Zuchterfolg bei Aratinga und Brotogeris

Diskutiere Zuchterfolg bei Aratinga und Brotogeris im Forum Südamerikanische Sittiche im Bereich Sittiche - Hier ein paar Neuigkeiten von unseren Tieren ! Die ersten jungen Sonnensittiche sind nun ausgeflogen und werden weiter hin sehr gut von ihren...
@Hans: Gibt es denn wegen der Haitisittiche nicht irgendeine Möglichkeit, mal mit dem Loro Parque zu reden? In der Regel sind die doch sehr kooperativ und sollten ein Eigeninteresse daran haben, ihren Bestand abzusichern. Deren Vögel leben ja auch nicht ewig und ihre Ressourcen beschränkt. Zudem bist Du da doch kein Unbekannter. Ich würde da die Flinte nicht ins Korn werfen. Allerdings muss man natürlich mit vollem Einsatz arbeiten.
Rupfen ist übrigens bei Haitisittichen weit verbreitet (kenne da noch zwei weitere Beispiele). Liegt wohl daran, dass es sie noch mal ein ganzes Stück intelligenter sind als ihre Gattungsgenossen. Meine fünf hatten damals in sekundenschnelle alles auseinandergenommen, auch Schrauben und Schekel waren kein Problem. Das habe ich bei anderen Südamis so noch nicht beobachtet.

Beste Grüße

Gert

Hallo Gert

Mit dem Loro Parque haben wir natürlich schon lange gesprochen. Deren Haitisittiche sind schon uralt und haben das letzte mal vor 10 Jahren gezogen. Von dort ist also auch nichts zu erwarten. Unsere Haitisittiche rupfen nicht selber. Der dominante hat dem anderen vor lauter "Liebe" die Federn ausgezupft. Sie wachsen aber schon wieder nach und in einem halben Jahr wird er wohl wieder wie neu aussehen. Was ist denn aus Deinen Haitisittichen geworden? und warum hast Du sie abgegeben. Meine Volieen mußten ebenfalls mit zusätzlichen Schrauben und Drähten verstärkt werden. Sie sind wirklich sehr intelligent.
 
Hallo Hans,

die Haitisittiche habe ich abgeben müssen, weil nicht nur Ärger mit den Nachbarn drohte, sondern ich sie selbst als Zumutung empfand. Nun kann man natürlich sagen, das hätte ich vorher wissen müssen, aber woher wohl? Und sonst hatte ich fast alles aus der Psittacara-Gruppe schon gehabt und als halb so schlimm wie ihr Ruf empfunden. Die Haitisittiche haben mich in bezug auf Ruffrequenz und Lautstärke einfach umgehauen und mich auch für die meisten anderen Südamis verdorben. Überdies waren es fünf Männchen, die mitnichten blutsfremd zueinander waren (wurde von der Verkäuferin aus Iserlohn in dieser Beziehung gelinkt). Ein Männchen habe ich nach Mallorca zu einem einzelnen Weibchen abgegeben. Die anderen vier gingen zu einem Züchter nach Süddeutschland, zu dem der Kontakt leider abgebrochen ist, nachdem er mir meine 6 Aztekensittiche nicht bezahlt hat. Soweit ich es gehört habe, ist aber wenigstens ein Teil der Haitisittiche nach Ostdeutschland gegangen.
Dass die Tiere im Loro Parque schon einen Tag älter sind, darf euch nicht abhalten. Wenn man vor 10 Jahren alle Kubasittiche aussortiert hätte, die schon älter als 10 Jahre waren, stünden wir heute ganz ohne da. Gerade auch das Beispiel mit dem Kaktussittich aus dem Loro Parque zeigt, wie lange Südamerikaner noch fortpflanzungsfähig sind. Mir sind persönlich Fälle von Kubasittichen bekannt, die sich noch bis Mitte 20 aktiv gezeigt haben. Übrigens sitzt in einem portugisieschen Zoo noch ein einzelnes Weibchen, wenn es denn von den Leuten vor Ort richtig bestimmt wurde. Auch in der Schweiz sitzen noch Vögel, auch jüngeren Datums. Leider wird da dann aber auch viel Geld im Spiel sein, wenn man davon etwas bekommen will.
Dass der eine den anderen rupft widerspricht der Möglichkeit nicht, dass es sich um Langeweile handelt. Ich hatte das selbst auch schon bei anderen Vögeln. Wenn man sie regelmäßig neuen Reizen aussetzte, hörte das Rupfen wenigstens vorübergehend auf.

Beste Grüße

Gert
 
Moin, moin!

Bei der Diskussion um Sozialisation wird oft vergessen, dass eine Naturbrut nicht automatisch besser als eine Handaufzucht ist.

Deswegen weisen Hans und ich auch immer darauf hin, daß Jungvögel nicht sofort nachdem sie futterfest sind abgegeben werden sollten, sondern möglichst ein halbes Jahr sozialisiert werden sollten.

Ich weise auch immer darauf hin, daß bei der Neuanschaffung der Partnervogel so schnell wie möglich beschafft werden sollte.

Dennoch ist die Problematik bei Handaufzuchten meist dramatischer.
 
Hallo Gerd !

Für solche Informationen, darf dieses Thema gerne " missbraucht " werden. Herzlichen Glückwunsch von meiner Seite an Dich, das Du trotz so langer Zeit noch immer mit den Kubasittichen am Ball geblieben bist. Von solchen Züchtern brauchen wir mehr, dann würden so manche Probleme, die wir heute haben in die Geschichte eingehen.
Leider ist es nun mal so, das wir uns nicht um alle Vogel / Tierarten kümmern können, aber es ist möglich, das Leute sich spezialisieren und sich statt zwanzig Arten sich nur auf drei bis fünf Arten spezialisieren und dann mehrere blutsfremde Paare je Art halten und mit denen erfolgreich arbeiten.
Ich denke auch, das es für einige Arten noch nicht zu spät ist und sich ein " Kampf " lohnen wird / würde, wenn sich nur ein paar Züchter mehr zusammen schließen würden.

Rudi, Hans und ich haben das gleiche Ziel vor Augen und wir suchen ständig Leute, die zumindest ähnlich denken wie wir und nicht gleich die Dollarzeichen in den Augen aufblitzen lassen, sondern denen es auch um den Erhalt der Vögel geht.
Bestes Beispiel ist, so denke ich der Karolinasittich ( Conuropsis c. carolinensis ), der hier ein wenig als " Mahnmal " gesetzt werden soll. Ich weiß, das einige Leute wissen, wie oder warum dieser Vogel ausgestorben ist und ich möchte auch nicht näher darauf eingehen.
Solche Dinge brauchen meiner Meinung nach nicht mehr passieren, aber leider werden es nicht die letzten Arten sein, die ganz leise und unauffällig diese Erde verlassen werden, ohne das es bemerkt wird.

Danke auf jeden Fall noch mal an Dich, für Deine Bemühungen und Deine Arbeit, die Du dem Kubasittich zugute kommen läßt

Gruß
Jens
 
Nandaysittiche

Von den vier Nandaysittich Eiern sind vier Jungvögel geschlüpft. Drei der Jungvögel haben überlebt, eines ist leider gestorben. Ich werde die Jungvögel in den nächsten Tagen beringen. Dir drei werden optimal von den Eltern versorgt und nehmen mir nicht ein mal die Nestkontrollen übel.
Der Hahn macht sich sehr lautstark aufmerksam, wenn ich mich dem Nistkasten nähere und versucht mich dadurch zu vertreiben, was ihm auch immer gelingt, denn ich wohne nun mal in einer Wohnsiedlung und ich möchte nicht unbedingt meine Freude, die ich mit diesen wundervollen Sittichen habe, mit meinen Nachbarn " teilen " . ( Man, diese Ironie ! )

O.k. ich denke das soll erst ein mal wieder reichen.

Gruß
Jens
 
Hallo Jens,

das Positive ist ja, dass nur wenige Südamerikaner (momentan) ernsthaft gefährdet sind. Es geht also zunächst nur um das Aussterben in den Volieren. Mich ärgert vor allem, dass die meisten Südamerikaner sich ja bereitwillig fortpflanzen und es wirklich nur Ignoranz und Desinteresse der Vogelhalter ist, die sie verschwinden lassen. Es ist ja schon bezeichnend, wie sich das Verhältnis Pyrrhura/Aratinga gewandelt hat. Früher waren Pyrrhuras ja extrem selten. Denen hat man deswegen das Schreien nachgesehen. Bei Licht betrachtet sind viele Aratinga-Arten auch nicht lauter. Gerade Elfenbeinsittiche, Aztekensittiche oder auch Braunkopfsittiche sind meiner Meinung nach ruhiger als viele heute weit verbreiteten Pyrrhuras und wenigstens Braunkopf- und Elfenbeinsittiche auch brutwillig. Ich selbst habe als Jugendlicher ein Paar St. Thomassittiche in der Wohnung gehalten, ohne dass es jemals Beschwerden gab (weder von meinen Eltern noch von den Nachbarn, allesamt ältere Leute). Selbst bei den Psittacaras gibt es mit Finsch-, Guayaquil- und Rotkehlsittich Arten, die für viele noch tragbar sind, sich leicht vermehren lassen und überdies noch attraktiv sind. Schade nur, dass gerade die letzten beiden in den letzten Jahren kaum mehr vermehrt wurden.
Dein Erfolg mit den Nandaysittichen ist ebenfalls nicht zu überbewerten. Ganz wenige Züchter möchten mit dieser Art, die als laut und nagefreudig verschrieen ist, überhaupt etwas zu tun haben. Viel Erfolg weiterhin damit. Is übrigens der kleinste Jungvogel verstorben? Das wäre dann ja nicht beunruhigend.

Beste Grüße

Gert
 
Hallo Gert

Selbstverständlich hast Du recht, das es sich darum handelt, das viele Arten der Südamerikanischen Sittiche " nur " aus den Volieren der Vogelzüchter und Liebhaber verschwinden. Aber schon aus diesem Grund, sollte etwas unternommen werden, da man nicht wissen kann, was die Zukunft bringen wird.
Es stimmt auch, das es nicht schwierig ist, die meisten "Südamis " nachzuzüchten, auch beim Nanday ist es nicht wirklich schwer, aber ich freue mich nun mal über jeden Erfolg und vor allem jede Erfahrung, die ich mit den Vögeln, egal, welcher Art oder Unterart machen / sammeln darf.
Es gibt jedoch auch Arten, z.B. Brotogeris, wo das Nachzüchten nicht so einfach ist und es schon etwas mehr dazu gehört, als zwei Vögel zusammen zu setzen und sie zu füttern, damit sie zur Brut schreiten. Auch der Goldsittich ist nicht ganz so einfach zu vermehren.
Ob es nun der Nanday, oder auch die Vertreter der Brotogeris Arten sind, sie sind nicht sehr beliebt bei den Vogelhaltern, obwohl sie ein sehr schönes Verhalten an den Tag bringen. Ich für meinen Teil, bin froh, das ich mich für diese Arten entschieden habe und werde auch auf jeden Fall am Ball bleiben.
Der vertorbene Nandaysittich ist der letzte, der geschlüpft war, daher mache ich mir auch keine großen Sorgen. Alle anderen sind wohl auf und werden fleißig von den Altvögeln gefüttert und versorgt.
Gruß
Jens
 
Hallo Jens,

das beruhigt mich, dass es der letzte war. Das ist völlig normal und man kann den Eltern daraus keinen Vorwurf machen. Weiterhin viel Erfolg bei der Aufzucht.
Wichtig wäre, dass Du die Zucht gut dokumentierst und einen Bericht veröffentlichst. Meiner Erfahrung nach bekommt dann der ein oder andere Appetit auf die Art und vielleicht noch etwas mehr. Es scheint mir, dass das eines der Hauptprobleme der Südamerikaner ist, dass ein Großteil der Züchter glaubt, auf eine Veröffentlichung seiner Erfolge verzichten zu können, weil sie daran nichts Besonderes sehen. Wenn ich mir die Zuchtberichte z.B. in der PAPAGEIEN der letzten Jahre ansehe, sehe ich da nur sehr wenige über Südamerikaner. Bei vielen "einfachen" Arten rekrutieren die Zeitschriften ja mittlerweile Autoren, die selbst gar keine Erfahrung bei deren Zucht haben, sondern nur zusammenschreiben, was sie woanders aufgeschnappt haben. Damit kann aber leider niemand was anfangen. Auch Deine Erfahrungen mit Deinen Sonnensittichen solltest Du mal zu Papier bringen. Natürlich werden die viel gezogen, aber jede Beobachtung, die Du an Deinen Vögeln gemacht hast, kann für andere sehr hilfreich sein, zumal die Umstände Deiner Bruten ja nicht unbedingt gewöhnlich sind.

Beste Grüße

Gert
 
Hallo zusammen,

ein kleiner Update bezüglich der Kubas. Der Kleine bei den Ziegensittichen ist nun beringt, die Chance habe ich genutzt, ein Foto im Alter von 10 Tagen zu machen. Er entwickelt sich völlig normal, so dass bislang keine Veranlassung besteht, ihn den Ammen wegzunehmen.
Darüber hinaus ist gestern ein zweiter Jungvogel geschlüpft, den ich von Anfang an mit der Hand aufziehe. Ursprünglich wollte ich den auch den Ziegensittichen unterlegen und den anderen wegnehmen, aber nachdem die sich immer noch so gut um "ihren" Jungvogel kümmern, behalte ich den kleinen besser in der Handaufzucht. Beide in ein Nest zu legen, ist sicher keine gute Idee, denn 1. erwartet das Ziegensittichweibchen kein Junges mehr und ist sehr aggressiv bei den Kontrollen und 2. ist der ältere Vogel mehr als 10 mal so schwer wie der Schlüpfling. So etwas geht garantiert daneben. Insofern das jungere Küken ist ein vitales kleines Kerlchen ist, das bislang perfekt frisst, mache ich mir gute Hoffnungen, beide Tiere durchzubekommen.

Beste Grüße

Gert
 
Hi again Gert,

sehr interessant Dein Bericht. Halte uns weiter auf dem Laufenden.

Die Daumen sind weiterhin gedrückt.
 
Hallo zusammen,

wie versprochen ein Update. Die beiden Jungvögel in der Handaufzucht sind leider im Alter von 12 bzw. 17 Tagen verstorben. Während der jüngste von Anfang an etwas kümmerte war das bei dem mittleren, der ja zu dem Zeitpunkt schon zwei Wochen alt war, schon ein kleiner Schock, zumal der Tod recht unvermittelt durch Ersticken einsetzte. Vielleicht hatte er etwas von der Einstreu "verschluckt", denn im Kropf war zu dem Zeitpunkt fast nichts mehr drin.
Der älteste Jungvogel ist einwandfrei von den Ziegensittichen aufgezogen worden. Zwar wurde er am Hinterkopf etwas gerupft, aber das hat wohl eher damit zu tun, dass er der einzige Jungvogel war, der zu versorgen war. Der kleine Kubasittich wurde mit sieben Wochen noch etwas unfertig aus dem Nistkasten geworfen (eigentlich eine Woche zu früh), ganz so, wie es einem jungen Ziegensittich auch ergangen wäre, weil das Weibchen ein neues Gelge tätigt. Seitdem sitzt er immer bei dem Ziehvater wird weiterhin gut versorgt und sollte jetzt so langsam anfangen, selbst zu fressen.
Fazit ist, dass die Ziegensittiche ihren Ammenjob exzellent erledigt haben, dass man die Jungenaufzucht wirklich am besten denen überläßt, denen es im Blut liegt, und dass im nächsten Jahr ein zweites Paar Ziegensittiche zur Sicherheit bereitstehen wird, damit man nicht wieder wegen der Legeabstände genötigt wird, einzugreifen und Jungtiere in die Handaufzucht zu nehmen.
Hervorheben möchte ich noch, dass anders als bei Steffi, deren Weißohrsittiche ja von den Adoptiveltern nach dem Ausfliegen verstoßen wurden, die Ziegensittiche sich nicht durch das andersartige Aussehen ihres Adoptivkindes haben abschrecken lassen. Allerdings glaube ich, dass das anders ausgegangen wäre, wenn die Ziegensittiche noch eigene Jungvögel gehabt hätten.
Der Kleine bleibt jetzt erst einmal noch bei den Zieheltern, bis er selbständig frisst und wird dann zunächst bei mir in Sichtkontakt zu anderen Kubasittichen gesetzt, um dann im September/Oktober in eine Freivoliere umzuziehen, wo er mit 4 anderen Kubasittichen (adulte und 06er) in den nächsten zwei Jahren lernen kann, wo der Unterschied von Kubasittich zu Ziegensittich besteht.

Beste Grüße

Gert
 
Thema: Zuchterfolg bei Aratinga und Brotogeris

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