Bitte um Tipps/Ratschläge bei Stadt-Täuber

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morrygan

morrygan

Taranta-Futtergeber
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Hallo!

Ich war grad eben auf dem Weg aus dem Bahnhof, da sah ich in einer Ecke zu einem Federbällchen aufgeplustert einen schönen dunklen Täuber sitzen. Da dacht ich schon "hä? Die Tauben sind doch um die Uhrzeit alle vor der Bäckerei..." (bekommen dort Futter vom Bäckermeister)

Also hingegangen, knapp einen 3/4 Meter vor den Täuber. Keine Reaktion, Augen geschlossen, aufgeplustert. Dann hab ich ein paar Beruhigungslaute gemacht, wie ich des für meine Papageien auch immer tu. Da wachte er auf, bewegte sich aber immer noch nicht. Also hab ich ihm ein, zwei kleine Krümel von meinem Vollkornbrot hingeschmissen. Da hat er sich in Bewegung gesetzt, humpelnd auf der linken Seite, linker Flügel hängt bis zum Boden. Hat 2 Krümel gefressen, den Rest liegen gelassen und wieder in seine Ecke zum Schlafen gestolpert.

Ich hab ihn mitgenommen und sitze jetzt im Büro. Da wir heute Nachmittag eh zum Tierarzt müssen mit unserer Halbgesicht, werde ich sie einfach mitnehmen. Bis dahin wäre es super, einige Links, Tipps, Ratschläge etc. zu bekommen, damit ich ihm bis heut Nachmittag schonmal soweit wie möglich helfen kann.


Fragen: Fressen und trinken Tauben auch im Halbdunkel? Können Tauben aus flachen Gefäßen trinken oder muss das was tieferes sein? Kann ich iihm die Brotkrümel in Wasser einweichen und dann geben? Im Büro sind es rund 24°C, draußen z.Z. 7-9°C. Kann ich den Täuber nach 2-3 Tagen in menschlicher Obhut einfach wieder raussetzen, wenn die Temperaturen über 0°C bleiben oder sollte ich ihn besser bis zum Frühling in unserem Quarantäne-Raum unterbringen? Wird der Schwarm ihn ohne weiteres wieder aufnehmen?

Nochmal kurz die Symptome:
1. hängender linker Flügel
2. Humpeln mit dem linken Bein/Fuß
3. Gleichgewichtsstörungen
4. Fressunlust
5. Aufgeplustert
6. verringerte Angst vor Menschen

Möchte dem kleinen Kerl die Zeit bis zum Tierarzt möglichst stressfrei gestalten, also nur ungern Zwangsfüttern etc. Gibt es eine Art "Lieblingsspeise", die selbst kranke Tauben freiwillig fressen und über die ich evtl. Wasser verabreichen könnte? Apfel, Trauben o. ä.?


Danke schonmal und liebe Grüße
morrygan


PS: Habe ihm eben eine kleine flache Schale mit in Wasser eingeweichten Vollkornbrot-Krümeln gegeben (enthält hauptsächlich Leinsamen, Haferflocken etc.). Kot sieht (für mich) normal aus, dunkelbraun mit ein wenig weiß dabei, nicht zu flüssig. Schaue später, ob er was gefressen/getrunken hat.
 
Hallo morrygan,
super, dass Du Dich um die Taube kümmerst. Ich würde der kleinen bis zum Tierarzt hauptsächlich Ruhe gönnen.
Brot ist kein geeignetes Fressen für Tauben...andererseits kennt sie als Stadttaube wohl auch nicht viel anderes daher wird das wohl jetzt auch nicht mehr so viel Schaden anrichten. Wenn Du noch irgendwoher ein paar Weizenkörner, Popcornmais, getrocknete Erbsen oder so bekommst, könntest Du ihr das noch hinstellen. Wasser musst Du ihr aus einer etwas tieferen Schale anbieten, da sie den Schnabel dort ganz eintauchen muss - am besten zeigst Du ihr das Wasser, in dem Du vor ihrem Schnabel Deinen Finger hineinsteckst. Obst essen Tauben eher nicht

Die Taube leidet offenbar an starken Schmerzen ...aber im Bereich Schmerzmittel kenne ich mich leider nicht genug aus, um einen guten Rat zu erteilen. Da müssen sich hier noch mal die anderen melden. Spontan fällt mir nur Traumeel ein...

Liebe Grüße
Petrina
 
Danke!

Leider sitze ich hier auf der Arbeit und es gibt nur einen kleinen Supermarkt, wo es so etwas "spezielles" wie Popcorn-Mais, getrocknete Erbsen o.ä. nicht gibt. Vielleicht haben wir Glück und die Bäckerei kann weiterhelfen... dort gehe ich gleich hin, muss hier nur noch was Korrektur lesen.

Immerhin kotet das Kerlchen ganz normal. Scheinbar hat er aus der Schale etwas trinken können, werde mich aber nun erstmal nach einem tieferen Gefäß umschauen. Danke für die Hilfe!

LG morrygan


PS: Für mich ist es ganz selbstverständlich, einem leidenden Tier zu helfen. Und bei den Stadttauben sehe ich es so: Die Menschen sind verantwortlich dafür, dass es überhaupt Stadttauben gibt. Also liegt es auch in unserer Verantwortung, für sie zu sorgen.
 
Tauben können auch gut aus flachen Gefäßen trinken, da sie Saugtrinker sind.
Wenn du in diesem Minimarkt etwas Wellen- oder Kanarienfutter bekommst, reicht das erst mal für sie als Notfutter.

Grüße
 
Geeigneter sind Mehrkorn-Mischungen (mit Weizen, Dinkel, Mais ...), die es in den meisten Supermärkten u.a. für Müsli gibt. Ebenfalls anbieten kann man Sonnenblumenkerne, die gibt es ebenfalls dort.
Wellensichtich- und Kanarienfutter ist zu kleinkörnig und wird demzufolge nicht immer gleich angenommen.
Bei sehr geschwächten Tieren kann man Zucker (Haushaltszucker oder besser Traubenzucker = Glucose) ins Wasser geben, ca. 3% bis 5%.
 
Sag das mal dem kleinen Supermarkt hier... es gibt zwar Müsli, aber immer nur fertige (und gezuckerte) Mischungen. Mehrkorn-Mischung Fehlanzeige. Auch einzelne Sonnenblumenkerne gibt es nicht.

Aber: In einer Stunde hab ich Feierabend und fahre mit dem Täuber nach Hause, wo Milokorn, Kardi, Leinsamen und auch Hirse vorhanden sind. Kann ich ihm auch Hanfkörner geben? Sollte die Kardisaat besser ohne Schale angeboten werden (Tauben schlucken die ja im Ganzen)? Ich komme an einem Bio-Laden vorbei, da gibt es sicher auch Dinkel und Weizenkörner.

Was verstehst du unter "sehr geschwächt", Kasimir? Er kann sich auf den Beinen halten, nur wenn sich der Karton bewegt, bekommt er Probleme mit dem Gleichgewicht. (Hat sich bisher aber nicht übergeben) Er hat ein wenig getrunken, und 2-3 kleine Brotkrümelchen gefressen. Die waren aber wirklich winzig, jede andere Taube hätte es liegen gelassen und sich für ein größeres Krümelchen entschieden.


Was mir auffällt, ist, dass er die gesamte Zeit aufgeplustert dasitzt und seinen Kropf soweit aufgebläht hat, dass er seinen Schnabel darauf ablegen kann. Ist das ein Hinweis auf eine Kropfentzündung, Aspergillose oder Trichomaden?

LG morrygan

Foto0161.jpgFoto0162.jpg


Nachtrag: Ahso, er hat quasi fast keine Angst vor meiner Hand. Wenn ich ihm neues Wasser reinstelle oder schnell ein neues Papiertuch über das alte lege (wegen der Häufchen), tapselt er lediglich einen Schritt zur Seite und lehnt sich mit dem Körper von mir weg. Keine Fluchtversuche, selbst wenn der Deckel vom Karton weit geöffnet und meine Hand im Karton ist. Das war seit heut Morgen (ca. 8:00 Uhr) rund 2x der Fall.

Hoffentlich kommt er wieder auf die Beine bzw. Flügel. Wenn ich ihn nach der Gesundung wieder hierher zurückbringe, nimmt sein alter Schwarm ihn dann sofort wieder auf oder wäre er besser in einem richtigen Taubenschlag aufgehoben?
 
Kannst ihm auch Hanfkörner geben. Alles was du da oben aufgezählt hast kannst du ihm geben, auch Wellensittichfutter! Kardi kann im Ganzen (mit Schale) gegeben werden, futtern sogar meine Lachtauben im Ganzen. Stadttauben sind nicht verwöhnt was das Futter betrifft (Wurst, Pommes, Kootse...). Kasimir, ich habe früher sogar schon Fund-Reisetauben ohne Mäkeleien übergangsweise, bis ich das richtige Futter besorgen konnte, erfolgreich mit Wellensittichfutter gefüttert. Wenn so ne Taube richtig Mampf hat, dann futtert die auch die kleinen Körnchen!

Hast du mal das Brustbein abgetastet?
Dürfte sicher sehr spitz sein, macht mir auf jeden Fall den Eindruck als ob das so ist.

Viel Erfolg für deinen Pflegling!!
Wenn er/sie wieder auf die Flügel/Beine kommt, würde er sich sicher über eine Vermittlung in ein schönes Zuhause in einem Schlag freuen.

Grüße
 
Tauben können auch gut aus flachen Gefäßen trinken, da sie Saugtrinker sind.
Leichter haben sie es aber aus tieferen Gefäßen...sie können ihren Schnabel ja nicht zum "U" formen ;)

@morrygan: wieso glaubst Du, dass es sich um einen Täuber handelt?
Und: ich würde ihn unbedingt einem vogel- besser noch taubenkundigen Tierarzt vorstellen und auf jeden Fall einen Kropfabstrich machen lassen. Entweder ist einer der Vorfahren eine Kröpferrasse oder da stimmt irgendwas nicht.
 
Hallo,

kannst Du die Gleichgewichtsstörungen ein wenig näher beschreiben? Zittert sie mit dem Kopf, wie nimmt sie das Futter auf?
Die "Gleichgewichtsstörungen" können verschiedene Ursachen haben. Aufpralltrauma wäre eines davon. Weiterhin käme völlig Abgeschlagenheit / Abmagerung in Frage oder eine Erkrankung, wie z. B. Paramyxo.
Wobei Deine Beschreibungen auf einen Aufprall schließen lassen. Aber ist ja immer so eine Sache mit der "Ferndiagnose". ;)

Ist denn wirklich Luft im Kropf oder sind das nur die Federn, die den Kropf "aufgegast" aussehen lassen?

Wegen Deiner eigenen Tiere passt Du ja eh auf. Ich würde sie in einen separaten Raum stellen und nach jedem Kontakt die Hände gut waschen - bis Du weißt, was sie hat.

LG, Sabine

PS: Ich denke auch, besser wäre es, sie in einen betreuten Schlag zu geben. Von woher kommst Du denn (grober Kreis genügt), vielleicht weiß hier jemand ein Plätzchen.
 
Hallo!
Wie geht es der Taube? (Würd mich leider nicht wundern, wenn der TA, falls Du dort warst, zum Einschläfern riet...)
Noch kurz prinzipiell: Im Gegensatz zu Agas (ich hab auch welche) sind Stadttauben verwilderte Haustiere. Sie haben draußen keinen Schwarm, höchstens einen Partner. Wie Agas leben Tauben monogam. Zum Schwarm tun sie sich aus Sicherheitsgründen und zur Futtersuche zusammen. Sie wieder freizulassen, ist genaugenommen ein "Aussetzen". Ein Taubenschlag wäre also immer besser (außer natürlich bei Wildtauben wie Ringel- oder Türkentauben).
Daß diese Taube so zahm war, war sicher auf ihren schlechten Zustand und ihre Schmerzen zurückzuführen. Normalerweise sind Tauben Fluchttiere und halten auch zum Menschen eine gewisse Distanz.
Wie immer es ausgeht - wirklich toll, daß Du Dich um dieses arme Geschöpf gekümmert hast!
LG
Fridolin
 
Hallo, da bin ich wieder.

Leider mit traurigen Neuigkeiten: Anton hat es nicht geschafft. (Hatte ihn so getauft)

Nachdem sein Zustand gestern Abend noch relativ "gut" aussah - er hat gefressen und getrunken - ist er heute Abend für immer eingeschlafen. Wir waren mit ihm bei einer Tierärztin, die sich sehr für ihn eingesetzt hat. Leider vergeblich. Er hat heute die Spritze bekommen. Ich bin total fertig. Ich war noch nie beim Einschläfern eines Tieres dabei...


Nun zu den noch offenen Fragen in diesem Thread: Ich ging davon aus, dass es ein Täuber war, weil er kräftiger/größer aussah als die anderen Tauben, die dort vor Ort leben. Außerdem war er im Nacken bis zum Hals runter sehr schön mit schillernden Farben geschmückt (grün-violett). Sind das nicht Zeichen dafür, dass es sich um einen Täuber handelte?

Aufpralltraume ist sehr gut möglich, da er an beiden Flügeln Verletzungen am Gelenk aufwies, die rechte Seite noch leicht geschwollen, die linke stark geschwollen und mit verkrustetem Blut. Daher konnte er auch nicht fliegen. Dazu war das linke Bein gebrochen. Ergebnisse vom Kropfabstrich sind noch nicht da, aber die TÄ vermutet sehr stark Tuberkulose. Die Gleichgewichtsstörungen äußerten sich darin, dass er immer hin- und herkippte, sobald die Kiste/der Käfig mit ihm drin bewegt wurde. Er hatte im Krankenkäfig auch zwei Sitzstangen in niedriger Höhe (Kopfhöhe), da ich gelesen hatte, dass Tauben wohl immer auf Stangen schlafen. Aber er hat nichtmal versucht, da rauf zu kommen.

Am Ende konnte er sich nicht mehr auf den Beinen halten und lag im Käfig, weshalb wir heute erneut mit ihm zur TÄ gefahren sind. (Waren gestern Abend schon dort, er bekam ein Schmerzmittel und ein Aufbaupräparat gespritzt)

Ich hatte wirklich das Gefühl, in dieser Praxis gut aufgehoben zu sein. Obwohl nur eine Stadttaube, hat sich die TÄ sehr für ihn eingesetzt und wollte auch alles wissen, wie wo wann ich ihn gefunden hatte, Symptome, Unterbringung, welches Futter er von mir bekam usw. Leider hat es am Ende nichts gebracht, außer, dass er friedlich einschlafen konnte. (Am Bahnhof wäre er sonst vom Zug oder Auto überfahren oder von einer Katze erledigt worden... oder totgetreten, wer weiß...)


Ach herrje... ich bin total durch den Wind... wenn ich nur an diese tollen roten Augen denke :traurig:


Traurige Grüße
morrygan
 
Tut mir sehr Leid das zu hören.

Darf ich fragen, wie er untersucht wurde und mit welcher Begründung er eingeschläfert wurde?
Tuberkulose?? Anhand welcher Symptome hat die TÄ das denn diagnostiziert?

LG, Sabine
 
Er wurde zuerstmal abgetastet und die Gliedmaßen wurden auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft. Er wurde gewogen, sie hat sich den Kot angeschaut, einen Abstrich aus dem Rachen (Kropf) genommen und zum Labor geschickt, geröntgt. Sie gab ihm Mittwoch Abend ein Mittel gegen Schmerzen und spritzte ihm ein Aufbaupräparat. Hat gefragt, wie er bei uns untergebracht ist usw.

Weshalb sie Tuberkulose zu 99% vermutete, weiß ich ehrlich gesagt nicht genau. Ich war gestern erstmal total von der Rolle, weil ich schon die Hoffnung hatte, das Kerlchen wird wieder. Das war Mittwoch. Gestern abend, wie gesagt, lag er dann in einem sehr schlechten Zustand im Quarantäne-Käfig und wirkte sehr schwach. Die TÄ meinte bezüglich des Einschläferns wörtlich: "Alles andere wäre nur noch Quälerei für ihn".


Ich muss in 3-5 Wochen ohnehin mit unserer Farbmaus nochmal zu ihr... wenn ich daran denke, frage ich sie, weshalb sie bei Anton Tuberkulose vermutete.

Die TÄ hat wirklich den Eindruck gemacht, dass ihr der arme Anton sehr am Herzen lag. Sonst hätte sie doch am Mittwoch schon zur Spritze gegriffen und nicht erst noch versucht zu helfen. Sie hat vor der Entscheidung, ihn zu erlösen, erst noch tief durchgeatmet und sich bei ihm entschuldigt und mir gesagt, dass ihr so etwas nicht leichtfällt. Dann hat sie es erst getan. Vorher war noch ihre Kollegin (Gemeinschaftspraxis) im Behandlungsraum und hat ihn sich auch kurz angeschaut.

Ich denke, es wurde wirklich alles getan, um ihm zu helfen.

Jetzt kann er wieder fliegen... :-(
 
Hallo!
Ich bin auch sehr traurig Deinetwegen und wegen dieser tapferen Taube (äußerlich unterscheiden sich Täuber und Tauben nicht wirklich voneinander). Deine TÄ hat sich offenbar wirklich Mühe gegeben (was nicht selbstverständlich ist bei Stadttauben). Auch wenn die Diagnose "Tuberkulose" bei Stadttauben eher selten zu finden ist, war die Taube sicher schwerkrank. Trotzdem hätte man sie vermutlich retten können.
Ich wünsch Dir alles Gute für Deine Taranta-Agas (hab mir gerade Filme bei YouTube angesehen - Devil und Julchen, total süß), und vllt. hat Dich dieses Erlebnis dazu gebracht, auch die eine oder andere arme Stadttaube aufzunehmen - meine Rosenköpfchen lieben die Tauben! Allerding ist es besser, sie getrennt zu halten. Bei mir leben die Agas im Wohnzimmer und die Tauben auf dem Balkon.
LG
Fridolin
 
Hallo Fridolin,

selber haben wir leider keine Möglichkeit, Tauben aufzunehmen. Wir leben in einer Mietwohnung und im Vogelzimmer können wir sie natürlich nicht unterbringen. Unser Balkon eignet sich nicht für die Einrichtung eines Taubenschlages und ehrlich gesagt, wäre es mir auch irgendwann zuviel.

Ich würde den Tauben nichts gutes tun, würden sie bei uns untergebracht. Selbst wenn der Platz da wäre, wären sie doch in erfahrenen Händen eines Täubners (nennt man die so?) am besten aufgehoben.

Ich werde aber in nächster Zeit einfach mal provisorisch Kontakt zu verschiedenen Betreibern von Taubenschlägen aufnehmen, falls mal wieder eine Stadttaube in Not gerät, der dann hoffentlich noch geholfen werden kann. So gibt es im Nachbarort einen Taubenschlag, wo ich auch oft den großen Schwarm über die Häuser fliegen sehe - in schönen großen Kreisen. In so einem Taubenschlag hätte Anton vielleicht auch einen Platz gefunden...


Danke wegen der Tarantas! Das sind wirklich zwei ganz Knuffige :zwinker:
 
In so einem Taubenschlag hätte Anton vielleicht auch einen Platz gefunden...


Garantiert nicht!

..ich persönlich kenne keinen Rassetauben/Brieftaubenzüchter, der eine Stadtaube -und sei sie auf alles negativ getestet und untersucht- aufnehmen würde!

Nachtrag

und hier im Forum, weiß ich nur von einer Züchterin, die auch Stadttauben mit auf dem Schlag hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

immerhin hatte Deine TÄ das Herz ganz sicher am rechten Fleck.
Es ist auch nicht böse gemeint, wenn ich hinterfrage, was gemacht wurde und warum wie entschieden wurde. Oftmals sind die normalen Tierärzte mit Vögeln überfordert. Dann wird zwar etwas zur Stärkung gegeben oder ein Schmerzmittel verabreicht, aber es fehlt an der Grundlage für eine vernünftige Diagnostik, die dann letzten Endes dem Vogel das Leben retten kann.

Ich würde jetzt noch mal nachhören, warum sie Tuberkulose für wahrscheinlich hält. Und lass Dich darüber aufklären, was das im Zweifel für Dich bedeutet. Das soll keine Panik machen, aber besondere Vorsicht wäre bei solchen Vögeln durchaus erforderlich!

Statt einem normalen Taubenschlag wäre es besser, wenn Du nach jemand suchst, der sich entweder speziell um Stadttauben kümmert oder aber einen Stadttaubenschlag betreut. Wie Andreas schon schreibt, ist es leider in der Regel so, dass der normale Taubenhalter zum Verrecken keine Stadttaube aufnehmen wird - oder allenfalls, um ihnen anschließend den Hals rumzudrehen! Es gibt sogar Züchter, die nicht mal eine andere Brieftaube in ihrem Schlag dulden.

VG, Sabine
 
Oha na das scheint ja heftig zu sein... Aus der Ferne sieht dieser Taubenschwarm über den Häusern im Nachbarort aus, als bestünde er aus gewöhnlichen Haustauben. Wie es bei den Brieftaubenzüchter so läuft, habe ich vorgestern im Internet gelesen. Mit Hals umdrehen, ein Elternteil vom Nachwuchs trennen damit Höchstleistungen erzielt werden usw. Wirklich schlimm, sowas.

Im Büro, wo die Taube ja den halben Mittwoch im Karton stand, hatte ich die ganze Zeit den Luftreiniger mit UV-C laufen, damit wenigstens ein Teil der Keime abgetötet wird. Ansonsten habe ich schon einen "ausgiebigen" Kontakt mit ihr vermieden, daher auch nicht abgetastet o.ä. und untergebracht war sie in einem unbenutzten Gäste-WC, der als Quarantäne-Raum fungiert. Ständig die Hände gewaschen, den Kot nicht angefasst und der Handschuh, mit dem ich nach dem Einfangen den Kopf der Taube abdeckte, wird morgen bei 90°C gewaschen. Für den Quarantäne-Raum nehme ich immer Essigreiniger, für den Käfig erst heißes Wasser und Spüli und anschließend Desinfektionsmittel aus der Apotheke.

Ich weiß ja, dass die kleinen Kerlchen allerhand Bakterien, Parasiten etc. mit sich tragen. Andererseits denke ich, ich hab als Kind schon immer im Dreck gespielt, Taubenfedern gesammelt und auch tote Tiere mit der bloßen Hand aufgehoben und begraben. Sollte ich mich mit irgendwas infiziert haben, dann ist das sicherlich schon längst geschehen. Vielleicht ekel ich mich deswegen nicht davor, eine kranke Taube anzufassen?

Interessant wird es, wenn ich mir evtl. Chlamydien eingefangen habe - da wir Kinder planen. Aber auch die hätte ich mir - wenn überhaupt - sicher nicht von dieser Taube geholt, sondern eher von einem der Vogelküken, die ich im Laufe der Zeit zu Hause aufgepäppelt habe. Hausrotschwänze, Spatzen, Singdrosseln - damals war ich noch minderjährig und die Tiere waren teils in meinem Kinderzimmer (Schlafzimmer) untergebracht!


Aber jetzt, wo du es nochmal so ausdrücklich erwähnst, werde ich mich nochmal bzgl. Tuberkulose schlau machen. Ich dachte, die Vogel-Tuberkulose wäre nur in sehr seltenen Fällen auf den Menschen übertragbar?
 
OHHH MEIN GOTT!!! :nene:

Ist das ernst gemeint??
 
Hallo,

es ist immer gut, jegliche Hygiene walten zu lassen. Nicht nur bei den Tauben.

Vogeltuberkulose ist immer offen, d. h. potentiell auch für den Menschen ansteckend. Für andere Vögel eh.
Ich vermute aber mal ganz stark, dass Deine TÄ ein wenig vorschnell mit der Verdachtsäußerung war. Offensichtlich für TBC wären knotige Veränderungen an Beinen, Flügeln und/oder Augen. Dabei können die Knoten auch abszessartig vergrößert sein und aufbrechen. Ist aber von Verletzungen durch Anflug oder Tierangriff deutlich zu unterscheiden. Eine "ausschließlich" abgemagerte und schwache Taube kann alles und nichts haben. Das ist genauso spezifisch wie "Durchfall" oder "Mattigkeit".
(Ein definitiver Nachweis erfolgt über Ziehl-Neelsen-Färbung.)

Natürlich kann man sich immer irgendwo und irgendwie irgendwas holen. In der überfüllten Straßenbahn sehr viel wahrscheinlicher als beim Anfassen eines Tieres. Aber wie gesagt, TBC wäre eine andere Hausnummer.

VG
 
Thema: Bitte um Tipps/Ratschläge bei Stadt-Täuber
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