Haustier oder Wildtier. Das Modere Urbane Artenspektrum

Diskutiere Haustier oder Wildtier. Das Modere Urbane Artenspektrum im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Haustiere, Wildtiere oder modernes urbanes Artenspektrum Die zwischen Vogelklappe und mir aufgekommene Kontroverse bezieht sich nur...
Eben dies weist auf die Notwendigkeit eines neuen gedanklichen Bezugssystems hin, innerhalb dessen die Stadttaube adäquat wesensmäßig erfasst werden kann.

Na dann leg mal los mit deinem System Hans! Ach und vergiss nicht meine noch offene Fragen mit zu beantworten:

Wie kann man nach deinem "gedanklichen Bezugssystem" das Zusammenleben mit dem "Wildtier" Stadttaube so organisiert, dass es für Mensch und Tier passt! Wie sind die Brennpunkte in den Grossstädten in Wohlgefallen aufzulösen??? Wie willst du den "Wildtauben" oder den betroffenen Menschen helfen!? oder willst du das garnicht? Siehst du keinen Handlungbedarf? Fütterungsverbote und Ignorieren der Problematik helfen ja nachweislich nicht die Probleme zu lösen die entstehen!

gruß tobi
 
Vogelklappe: >>>Und koloniebrütende verwilderte Stadttauben sind kein einzelnes Pfautaubenpaar am Haus. Sie werden einzelne Kästen an irgendeinem Parkhaus so wenig annehmen wie sie zu Platanen und Eichen fliegen. Ein ganzer Taubenturm wurde in Berlin nicht angenommen, trotz Tauben in der Nähe, warum wohl ?<<<

Taubentürme sind falschrum gedacht: Bei ihnen ist alles aussen, die Taube will jedoch innen sein, also vom Gebäude umschlossen werden. Wenigstens eine massive Mauer im Rücken muss man ihr schon bieten.

Wenn man den Turm dann noch unter Bäume stellt, ist alles vorbei.
 
Einzelne Kästen an oder in großen Gebäuden werden von Stadttauben sehr wohl angenommen. Ich habe es selbst probiert!
 
Natürlich, HansWilhelm, wenn sie in der Nähe immer genügend Futter finden. Bei mir sitzen sie in einem alten Hasenstall, dessen Türen ich bis auf eine Öffnugn vernagelt habe, umgeben von einer offenen Voliere, und auf dem Gitter der anderen Voliere über den Krähen unter der Plastikplane, und versuchen, dort zu brüten. Von wegen von Gebäude umschlossen. Woanders brüten sie auf den Abwehrdornen über S-Bahn-Gleisen ganz ohne Kasten.
Ich habe es selbst probiert!
Das mußt Du schon etwas genauer ausführen. Ich siedele Dir auch ein Taubenpaar innerhalb der Krähenvoliere an, in einem offenen Vogelhäuschen. Immer vorausgesetzt, der Futterplatz ist in der Nähe, wo der Schwarm anfliegt. Hätte ich auch nicht geglaubt, wenn es nicht vorgekommen wäre.

Also sind wir bei Nistkästen und zuverlässiger Futterquelle (lassen wir 'mal die rechtliche Situation beiseite). Oder ist das wieder nicht zu Ende gedacht ? Sollen die Nistkästen da aufgehängt werden, wo die Tauben auch erwünscht sind, ohne regelmäßige artgerechte Fütterung (bitte schlag' nun nicht vor, daß man sich dann ja auf die nächste Bäckerei verlassen kann) ? Und was soll dann mit dem nunmehr vermehrt erfolgreich großgezogenen Nachwuchs geschehen ? Mehr Nistkästen ? Mehr Futter ? Ohne Bestandskontrolle ? Bis zu welchem Punkt ?

Drunter sollte allerdings kein Frühstückstisch stehen...
Wie stellst Du Dir ganz praktisch die regelmäßige Kotentsorgung vor ? Auf wessen Kosten ? Oder soll er sich da auftürmen ? Und von wegen "Nesthygiene": etwaiges Ungeziefer wird hingenommen und gleich mitgezüchtet, anstatt es zu beseitigen ? Welcher Gebäudebesitzer sollte dem zustimmen (ich würde es nicht tun) ? Zur Tieransiedlung gehört die Hygiene, sorry. Auch und gerade am Parkhaus.

Noch eine praktische Frage: hast Du eine Ahnung, wieviel ein Schwarm von 50 Tauben pro Woche wegfrißt und was das kostet ?
 
Hallo Hans Wilhelm,

wie sollte denn mit dem "Wildtier" deiner Meinung nach umgegangen werden, um Problemen, die durch sie auftreten in Bahnhofshallen, Dachböden und öffentlichen Plätzen entgegen zu wirken!?

Da du ein Gegner von Taubentürmen und Fütterung zu sein scheinst, warte ich (wir?) immer noch auf ne Alternative! Oder habe ich was überlesen?

gruß tobi
 
Oder habe ich was überlesen?
Ja, Tobi, hast Du, im 1. Beitrag dieses Threads schrieb HansWilhelm:
4. Man darf Stadttauben füttern. (kumulative Nahrungsversorgung!)
Entgegen regionaler Veordnungen ? Jeder was und so viel er will ? Ohne Bestandskontrolle ? Deshalb frage ich ja so blöd. Taubentürme: nein / einzelne Nistkästen: ja (mit oder ohne Fütterung, Kotentsorgung, etc., s.o. ?) - mir ist das ganze Konzept, und wie es v.a. funktionieren soll, bislang völlig unklar.
 
Bei uns zb. in der nächst größeren Stadt ist es verboten Tauben
zu füttern, was ich auch unterstütze.
Es ist schon eine Plage, ich habe es schon erlebt das man auf den Marktplatz
Kaffee trinkt und ein Stk kuchen dazu isst das nicht einen noch die Taube aus der Tasse trink ist schon ein wunder.
Man sollte viel mehr giften.

Beim füttern von Stadttauben werden sogar Ordnungsgelder eingezogen mit 20-30 Euro (viel zu billig)

mfg glanzi
 
Hallo Glanzfasan,

also "Was tun?" Vergiften ist m.E. verboten und zieht den Tod anderer Lebewesen mit sich.
Fütterverbote, die du unterstützt, verringern weder den Bestand noch Lösen sie das Problem der Aufdringlichkeit. Schlimmer noch, die hungrigen Tauben kommen dem Menschen immer näher, um etwas zu fressen zu finden.
Satte Tauben sitzen aufm Dach und nicht auf dem Kuchentablett.

Dennoch ist sporadisches wildes Füttern für die Tauben auch nicht das Wahre!

Siedelt man die Tauben in Schlägen an, kann man dort den Bestand regeln und eine regelmässige Fütterung, hält die Tiere im Schlag /um den Schlag herum. Sie sind nicht mehr in der Nähe der Cafes zu finden oder auf Dächern wo es den Eigentümer stört.

gruß tobi
 
In meinem kleinen Heimatort haben wir nicht mehr als 10 Strassentauben. Gestern sah ich 6 von ihnen, drei Pärchen. Ihre Fluchtdistanz ist so hoch, dass sie selbst davonfliegen, wenn man sie von unten auf einem ca. 20 Meter hohen Dach beobachtet. Sie flogen mit rasender Geschwindigkeit weg und kehrten in weitem Bogen auf das Geländer eines Futtercontainers zurück. Als ich wegging und in mein Auto stieg, kamen zwei herunter um auf einer großen, mit Steinen gepflasterten Fläche Samenkörner aufzupicken. Es war eine taube grau mit Flügelbinden, die andere schwarz und unregelmäßig fleckig gezeichnet. Zu meiner Überraschung gesellte sich eine einzelne Ringeltaube dazu. Als ich wieder näher kam, flogen alle 6 Tauben weg, nur die Ringeltaube suchte weiter. Der Schwarm flog unheimlich schnell und unter leichten Schwenks in die Ferne. Das genannte Taubenpäärchen löste sich und kam im Bogen zurück. Es zog eine dritte Taube mit sich, die aber dann doch wieder kehrt machte und mit den anderen außer Sichtweite flog.Das Pärschen setzte sich auf eine Feuersirene in große Höhe und ich ging dann.
 
Hallo,

es gibt Gegenden, wo die Tiere äußerst scheu sind.
Meist werden sie dort "vergrämt" "ver/gejagt" "beschossen", und zeigen dann eben dieses Verhalten.
Hier in meiner näheren Umgebung jagt der Habicht auf die Stadttauben. Ich komme nie nahe genug an die sitzenden Tauben heran, um erkennen zu können was sie auf den Grünanlagen picken. Distanz ca. 50 Meter.

Ob auf Tauben geschossenwird (in Kleinstädten oft mit Luftgewehr/Kleinkaliber), kann man u.a. testen wenn man seinen Regenschirm o.ä. auf sie an legt/zielt, wenn die Tauben sofort fliehen...

Selektionsdruck/Feinddruck/Vergrämung, führt schnell zu solch scheuem Verhalten!

tobi
 
Wagtail schrieb:

>>>>>>>>>>>>>>>>>

Mein Standpunkt:
Erstmal einmal ganz deutlich, ich mag Stadttauben überaus gerne, ihr Verhalten und ihre Anpassungsfähigkeit interessieren mich sehr.

Mir geht es in der Diskussion, u.a. um Folgendes;
das Leid/die Lebensumstände der Tauben so zu ändern, daß es zu einem für beide Seiten akzeptablen Miteinander der Menschen und Tauben in den Städten kommt.

Die Methoden/Lösungsansätze sind m.M.n.
1. immer individuell den Umgebungsfaktoren anzupassen (pauschal gibt/geht es einfach nicht!)
2. natürlich auch zu reflektieren/hinterfragen ggf. zu zu ändern.

Dazu wäre es wichtig, das Verhalten der Tiere systematisch/wissenschaftlich zu erforschen. (Wie teuer ist z.B. ein Peilsender etc.?)
Die möglichen "Biotoptypen" zu umreißen und die Umweltfaktoren zu erfassen, die auf die Tiere wirken. Und zu gucken welche Veränderungen auftreten, wenn eine Methode angewendet wird.
(Da ich Wackernagels Arbeiten nicht kenne, weiß ich nicht, wie weit es dort schon Ergebnisse gibt. Bei anderen Arten der heimischen Vogelfauna gibt es jedenfalls sehr ausführliche Literatur)

Jedenfalls kommt es mir nun seit Jahren der Stadttaubendebatte so vor, als wenn wir, nach der Zeit des "Köpfeeinhauens" nun mehr oder weniger gemeinsam im "Dreck stochern"...

Keiner von uns weiß, z.B. wie groß der Aktionsradius der Tauben ist, und von welchen Faktoren er beeinflußt wird. Geschweige denn wie groß die Wirkung der Fütterung auf die Gesundheit/den Bestand der Tauben wirklich hat!

Wir verallgemeinern von Einzelfällen auf das Ganze bzw. von anderen Gegebenheiten auf unsere eigenen (und anders herum). Das kann es doch auch nicht sein! Oder?

Ab nun mit oder ohne Vergrämung, Futter, Taubenhäuser oder Wildtierstatus ... evtl. führen gar mehrere Wege nach Rom...je nach "Standort"/"Biotop"!
Deshalb ist es auch sinnvoll die Methoden anderer genau so kritisch zu sehen, wie die eigenen! Elend verhindern und Helfen funktioniert halt nur "gezielt", genauso wie Probleme lösen auch!

gruß tobi

@Uli: mit welcher Farbe werden die Tauben bei dem "Tilduivensport" markiert? Kannst du das in Erfahrung bringen?


<<<<<<<<<<<<<<<

und zeigte uns noch ein schönes Foto von prachtvollen Stadttauben am Bahnhof Zoo (die für verelendete Tauben ganz schön gut aussehen)

Wenn Du, Wagtail, schreibst, dass man den Aktionsradius der Tiere und seine Abhängigkeiten mal untersuchen müsse, ihre Biotoptypen klassifizieren müsse, den Einfluss von Futter und Fütterung und anderer Umweltfaktoren mal untersuchen müsse, und beklagst, dass man das bisher vernachlässigt habe….

…dann antworte ich Dir, dass diese Untersuchungen für ein Hausrtier auch keinen Sinn machen, weil die Fragestellung selbst schon den Wildtierstatus unterstellt.

Lies mal den Thread von Anfang an durch, da wirst Du vieles finden, was Deinem Vorhaben entgegenkommt einschließlich folgender Passage:

Gleich am Anfang:


>>>>>>>>>

1.Man erkennt sie als Wildtiere an.
2. Man erkennt sie als Tiere des modernen urbanen Artenspektrums an.
3. Man macht sich mit der Theorie des modernen urbanen Artenspektrums vertraut und entwickelt sie handelnd und denkend weiter.
4. Man darf Stadttauben füttern. (kumulative Nahrungsversorgung!)
5. Man erforscht sie vorurteilsfrei .(Gewicht, Gesundheitszustand, Reproduktionsrate und Abundanz ). Kann jeder machen, den es interessiert


<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Wobei es mir jetzt auf Punkt 5 ankommt, dem ich aber Punkt 1 bewusst vorangestellt habe.

Gruß HW
 
Um die Erinnerung wachzuhalten, dass hinter den Diskussionsbeiträgen eine große grundsätzliche Frage steht, ein Beitrag aus der linksliberalen "Jungle World" (trotz des Namens eine politische Zeitung), der mit meinem Thread offensichtlich was zu tun hat.
Auch hier wird die Straßentaube ohne weiteres als Felsentaube unter die urbanisierten Wildtiere eingemeindet. Und das bleibt sie auch, solange Vogelklappe sie noch nicht sterilisiert hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ok, wenn unsere stadttauben als wildtiere zu behandeln sind, warum soll sie jeder füttern dürfen? und vor allem womit? sind pommes, halbe fettige fischbrötchen und eine lache erbrochenes artgerechtes futter? oder rennt jetzt jeder, der will mit einer tüte vogelfutter durch unsere städte und streut körner wie hänsel und gretel die brotkrumen? und wenn sie wildtiere sind, müssen sie dann nicht in der lage sein ihr futter selber zu finden - wobei ich jetzt die brotkrümeltüte als natürliche futterquelle ausschließe. natürlich heißt hier dann holunderbeeren, schlehen usw.
und was ist gegen eine bestandskontrolle einzuwenden? auch wenn es wildtiere sein sollen, die auswirkungen auf gebäude und autos sind ja nicht von der hand zu weisen. ähnliches gilt für katzen. übrigens bemühen sich viele tierschutzvereine dort um anlagen, die auch andere dort lebende tiere berücksichtigt und bodenbrütern einen schutz bietet, meist in kooperation mit dem NABU. es geht alles, meist hilft nachdenken und planen weiter. ;)
dazu finde ich eine bestandskontrolle im sinne des gebäudeschutzes auch nicht sooo schlecht. oder wie möchtest du das verhältnis der gebäudereinigungskosten im gegensatz zu einigen taubenstationen beurteilen? die reinigungen sind schweineteuer, schädigen die gebäude trotzdem, wenn auch nicht so arg wie 5 tonnen taubenkot.
wenn es ein gemeinsames leben von mensch und tier funktionieren soll, dann nur mit engagement und verständnis, wenn auf beide seiten rücksicht genommen wird.
mir als tierschützer sind beide parteien wichtig und bezieht sich nicht nur auf haustiere. wildtiere gehören auch geschützt - und wenn das bedeutet, diese wildtiere vor unseren haustieren zu schützen, stichwort bodenbrüter als opfer von katzen. ich habe in meinen über 10 jahren tier und naturschutz gelernt, dass es funktioniert.
 
Thema: Haustier oder Wildtier. Das Modere Urbane Artenspektrum

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