Pflegetipps für Taube

Diskutiere Pflegetipps für Taube im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Hallo zusammen :) Ich hoffe doch, ich bin hier halbwegs richtig, es gibt recht viele Vogelforen, aber nur wenige, die sich näher mit Tauben...
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Kypra

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Hallo zusammen :)
Ich hoffe doch, ich bin hier halbwegs richtig, es gibt recht viele Vogelforen, aber nur wenige, die sich näher mit Tauben beschäftigen. (Oder ich bin zu doof zum Suchen ;))
Meine Hoffnung ist, dass sich hier ein paar Leutchen finden, die sich gut mit diesen Vögeln auskennen, und mir vielleicht einige Hinweise geben und Fragen beantworten können.
Folgendes:
Ich habe momentan eine Taube bei mir. Es ist eine ganz gewöhnliche Stadttaube. Ich habe den Vogel zusammengekauert bei unserer Tiefgarage gefunden und ging anhand der Flügelhaltung von einem Bruch aus.
Beim Tierarzt wurde festgestellt, dass ein Luftgewehr-Projektil im Flügel steckt, und das "Handgelenk" des Flügels davon vollkommen zertrümmert wurde.
Die Taube ist noch jung und ansonsten kerngesund, aber normal fliegen können wird sie vermutlich nie wieder. Ich bin bereits mit einigen Bekannten aus dem örtlichen Tierheim im Gespräch, ob der Vogel nach seiner Genesung bei ihnen im Außenbereich leben darf, ausgewildert kann sie mit einer solchen Behinderung vermutlich nicht werden, aber diesbezüglich wird sich näheres in den kommenden Tagen ergeben, es stehen noch mindestens zwei bis drei Tierarztbesuche an.
Bis zur vollständigen Genesung wird die Taube bei mir bleiben, da sich weder das Tierheim noch sonst jemand bereit erklärt hat, sich um die Pflege zu kümmern. Das ganze wird auf jeden Fall noch mehrere Wochen dauern.
Nun kenne ich mich mit Tauben leider sehr schlecht aus. Ich habe schon den einen oder anderen Vogel für eine Weile gepflegt, aber es waren immer Jungvögel, die aufgezogen werden mussten, und Tauben waren nie dabei.
Mit meinem neuen Mitbewohner bin ich ziemlich unsicher.
Momentan hockt das arme Kerlchen noch in einer recht kleinen Schachtel, in den großen Käfig darf sie erst in wenigen Tagen, wenn sich der geschiente Flügel zumindest ein bisschen stabilisiert hat. So lange darf sie keinen Platz haben um zu versuchen zu Flattern oder den Flügel sonstwie zu belasten, damit zumindest eine Chance besteht, dass das Gelenk so verheilt, dass es nicht völlig verkrüppelt bleibt.
Danach wird sie eine Weile den Käfig ihr zu Hause nennen müssen.

Diesbezüglich Frage eins:
Gibt es eine Möglichkeit, die Taube schnell etwas zutraulicher werden zu lassen? Es geht mir nicht darum, dass sie völlig zahm wird, ich will nur nicht, dass sie sich jedes Mal beim Füttern und Säubern des Käfigs aufregt und mit dem kaputten Flügel schlägt. Das wäre vermutlich alles andere als hilfreich. Ich hoffe nur, dass sie mich mit der Hand in die Nähe lässt, ohne zu nervös zu werden. Sie wird ohnehin in menschlicher Obhut bleiben, wenn auch später (wenn alles klappt wie erhofft) in einem großen Außenbereich. Da ist es wohl kein Problem, wenn die Furcht vor Menschen nachgelassen hat.
Frage zwei:
Wie beschäftigt man so eine Taube? Den ganzen Tag alleine herumzusitzen, ohne Artgenossen und ohne sich in größerem Radius aktiv bewegen und nach Futter suchen zu können, stelle ich mir schrecklich langweilig vor, und das blüht ihr während der "Genesungswochen" im Käfig. Ich weiß, dass die Krähe, die ich einmal gepäppelt habe, unglaublich viel Beschäftigung gebraucht und das auch gezeigt hat. Wie sieht das mit Tauben aus? Vielleicht Körnchen in etwas Stroh verstecken, damit sie suchen muss, oder so etwas? Wird einer Taube langweilig, und äußert sich das irgendwie?
Frage drei:
Sollte ich irgendetwas spezielles in den Käfig stellen, um ihr den Aufenthalt angenehmer zu machen?
Ein Zweig zum draufsitzen, einen kleinen Unterschlupf zum verstecken, etwas Heu oder Sand zum Scharren und Picken, irgendetwas in der Art?
Vielleicht dämliche Fragen, vermutlich mache ich mir zu viele Sorgen, aber ich bin etwas nervös. Ich will nichts falsch machen, und natürlich auch, dass das arme Tier sich möglichst wohl fühlt. Tauben sind eben völliges Neuland für mich.
Vielen Dank schon mal, ich freue mich über jeden noch so kleinen Tipp :D

Nur noch kurz am Rande, da nicht wirklich wichtig:
Gibt es denn eine Möglichkeit, das Geschlecht einer Taube zu erkennen? Ich habe völlig vergessen, den Tierarzt zu fragen.
Soweit ich erfahren habe sieht man es wohl an den Zehen, aber das ist scheinbar nicht sehr zuverlässig.
Ich bin nur neugierig.
 
Hallo Kypra,

Willkommen im Forum. Schön von Dir daß Du Dich um die Taube kümmerst.
Nach Deiner Beschreibung der Verletzung, zertrümmertes Gelenk, kannst Du davon ausgehen daß die Taube nie mehr ausgewildert werden kann, die Flugfähigkeit ist für immer dahin.
Damit die Verletzung möglichst gut ausheilt würde ich empfehlen die Flügel zu fixieren damit der verletzte wirklich ruhig gestellt wird. Das wird üblicherweise, ich kenne das Prozedere von meinem vogelkundigen Tierarzt, damit erreicht daß man den Vogel tapet. Daß heißt man umwickelt den ganzen Vogel an den Flügeln mit einem Klebeband. Nicht zu fest damit die Atmung nicht beeinträchtigt wird aber doch so daß er die Flügel nicht bewegen kann. Nach ca. 6 Wochen kann man das Klebeband wieder entfernen, dann ist der Knochen soweit verheilt. Keine Angst davor das Klebeband wieder zu entfernen, es bleiben lediglich ein paar kleinere Federchen daran hängen.
Damit wäre Dein erstes Problem gelöst.
Auch das zweite Problem wäre damit abgemildert. Denn mit dem Tape braucht die Taube nicht eingesperrt zu bleiben, sie kann ruhig rumlaufen, dem Flügel kann ja nichts passieren.
Ansonsten scheinen Tauben sehr geduldige Vögel zu sein, ich hatte mal eine ein paar Tage zur Pflege und die war anscheinend zufrieden damit in ihrem Käfig zu sitzen und meine restlichen Geier zu beobachten. Natürlich geht so was nicht für immer, jedoch bis sie wieder gesund ist würde ich kein Problem sehen. Wenn die Taube wieder auf dem Damm ist und einen Platz gefunden hat sollte sie natürlich einen Partner bekommen.
Dein Gedanke der Taube einen Zweig zu geben halte ich für richtig. Ich würde ihn in Bodennähe anbringen so daß sie ohne Schwierigkeiten drauf kommt. Das wäre gut für ihre Füßchen. Ich hatte bei meiner Pflegetaube Kleintierstreu in den Käfig getan. Der saugt Kot gut auf und läßt sich gut sauberhalten. Scharren oder sonstiges Picken konnte ich nicht beobachten, dazu kann ich nichts sagen. Heu oder Sand halte ich für weniger zweckmäßig. Mit Heu kann die Taube bestimmt nichts anfangen und den Sand hatte ich ja durch den Kleintierstreu ersetzt.
Eine Geschlechtsbestimmung einer Taube durch die Zehen halte ich für eher unwahrscheinlich. Allerdings wüßte ich auch nicht wie man das Geschlecht bestimmen kann.
 
Hallo Kypra,
toll, dass du Dich so um die Taube kümmerst! Wie jung ist denn die Taube? Kann sie schon selbstständig fressen? Das wichtigste ist, denke ich, dass sie frisst und trinkt: genügend kleinkörniges Taubenfutter und einen ausreichend tiefen Napf mit Wasser bereitstellen (einen Napf in dem sie ihren Schnabel vollständig eintauchen kann) und noch eine Schale mit Gritt dazu.

Die Idee mit dem Tape ist glaub ich auch nicht schlecht. Ein Zweig ist eher nichts für eine Stadttaube - die stammen (anders als z.B. Ringeltauben) von der Felsentaube ab und stehen mit ihren Füßen lieber auf geradem Boden (wie kleine Höhlen und Plateaus in Felsen eben so sind). Erhöht sitzen sie in der Tat lieber als auf dem Fußboden daher würde ich ihr einen Platz auf einem kleinen Schrank oder so gönnen. Und wenn es eine Sitzstange sein soll, dann lieber ein Stück Dachlatte oder so - wo sie mit geraden Füßen drauf stehen kann.
Das Geschlecht könntest Du über eine Feder (mit Federkiel) beim Tierarzt (?) durch Gentest bestimmen lassen - ich wäre da allerdings eher pragmatisch und würde bei der Partnerwahl nicht sooo sehr nach dem Geschlecht gehen. Tauben (die nix anderes bekommen) bilden oft auch gleichgeschlechtliche Paare. Und wenn sie sich immer nur zanken kann man immer noch schauen, ob man nen anderen Parter findet.
Viel Erfolg mit dem Täubchen.
Petrina

PS: vielleicht hast Du Lust, ein Foto hier einzustellen?!
 
Hallo Kypra
Ich muss ins Bettchen, deshalb antworte ich Dir nur in Stichworten, ohne lange Erklärung. Ich halte seit Jahren verletzte und dauerhaft behinderte Tauben, weiß also, wovon ich schreibe:

Unterbringung:
Am sichersten in einer Katzentransportbox oder größeren Hundetransportbox (ausleihen aus Tierheim). Ein Käfig ist für eine Taube ungeeignet, die Gefahr weiterer oder erneuter Verletzung der Flügel durch die Gitterstäbe ist hoch.

In die Transportbox kann sie sofort, muss nicht in der kleinen Schachtel bleiben. Der geschiente Flügel kann dort nicht weiter verletzt werden, kann sich nicht durch Stäbe schieben o. ä. Sie wird den Flügel nur so viel bewegen und belasten, wie es ihr möglich ist.

Box mit Zeitung oder Zewa auslegen, einen dicken Stein (Ziegelstein oder Stein von draußen, der nicht wackelt oder wegrollt) hinein, keinen Ast.

Beschäftigung:
Die Taube muss nicht spielen oder Körner aus Verstecken suchen, sie braucht Ruhe und Schonung, um zu genesen. Es wird ihr gut tun, wenn Du sie -wenn vorhanden- stundenweise auf den Balkon oder auf die Terrasse stellst, so dass sie ihr vertraute Geräusche wie andere Vögel und Tauben hört und sieht, sowie frische Luft hat. Ersatzweise stellst Du sie an ein Fenster so, dass sie rausschauen kann. Du kannst Dich mit ihr beschäftigen und ihr Abwechslung verschaffen, indem Du mit ihr sprichst und ihr etwas vorsingst oder -pfeifst (um Dich vertraut zu machen, immer das selbe Lied/ Melodie). Wie zutraulich die Taube wird, hängt von ihrem Charakter ab, manchen werden es schnell, andere nie.

Bedenke: die Taube war noch nie in Menschenhand und noch nie in einer Wohnung. Also Geduld und Ruhe im Umgang mit ihr. Stelle sie nicht zu warm, nicht an eine Heizung, nicht in den wärmsten Raum.

Ernährung:
Die Taube braucht Körnerfutter. Es gibt Taubenfutter in manchen Zoofachgeschäften zu kaufen, alternativ kannst Du selber etwas zusammenstellen mit Einzelsaaten aus Reformhaus oder Bioladen wie Weizen, Hafer, Dinkel, Buchweizen, kleine Erbsen, Popkornmais. Als Leckerchen zum aus der Hand füttern: geschälte Sonnenblumenkerne, ungesalzene, geschälte Erdnusshälften.

Grit als Verdauungshilfe. Körner und Grit am Besten angeboten in untertassengroßen Blumenuntersetzern, randvoll gefüllt.

Trinkwasser, angeboten in einen hohen Gefäß wie z. B. einem Kaffeebecher. Ebenfalls randvoll gefüllt. Tauben saugen Flüssigkeit ein und tauchen dazu den Schnabel, manchmal das ganze Köpfchen tief ins Wasser ein.

Geschlechtsbestimmung:
Nur möglich mittels DNA-Bestimmung anhand einer Federprobe. Beschreibung von Probengewinnung und -versand z. B. HIER.

Medizinische Versorgung:
Ich hoffe, dass Du für die Taube Schmerzmittel wie z. B. Metacam mitbekommen hast, das sie mindestens 2x täglich erhalten muss. Du kannst ihr aus der Apotheke Frubiase Calciumampullen kaufen und täglich 2 ins Trinkwasser geben, die Kallusbildung wird dadurch beschleunigt.
 
Hallo, und vielen lieben Dank für die ausführlichen Antworten, ich freue mich sehr :D
Ich komme leider erst jetzt zum Reagieren, da ich die letzte Nacht mit der Nase in diversen Büchern verbracht habe, und heute eine Odyssee nach Vogelgrit hinter mich bringen musste. (Der Tierfachhandel neben dem Tierarzt hat nach dem letzten Umbau Vogelgrit aus dem Sortiment genommen, der nächste Laden hatte keinen mehr auf Lager, der nächste hatte auch keinen Sortiment, erst in der Drogerie in der nächsten Ortschaft gab es welchen. Und das ohne Auto. Uff. :k Vogelgrit ist doch nichts ungewöhnliches, wieso ist der hier in der Gegend so selten geworden?)
Zunächst zum Tapen. Das ist eine fantastische Idee, die vieles leichter machen würde.
Ich werde aber zuerst den Tierarzt fragen, der nächste Termin ist am Samstag, und da wird ohnehin der Verband gewechselt. Die dicke Schiene ist vermutlich sowieso viel zu schwer dafür, am Ende würde die Taube von dem schweren Gewicht auf der Seite einfach umfallen. Wenn der nächste Verband leichter wird, würde es mich freuen, wenn das möglich wäre, aber bestimmt muss erstmal die Wunde ausheilen, die die Kugel hinterlassen hat.
Der Käfig den ich habe, und in den die Taube nach dem Schachtelaufenthalt ziehen sollte, hat eigentlich extra ein Gitter, das für Vögel ungefährlich ist, da sie nicht zwischen die Stäbe geraten können, ich habe auch schon Jungvögel darin gehabt, und es ist nie etwas passiert. Außerdem kann die Taube nicht fliegen, also wird sie vermutlich auf dem Boden bleiben, und die Plastikschale unter dem Gitter ist sehr hoch, an die Stäbe wird sie also wahrscheinlich gar nicht rankommen. Wenn ihr dennoch der Meinung seit dass es nötig ist, kann ich auch eine Katzentransportbox auftreiben, das wäre kein Problem. Ich merke aber, dass die Taube nur gut frisst und trinkt, wenn sie genug Licht hat, wäre so eine Box da nicht zu dunkel?
Zewa zum Auslegen war auch mein erster Gedanke, das lässt sich auch einfach und schnell wechseln, und momentan mache ich es mit der Schachtel auch genau so. Da mache ich mir aber die ganze Zeit Sorgen, dass die Taube es irgendwie schafft das Ende von so einem Zewablatt zwischen die Füße zu bekommen und sich darin verwurstelt, immerhin ist sie ziemlich munter und aktiv, mit dem dick eingebundenen Flügel aber nicht sehr beweglich. Das wäre zwar ungefährlich, aber bestimmt unbequem für den Vogel.
Dass sie den Flügel selbst nur so viel bewegt wie sie es kann, kann ich übrigens leider nicht bestätigen. Als ich sie gefunden habe, saß sie mit dem kaputten Flügel zur Wand, so dass ich es nicht sofort gesehen habe. Ich hab sie mit ein paar Körnchen aus der Ecke gelockt, um mir ansehen zu können was ihr fehlt, ohne sie gleich zu erschrecken. Als sie ein paar Schrittchen herumgelaufen ist und einige der Körnchen gepickt hat, hat sie wieder und wieder die Flügel ausgestreckt, wobei mir eben auffiel, dass der vordere Teil des linken Flügels ganz merkwürdig herunterhing. Selbst als die Kugel noch drin steckte hat sie also immer wieder versucht, den Flügel zu strecken, und das ist bei einem Gelenkbruch bestimmt nicht gut. Ich denke also schon, dass es wichtig ist, sie erstmal davon abzuhalten, den Flügel zu bewegen.
Das mit dem nach draußen oder ans Fenster stellen traue ich mich momentan noch nicht, vielleicht wenn der Tierarzt am Samstag sagt, dass es der Taube schon besser geht. Hier ist es schon sehr kalt geworden, Sonne haben wir momentan auch keine, und wohnen in einem Altbau, wo es trotz Dichtung hier und da doch durch die Fenster zieht. Der Vogel ist stark angeschlagen, ich will nicht, dass er sich auch noch verkühlt. Momentan steht die Taube in einem kleinen Nebenraum, der sonst nicht genutzt wird, da hat sie also ihre Ruhe. Geheizt wird auch nicht, es ist also nicht zu warm, und das Fenster ist weit genug entfernt, dass keine Zugluft zu Schachtel und Käfig kommt. Die Taube wird ein Weilchen hier bleiben müssen, und natürlich wird sie später noch stundenweise rausgestellt und aklimatisiert, immerhin darf sie sich nicht zu sehr an die Raumtemperatur gewöhnen, aber für ein Weilchen sollte sie glaube ich doch noch geschont werden.
Das mit dem Stein zum drauf sitzen werde ich machen, ich glaube ich habe sogar noch etwas passendes im Keller, da werde ich nachher gleich mal schauen.
Eine Futtermischung habe ich noch vom Tierarzt bekommen, die wird auch sehr gut angenommen, das ist also erstmal kein Problem.
Dazu nur eine Frage: Die Taube trinkt gut und frisst wie ein kleiner Scheunendrescher. Sollte man mit der Futtermenge irgendwie aufpassen? Immerhin bekommt sie das Futter quasi vor den Schnabel gestellt, anstatt es suchen zu müssen, das ist sie nicht gewohnt. Überfrisst sie sich nicht, oder hört sie von alleine auf wenn sie satt ist? Sieht momentan irgendwie nicht so aus, immer wenn ich dem Zimmer vorbeigehe höre ich sie picken. So viel Platz kann in so einer Taube doch nicht sein, oder?
Was das Alter angeht wurde mir nur gesagt, dass sie wohl aus diesem Jahr ist, genaueres weiß ich nicht.
Wegen dem Geschlecht habe ich irgendwo aufgeschnappt, dass Männchen eine stärker ausgeprägte Außenzehe haben, während bei Weibchen die innere und äußere Zehe gleich lang sind, das würde aber auch nicht auf alle zutreffen. Wenn es danach geht, wäre es wohl ein Weibchen, aber ich werde vermutlich einen Test machen lassen. Momentan ist es ohnehin noch zu früh um über einen Partner und eine Unterbringung nachzudenken, erstmal muss alles halbwegs abheilen.
Schmerzmittel oder sonstige Medikamente habe ich keine mitbekommen... Soll ich in der Apotheke etwas holen? Bekommt man da etwas passendes? Ich werde auf jeden Fall mal nach diesen Calciumampullen fragen.
Eine andere Sache ist mir beim Stöbern in den Büchern noch eingefallen.
Macht es vielleicht Sinn, der Taube anstelle von normalem Wasser verdünnten Nierentee zu geben? Das wird wohl gemacht, wenn Vögel irgendetwas bleihaltiges gefressen haben, damit sie das Gift besser ausscheiden können. Luftgewehrpatronen enthalten immerhin Blei, könnte das nicht helfen, falls etwas davon in die Blutbahn der Taube geraten ist?
Es tut mir echt Leid wie viel ich hier labere, ich bin nur ziemlich unruhig. Ein so schlimm verletztes Pflegetier hatte ich noch nie, und dass ich so wenig tun kann macht mich echt fertig. Bei Jungvögeln muss man immerhin regelmäßig füttern und nachsehen, da hat man etwas zu tun und kann aktiv helfen, aber hier heißt es viel Ruhe und abwarten... Ich fühle mich irgendwie unnütz und hiflos, ich glaube, ich muss mich erst an die Situation gewöhnen.
Hm... Bestimmt habe ich etwas vergessen, das ich noch erwähnen wollte, aber das fällt mir bestimmt später wieder ein.
Nochmal vielen vielen Dank für die Antworten, wenn ich hier lese und recherchiere, kann ich zumindest etwas sinnvolles machen.
 
Die Taube überfrisst sich nicht. Aufgrund der Verletzung hat sich die Taube in den vergangenen Tagen nicht ausreichend ernähren können, sie hat deshalb einiges nachzuholen.

KEIN (!) Nierentee.

Metacam bekommst Du beim Tierarzt.
 
Hallo Kypra,
ich finde es toll, wie Du Dich kümmerst und sorgst - ich denke, Du machst alles richtig - die Taube frisst und trinkt und das ist ein sehr gutes Zeichen - sie wird sicher schnell wieder gesund (Tauben sind recht zähe Tiere).

Zum vielen picken: falls die Taube noch sehr jung ist, kann es sein, dass es ihr nicht gelingt, jedes Körnchen gleich in den Kropf zu befördern. Dann muss sie mehr und länger nach den Körnern picken als ein älteres Tier.
Ein Foto wäre glaub ich nicht schlecht - so können von uns evt. noch ein paar Meinungen zum Alter abgegeben werden. Meine Meinung ist weiterhin, dass eine Geschlechtsbestimmung nicht unbedingt nötig ist. Wenn sie nach der Genesung vermittelt werden soll, kann man immer noch feststellen, wie sie sich im Umgang mit anderen Tauben verhält. Und grundsätzlich können auch gleichgeschlechtliche Tauben gut miteinander auskommen (sich sich etwas besseres findet).

Viele Grüße
Petrina
 
Hallo Kypra,

Schön daß unsere Tips was gebracht haben, auch wenn meiner mit dem Zweig verkehrt war. Aber ich habe speziell von Tauben eigentlich nicht mehr Ahnung als Du.
Und so wie Du den Käfig beschreibst sollte der wohl ausreichend sein. Wenn die Taube nicht an das Gitter kommt oder höchstens mit dem Kopf besteht ja auch keine Gefahr einer Verletzung.
Auch wenn sie momentan sehr viel frißt und trinkt so macht das nichts. Wer weiß wie lange sie schon kein Futter mehr suchen konnte, da kann sie schon abgemagert sein. Wenn sie sich erholt hat wird sich das Fressen bestimmt normalisieren. Und wenn Du meinst das paßt nicht in den Vogel dann hast Du noch nie Stare beim fressen beobachtet. Es ist unglaublich was die in kürzester Zeit vertilgen können. ;)
Wegen des Blei´s in der Luftgewehrkugel mußt Du Dich nicht sorgen, da kann nichts passieren, dazu war die Bleimenge doch viel zu gering, das können ja allerhöchstens ein oder zwei Milligramm gewesen sein.
Ich drück die Daumen.
 
Hallo zusammen :)
Ein Foto ist auf jeden Fall geplant. Momentan will das nur noch nicht richtig klappen, da ich kein gutes Bild hinbekomme, auf dem man mehr als ein paar Federn und ein Auge erkennen würde, in der Schachtel gibt es einfach zu viel Schatten.
Mit Blitz würde es wohl gehen, aber Vögel mögen ja keine plötzlichen Bewegungen, also will ich die Taube auch nicht mit einem jähen Aufleuchten erschrecken.
Sobald sie in den Käfig darf, kann ein Foto geknipst werden.
Wegen Blei werde ich mir nun also auch keinen Kopf mehr machen, vielen Dank dafür. Ich war mir nicht sicher, ob nicht eine Minimaldosis genügt, um bei einem so kleinen Tier Schäden zu verursachen, aber sie zeigt auch keine Symptome, und der Kot sieht normal aus, also wird schon alles in Ordnung sein.
Bezüglich Metacam werde ich morgen beim Tierarzt nachfragen, heute komme ich da leider nicht mehr hin.
Calciumampullen haben sie in unserer Apotheke nicht, die müssten erst bestellt werden, mir wurde stattdessen Schüsslersalz Nr. 2 (Calcium Phosphoricum) empfohlen, das hätte ich auch noch hier. Kann ich das auch bei Vögeln verwenden?
Das Fressverhalten könnte sich übrigens normalisiert haben. Heute ist die Taube nicht annährend so gierig, und auch deutlich ruhiger.
Gefressen und getrunken hat sie bisher nur ein wenig, aber der Tag ist ja auch noch jung.
Nun hoffe ich natürlich, dass der Grund dafür ist, dass sie ihr Defizit aufgeholt hat, und sich hier auch sonst etwas wohler fühlt, und nicht, dass es ihr schlecht geht.
An die Wunde kommt wegen der Schiene kaum Luft, jetzt drücke ich mal die Daumen dass sie da keine Infektion bekommen hat und deshalb so still ist, aber das zeigt sich morgen beim Verband wechseln.
Die Augen sind klar und sie ist absolut aufmerksam, beobachet jede Bewegung in ihrem Umfeld. Wahrscheinlich ist ihre Ruhe ein gutes Zeichen und sie fühlt sich hier in der fremden Umgebung einfach nicht mehr so schrecklich unwohl.
Gestern Abend hatten wir ohnehin ein kleines Erfolgserlebnis, als sie mir mit viel gutem Zureden und Geduld schließlich aus der Hand gefressen hat. Ich hatte eigentlich gehofft, dass das Wechseln der Tücher dadurch zumindest ein kleines bisschen entspannter für sie wird, leider hat sie dabei trotzdem sichtlich Angst gehabt. (Das muss aus Taubenperspektive aber auch ziemlich erschreckend aussehen.)
Jetzt bin ich erstmal gespannt, was der Tierarzt morgen zu sagen hat, und ob das mit dem tapen vielleicht eine Option ist.
Ich würde mich freuen, wenn sie bald in den Käfig ziehen könnte, so eine Schachtel muss doch arg eng sein.
Und nein Alfred Klein, Stare habe ich noch nie beim Fressen beobachtet, da muss ich mal drauf achten :)
Meine bisherigen Gäste waren meistens eher wählerisch, da ist so ein guter Esser eine Überraschung.
 
Hallo Kypra,

Also, das Schüsslersalz kannst Du vergessen. Das ist was homöopathisches. Sprich, das enthält nur die Calciuminformation aber kein stoffliches Calcium. Und Du brauchst nun mal stoffliches Calcium. Das mit der Homöopathie ist so ähnlich wie ein Bild von einem Schnitzel. Du siehst es zwar aber satt werden kannst Du davon nicht. Ist jetzt übertrieben, soll nur zur Veranschaulichung dienen.
Alternativ kannst Du auch statt der Calciumampullen auch Calcivet im Web bestellen. Das hat die gleiche Wirkung.
Ansonsten fühlt sich die Taube bei Dir augenscheinlich sehr wohl sonst hätte sie Dir ja nicht aus der Hand gefressen. Also machst Du alles richtig.
 
Thema: Pflegetipps für Taube
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