt sitzt)

Sind Habichte eigentlich in der Luft ausdauernd? (siehe heutiger Angriff in der
Luft)?

Meine Freunde versuchen mich immer zu beruhigen und sagen: Die Tauben wissen sich schon zu wehren bzw. wissen, wie sie den Greifen entkommen. Sie sagen, die machen sich bestimmt nicht solche Sorgen und passen eben auf. Wenn ich mir aber vorstelle, ich werde permanent verfolgt, ist dies doch Streß pur für die Tiere.

Viele Grüße von

Bettina
 
Liebe Bettina

Tauben sind nun mal die Opfer schlechthin sie werden von allen gefressen :traurig: aber sie kennen ihre "Rolle" in der Natur und haben entsprechende Tricks und Kniffe wie sie den Jaegern entkommen koennen.

Natuerlich koennen nicht alle Tauben entkommen, denn die Habichte und falken mussen auch von irgendetwas leben und Tauben gehoeren zu ihrer Lieblingsbeute.

Das Problem bei den Stadttauben ist halt nur, dass es sehr viele von ihnen gibt und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Habicht eine Stadttaube faengt eben entsprechend hoch ist. die Ringeltauben wissen das vielleicht auch und bewegen sich deswegen etwas entspannter....was aber keinesfalls heisst, dass sie vor Habicht und Co sicher sind.

Ich weiss, dass es sehr herzzerreissend ist, wenn man beobachtet, wie Tiere, die einem an's Herz gewachsen sind, immer wieder angegriffen und getoetet werden, jedoch solltest du versuchen mit diesem Umstand einigermassen klarzukommen. Du kannst die Tauben leider nicht immer beschuetzen.

Tauben stossen ueberigens keine Angstschreie aus...nur ganz junge Tauben piepsen wenn sie Angst haben.
 
Liebe Petra,

lieben Dank für Deine Zeilen.

Das die Greife von irgendetwas leben müssen, ist schon vom Kopf her klar.
Aber ich "kenne" Greife aus der freien Natur und in Wäldern und vielleicht auch Randgebieten Berlins, mit vielen Feldern z.b. bei uns im Garten am Rande
von Berlin kreisen auch öfter Greife, da ihre Horste dort in der Nähe sind.
Das in der Stadt, speziell an der Futterstelle, bisher früher (da fütterte eine
alte Frau, die mittlerweile gestorben ist) bzw. 2-3 Mal in diesem Jahr Greife waren, habe ich auch erst vor kurzemn von der Bekannten aus dem Nachbarhaus erfahren, sie meinte aber sehr selten, vielleicht lag es auch an der Futtermenge. (vielleicht waren dort
etwas weniger Tauben). Ich weiß ja auch aus vielen Artikeln usw., daß die Greife den Tauben in die Stadt gefolgt sind. Da ich aber hier bis vor ca. 14 Tagen noch nie einen sah, habe ich mir nicht weiter Gedanken gemacht.
Gut, ich hing auch nicht wie jetzt, fast den ganzen Tag vorm Fenster, wenn ich zu Hause war. Aber da vor ca. 3-4 Wochen die Tauben früh z.T. wartend
auf der Wiese bzw. im Baum saßen und jetzt aber ersteinmal früh ständig
in der Luft umherfliegen, bevor sie sich überhaupt einmal auf das Dach setzen, kann der Greif hier noch nicht so lange da sein.
Aber er kommt ja so extrem oft am Tag und wie gesagt, in der Luft sehe ich
neuerdings zusätzlich auch noch andere Greife kreisen. Das ist für mich neu.
Und wo die Krähen dann immer sind, weiß ich auch nicht, obwohl ich ständig sehe, daß sie sich immer auf Antennen oder rund um unseren Neubaublock positionieren. Von dort aus machten vor einigen Tagen einen Riesenkrach und sind schnurstracks runter auf einen Baum nahe der Futterwiese.
Und dort jagten sie ihn dann weg. Aber manchmal sind auch diese "Wachen"
wie vorm Erdboden verschwunden. Heute früh habe ich ersteinmal die
wießenn Tauben (sind übrigens auch nicht ganz weiß z.T. mit kleinen Punkten
und ein bißschen schwarz, aber nur wenig) gezählt, da diese ja besonders auffällig sind und ich immer denke, wenn die weißen noch da sind, ist das immer ein gutes Indiz, daß die Tauben ihren Jägern gut entkommen.
Oftmals sind die weißen Tauben auch die mutigsten, habe ich beobachtet, und fliegen als erstes vom Dach auf die Futterwiese.
Ich glaube alle fünf waren da. Sind in einzelnen Schwärmen auf das Dach des Altbaues geflogen. Die einzelne weiße mit ihrem Freund (Täuber mit
glänzend braunem Hals) kam gestern Nachmittag(wieder nur zu zweit- gefährlich!!), genau zu dem Zeitpunkt, wo der Habicht an mir vorbei auf das Dach des Neubaues flog. Irgendwie haben die beide den "Dreh" raus, war neulich schon genau die gleiche Situation, aber sie sind dann vom Dach des Altbaues auch gleich wieder zurückgeflogen in die Richtung, wo sie herkamen.

Ich bin immer richtig froh, wenn die Tauben sich wieder zurück auf ihr Gebäude verziehen und dort sitzen bleiben. Aber sie fliegen jetzt übrigens
wieder nach kurzem Aufenthalt auf ihrem Gebäude (sieht aus wie ein großer riesiger Fels) in einem großem Schwarm in die Luft, dieser teilt sich
jetzt wiederum in kleinere Schwärme und nun fliegen die jeweiligen Schwärme wieder in alle Himmelsrichtungen, weiter weg von ihrem "Wohnsitz".
Ob das so besser ist? Aber selbst auf ihrem Gebäude sins sie ja nicht sicher, da dort gestern der Greif gut sichtbar allerdings, Platz genommen hat.

Heute früh gegen 6.30 Uhr als die meisten Tauben wieder kurz auf ihrem Gebäude Platz nahmen, ist er übrigens direkt darüber weggeflogen.

Aber Du hattest doch auch gesagt, Habichte fliegen nur Kurzstrecke und dann auch nur in der Regel als Überraschungsjäger, da dürfte doch in der Luft die Gefahr bei einer Begegnung nicht ganz so groß sein?
Wie sieht es bei einer Begegnung mit dem Wanderfalken aus? Gibt es dort
auch Chancen, zu entkommen oder kann man sagen, die sind generell geringer als bei Habichtangriffen? Einerdeits sage ich immer "Fliegt schön hoch", andererseits denke ich dann an den Wanderfalken.

Heute ist übriges ein sehr verregneter, zum Teil auch windiger bis böiger Tag. Hat dies Einfluß auf das Flugverhalten der Tauben bzw. auch Greife
d.h. ist die Orientierung und Fortbewegung dann eingeschränkter?

Übrigens ich habe Deinen Rat befolgt und streue jetzt ganz dicht in der
Mitte so eine Art Quadrat. Die Nachbarin sagte auch, bisher sitzen die Tauben alle friedlich beim Fressen auf der Wiese zusammen und sie hat auch zumindestest dort jetzt noch keinen Greif gesehen. (Sie kann ja auch nicht den ganzen Tag gucken)

Liebe Grüße von

Bettina
 
Hallo nocheinmal,


ein Freund von mir sagte übrigens neulich zu mir, ich soll doch stolz? sein, daß er hinter meinen (gut genährten) Tauben her ist und sich quasi nur das
Beste heraussucht. Fand ich wieder ganz toll! Früher dachte ich immer, er
sucht sich eher kranke und schwache Tiere. Die gibt es bei den Tauben die
zu jetzt mir kommen zumindest augenscheinlich nicht. Vor ein paar Monaten
saß eine Taube sehr kränkelnd über einen Tag an einer Stelle auf dem Dach; (ich dachte erst sie ist schon tot), ist am nächsten Morgen wahrscheinlich schutzsuchend immer um unseren Neubaublock gewandert, war einen Tag
später wieder den ganzen Tag auf einer Stelle des Daches (Köpfchen nach unten) und war lag dann irgendwann tot auf dem Dach. Binnen 2 Tagen haben die Krähen alles weggefressen. (Da gab es noch keinen Greif hier)
Ich nehme mal an, sie kam vom nahegelegenen Bahnhof, kannte die Futterstelle vielleicht noch nicht so lange und sah auch schon äußerlich sehr
schlimm aus.

Dann wollte ich noch kurz sagen, daß ich vor allem mit der Art und Weise
der Beutergreifung usw. des Habichts Probleme habe, da ich gelesen habe, daß er die Tiere lebend fängt, davonträgt und dann noch im lebendigen Zustand Stücke herausreißt und den Tieren damit unsägliche Qualen
zufügte (schrieb hier mal jemand im Forum, der sein Huhn noch lebend aber halb aufgefressen fand). Das soll (muß aber auch nicht) z.B. beim Wanderfalken nicht so sein, obwohl ich auch schon gelesen habe, daß wenn beide Partner des Wanderfalken zusammen jagen, die Beute durchaus nicht immer gleich töten, sondern zum Nest/Horst tragen.

Wenn ich wüßte, es geht ganz schnell, würde ich vielleicht damit besser umgehen können, wobei es ja auch hier unterschiedliche Erfahrungen gibt.

Liebe Grüße von

Bettina
 
Liebe Bettina

Lass dich von deinem "netten Bekannten" nicht verueckt machen. Eine gut genaehrte und gesunde Taube hat auf jeden Fall bessere Chancen einem Greif zu entkommen als eine schwaechliche oder kranke.

In der Regel sind es eben diese Kranken oder Schwachen, aber auch die jungen unerfahrenen Tauben, die dem Greif als erstes zum Opfer fallen. Je mehr Angriffe eine Taube ueberlebt umso schlauer wird sie weil sie eben dann lernt, wie sie sich verhalten muss.
Natuerlich kann es auch die schlauste und erfahrenste Taube mal erwischen, aber die Wahrscheinlichkeit ist eben wesentlich geringer.

Bei einem Wanderfalken-Angriff sieht die Taktik bei meinen Tauben ueberigens so auf, dass sie blitzschnell im Sturzflug in den Baeumen verschwinden und sich verstecken. Von dort aus fliegen sie dann, sobald die Luft rein ist, in den Taubenschlag....sie kommen dann richtig angezischt. 8o
Fliegen sie allerdings zum Zeitpukt des Angriffs zu hoch sieht die Sache schlecht aus, weil der Falke viel schneller ist als sie. Falken jagen auch oft in Paaren zusammen.

Auch nach Habichtangriffen verstecken sich die Tauben meistens den ganzen Tag und trauen sich erst spaeter wieder raus. Ist der erste Angriff des Habichts nicht gelungen, lungert er oft noch den ganzen Tag herum, aber wenn die Tauben einmal gewarnt sind, ist es fuer ihn nicht mehr leicht noch eine zu erwischen.

Interessanterweise ist es auch so, dass meine Pfautauben, die ja nicht so gut fliegen koennen, immer Habichten zum Opfer fallen und die Brieftauben, die gute Flieger sind, immer nur von Falken geschlagen werden (zumindest in den Faellen, wo ich es beobachtet habe)
Daran kann man sehr "schoen" sehen, wie unterschiedlich die Jagdtechnik dieser beiden Greife ist.

Dass der Habicht seine Beute frisst, wenn sie noch lebt kann ich bestaetigen.
Fand ich doch einmal einen Habicht auf meiner schwarzen Pfautaube Amanda sitzend und gemuetlich fressend.8(
Ich dachte natuerlich Amanda sei tot, sie lag voellig bewegugslos auf dem Ruecken und hatte ein Loch in der Brust. Als ich sie aufhob war sie aber "ploetzlich wieder lebendig".
Obwohl das Loch ziemlich gross war hat sich Amanda aber wieder vollstaendig erholt und lebte noch etwa 2 Jahre. Leider ist sie aber bei den Angriffen neulich die erste Taube gewesen, die verschwand. :traurig:

Was ich aber eigentlich sagen wollte ist, dass ich glaube, dass eine Taube die gefangen und gefressen wird sich in einer Art Schockzustand befindet und hoffentlich von daher das ganze Gefressenwerden nicht so bewusst mitbekommt. Oft sterben die Opfer auch schon am Schock alleine (hatte ich ja vorher schon irgendwo erzaehlt)
 
Liebe Petra,

ich habe übrigens gestern kurz nachdem ich hier geschrieben habe, den
Habicht wieder vis a vis (vom Balkon aus) gesehen, er flog recht niedrig und 2 Krähen flogen sozusagen mit ihm im Kreis und über ihm flogen einige Tauben. Es sah irgendwie so aus, als wollten sie alle den Habicht ärgern.
Das Zeichen, das irgendetwas ist, geben meistens die Krähen.
Sie fangen nicht nur an zu krächzen, sondern beginnen sich kreisend zu bewegen und dann weiß ich immer (und die Tauben auch), daß irgendetwas wieder los ist. Gestern saßen viele Tauben auf dem Dach des Nachbarhauses,
als es wieder Alarm gab. Und sofort flogen alle zusammen (sah wirklich geübt aus, auf). Eine Taube blieb komischerweise sitzen, war aber irgendwann auch weg. Ich habe auch das Gefühl, daß die Tauben sich jetzt mehr in kleinere Schwärme aufteilen.

Früh (also auch gerade eben und auch die anderen letzten Tage) habe
ich jetzt beobachtet, daß zunächst nur ein Schwarm von 15-20 Vögeln vorfliegt und eine Weile sozusagen die Häuser überfliegt, um zu überprüfen, ob die Luft rein ist. Dann erst kommen die anderen Schwärme dazu (aber manchmal auch einzelne Tauben von woanders- sehr mutig, aber auch leichtsinnig!). Wenn sie dann auf dem Dach zur Futterwiese sitzen, schauen sie ersteinmal lange herunter und fliegen aber auch nicht alle runter, sondern auch nur in Gruppen. Nach kurzer Zeit kommen sie (niedrig fliegend) aber sehr schnell, zusammen zwischen der Häuserlücke heraus und fliegen so schnell wie möglich zu ihrem Gebäude oder auch woanders hin.
Da kann ich ja dann doch noch guter Hoffnung sein.
Wie gesagt, ich arbeite inmitten eines Parkes direkt am Wasser (sitze dort in einem Hochhaus) in der Nähe des ALexanderplatzes (dort gibt es ein Wanderfalkenpaar auf dem "Roten" Rathaus). Dort gibt es Kaninchen in allen
Größen (viele Jungtiere), aber auch viele Tauben. Dort habe ich auch erst seit ca. 2-3 Wochen Rupfstellen gesehen, sonst vielleicht mal auf der anderen Seite zum Alexanderplatz hin eine oder 2 Rupfstellen in dem letzten halben Jahr. Aber so häufig wie jetzt direkt in dem Park noch nie. Die
Tauben haben sich sonst alle noch vor ca. 2 Wochen zu mindestens ca.
20-30 Stück auf der Wiese (mit vielen Bäumen und Büschen!!!) versammelt, haben dort gedöst z.T. zwischen den Menschen, die sich dort sonnten, aber auch allein. Nunmehr sitzen bzw. laufen vereinzelt oder paarweiseverängstigt (habe ich das Gefühl) oft am Rand und halten sich meist nur kurz dort auf.
Als ich gestern abend (war gerade noch hell!) Feierabend machen wollte,
sah, ich als ich hochschaute mehrere Greife, die ca. in Höhe des 20.Stockwerkes inmitten von Krähen eingekreist wurden oder umgekehrt.
Ich habe das noch eine Weile verfolgt, ich glaube aber meistens haben die Krähen Glück bzw. manchmal kann man sagen auch die Greife.


Liebe Grüße von

Bettina
 
Tauben haben einen Warnton. Aber keinen Ruf den aus der Entfernung hören kannst. Wenn sie warnen, dann geben sie ein kurzes "huh" von sich.

Wenn der Habicht seine Beute nicht getötet hat, dann war es sicher ein junger Unerfahrener. Normal töten sie mit einem festen Griff um Kopf oder Hals.
Beim Wanderfalken kenne ich mich nicht aus. Man kann da von so vielem lesen. Er soll mal schon beim Aufprall töten, mal mit den Krallen im Flug, mal mit einem Biss in den Kopf während dem Flug und auch am Boden mit dem Schnabel. Was nun davon richtig ist :+keinplan
 
Thema: Schreck am Morgen

Ähnliche Themen

Hoppelpoppel006
Antworten
28
Aufrufe
5.815
Sam & Zora
Sam & Zora
Delphie
Antworten
4
Aufrufe
659
Sittichmama
Sittichmama
S
Antworten
12
Aufrufe
925
scotty
S
N
Antworten
5
Aufrufe
651
kace63
kace63
Zurück
Oben