Dringend-Wer rettet Ringeltaube??

Diskutiere Dringend-Wer rettet Ringeltaube?? im Forum Wildtauben im Bereich Wildvögel - Ich habe heute auf der Autobahn eine verletzte Ringeltaube aufgelesen. Ich bin mit ihr sofort zum TA. Er wollte sie erlösen, da ein Flügel...
!!!!!!!!!super!!!!!!!!!!!

schön dass es geklappt hat. Hoffentlich hören wir bald, wie sich die Taube weiter entwickelt bzw was der Spezialist dazu sagt

Gruss piaf
 
Hallo Ihr Lieben,

heute nachmittag war ich also mit der riesigen Ringeltaube (ich habe noch nie eine Taube aus der Nähe gesehen, die sind ja echt mächtig groß) bei einem sehr guten TA in Hannover/Bemerode. Er hat folgendes festgestellt:

Der linke Flügel ist nicht gebrochen, er sah nur etwas lediert und zerzauselt aus, aber das ist ja auch kein Wunder.

Der rechte Flügel ist an einer Stelle gebrochen, die wieder zusammenwachsen kann. Sie bekommt einen Verband. Sie kommt in eine Voliere und wenn Sie frisst, wird die Volierentür in 10 Tagen offengelassen und sie kann wieder in der Freien Wildbahn überleben. Wenn sie nicht freiwillig fressen will, werden sie (er und seine Ehefrau) überlegen, ob sie sie zwangsernähren mit z. B. Kartoffelbrei und Schlauch - je nach ihrem Zustand wird das sicherlich entschieden.

Es kann sein, dass der Flügel nicht 100 %ig zusammenwächst. Aber bei einer Taube ist das nicht schlimm, ob sie 50 km fliegen kann zur Nahrungssuche oder 20 km. Anders wäre das bei einem Greifvogel, der ja sehr präzise fliegen können muss, um seine Beute zu erlegen.

Trinken hat sie heute abend mit dem Schlauch schon bekommen.

Morgen rufe ich dort noch mal an und erkundige mich, wie sie die Nacht überstanden hat.

In der Gegend, in der der TA seine Praxis hat, leben 12 Ringeltauben - alle von ihm gesundgepflegt. Jetzt kommt die 13. dazu. :)

Liebe Sonja, ich danke Dir für Deinen Aktiven Einsatz für unsere gefiederten Freunde und dass Du so spontan herkommen konntest. Und hoffe, dass auch Deiner Katze geholfen werden konnte.

LG Gitti
 
Hallo liebe Sonja, hallo an alle,

Leider gibt es doch kein Happy end. Habe gerade bei meinem TA angerufen.

Heute morgen ist die Taube leider verstorben.

Sie hat das Baytril nicht vertragen, das sie seit Montag schon bekommen hatte. Dass Tauben Baytril nicht vertragen, kann leider vorkommen. Man kann es aber entsprechend dem, was sie frisst gut dosieren. Sie hatte sehr wenig gekotet. Daraus kann man schließen, dass sie nicht mehr gefressen hat.

Tauben lassen sich aber ganz leicht füttern, z. B. mit Erbsen (diese hellen, trockenen - ich weiß nicht, wie die heißen). Im Gegensatz zu vielen anderen Vögeln lassen sie sich ihren Schnabel öffnen und sie schlucken auch. "Schnabel öffnen, eine Erbse rein, Schnabel schließen, schlucken lassen, nächste Erbse rein". Zur Not kann man auch z. B. Kartoffelbrei mit dem Schlauch einführen. Aber sie hat gut Erbsen-Nahrung aufgenommen.

Der TA vermutet, dass dieses wohl nicht oder nicht ausreichend gemacht worden war. Und dadurch hat sie das Medikament nicht vertragen.

Wir haben alle so schnell wie möglich reagiert und getan, was in unserer Macht stand. Liebe Sonja, lass Dich nicht davon entmutigen, das nächste mal einen verletzten Vogel oder ein anderes Tier aufzulesen. Es sind halt nicht alle TA vogelkundig. Daraus kann eben nur lernen.

Traurige Grüße von Gitti
 
Man sagte mir in der Praxis, in der sie war, dass sie dort Critical Care bekommen hätte. Ich hatte mich schon gewundert, denn CC ist normalerweise für Kaninchen und Meeris, da es hauptsächlich aus Heumehl besteht. Also für Körnerfresser entsprechend weniger geeignet! Aber der hatte ja eh keine Ahnung!!
Oh, ich bin so sauer!
Das nächste mal weiß ich es besser!
Hat sie denn bei dem TA auch Baytril bekommen? Wurde sie denn dort zwangsernährt? Habe das nicht so richtig verstanden.
Wäre sie sofort dort gelandet, hätte sie es vielleicht geschafft!

Traurige Grüße
Sonja
 
Hallo Sonja,

nein, sie musste nicht zwangsernährt werden (Schlauch war nicht nötig). Sie hat die Erbsen gut geschluckt, eine nach der anderen.

Welches Medikament sie bekommen hat, weiß ich nicht. Vielleicht auch Baytril.

Aber wenn sie gleich gefüttert worden wäre, damit sie das Medikament verträgt, hätte sie überleben können. Ringeltauben reagieren halt sehr empfindlich auf Medikamente, auch ist die Dosierung schwierig oder riskant, wenn sie keine Nahrung aufnehmen.

Hast Du mir nicht gesagt, dass sie seit Montag Baytril bekommen hat? Oder hat sie beide Medikamente bekommen - Baytril und Critical Care.

Dass man Vögeln auch Medikamente bzw. Vitamine geben kann, die eigentlich für andere Tiere sind, kenne ich z. B. vom Amynin. Da gibt es eines für Schafe und Rinder. Da ist halt die Dosierung anders.

Aber mit so etwas kenne ich mich (noch) nicht aus. Darum kann ich nicht sagen, ob Dein TA falsch medikamentiert hat. Auf jeden Fall hätte er dafür sorgen müssen, dass sie genug frisst oder ggf. zufüttern (falls sie anfangs noch ein bischen gefressen hat), damit sie das Medikament verträgt.

Sonja, es gibt nicht sehr viele vogelkundige TA. Das scheint in der Tiermedizin/Studium ein wenig interessantes Thema zu sein. Vielleicht ist es zu komplex, zu unerforscht oder bringt einfach später im Berufsleben nicht so viel Geld wie die Behandlung von Säugern oder größeren Tieren. Das können nur die Studenten beantworten.

LG Gitti
 
Schade, dass sie es nicht geschafft hat, tut mir leid. :( Vielleicht hilft die Erfahrung ja für einen möglichen nächsten Fall..

LG
Meike
 
Critical Care ist ein Päppelmittel für Meeris und Kaninchen. Es ist kein Medikament. Es ist aber auch probiotisch. Ich glaube nicht, dass sie ausreichend gefressen hat. Das war aber auch hier das Problem. Ich hatte sie ja immerhin 19 Stunden hier und sie hat nicht gefressen.
Das nächste Mal bin ich schlauer.
 
Es macht mich wirklich sehr traurig das es die Taube nicht geschafft hat. Hatte mich gestern schon riesig gefreut das doch noch alles gut zu werden schien.
Über solche Tierärzte kann ich mich sooo ärgern. Gerade bei Tieren wie Tauben und Möven, habe ich sowiso von den meisten Tierärzten bei denen ich Hilfe suchte, die klare Ansage bekommen, das es diese Tiere doch gar nicht wert sind das man soviel Zeit und Energie investiert, da es davon sowiso genug gibt. Ich finde es wirklich schlimm das viele TA (zumindest die meißten TA bei denen ich war) meinen darüber urteilen zu können welche Tierart es verdient das man ihr hilft und sich mühe gibt und welche nicht.
Ich kann einfach nicht verstehen warum manche Menschen überhaupt Tierärzte werden.....
In diesem Fall schien der TA wohl auch nicht besonders motiviert zu sein!!

Liebe Soja, ich finde es auf jeden Fall echt toll das Du dich so für das Tier eingesetzt hast. Laß Dich nur nicht entmutigen... bei verletzten und kranken Tieren klappt es leider nicht immer. Du hast auf jeden Fall alles getan was Du konntest.

Traurige Grüße,
Schneeflocke
 
Ich gebe Schneeflocke recht. Sonja, Du hast Dir wirklich nichts vorzuwerfen. Was hättest Du denn noch tun sollen? Du hast sie aufgelesen von der Straße, bist zum TA gegangen, hast eine zweite Meinung (Tiho) eingeholt, hast Dich sogar trotzdem noch ans Forum gewandt und hast Dich entgegen der gleichen Meinung 2er TA trotz allem noch an Olaf und Petra gewandt und die Taube sogar noch nach Hannover gebracht.

Nein! Mehr konntest Du nicht tun.

Es ist schon schwierig genug einen vogelkundigen TA zu finden; geschweige denn ihn zu erkennen, wenn man ihn vor sich hat, wenn man sich nicht selber ganz gut auskennt. Ich kenne Leute, die fahren 100 km zu so einem TA für ihre Vögel. Die wenigsten TA würden auf die direkte Frage hin antworten, dass sie nicht die Richtigen für Vögel sind.

Ob das nun Desinteresse oder Ignoranz des TA war, will ich lieber nicht beurteilen, obwohl es mit Sicherheit auch solche gibt. Andererseits denke ich die ganze Zeit darüber nach, wieso er dem Tier nichts zu fressen gegeben hat. Auch wenn er es aufgegeben hat, er kann es nicht verhungern lassen. Er hätte Dir zeigen müssen, wie und womit man die Taube füttert. Das hätte er Dir ruhig zutrauen können, es ist nämlich ganz leicht. Und da spielt es keine Rolle, ob sie vielleicht eingeschläfert wird. Diesen Gedanken möchte ich lieber nicht weiterverfolgen...

LG Gitti
 
Dass es doch so traurig geendet ist, ist kaum zu glauben, es war doch schon so nahe am happy end.
Was so schlimm daran ist, alle haben sich so eingesetzt, jeder nimmt wieder ein Stück Erfahrung mit, nur ausgerechnet der nicht, der das traurige Ende mit verursacht hat. Wahrscheinlich würde der erstbehandelnde Vet.sich noch in seiner Diagnose bestätigt fühlen, wenn er jetzt den Ausgang dieser Taubengeschichte erfahren würde.

Manche Dinge kann man wirklich nur noch kopfschüttelnd betrachten und leider fast nichts daran ändern.

Aber es ist immer wieder einen Versuch wert, jedes noch so kleine Leben zu retten

Gruss piaf
 
ach wie traurig...:(

oje, wieder ein so arg trauriger thread... :-(

Aber wenn sie gleich gefüttert worden wäre, damit sie das Medikament verträgt, hätte sie überleben können. Ringeltauben reagieren halt sehr empfindlich auf Medikamente, auch ist die Dosierung schwierig oder riskant, wenn sie keine Nahrung aufnehmen.

hab alles gelesen und frag mich die ganze zeit, wieso um alles in der welt dem tier (oder eben einer empfindlichen ringeltaube) überhaupt ein medikament gegeben wurde, wenn man a) schon weiss, dass sie vermutlich zuvor wenig gefressen hat oder medikamentiert wurde und b) fest steht, dass sie es schaffen kann und der flügel heilen . . . warum lässt man nicht einfach die natur zu ihrem recht kommen und gibt nahrung und wasser ohne irgendwas zusätlich-menschliches wie "medikamente", die hier wissentlich schädlich oder gefährlich sein können? tiere haben doch von haus aus noch viel stärkere endorphinausschüttung als menschen und sind extrem zäh - da sind medikamente nicht unbedingt nötig! wenn es doch eh riskant ist, um himmels willen, dann sollte man es doch gleich lassen - egal, ob viel oder wenig gefressen! jetzt hat sie keine chance gehabt, weil menschen mal wieder allzu "menschliches" denken an tiere weitergeben mussten... (tschuldigung, bin grad extrem sauer! und TA die inkompetent sind gibts wohl genauso viele, wie inkompetente humanmediziner...wirklich traurig - ohne eine spur inspiration und idealismus sollte man wirklich nicht in dieses handwerk pfuschen!)
nur wir menschen meinen doch, stets sofort was einschmeissen zu müssen und bei jedem weh sofort zu schmerzmittel etc. zu greifen...

armes tier. ich könnte echt heulen bei solchen geschichten, die angeblich kompetente menschen am ende versauen, nur weil sie sich nicht genug informiert oder gekümmert haben wie offensichtlich in dieser klinik. *grrr*

:(
 
Thema: Dringend-Wer rettet Ringeltaube??
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