Hilfe... zwei Schreier die uns den letzten Nerv rauben (zwei Gelbseitensittiche)

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Sittich84

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Wir haben uns vor ca. 1,5 Jahren zwei Gelbseitensittiche (Peanut männl. + Krümel weibl.) zugelegt. Vorweg: wir lieben sie. Sie gehören zu unserer Familie dazu. Sie sind zwei neugierige Ansteller, sehr interessiert an allem und jeden und halten uns den Tag über schon auf Trab.
Nun kommt es aber ... sie schreien so oft. Vor allem morgens und auch über den Tag, wenn man mal daheim ist. Man kann nicht telefonieren, ohne dass sie lautstark rumkreischen. Sie bekommen so oft es geht am Tag Freiflug und sie stellen dauernd irgendetwas an. Sie knabbern unsere Holzleisten auf dem Boden an, sie knabbern die Türen an, in der alten Wohnung haben sie eine Türzarge dermaßen beschädigt, dass es nur mit Müh und Not gelang, das wieder irgendwie zu reparieren. Früher konnte man sie aus dem Käfig rauslassen und dann war erst mal Ruhe. Mittlerweile ist es so, dass selbst wenn sie aus dem Käfig zum Fliegen rauskommen, sie immer weiter rumkreischen. Ich habe es wirklich lange ausgehalten, versucht zu ignorieren (was ja auch immer geraten wird in den Foren, damit das ungehörige Benehmen dann nicht beachtet wird) - aber so langsam stoße ich an meine Grenzen. Ich bin derzeit krank und daheim, ich habe Kopfschmerzen und ich fange langsam an zu zittern, wenn ich nur diese quietschende Stimme höre. Das ist ohrenbetäubend, es tut mir echt langsam in den Ohren weh. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich liebe sie auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite wünsche ich mir sehnlichst mal wieder einen Tag herbei, an dem ich ausschlafen kann, an dem ich mal TV schauen kann ohne dass sei rumschreien, dass ich mal wieder ein Buch lesen kann, ohne dass ich dauernd aufstehen und schauen muss, was sie jetzt wieder anknabbern, kaputtmachen oder anstellen.
Ich fühle mich furchtbar, dass ich das hier überhaupt aufschreibe, aber ich bin sowas von mit den Nerven runter, dass ich nicht mehr weiter weiß und echt langsam Aggressionen in mir aufstaue, weil ich keine ruhige Minute mehr bekomme.
Wenn ich sie anschaue, die zwei Racker, geht mir das Herz auf, ich habe sie wirklich sehr lieb. Und wegzugeben, was mein Freund schon des Öfteren aus lauter Verzweiflung sagt, möchte ich nicht. Aber ich weiß langsam auch nicht mehr weiter, weil sie unseren ganzen Tag bestimmen. Alles was wir tun. Ich kann noch nicht mal lüften, ohne dass die beiden so lautstark schreien, dass es die ganze Nachbarschaft hört - und es sind wirklich ohrenbetäubende, grelle Schreie.

Bitte helft mir. Ich weiß langsam nicht mehr weiter... Mit meinem Freund habe ich auch schon oft genug darüber diskutiert. Wir lieben sie beide, aber es ist einfach manchmal unerträglich. Und ich weiß, dass wir uns für diese Verantwortung entschieden haben - für diese beiden knopfäugigen Pelzknäuel da zu sein und ihnen ein schönes zu Hause zu geben. Aber unsere Nerven sind echt am Ende... :traurig:
 
OK, jetzt weiß ich, wie Ihr Euch fühlt, aber um weiterhelfen zu können, müssen wir wissen, wie Eure Vögel sich fühlen ;)

Normalerweise haben Südamis so drei, vier Phasen am Tag, wo sie Gas geben, Rumtoben und eben auch Rumschreien. So wird z.B. morgens grundsätzlich erstmal der Tag begrüßt. Vor und nach der mittäglichen Siesta und abends vor dem Schlafen wird u.U. auch noch mal gut Gas gegeben. Wie lange und wie laustark hängt vom individuellen Vogel-Charakter und den Haltungsbedingungen ab.

Wenn die Geier darüberhinaus Rumschreien, schlagen sie entweder Alarm, weil sie z.B. jemand Unbekannten durch's Fenster gesehen haben, oder sie sind schlichtweg unzufrieden, und wenn es nur pure Langeweile ist.

Das gilt aber vornehmlich für Naturbruten. Bei Handaufzuchten kann auch eine Verhaltensstörung vorliegen.

Also dann mal los mit dem ersten Fragenkatalog:

1. Sind es Handaufzuchten oder Naturbruten?
2. Wie groß ist der Käfig?
3. Wie oft und wie lange haben sie täglich Freiflug?
4. Haben sie einen Schlafkasten?
5. Wie werden sie ernährt?
6. Wie ist die Beleuchtung? Tageslicht? Kunstlicht? Fernseher? Vogellampe?
7. Was haben sie an Spielzeug? Haben sie Knabberäste? Innerhalb und/oder außerhalb des Käfigs?

Übrigens ... Ausschlafen ist bei unseren Aymaras (2 Paare) kein Problem, da sie einen Schlafkasten haben und im Sommer zusätzlich die Balkontür mit bodenlangen Vorhängen verdunkelt wird. Solange der Vorhang zu ist, ist Totenstille :D

Sie den ganzen Tag ins Dunkle zu setzen, ist aber die falsche Lösung ;) Zum Ausschlafen aber genau das Richtige.
 
Hallo Chris,

vielen lieben Dank für deine schnelle Antwort. Jetzt fühle ich mich schon mal ein kleines bissl besser, also nicht mehr so alleine auf weiter Flur.
Gerne beantworte ich deinen Fragenkatalog, vielleicht hilft es uns ja eine Lösung zu finden :-) das wäre toll. Denn die Fellmonster sind mir sehr ans Herz gewachsen.

1. Sind es Handaufzuchten oder Naturbruten?
=> sie wurden hier geboren und auch "aufgezogen", bis sie irgendwann in das Tiergeschäft "Kölle Zoo" kamen, von dort haben wir sie dann gekauft (sie waren mit mehreren unterschiedlichen Sittichen in einer Glasvoliere.


2. Wie groß ist der Käfig?
=> wir haben einen relativ großen Vogelkäfig, wenn nicht sogar eine "Voliere". Ich bin 1,67m groß und mein Kopf ist unterhalb der Decke des Käfigs. Wir haben insgesamt 6 Futterschalen drin, diverse Spielzeuge, Holzpellets + Zedernholz-Späne auf dem Boden

3. Wie oft und wie lange haben sie täglich Freiflug?
=> sie haben täglich soviel wie möglich Freiflug. D.h. unter der Woche wenn wir arbeiten ab ca. 7Uhr - ca. 8Uhr (bevor wir zu Arbeit gehen), danach gehen sie auch wieder brav in den Käfig zurück. Dann wenn wir unter der Woche heimkommen, wieder so ab ca. 18Uhr - 22Uhr, an Freitagen sogar bis ca. 24Uhr. Danach bringen wir sie wieder "ins Bett" also wir versuchen einen gewissen Rhythmus beizubehalten. Am Wochenende schreien sie manchmal ab 7Uhr, dann Freiflug bis ca. wann auch immer wieder dann daheim sind, außér wir gehen mal was einkaufen, dann bringen wir sie wieder in den Käfig und dann wenn wir daheim sind ist das erste was wir machen sie auch wieder rauszulassen.
Derzeit sind sie fast den ganzen Tag draußen, da ich ja krank und zu Hause bin. Jetzt auch gerade wieder. Und sie schreien wieder. Obwohl sie draußen sind.

4. Haben sie einen Schlafkasten?
=> wir haben probiert, im Käfig einen Schlafkasten anzubringen, einmal am Käfig und auch am Boden haben wir schon mal einen hingestellt. Sie mögen ihn nicht und kreischen und dann flattern sie wie wild durch den Käfig, sodass wir ihn dann bald wieder rausgenommen haben. Einmal haben sie zwar nicht geschrien, sie sind aber trotzdem nicht wieder rein um haben dem Kasten keinen Blick gewürdigt. Also haben wir ihn wieder raus.
Was ganz witzig ist, der gleiche Holzschlafkasten haben wir dann im Wohnzimmer auf unseren Schrank gestellt, da gehen sie dann bei den Freiflugphasen dann doch gerne mal ab und zu rein und manchmal schlafen sie da drin sogar ein. Aber nicht wenn er im Käfig ist (soviel zu deren eigenen Kopf ;-))

5. Wie werden sie ernährt?
=> sie bekommen täglich frisches Wasser (manchmal sogar zweimal, weil sie ab und zu auch darin baden - es ist eine größere Schale), dann immer frisches Obst, manchmal Gemüse (aber das mögen sie nicht so gern, nur Paprika), außerdem haben sie Äste zum Knabbern drin, dann noch eine Art Kalkstein vom LoroPark (an dem sie die Schnäbel wetzen und auch ab und zu abknabbern) dann noch eine Schale mit Vogelgrit und eine Schale mit Eiweißfutter (und auf dieses Eiweißfutter mache ich immer auch ein paar Vitamine als Pulver dazu) und dann noch eine Schale mit gemixtem Körnerfutter (auch das spezielle vom LoroPark, da sind verschiedene Sorten drin, u.a. auch Sonnenblumenkerne, die sie lieben)
Ich muss dazu sagen, dass die zwei sehr wählerisch sind. Ich habe schon einiges ausprobiert. Sie mögen viel Gemüse nicht. Außer rote Paprika. Alles andere wird nicht beachtet. Obst: Apfel, Birne und Banane lieben sie. Manchmal auch Orange. sie knabbern sehr gerne. Manchmal bekommen sie eine Brotkruste oder ein kleines Stück getrocknete Salzbrezel, aber ganz kleine Stücke davon und nicht sehr oft.

6. Wie ist die Beleuchtung? Tageslicht? Kunstlicht? Fernseher? Vogellampe?
=> früher standen sie in dem Zimmer, wo der Fernseher steht. Das haben wir jetzt geändert. Sie haben eigentlich immer Tageslicht und nachts dann eine Art "Nachtlampe", damit sei wenn sie nachts sich erschrecken etwas Orientierung haben

7. Was haben sie an Spielzeug? Haben sie Knabberäste? Innerhalb und/oder außerhalb des Käfigs?
Innerhalb des Vogelkäfigs haben sie ihre Holz-Stangen, auf denen sie auch schlafen. Dann noch eine Art Spirale ein Seil, auf dem sie hoch und runterklettern mit einer Glocke dran, und dann noch eine Art Kokosnuss, die im Käfig hängt. Die fülle ich ab und zu mit Papierfetzen oder Knabberästen.
Ansonsten ist unsere gesamte Wohnung ihr Spielzimmer. Sie lieben es auf das Aquarium zu fliegen und darauf rumzulaufen, die Oberseite unseres Bücherschrankes haben sie auch schon für sich beansprucht, genauso wie die Oberseite der Küchenschränke und auch den Boden, auf dem sie in der letzten Zeit sehr gerne rumlaufen (in der gesamten Wohnung, wie Wanderer unterwegs sind). Sie sitzen gerne auf den Türen oben auf der Kante und wollen alles sehen, beobachten, folgen mir manchmal wie ein "Stalker" in jede Zimmerecke oder rufen, wenn sie einen nicht sehen ;-)
Das zu dem Spielen der kleinen

Das mit dem Vorhang ist eine sehr gute Idee. Ich glaube wir kommen hier auch nicht drum herum.

Ich hoffe, ich hab jetzt die Fragen so gut es geht beantwortet

Freue mich auf deine Antwort, vielleicht machen wir ja doch etwas falsch und du kannst uns helfen :-))

Liebe Grüße und einen schönen Abend,
Natascha
 
6. Wie ist die Beleuchtung? Tageslicht? Kunstlicht? Fernseher? Vogellampe?
=> früher standen sie in dem Zimmer, wo der Fernseher steht. Das haben wir jetzt geändert. Sie haben eigentlich immer Tageslicht und nachts dann eine Art "Nachtlampe", damit sei wenn sie nachts sich erschrecken etwas Orientierung haben.

Also ist keine Spezielle Tageslichtlampe mit UVB Anteil vorhanden?
z.B. Arcadia Birdlamp etc?

Fensterglas lässt meines Wissens kein UV-Strahlen durch.

Aber die Ursache für das laute Schreien wird das fehlende Farbspektrum denk cih mal nicht sein.
 
Eine Vogellampe ist definitiv zu empfehlen, da Fenster nur etwa 30% des UV-Lichts durchlassen. Da Vögel UV-Licht sehen können, im Gegensatz zum Menschen, ist somit tatsächlich ihre Farbwahrnehmung ohne solche Lampen verfälscht. Zudem wird UV-B-Licht für die Vitamin-D-Synthese benötigt.

Fakt ist, wir werden hier eine Menge Aufklärungsarbeit betreiben müssen, um die Haltungsbedingungen zu optimieren. Denn auch die Luftfeuchtigkeit ist sehr wichtig, damit die Vögel nicht langfristig an der lebensgefährlichen Aspergillose erkranken. 50-60% sollten es sein, also ... Hygrometer anschaffen. Ein Digitales, kombiniert mit Thermometer, haben wir uns für etwa 20€ im Baumarkt gekauft.

Aber das Kernproblem sehe ich erstens in Langeweile ... unzureichend geeignetes Spielzeug ... und der Tatsache, dass es sich höchstwahrscheinlich um Handaufzuchten handelt. Denn der Kölle-Zoo bezieht seine Papageienvögel so weit ich weiß größtenteils aus dem Loro Parque. Und dort wird vornehmlich Handaufzucht betrieben ... zum Glück aber keine isolierte, sondern im Geschwisterverbund. D.h., die Küken werden von den Eltern getrennt und vom Menschen künstlich ernährt, damit sie schön zahm wrden. Dies hat zur Folge, dass die Vögel unzureichend sozialisiert werden und sehr menschengeprägt sind.

Ein extrem komplexes Thema, daher empfehle ich, die Stellungnahme der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz zu lesen, die das Thema sehr detailliert erläutert.

Wenn wir das Schrei-Problem lösen wollen, müssen wir nämlich genau verstehen, wie die Vögel sich fühlen. Dazu gehört aber auch, zu wissen, wie sich Pyrrhuras normalerweise Verhalten. Daher scheint mir ratsam, mal ein Buch zu empfehlen:

Südamerikanische Sittiche - Band 4 - Rotschwanzsittiche

Zum Käfig ... ich weiß immer noch nicht, wie groß der ist, nur die Höhe ... Grundfläche?

Zum Schlafkasten ... da sie während der Freifluges rein gehen, sollte das auch im Käfig klappen, wenn er richtig positioniert wird. Wenn er am Boden steht, gehen sie logischerweise nicht rein. Man nehme Schraubhaken, drehe die an der Rückseite des Kastens unterhalb des Kastendaches ein und hänge den Kasten im Käfig unterhalb des Käfigdaches ins Gitter. Davor sollte man noch einen Ast platzieren, damit sie problemlos rein kommen. Ein Nymphensittich-Brutkasten dürfte größentechnisch gut passen.

Ganz wichtig ist auch, immer Knabberäste anzubieten ... Holzarten beachten! Tut man dies nicht, passiert genau das, was hier berichtet wurde, die Vögel betätigen sich als "Möbel-Designer" ;) Handelsübliches Papageienspielzeug langweilt die Geier hingegen sehr schnell, wenn's überhaupt Interesse weckt.

Noch eine letzte Bemerkung: Wir haben Frühling ;) D.h., derzeit drehen die Vögel natürlich sowieso mehr auf ... mehr als zu jeder anderen Jahreszeit. Das A und O ist also hinreichende Beschäftigung. Wir werden uns aber definitiv noch näher mit den Auswirkungen der Handaufzucht beschäftigen müssen. Dazu muss aber erstmal die Problematik verstanden worden sein ... also bitte unbedingt obiges PDF lesen.

So, jetzt aber ab zur Arbeit ... bis später.
 
Hallo Sittich84,

mein erster Tipp: wenn Du krank bist und der Lärm Dir Stress bereitet, würde ich Schaumstoff-Ohrenstöpsel verwenden. Das Verhalten der Sittiche kannst Du nicht von heute auf morgen ändern. Mit den Schaumstoffstöpseln hörst Du immer noch gut genug, aber der Lärmpegel senkt sich auf ein erträgliches Mass.

Dann eine Frage: Hat der Lärm tatsächlich zugenommen? Ist unter der Woche jemand daheim, der das objektiv vergleichen könnte? Vielleicht sind Deine Vögel schon immer unter der Woche so lebhaft, und Ihr habt's nur nie gemerkt, da Ihr bei der Arbeit wart?

Falls der Lärm zugenommen hat, gibt's verschiedene Möglichkeiten:
(1) Vielleicht reagieren die Vögel freudig darauf, dass es nun mehr Freiflug gibt, wenn Du daheim bist. Vielleicht waren die Vögel bisher ruhiger, weil sie nur Morgens kurz und dann in den Abendstunden Freiflug hatten. Unsere Grünwangen-Rotschwanzsittiche sind um die von Dir genannten Zeiten (Frühmorgends und Abends) nicht besonders aktiv, da sie dann meist noch zu müde oder wieder müde sind. Den Tag über wechseln sich aktive Phasen mit kleinen Nickerchen ab. Sie schreien nur kurz, wenn in ihrer Umgebung etwas los ist: Katze vor dem Fenster, ändere Vögel, die sie hören (siehe Punkt 2), ein Familienmitglied kommt nach Hause, jemand kommt zu ihnen in die Voli.

(2) Hast Du darauf geachtet, ob Deine Gelbseiten mit anderen Vögeln von draussen kommunizieren? Bevor wir umgezogen sind hatten bei uns jeden Frühling Spatzen unter dem Dach gebrütet. Wenn die kleinen Spätzchen nach Futter piepsten, haben unsere Grünwangen-Rotschwanzsittiche fleissig geantwortet, einfach etwa fünfmal so laut. Wir haben's als natürliche Kommunikation zwischen den Tieren akzeptiert und überhört; als die Spatzen flügge waren, wurde es auch wieder leiser. Wenn's mit dem Überhören nicht klappt, dann gibt's eben noch die Schaumstoffstöpsel.

(3) Um den Vögeln das Schreien abzutrainieren, könntest Du es mit Clickertraining probieren. Von Ann Castro gibt's einen eigenen Band zu Schreien und Kreischen.. Wir haben gute Erfahrungen mit Clickertraining gemacht, wobei wir nie das Schrei-Training probiert haben.

Apropos Beschäftigung und Schäden an Möbeln und Türen:
Könntet ihr ein Zimmer wirklich vogelsicher einrichten, wo die Vögel den ganzen Tag draussen sein könnten?
Wir hatten früher ein Zimmer vogelsicher eingerichtet und dort viel Spielzeug reingehängt und einen Kletterbaum reingestellt. Vögel suchen sich instinktiv hohe Plätze. Deshalb haben wir Sitzstangen, Spielzeug und Äste von der Decke herunterhängen lassen. Sobald diese Sitzgelegenheiten höher sind als die Tür, setzen sie sich lieber dort oben hin und knabbern an dem Spielzeug statt an den Türrahmen.

Ca. alle 3 Monate haben wir das Spielzeug verändert, damit's nicht langweilig wurde. Es muss nicht immer neues Spielzeug sein. Wenn ein Spielzeug ein paar Monate weg war und dann wieder ins Zimmer kam, war's plötzlich wieder spannend. Es kam zwar ab und zu vor, dass Sie plötzlich an einem Türrahmen oder einem Möbelstück knabberten, doch dann haben wir sehr schnell ein Spielzeug davor gehängt und sonst das Zimmer umgeräumt. Dadurch wurde schnell etwas anderes spannender.

EDIT: Ich habe gerade nochmals nachgelesen, dass Dich die Vögel so sehr auf Trab halten, weil Du immer wieder nachsehen musst, was sie anstellen. Dabei haben sie wahrscheinlich gelernt, dass sie Deine Aufmerksamkeit bekommen, wenn sie etwas anstellen. Das kann einen Teufelskreis auslösen, bei dem die Vögel immer mehr Deine Aufmerksamkeit suchen, gerade weil Du daheim bist. Wenn Du keinen Raum hast, in dem Du das Verhalten ignorieren kannst, musst Du sie ab und zu evtl. zurück in den Käfig schicken, damit sie merken, dass "die Party vorbei ist", wenn sie's übertreiben.

Ich hoffe, dass sich die Situation bei Dir möglichst bald entspannt.

Liebe Grüsse,

GhoMo
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwei kleine Ergänzungen zu GhoMo's Ausführungen:

1. vogelsicheres Zimmer: Guter Hinweis, den ich bei der Komplexität der Thematik ganz vergessen hatte. Man sollte auf jeden Fall die Gefahren im Haushalt kennen und minimieren.

2. Suche nach Aufmerksamkeit: Da wir davon ausgehen müssen, dass es sich um Handaufzuchten handelt, gehe ich davon aus, dass diesem Punkt besondere Bedeutung zukommt. Auch Eifersucht auf Partner oder andere Menschen gegenüber dem bevorzugten"Lieblingsmenschen" kann hier eine Rolle spielen. Aber auch bei Naturbruten kann sich ein forderndes Verhalten einstellen, insbesondere wenn die menschliche Aufmerksamkeit ein willkommenes Mittel gegen Langeweile darstellt. Pyrrhuras sind halt ziemlich intelligent und wollen entsprechend gefordert werden. Daher sind obige Empfehlungen gelegentlicher Änderungen in der Zimmergestaltung nicht verkehrt.
 
Meine Katharinen sind meine ersten Papageienvögel, und ich hatte von Anfang an das Gefühl, zwei besonders liebe Schätzchen erwischt zu haben. :)
Sie haben mir noch nie etwas kaputt gemacht.
Ich biete verschiedene Materialien zum Nagen an: Naturäste, Sisal-Seil, eine Grasmatte für NAGER sowie Natur-Filzband. Damit habe ich die Baumwoll-Sitzstangen bezogen, weil sich durch das Zernagen der Baumwoll-Fäden gefährliche Schlaufen bildeten.

Wenn Paulchen (blau) schreit, antworte ich ihm im selben Tonfall, dann hört er meistens auf.
Manchmal sind es auch Warnrufe, z.B. letzte Tage war beim Lüften eine Hummel ins Zimmer geflogen.
Dafür bin ich dankbar, also schaue ich nach, ob etwas passiert ist und ignoriere es nicht.

Die Volieren-Größe wäre schon wichtig, da sie unter der Woche tagsüber nicht so viel Freiflug bekommen.
Schau doch mal nach, ob deine den Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien entspricht. Die Vögel sind ja nicht ganz klein.
 
Thema: Hilfe... zwei Schreier die uns den letzten Nerv rauben (zwei Gelbseitensittiche)

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