Hallo,
es ist ja alles lieb und schön wenn uns jemand auf unser Posting antwortet, doch hatten wir eigentlich eher auf Unterstützung gehofft als auf Kritik.
Das Psittakose-Problem ist uns mehr als bewusst, da wir uns bereits in dem Moment wo wir die Diagnose erfahren haben, sofort drum bemüht haben, so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Nicht umsonst sind wir jeden Tag Stunde um Stunde damit beschäftigt, die
Volieren zu reinigen und zu desinfizieren, auch das Zimmer immer wieder bestmöglich zu reinigen, um die Seuche schnellsten einzudämmen bzw. los zu werden. Die erste 10-Tage-Behandlung mit Baytril ist bereits seit einer Woche vorüber, zur Sicherheit werden wir in einer Woche noch eine zweite Behandlung von 10 Tagen durchführen, um absolut auf Nummer sicher zu gehen, obwohl es sicherlich nicht notwendig sein sollte. Diese Vorgehensweise wurde direkt vom Tierarzt angeordnet und geraten.
Unsere Vögel haben wir ALLE erst dann aufgenommen, nachdem wir uns über die jeweilige Art informiert und das Haus dementsprechend eingerichtet haben. Wir haben nie etwas unversucht gelassen, den Tieren ein möglichst perfektes Zuhause zu bieten. Nicht einen einzigen Vogel haben wir ohne reifliche Überlegung und Vorkehrungen zu uns geholt. Im Frühjahr werden wir auch im Garten eine große Außenvoliere bauen, in der sich dann die Vögel tabsüber aufhalten können.
Und nun explizit zum Grünsittich:
Es gilt erst mal klarzustellen, dass wir in einem eigenen Haus wohnen, sodass die Lautstärke kein Problem darstellt. Und was das Nagen angeht ... es ist alles darauf ausgelegt, dass die Vögel alle mehr als genug Kletter- und Knabbermöglichkeiten haben, damit sie die Möbel möglichst in Ruhe lassen.
Ich will euch die Sache ja nicht madig machen, aber der Grünsittich sollte schnellstmöglich gut untergebracht werden.
Die Dame, die den Grünsittich vor Jahren bei sich in ihrer Auffangstation aufgenommen hatte, versucht schon seit 3 Jahren immer wieder, den Vogel unterzubekommen und ein geeignetes Zuhause zu finden. Selbst beim Loro Parque auf Teneriffa, die ja die weltgrößte Papageiensammlung haben, hatte sie es versucht, doch noch nicht einmal die wollten den Ärmsten. Es versuchen sogar schon zahlreiche andere Leute, die Frau bei der Suche zu unterstützen, doch ist auch das bisher wohl ohne Erfolg. Über Fachzeitschriften wie die AZ, über zahlreiche Foren, Tiervermittlungsseiten, etc. gab es bisher niemanden, der den Grünsittich wirklich aufnehmen wollte.
Nun haben wir uns bisher schon ausgiebig über Aratingas, insbesondere den Grünsittich, informiert und hatten gehofft, über Foren weitere Informationen zu dieser Vogelart zu erhalten, um uns bestmöglich auf den Kleinen einstellen zu können.
Eine Warnung zu guter letzt: den zweiten Grünsittich wird man sicher nicht als günstigen Abgabevogel bekommen, sondern wohl mehr oder weniger teuer bezahlen müssen (sicher um die €200,-, wenn nicht mehr...). Letztens gab es hier ja wieder einen Fall, wo jemand sich darüber beschwert hatte, dass er den zweiten Vogel nicht auch gleich kostenlos bekommen hat.
Wir haben nie erwartet, einen weiteren Grünsittich geschenkt zu bekommen. Wir sind keineswegs auf Schnäppchen aus, sondern sind herzensgute Menschen die solchen Tieren, die es brauchen, ein gutes Zuhause bieten möchten, in dem man sich eingehend um ihn kümmern kann. Selbstverständlich sind wir bereit, auch einige hundert Euro für einen anderen Grünsittich auszugeben. Das Geld spielt für uns hier eine eher geringe Rolle. Das Wohl des Vogels ist uns das Wichtigste.
In dem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, ob der Vogel in Anbetracht der Seltenheit der Art nicht besser bei einem Züchter untergebracht wäre. Denn auch wenn dieser Vogel vielleicht nicht mehr zuchttauglich sein sollte, so ginge dann nicht noch ein Partnervogel für die Zucht verloren.
Oder meint Ihr nicht?
Das könnte man ja auch per Vermittlung an einen gewissenhaften Züchter.
Wie gesagt versucht die Dame, die den Grünsittich in ihrer Auffangstation aufgenommen hatte, bereits seit 3 Jahren vergeblich, den Ärmsten zu vermitteln. Sie hat selbst eine Zuchtgenehmigung und ist Mitglied in verschiedenen Vereinen wie zum Beispiel im AZ oder auch in örtlichen Vereinen. Doch noch nicht mal ein Züchter findet sich ... in ganz Deutschland nicht.
Unsere beiden Königssittiche sind von einem "gewissenhaften" Züchter an eine "gewissenhafte" Zoohandlung verkauft worden, woher wir sie dann geholt haben. Wir hatten der Zoohandlung extra gesagt, sie sollen die beiden Könige noch einmal von ihrem Tierarzt untersuchen lassen um sicher zu gehen, dass die beiden wirklich gesund sind. Der "gewissenhafte" "Tierarzt des Vertrauens" der Zoohandlung sagte, die beiden seien gesund. Und was kam dabei heraus? Über die beiden haben wir uns die Psittakose ins Haus geschleppt und das Weibchen ist absolut flugunfähig, was uns sowohl vom Züchter per Telefonat als auch von der Zoohandlung verschwiegen wurde. Es ist also nicht unbedingt gesagt, dass "gewissenhafte" Leute es auch wirklich sind. Da muss man sich ja leider offensichtlich immer persönlich vor Ort davon vergewissern, dass auch alles mit Rechten Dingen zugeht, um dem Vogel ein richtig gutes Zuhause zu ermöglichen bzw. ihm einen gesunden und einwandfreien Partner zu besorgen.
Gerade in Anbetracht der Rupfer-Problematik scheint mir schnelles Handeln sinnvoll. Wie weit fortgeschritten ist denn überhaupt diese Problematik? Ist es noch reversibel?
... und auch abklären lassen, ob dem Rupfen eventuell eine organische Ursache zugrunde liegt. Auch wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit eher psychische Ursachen in Frage kommen, kann man organische Ursachen halt nicht ausschließen.
Natürlich sollte man schnellstmöglich handeln, das werden wir ja auch. Sobald die zweite Baytril-Behandlung durchgeführt wurde wird eine Laboruntersuchung vorgenommen. Und sobald das Ergebnis auf Negativ lautet werden wir die Räumlichkeiten, die
Volieren, das Vogelspielzeug, die Sitzstangen, etc. noch einmal komplett Grundreinigen und Desinfizieren, um ein mögliches Risiko der Neuansteckung auszuschließen. Sobald dies alles geschehen ist, werden wir den Grünsittich zu uns holen und auch noch am gleichen Tag mit ihm direkt zur Tierärztin gehen um ihn untersuchen zu lassen.
Wir werden auf jeden Fall nichts unversucht lassen, dem Rupfer-Problem auf den Grund zu gehen und es zu beheben. Genauso werden wir versuchen dem Grünen einen möglichst gleichgesinnten Partner zu suchen.
Und mal ganz abgesehen davon, dass Ihr ja der Meinung seid, der Grüne würde den Wellis etwas antun ... unsere beiden Königssittiche sind größer als ein Grünsittich, und die beiden kommen bestens mit den Wellis aus. Die Wellis sitzen ja teilweise sogar in der Königsvoliere. Den Königen sagt ja auch mancher nach, sie wären aggresiv kleineren Vögeln gegenüber.
Wir hoffen auch weiterhin, hilfreiche Informationen zu erhalten und möglichst auch einen weiteren Grünsittich zu finden, damit der Grüne, den wir demnächst aufnehmen werden, nicht lange allein auf sich gestellt ist.
Besten Dank.