Eine Geschichte

Diskutiere Eine Geschichte im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Die Taube auf dem Eis Ein Anruf. Frau X, die immer so viel redet, um wenig zu sagen. Eine Taube sitze auf dem halb zugefrorenen Kanal entlang...
Ich führe die Geschichte(n) mal weiter...

Nachdem ich eine richtig bescheidene Woche hinter mir habe, war ich heute trotzdem wieder mal in der Stadt. Beim letzten Mal waren noch einige Tauben mit verschnürten Füßen zu sehen - nach denen wollten wir nun schauen.

Leider hatten wir nicht wirklich viel Erfolg. An der einzigen Stelle, an denen uns zwei Tauben mit, zum Glück nur lose, verschnürten Füßen aufgefallen sind, waren die Tauben heute SO scheu, dass kein Rankommen möglich war. Alles Anfüttern half nicht. Wenigstens haben sie jetzt etwas im Kropf.
An der nächsten Stelle die gleiche Situation. (Wir gehen einfach mal davon aus, dass schon jemand füttern war.) Allerdings hatten wir zumindest mehr Erfolg beim Fangen. Eine Taube mit total verklitschtem Kopfgefieder und einem merkwürdigen Trippelschritt konnte ich greifen. Sie war völlig paralysiert. So was hab ich auch noch nicht erlebt, sie blieb so stocksteif im Leinenbeutel, dass wir fürchteten sie stirbt uns. Von den angefütterten Tauben war sie die einzige, die wir fangen mußten. Komischerweise waren zwar Tauben mit verkrüppelten Füßen zu sehen, aber alle nur in der Art, dass kein Eingreifen nötig war.

Die zweite Taube haben wir am Straßenrand aufgelesen. Sie saß zusammengekauert auf einem Bordstein, da war kein Anfüttern nötig. Ein beherzter Griff hat ausgereicht. Sie hat richtig Glück gehabt, da die Stelle, an der sie saß richtig gut befahren ist. Es ist noch ein Kücken, sehr dünn und ein Bein ist gebrochen. Sie fiepte richtig kläglich, als ich sie griff.

Die Trippelschritt-Taube hat sich zu Hause so richtig den Kropf vollgeschlagen. Ich finde, man merkt immer, ob die Tauben "frisch" aus der Stadt kommen. Sie futtern dann noch so richtig gierig. Erst wenn sie merken, dass der Futternapf auch morgen wieder gefüllt ist, entspannen sie langsam. Sie wird jetzt erst mal durchbehandelt und morgen bei der TÄ schauen wir, was die Ursache für ihr komisches Verhalten ist.

Die kleine Taube ist wieder mal unglaublich. Sie hat sich füttern lassen, als ob sie nichts anderes kennen würde. Und heute nachmittag hat sie beim Herausnehmen schon vorsichtig an meinen Fingern geknabbert. Da ist so viel Vertrauen in ihrem Verhalten, dass hat mich wieder mal völlig überrascht. Sie sitzt jetzt wohlig eingemummelt in ihrer Box und schaut zufrieden raus. Wenn ich mit ihr spreche, schaut sie mich mit großen Augen vollkommen ohne Angst an.

Und wo wir schon bei den "erstaunlichen Dingen" sind: bei uns gibt es schon Nachwuchs bei Ringeltaubens. Meine Saison haben diese Woche ein gut zwei Wochen altes Ringel-Geschwisterpaar eröffnet.

Liebe Grüße, Sabine
 
"Tier in Not"

Ist das der Zaubersatz, den ich sagen muß, damit die Feuerwehr eine Taube aus einem Netz befreit?
Gegenüber von mir ist ein neues Netz gespannt. Die Tauben gehen drauf herum spazieren. Ich rechne immer damit, dass mal eine festhängt.
 
Ja, das ist der "stehende Begriff". Dabei ist unterschiedlich geregelt, ob man die -112 oder gleich die Feuerwehr-Leitstelle soll und ob ein privater Dienst oder z. B. das THW eingeschaltet wird.
Bsp. Solingen: http://www.rp-online.de/bergischesl...en-in-Not-hilft-die-Feuerwehr_aid_667106.html
Bsp. Potsdam: http://www.potsdam.de/cms/beitrag/10039481/469047/
Falls die Diensthabenden bei der -112 "zicken" sollten, hat man sich am besten vorher schon die Nummer der Leitstelle besorgt, denn die kennen alle Pflichten.

Horizontale Netze über Innenhöfe z. B. sind in Berlin verboten wegen Fledermausschutz. Die Taubenabwehr darf auch sonst nicht so angebracht sein, daß Wirbeltiere zu schaden kommen können.
 
Ist Euch schon mal aufgefallen daß verletzte Tauben intelligenter sind als Unverletzte? Das war jetzt nicht ernst gemeint, aber JEDE verletzte Taube die ich fangen möchte hat eine Netz- oder Kescherphobie.

Die gesunden futtern genüsslich das Futter unter meiner Falle weg als wär es das normalste der Welt während in paar meter entfernung die verletzten am boden hocken und zugucken. Blick mal zu mir, mal zum Netz.

Letzten Samstag.. zwei verletzte (verschiedene Stellen, unbekannte Tauben) setzen sich vor mich (ich unterwegs ohne Kescher, nur mit einer Faller zum Aufbauen) und schauen mich an. Ich hab sie noch nie gefüttert. Als würden sie spüren daß ich helfen möchte. Fangen lassen können sie sich aber nicht. Das erlauben die Instinkte nicht. Schaudrig war es, als eine der beiden (der beide Füße fehlen) mir sogar nachflog. ich wechselte über einen unterirdischen Gang den Bahnsteig. Drüben angekommen hockte sie sich wieder vor mich. Aber fangen?? Neeiin..
 
(...) aber JEDE verletzte Taube die ich fangen möchte hat eine Netz- oder Kescherphobie.
Hm ... also richtig erklären könnte ich mir das auch nicht.

Mein erster Gedanke beim Lesen war, dass Tauben mit abgeschnürten Füßen vielleicht gerade deshalb Angst vor Netzen und Schnüren haben.
Oder vielleicht fühlen sie sich durch ihre Behinderungen unsicher: Anders als die "gesunden" Tauben könnten sie vor einem Menschen nicht schnell genug fliehen?
Manche behinderte Taube hat vielleicht auch schon schlechte Erahrungen mit Menschen gemacht.
 
Oder vielleicht fühlen sie sich durch ihre Behinderungen unsicher: Anders als die "gesunden" Tauben könnten sie vor einem Menschen nicht schnell genug fliehen?
Manche behinderte Taube hat vielleicht auch schon schlechte Erahrungen mit Menschen gemacht.

ja, das ist schon so ;-)
 
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