Junge Taube gefunden, bitte Hilfe, weiß nicht mehr weiter

Hallo,
wie weis ich denn, wann das Täubchen futterfest ist? Ich hab sie jetzt seit über einer Woche nicht mehr "gestopft"
Ich stell ihr immer ein Schüsselchen mit Futter rein, und irgendwann ist das leer.
Vorhin hat sie sich am Schnabel verletzt, keine Ahnung wie. Ich musste ihr das Wasser wechseln, ich hab da so einen Blumentopfuntersetzer drin, damit sie auch Baden kann. Das stresst sie immer gewaltig und sie fliegt und flattert wie wild. Nachher hab ich dann einen kleinen, hellroten Bluttropfen oben am Schnabel, kurz nach dem Ansatz bemerkt...
Die Voli ist auch nicht wirklich groß, eher ein mit Gitter umbauter Tisch...
Bin mir unsicher, ob sie fit ist für draußen, aber der Käfig ist auch nix, denke ich...
Körperlich ist sie ok, aber ob sie selber genug Futter findet?

Hat sie sich an der Schnabelhaut/ Schnabelwarze verletzt oder wo? Und wie sehr?

Futterfest ist die Taube, wenn sie in der Lage ist, selbständig ausreichend Futter aufzunehmen. Draußen werden sie ihre Instinkte und die anderen Tauben leiten.

LG astrid

Hallo,

Tauben lernen auch von anderen. Sie wird sehen, wo und was Artgenossen picken.

Normalerweise wäre es gut, wenn sie noch in einer größeren Voliere ihre Flugmuskulatur trainieren könnte. Dass sie gut und sicher fliegen kann, wisst ihr, oder?
In einer größeren Voliere streut man das Futter dann auch über den Boden, so dass sie nicht mehr auf eine Schale geprägt sind. Es werden Sämereien (Gras- und Unkrautsamen, die sie draußen auch findet) untergemischt. Der Instinkt ist aber meist doch mehr vorhanden, als man erkennen kann.

Die Federn, Schwung- und Schwanzfedern, sind noch intakt? Die Verletzung an der Nase kommt typischerweise durch den Anflug an das Gitter. Wenn es keine große Wunde ist, würde ich es lassen. Das heilt von alleine wieder zu. Alles andere wäre zu viel Streß für die Taube und würde möglicherweise zu anderen Verletzungen führen.

LG, Sabine

Hallo,
über das Flugverhalten kann ich nichts sagen, in der Voliere schaut es OK aus, wenn sie von Ast zu Ast flattert, aber höher/weiter ist sie noch nie geflogen...
Wenn ich sie aber irgendwo fliegen lassen würde(Zimmer, etc...) denke ich, kann ich sie nicht mehr einfangen. Sie scheint auch super-scheu zu sein.
Fressen tut sie ganz OK..
Tatsächlich hat sie 2 von den "maroden " Schwanzfedern verloren, bisher. Man erkennt nun auch den Schwarzen Nackenring, und sie scheint an den Flügelgelenken heller zu werden.
Grüße

Hallo,

ich persönlich würde es noch mal versuchen, sie in einem Zimmer fliegen zu lassen. Am besten in einem Raum, in dem es wenig Verletzungsmöglichkeiten (naja, in der Küche oder in einer Abstellkammer mit vielen Regalen und Krimskrams wirst Du sie sicher nicht fliegen lassen ) gibt und vor die Fenster Vorhänge gezogen werden können. Sie muss nicht besonders lange fliegen, Hauptsache, Du siehst, dass sie flink und ohne große Anstrengung fliegen kann. Du bekommst sie anschließend recht gut, wenn Du den Raum abdunkeln kannst.

Das Problem ist, dass, wenn sie einmal mehr schlecht als recht draußen ist und in den Bäumen sitzt, Du sie im Zweifel nicht mehr bekommst. Wenn sie die Vorgeschichte nicht gehabt hätte, würde ich auch nicht dazu raten. Aber es ist doch etwas anderes, von Ast zu Ast zu flattern oder ein Stück zu fliegen und auch auf begrenztem Raum wendig zu sein.

LG, Sabine

Hallo,
ich habe das Täubchen heute morgen in die Freiheit entlassen.
Ich hatte die Front der Voliere kaum entfernt, da ist sie sofort raus und ganz sicher auf einen ca. 50 Meter entfernten Baum geflogen. Dort saß sie dann ein Weilchen um sich zu aklimatisieren, und ward dann nicht mehr gesehen.
Ich denke die Taube wird ihren Weg gehen und wünsche ihr alles Gute.
Vielen Dank Euch allen für die gute fachliche Unterstützung durch die spannende Zeit, in der wir für das Tier sorgen durften.
Ach ja, wenn jemand das Kaytee brauchen kann, PN an mich....hab nur 2 mal damit gefüttert. Der Rest ist noch da und sollte zeitnah verfüttert werden wegen MHD.
Dank und Grüße

Hallo,
jetzt war ich grad nochmal im Garten, an dem Baum wo die Taube hingeflogen ist...und siehe da, im Nachbarbaum saß sie noch.
Zuerst dachte ich, naja, vieleicht war es doch zu früh und sie weis nicht was zu tun ist, und siehe da, da war gar nicht nur ein Täubchen sondern gleich 3!
Als sie mich bemerkten flog eine weg, und 2 hüpften ein bißchen tapsig auf dem Ast rum. Beide wirkten recht jung und unsicher, die die wegflog etwas erfahrener. Schließlich flog die 2 auch auf einen Nachbarbaum, als sie mich bemerkte. Ich denke meine war die die sitzenblieb. Ich hielt mich etwas still, und die beiden anderen Tauben kamen zu " meiner" zurück.
Ich bin richtig happy, ich hab bei mir im Garten noch nie Türkentauben bemerkt. Kann es sein, daß sie so schnell Anschluß gefunden hat??
Grüße

Hallo,

das ist ja toll! Freut mich, dass alles so gut geklappt hat! Für das Täubchen war euer Einsatz die zweite Chance.

Die Türkentauben waren bestimmt vorher schon in der Nähe Deines Gartens. Oftmals nimmt man die Vögel nicht so bewusst wahr. Wenn dann aber ein Erlebnis die "Augen öffnet", sieht man sie plötzlich überall.
Hört sich nach einer Jungtaube und einem Alttier an, die da bei Deiner Taube saßen. Gut ist, dass sie so direkt Anschluß hat und sich - auch, wenn die Alt-Türkentauben derzeit paarweise leben - orientieren kann.

Ich hoffe für Dich und vor allem die Taube, dass Du Deinen Gast noch lange beobachten kannst! Alles Gute für das Türkchen.

LG, Sabine

Gratulation zur gelungenen Aufzucht und Auswilderung, Hollinger!

LG astrid

So wie ich "meine" Türkentauben aus der Umgebung kenne, werden sie das junge, unerfahrene Täubchen, das nicht ihr Jungtier ist, vertreiben...
Fifty - Fifty das es die nächsten drei Tage nicht überlebt - überlebt...
Ich hätte mit der Freilassung noch gewartet.

Grüße

Hallo,
schön das so Expertenmeinungen immer erst kommen, wenn der Zug abgefahren ist...und dann auch noch so wissenschaftlich begründet...die beiden anderen Tauben sind seit gestern nicht mehr da. Meine Taube hab ich gestern und heute beobachten können. Sie kann recht gut fliegen und auch punktgenau landen. Beide Male war sie unmittelbar am Lagerhaus und flog als ich kam lässig in den nächsten Baum, um mich von dort aus zu beobachten.
Ich hab den Boden der Voliere belassen, und nur den Käfig entfernt. Äste und Futter/Trinkstelle sind noch da und werden täglich befüllt.
Sie saß heute, als ich kam, auf einem Tor, kaum 3 Meter von ihrem alten Futterplatz entfernt.
Futter wird auch immer aufgegessen, obwohl inzwischen auch die Spatzen und Kumpane Wind davon bekommen haben... ;-)
Ich denke, sie wird noch etwa bleiben und weiter Futter an ihrem alten Platz ziehen.
@ Vanellus: Schade, das dein Tip erst kam, als alles vorbei war. Geholfen haben mir eigentlich nur die sehr Kompetenten und engagierten Member Sina und astrid. An Euch nochmal meinen besonderen Dank und Respekt.
Grüße
Hollinger

Hallo!
Wollt nur sagen, ich finds super, daß Du Dich bei denen, die Dir wirklich geholfen und nicht nur Kommentare abgelassen haben, explizit bedankst. Das kommt leider viel zu selten vor, wird die Betroffenen aber sicher freuen und motivieren, weiter hier zu schreiben.
Fridolin

astrid schrieb:

Gratulation zur gelungenen Aufzucht und Auswilderung, Hollinger!

LG astrid

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Sorry, Astrid, ich schätze Dich und Dein Engagement und Wissen sehr, aber ob die Auswilderung wirklich gelungen ist, kann man doch jetzt noch nicht wissen, oder?

Es ist sehr schwierig und oft risikobehaftet, aus der Ferne eine Beurteilung des Zustandes eines Tieres abzugeben und über das notwendige Vorgehen zu beraten und zu entscheiden.
Die einzigen Anhaltspunkte für eine Beurteilung sind die Beschreibungen des Tierfinders und je ausführlicher und detailreicher sie sind, und die von Hollinger waren präzise, sachlich und nachvollziehbar, umso eher ist es möglich, Handlungs- und Therapievorschläge zu geben.

Wenn ich einen Vogelfinder durch die Aufzucht bis zur Auswilderung begleite, tue ich das mit aller Sorgfalt und auf dem Hintergrund eigener Erfahrungen in Aufzucht, Pflege und Auswilderung von Wildvögeln, Tauben und Säugern. Hierauf basierend ist mein Fazit:

Hollinger hat eine flugfähige, eigenständig Nahrung aufnehmende, nach seinem Ermessen gesunde Taube in die Natur entlassen, sie noch einige Tage vor Ort beobachtet und ihren Zustand (als Laie, aber dennoch als einziger, der die Taube über einen langen Zeitraum kennt und aus der Nähe nach Verhalten und Aussehen beurteilen kann) als gut bewertet. Das ist eine gelungene Auswilderung.

Wie das Leben eines Vogels nach Auswilderung oder Verlassen der Obhut der Elternvögel verläuft, kann in beiden Fällen nicht prognostiziert werden. Alles Folgende ist der Lauf der Natur.

LG astrid