Siegburger Verwaltung gegen Stadt- und Wildtauben

Diskutiere Siegburger Verwaltung gegen Stadt- und Wildtauben im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele von Euch eine Protestnote an den siegburger Bürgermeister Franz Huhn schreiben würden...
H

HorstS

hat einen Vogel.
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Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele von Euch eine Protestnote an den siegburger Bürgermeister Franz Huhn schreiben würden:
mailto:buergermeister@siegburg.de
In diesem Zusammenhang sollte auch auf die 1. Deutsche Stadttaubentagung hingewiesen werden.
http://www.stadttauben-nrw.de/

Vor einigen Tagen habe ich es das erste Mal gesehen, das Plakat "Vorne rein, hinten raus" der siegburger Stadtverwaltung - die Taube als Fress- und K..k-Maschine. (Dabei bin ich nicht der Stadttaubenfreak, sondern als Taubenhalter im Allgemeinen sauer über eine solche Negativkampagne.)

Im Pressetext unter http://www.siegburg.de/cms124/aktuelles/nachrichten/2007/07/27765/index.html
heißt es dazu:

Siegburg. "Vorne rein, hinten raus!" – mit einem neuen Plakat spricht die Stadtverwaltung im Rahmen des bisher erfolgreichen Projektes "Sauberkeit und Ordnung" auch das Füttern von Wildtauben an. Denn verwilderte Haus- und Wildtauben dürfen nach der Straßenordnung der Kreisstadt Siegburg nicht gefüttert werden. Das städtische Ordnungsamt überprüft die Einhaltung dieser Vorschrift und kann Verstöße mit einem Verwarnungsgeld in Höhe von 35,- Euro ahnden.

Dies ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil die Tauben Träger von Krankheitserregern sein können. Für Menschen, die Tauben füttern und dadurch mit deren Kot oder erregerhaltigen Stäuben in Kontakt kommen, besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Taubenkot besitzt gesundheitsgefährdende aggressive Eigenschaften und ist darüber hinaus ein Problem für Gebäude und Kleidung.

Die Ernährungsmöglichkeiten in der Stadt durch Speisereste, Abfälle und auch Vogelfutter begünstigen die unkontrollierte Vermehrung der Tauben. Die Vermehrungsrate ist wesentlich größer als unter normalen Lebensbedingungen. Bei einer Verringerung des übermäßigen Nahrungsangebotes benötigen die Tiere mehr Zeit für die Futtersuche und haben weniger Zeit zum Brüten.
Ein Fütterungsverzicht ist nach Ansicht von Fachleuten eine wichtige Voraussetzung dafür, das ökologische Gleichgewicht wieder herzustellen und den Tauben zu einem artgerechten Leben zu verhelfen.

Mit einem weiteren Plakat der allseits bekannten Serie "Rein muss sein" appelliert Siegburg an die Bürgerinnen und Bürger, auch auf wohlgemeintes Taubenfüttern zu verzichten.
Wie bereits "Dumm spuckt gut" (Kaugummis), "Holt die Kleinen von der Straße" (Zigaretten) und "Ach Du Scheisse..." (Hundekot) hat auch das neue Tauben-Plakat "Vorne rein, hinten raus!" ganz bewusst eine provokante Aussage.

Die auffälligen Motive der Kampagne sind mittlerweile auch in Namibia, Südafrika, in Hongkong und Las Vegas bekannt. Viele andere Städte in Deutschland, so auch Berlin, sind an der in Zusammenarbeit mit der Siegburger Kreativ-Agentur Patrick Schaab entwickelten Kampagne interessiert. Euskirchen hat sie bereits gekauft.

Für die siegburger Stadtverwaltung gilt wohl eher "Links rein, rechts raus": Bevor im Dezember 2005 die von mir als "Klein-Singapur-Verordnung" karikierte städtische Verordnung eingeführt wurde, habe ich mich schon aus Sicht eines Hunde- unt Taubenhalters kritisch an die Behörde gewandt und u.a. auch auf die verschiedenen Stadttaubenprojekte hingewiesen - natürlich ohne Reaktion seitens der Stadt.

Im September veröffentlichte der General-Anzeiger einen Leserbrief von mir, in dem ich als Reaktion auf einen Artikel zum Thema Stadttauben in Siegburg noch einmal darauf hinwies, dass eine Fütterungsverbot nichts bringt, wenn sich die Tauben in Wald und Feld, auf Balkonen, in Gärten und Parks bedienen, und dass die einzige wirksame Lösung kontrollierte Ansiedlung durch ein Stadttaubenprojekt sei.

Man kann also getrost konstatieren, dass die Stadt die Plakataktion wider besseres Wissen gestartet hat.

Je nach Reaktion (oder Nichtreaktion) der Stadtverwaltung kann man die Aktion ja noch auf die Presse ausdehnen.

Ich selbst werde gleich eine entsprechende eMail absenden.

Horst
 
Ich kann es langsam nicht mehr hören...

Geschrieben wird, keine Sorge! Mal sehen, wen man alles kontaktieren kann oder muss, damit da mal ein Umdenken geschieht. Bonn denkt zum Glück gerade um, vielleicht bekommt man ihn damit.

Grüße, Sabine
 
Am besten Euskirchen und die Kreativ-Agentur gleich in Kopie setzen. Schickt Ihr mir die Ämterantwort per Mail ? Ich schreibe erst 'mal an die ATAs.
 
@ Sina @ Vogelklappe

Ich habe Euch jeweils eine eMail mit meinem Schreiben und der Rückantwort der Stadt geschickt. Letztere ist offenbar ein Standardschreiben - es kam jedenfalls binnen kürzester Zeit zurück . . . .

Gruß
Horst
 
Experten... aha, welche denn? Traurig.
Die Kreativ-Agentur anzuschreiben, macht keinen Sinn. Die machen das nicht, weil sie's besser wissen, sondern weil sie den Etat bekommen haben und genau DAS kommunizieren sollen, was der Auftraggeber möchte. Und zwar so, dass möglichst viele Leute die Aussage "fressen". Das ist der Sinn einer PR-Agentur.

VG
Tanja
 
Die kontrollierte Ansiedlung durch ein Stadttaubenprojekt wäre sinnvoll.
An einem Fütterungsverbot sollte aber auch weiterhin festgehalten werden,
denn jedwede Extinktion einer Nahrungsquelle für Tauben ist wünschenswert.
Das Verwarnungsgeld in Höhe von 35 Euro sollte auf 70 Euro verdoppelt werden.
 
Wieso ? Katzen läßt man doch auch nicht (mehr) auf der Strasse in hoher Zahl erst verwahrlosen, um anschließend hilfsbereiten Menschen die Fütterung zu verbieten, schon gar nicht unter dem Vorwand, diese könnten krank werden.
 
Taubenkasper @ Das Fütterungsverbot wird die Taubenpopulation nicht verringern. In einer Stadt wie Siegburg liegen Felder, Wälder, Gärten in unmittelbarer Nähe der Standorte der Tiere. Es lässt sich auch nicht verbieten, dass jemand seine Pommes, seine Eiswaffel oder sein Pausenbrot verliert. Das Nahrungsangebot im Innenstadtbereich ist nun mal eine Folge der dichten Besiedlung. Die paar taubenfütternden Omis fallen da wirklich nicht in's Gewicht.

Ärgerlich ist daher weniger das Fütterungsverbot, als die dahinterstehende Kampagne, mit der wieder mal eine Tierart in Verruf gebracht wird. Hunde, Problembären, Tauben . . .
 
hallo horst,
ich habe dem Siegburger Bürgermeister eine lange, sehr sachliche mail geschrieben auch mit Hinweis auf die Tagung in Essen und die erfolgreichen Modelle z.B in Aachen und Augsburg... wenn er antwortet (was ich ja kaum glaube) dann werde ich's berichten
simone
 
Hallo zusammen,

danke bis hierhin für Eure Schreiben an die Siegburger Stadtverwaltung.

Hatte ich nicht gemutmaßt, dass es sich bei der an mich gerichteten Rückantwort um ein Standardschreiben handelt? Bingo! Mindestens Eine hier aus dem Forum hat genau dasselbe bekommen.

Wenn es so ein Standardschreiben gibt, dann kann das ja nur heißen, dass die zu erwartende Anzahl der Beschwerden dies notwendig macht - und/oder, dass man sich nicht die Mühe machen will, auf sachliche Einwände einzugehen.

Das dies das Bürgermeisterbüro auch nicht kann - geschenkt. Die Sachkompetenz liegt bei den Beratern. Und die waren, wenn es sie je gegeben hat, wohl nicht die besten.

Wie es aussieht wird unsere Kritik nicht über das Bügermeisterbüro hinaus dringen. Die Frage ist nur: Was tun?

Die haarsträubenden Begründungen für das Fütterungsverbot sind in allen Kommunen ähnlich. Welche übergeordnete Organisation versorgt die bewusst mit falschen Informationen? Vielleicht muss man da ansetzen.

Also kurz und gut: Ich habe die Schnauze voll! Leider gibt es in Siegburg keine Gruppe, die sich um das Thema Stadttauben kümmert. Da würde ich mich ja beteiligen. Man müsste eine gründen, alleine aber schwierig. Vielleicht lassen sich ja hier ein paar Leute mobilisieren . . .

Horst
 
Kleiner Nachtrag: Immerhin hat man seitens der Stadt in einer eMail zugesichert, sich über die Modelle Augsburg und Aachen zu informieren. Das ist ja schon mal was. (Die Bemerkung, warum man sich nicht informiert, BEVOR man handelt, verkneife ich mir.)
 
@ Horst
wenn wirklich so viele Beschwerden an das Bürgermeisterbüro ergangen sind, daß man von dort schon Standardantworten verschickt, kann man doch davon ausgehen, daß es in erster Linie Siegburger sind die sich beschweren... das wiederrum würde doch auf gute Chancen hindeuten, daß Du Leute mobilisieren kannst, was zu unternehmen
Viel Erfolg jedenfalls
Simone
 
Thema: Siegburger Verwaltung gegen Stadt- und Wildtauben

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