Beobachtung: Haus-Tauben oder Schlag-Tauben?

Hallo,

mir ist wiederholt aufgefallen, dass Tauben bei uns anscheinend Küchen-Gerüche mögen:

Bereite ich im Zimmer frisches Essen zu, schneide z.B. Zwiebeln oder Lauch, benutze Gewürze und der angenehme Duft von alldem liegt im Raum, und die Balkontür ist ganz oder teilweise geöffnet, dann scheinen dort besonders oft neugierige Tauben Halt zu machen; und sie kommen mir auch ruhiger vor als sonst.

Das führt mich zur Frage: Waren Haustauben in alter Zeit (also vor ca. 100 Jahren und früher) evtl. gar nicht vornehmlich an Schläge gewöhnt, sondern hielten sich durchaus auch in Wohnräumen auf, oder zumindest in deren Nähe wie z.B. in Ställen?

Hinweise aus entsprechender Literatur fallen mir spontan leidr kaum ein, ledglich diese zwei:


1. "Die Brüder Löwenherz" von Astrid Lindgren; bei Sophias Tauben kommt kein Taubenschlag vor, soweit ich mich erinnere - stattdessen:

"Die Tauben umgaben Sophia wie eine weiße Wolke, ganz still stand sie dort inmitten der flatternden Flügel. Genauso sieht wohl eine Taubenkönigin aus, dachte ich. (...) Mit der Taube auf der Schulter lief Sophia vor uns ins Haus. Sie führte uns in eine kleine Kammer neben der Küche, und dort verriegelte sie die Tür und schloß die Fensterläden. (...)"

Frau Lindgren ist 1907 geboren und könnte sich ja an Dinge aus ihrer Kindheit erinnert haben.


2. In "Aschenputtel", Version der Gebrüder Grimm, ist zwar von einem "Taubenhaus" die Rede, aber es geschieht auch Folgendes:

"(...) Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein und danach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Vöglein unter dem Himmel herein und ließen sich um die Asche nieder. Und,die Täubchen nickten mit den Köpfchen und fingen an pick, pick, pick, pick, und da fingen die übrigen auch an pick, pick, pick, pick und lasen alle guten Körnlein in die Schüssel."

Immerhin

Die Brüder Grimm lebten im 18./19. Jahrhundert.


Natürlich kommen neben einer "anerzogenen" Vorliebe für Küchen bei Tauben auch noch andere Erklärungen in Betracht, etwa:

- Die Tauben mögen das Zeug, was dort verarbeitet wird und würden gern davon kosten ... andererseits: Zwiebeln??

- Alles bloß Einbildung

Also, wer sich erinnert, was weiß oder vermutet: Bitte gern!

Viele Grüße,
Elgrin

PS: Bitte hier nur Beiträge über lebende Tauben und ihren Bezug zu Küche, Wohnung, Stall und Hof - danke!

Ergänzung

Inzwischen habe ich eine Quelle, die besagt: Haustauben wurden früher (vor allem ab 1800) auf Bauerhöfen oft in der Diele gehalten. Schaut man sich nun alte Bauernhäuser an, bemerkt man, dass von dort oft ein direkter Zugang zur Küche bestand.

Quelle (PDF)

Quelle (HTML)

Anmerkung: Bei entsprechender Software ist die Quelle als PDF-Version zu bevorzugen, weil besser dargestellt und mit Taubenfoto.

In unserem alten Haus, war die Kueche in einem Anbau zum Garten hin untergebracht.
Wenn im Sommer die Tuere offenstand, kamen meine Pfautauben oft hereinspaziert, um auf dem Fussboden nach Kruemeln zu suchen.

Ich kann mir also durchaus vorstellen, dass das frueher auch so gewesen ist...bestimmt gab es auch Bauernhaeuser bei denen man vom Hof direkt in die Wohnkueche kam....ich kenne zumindest 2 Bauernhoefe in Deutschland bei denen das so ist.

Fioretta schrieb:

In unserem alten Haus, war die Kueche in einem Anbau zum Garten hin untergebracht.
Wenn im Sommer die Tuere offenstand, kamen meine Pfautauben oft hereinspaziert, um auf dem Fussboden nach Kruemeln zu suchen.

Ich kann mir also durchaus vorstellen, dass das frueher auch so gewesen ist...bestimmt gab es auch Bauernhaeuser bei denen man vom Hof direkt in die Wohnkueche kam....ich kenne zumindest 2 Bauernhoefe in Deutschland bei denen das so ist.

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Hi Elgrin
...früher waren Bauernhäuser(in Norddeutschland) dergestallt....
.das sie sowohl Wohnräume für die Menschen,als aber auch Stallung für die Tiere beinhalteten!
Es gab praktisch keine Abtrennung(mit Ausnahme der Zimmertüren) zwischen Stall und Wohnung!

Links und rechts der sehr großen Diele(plattdeutsch "Deel")
waren auf einer Seite Platz für die Kühe und Schweine-
----auf der anderen Seite(meist rechts) standen die Perde,auch war der Hühnerwiem(erhöhte Sitzplätze),so wie die Futterkammer untergebracht!

Die Diele,auch Türen war so groß,das man nach Ernte,gleich welcher Natur,mit dem Pferdefuhrwerk komplett hinein fahren konnte!

Küchen hatten,entgegen zu anderen Wohnräumen, keinen Holzfußboden,.....sondern nur feinen weißen Sand,....
...in dem am Wochende/Sonntag ein feines Muster mittels Harke/Rechen gezogen wurde!

Da die Hühner,manchmal auch ein paar Tauben ohnehin Platz auf der Diele hatten,....
....ließ man sie einfach in die Küche,wo sie dann die am Boden liegenden Krümmel aufnahmen!
Da wären wir dann schon bei den Gebrüdern Grimm!
...
Noch ein Wort zu Küchen damaliger Zeit:
Bauernhäuser hatten keinen Schornstein,der einzig beheizbare Raum war diese Küche.....
...der Rauch,an der meist offenen Feuerstelle,samelte sich an der Küchendecke...
..und zog durch das sogenannte Eulenloch(kleine Öffnung unterhalb des Firstes) quer über die ganze Diele ab!

Hoch oben,....auf der Diele wurden Schinken/Speck und Mettwürste aufgehängt---(daher der Begriff: Lufttrocken)---
und wurden,erst dann---wenn der Kuckkuck das erste Mal im Jahr "rief" auch angeschnitten!!

Ich kannte in meiner Kindezeit(1940/1950er Jahre-) noch solche Bauernhäuser!
Michael

Grins und lach

Elgrin schrieb:

Inzwischen habe ich eine Quelle, die besagt: Haustauben wurden früher (vor allem ab 1800) auf Bauerhöfen oft in der Diele gehalten. Schaut man sich nun alte Bauernhäuser an, bemerkt man, dass von dort oft ein direkter Zugang zur Küche bestand.

Quelle (PDF)

Quelle (HTML)

Anmerkung: Bei entsprechender Software ist die Quelle als PDF-Version zu bevorzugen, weil besser dargestellt und mit Taubenfoto.

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Hi mein Freund

Weißt du warum sie in der Diele gehalten wurden?
Wenn sie eine essen wollten mußten sie nicht so weit laufen.

Hoffe der beitrag wird so verstanden wie er gemeint ist!!!!!

Als Scherz !!!!!!!!

Hallo!

@Fioretta: Das mit den Pfautauben liest sich ja richtig idyllisch - schön

Aus meiner Kindheit kenne ich auch so einen Hof, auf dem ich oft zu Gast war - eine Weile sogar regelmäßig, immer nach dem Kindergarten.

Bei dem gab es so einen Eingang in die Küche über ein ganz kurzes Stück Flur, und auf der anderen Seite ging es direkt in die Ställe; die waren dann wiederum mit der Scheune verbunden. Eine Diele gab es dort aber nicht.

@OR-Michi: Danke für den Beitrag - finde ich sehr informativ, und für mich ist er außerdem ungemein angenehm zu lesen, weil er einige persönliche Erinnerungen wachruft.

Den Räuchergeruch auf der Deele kenne ich auch noch, den mag ich heute noch sehr, ebenso wie z.B. den Duft von Holzfeuer - die meisten Leute schütteln über solche "Vorlieben" wahrscheinlich den Kopf

Tauben habe ich auf Bauernhöfen leider nicht kennengelernt, dafür aber Schweine, Kühe, Pferde, Hühner und Gänse - und ein paar zusätzliche Hofbewohner wie die Schwalben, die im Gebälk des Kuhstalls nisteten.

Ganz kleine Tiere gab es auch: Z.B. schwamm hin und wieder eine Fliege in der Milch, die wir dort anfangs noch in der Kanne holten. Gestorben bin ich an der übrigens nicht - erwähne ich nur, weil viele Menschen heute ja Todesangst vor Fliegen und Mücken haben, vor den grauenhaften Krankheiten, die man beim geringsten Kontakt bekommt

Ein wenig Taubenhaltung kenne ich nur von meinem Vater, der in den 70ern kurzzeitig Briefer und Strasser hatte, und vom weiter oben erwähnten Onkel; da aber dann wirklich nur sehr sporadisch.

@bango: Ich habe generell kein Problem damit, wenn jemand Tauben isst, obwohl ich selbst inzwischen keine mehr mit Appetit verspeisen könnte - was für ein paar andere Tierarten ebenfalls gilt.

Die letzten paar Tage war ich z.B. bei meinen Eltern zu Besuch, und eine Tante von mir fing auch ab und zu an, von Taubensuppe zu sprechen - der dazu gehörende Onkel hat lange Zeit Brieftauben gezüchtet.

Natürlich finde ich das Thema unangenehm, aber ich sage dann eben einfach nichts dazu - gereizt bin ich deshalb nicht.

In einem Forum, in dem viele Tierfreunde unterwegs sind, die vielleicht, anders als ich, gar keine Erfahrungen mit Tierhaltung zur Ernährung gemacht haben, finde ich das Thema allerdings unangebracht.

Als Scherz ist es meiner Meinung nach natürlich okay und ich denke, du hast sogar recht: Die Tauben hatte man natürlich auch auf den Höfen wohl praktischerweise dort, wo man ihrer schnell habhaft werden konnte. Früher lagen auf den Feldern ja noch mehr Körner herum als heute; also waren ein paar Haustauben/Feldflüchter eine relativ bequeme zusätzliche Nahrungsquelle und versorgten sich sogar zum Teil selbst auf dem Acker.

In dem Text, den ich verlinkt hatte, stehen auch ein paar Zeilen dazu, wenn ich mich richtig erinnere.

meine hat am donnerstag n schnitte mohnkuhchen bekommen, das hat ihr geschmeckt mmh

lichtimnebel schrieb:

meine hat am donnerstag n schnitte mohnkuhchen bekommen, das hat ihr geschmeckt mmh

Zum Vergrößern anklicken....

Den kannte sie bestimmt noch aus ihrer Zeit auf den Feldern

Nee, ernsthaft: Was Bibbis Vorfahren früher auf den Feldern gesammelt haben, war wohl vor allem Weizen und dergleichen.

Wenn es bei Euch einen Landhandel oder eine Mühle gibt, halt etwas, wo man Getreide kaufen kann, kannst du ihr da ja mal ein bisschen Weizen mitbringen - den gibt's da sicher sehr günstig, und vielleicht auch in kleinen Mengen. Bibbi wäre bestimmt begeistert

Noch besser wäre natürlich, wenn sie richtiges Taubenfutter hätten, da sind noch ein paar mehr Getreidesorten drin, die gut für Tauben sind. Und vielleicht noch "Grit", so kleine Steinchen und Mineralien, zur Verdauung - ist auch recht billig.

Genug Wasser bekommt sie ja sowieso, oder?

Na

klaar bekam Bibbi das beste bio tauben turbo kraft futter von spezialisten xlix

nun is sie wech,

lichtimnebel schrieb:

klaar bekam Bibbi das beste bio tauben turbo kraft futter von spezialisten xlix

nun is sie wech,

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wie nun is sie wech????????????????

LG
Karin

ja

wenn man n smily anxlixt sieht man den fluchtweg

na klasse, was glaubst du denn wie lange sie draußen ohne Hilfe durchhält?
Machst hier erst nen riesen Wirbel und läßt das kranke Tier dann einfach losziehen.
Was soll man dazu noch sagen? Ich sags lieber nicht.

Karin

bibbi

ist immer wieder gekommen sie ist nämlich eine freiflugtasube