B
Bianca Durek † 2014
† 06.08.2014
- Beiträge
- 1.222
animal public e.V. schrieb:
> Gemeinsame Erklärung von
>
>
> Zirkusse in Deutschland schaffen sich ihr eigenes Recht
>
> Zirkus Renz schlägt Hundertschaft der Polizei in die Flucht -
>
> Elefantin "Seila" ist nachweislich illegal und soll doch im Zirkus bleiben
>
>
> Deutschland, den 25.06.2003
>
> Ort des Geschehens: Deutschland - ein Rechtsstaat
>
>
> Stellen Sie sich folgende Situation vor:
>
> "Ein Waffenbesitzer hat keinen Waffenschein. Die Waffe soll deshalb von der
> zuständigen Behörde beschlagnahmt werden. Ein Vollzugsbeamter erscheint mit
> Polizisten, um sie sicherzustellen. Der vermeintliche Besitzer weigert sich,
> die Waffe herauszugeben und droht den Behördenvertretern, seine Hunde auf
> sie zu hetzen. Die Beamten kapitulieren vor der bedrohlichen Situation:
> "Soll er doch die Waffe behalten, er kann ja so gut damit umgehen."
>
> Läuft das so in unserem Land? Funktioniert so der Rechtsstaat Deutschland?
>
>
> Ein anderes Beispiel - das gleiche Ergebnis?
>
>
> Der Zirkus Renz-Berlin gastiert im Juni 2003 in Rudolstadt, Thüringen. Von
> den fünf mitgeführten Asiatischen Elefanten besitzt die 30jährige "Seila"
> keine Artenschutzpapiere. Als artgeschütztes Tier ist sie damit illegal im
> Zirkus Renz Berlin.
>
> Nach 2 ½ Jahren illegalem Mitführen im Zirkus tritt am 20.06.2003 die
> Thüringer Landesverwaltung auf den Plan und zieht das Tier ein. Damit wurde
> "Seila" Eigentum des Landes Thüringen und muss ein neues Quartier beziehen.
>
> Die einzige Auffangstation für Elefanten in Europa, "Home of the Grey" im
> Safaripark Gänserndorf in Österreich wird vom Landesverwaltungsamt Thüringen
> beauftragt, den illegalen Elefanten zu verladen und ihn unterzubringen. In
> Gänserndorf können Elefanten erheblich besser als in jedem Zirkus leben. Man
> schickt sofort Fachleute und einen Spezialtransporter. Als dieser am Tag
> darauf eintrifft, hat die Polizei bereits eine gewaltige Drohkulisse aus
> Bereitschaftspolizei vor dem Zirkus aufgebaut.
>
> Dadurch über den Ernst der Lage aufgeklärt, wird der Zirkusdirektor rabiat:
> er treibt die fünf Elefanten völlig unkontrolliert auf die angrenzende
> Straße. Sein Sohn Franz Renz kettet sich zwischen zwei der grauen Riesen und
> verkündet lauthals, die Elefantin "Seila" würde nur über seine Leiche
> abtransportiert.
>
> Über 50 Polizisten, die den Vollzug der Einziehung sichern sollen, stehen
> tatenlos daneben. Auch als Tierschützer von animal public von Mitgliedern
> der Zirkusfamilie mit Steinen beworfen, getreten und massiv bedroht werden,
> greift die Polizei nicht ein. Schlimmer noch, der Abtransport wird am
> Nachmittag erfolglos abgebrochen.
>
> Als für den darauf folgenden Montag die endgültige Durchsetzung der
> Einziehung von "Seila" vorgesehen ist, trauen die Anwesenden Tier- und
> Artenschützer ihren Augen nicht: trotz strengster Bewachung durch die
> Polizei konnten die Zirkusleute drei weitere Elefanten auf das Gelände
> bringen, um als noch größere Gefahr das Vorgehen der Behörden noch schwerer
> zu machen.
>
> Erneut drohen die Zirkus-Mitarbeiter der Polizei: wenn die Elefanten nervös
> werden, könne man für nichts garantieren; wenn die Elefanten durchgingen,
> gäbe es "ein Blutbad".
>
> Diese Drohungen werden von ca. 100 Polizisten hingenommen. Nicht eine Person
> wird in Gewahrsam genommen, nicht einmal die Personalien der Unruhestifter
> werden festgestellt.
>
> Statt dessen geben die Zirkusleute Interviews über ihre große "Tierliebe" und
> dem angeblich glücklichen Leben von "Seila" bei den Elefanten des Zirkus
> Renz.
>
> Auf dem Höhepunkt der Bedrohung wird die leitende Artenschutz-Beamtin durch
> einen Vorgesetzten ausgetauscht. Kurz danach wird bekannt, das die Elefantin
> wegen der großen Gefahrenlage im Zirkus bleiben soll.
>
> Die Anwesenheit des von den Behörden bestellten Gänserndorfer
> Elefantenexperten Laszlo Török wird als Provokation für die
> Zirkusmitarbeiter angesehen, er wird deshalb des Platzes verwiesen.
>
>
> Der faule Kompromiss
>
>
> Am 24.06.2003 berichtet die Ostthüringer Zeitung: "die Parteien haben sich
> geeinigt, Seila darf unter Auflagen im Zirkus bleiben, im Gegenzug erkennt
> der Zirkus die Beschlagnahmeurkunde an." Im Klartext heißt das, Seila darf
> zwar nicht im Zirkus auftreten. Der illegale Besitz, der eigentliche
> Tatvorwurf, wird aber zementiert.
>
> Die Zirkusleute werden ihren Sieg feiern. Sie haben am vergangenen Wochenende
> gelernt, das ihnen keiner etwas vorschreibt, nicht einmal ein Großaufgebot
> der Polizei. Sie machen ihre Gesetze selbst.
>
> Der hohe Rang des Tierschutzes im Grundgesetz, dem alle Staatsorgane
> verpflichtet sind, wird schmählich unterlaufen. Die Staatsgewalt lässt sich
> durch Gewaltandrohung von Zirkusbetreibern erpressen. Es geht wieder einmal
> scheinbar "nur" um Tiere.
>
>
> Wenn dieses Vorgehen Schule macht, sind alle Gewaltandrohungen erlaubt.
> Solche "Kleinigkeiten" wie die Zirkusleitlinien (die eine Elefantenhaltung
> ohne Auftritte in der Manege gar nicht erlaubt) sind damit ad absurdum
> geführt.
>
> Es bleibt nur eine Lösung:
>
> Um den Rechtsstaat Deutschland wieder in Kraft zu setzen, muss "Seila" dem
> Zirkus Renz Berlin weggenommen werden.
>
>
> Wer aber sorgt sich um das Wohl der eigentlich Betroffenen, der Elefanten?
> Seit 200 Jahren werden die grauen Riesen wie Kettensklaven im Zirkus
> gehalten und für kommerzielle Schauzwecke missbraucht. Wie lange können wir
> uns das noch leisten?
>
>
>
>
> Laura Zimprich, animal public e.V.
> Alexander Haufellner, Elefantenschutz Europa e.V.
> Dr. Christiane Baumgartl-Simans, Menschen für Tierrechte - Bundesverband der
> Tierversuchsgegner e.V.
> Harald Ullmann, Peta Deutschland e.V.
> Daniela Freyer, Pro Wildlife e.V.
>
>
> animal public e.V.
> Postfach 110 121
> 40501 Düsseldorf
> fon 0211- 56 949 730
> fax 0211- 56 949 732
> ********** ELEFANTEN-SCHUTZ
> EUROPA e.V.
> Am Koglerberg 7
> 82031 Grünwald
> Tel.: 089 / 641 20 91
> Fax: 089 / 649 19 378
> ********** Menschen für Tierrechte -
> Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
> Roermonder Str. 4a
> 52072 Aachen
> Fon 0241 - 157 214
> Fax 0241 - 155 642
> ********** PETA-Deutschland e.V.
> Pforzheimer Str. 383
> 70499 Stuttgart
> Tel: 0711-866-6165
> Fax: 0711-866-6166
> E-Mail: ********** Pro Wildlife e.V.
> Gräfelfinger Str. 65
> 81375 München
> Tel.: 089-81299-507
> Fax: 089-81299-706
> **********
>
>
> Gemeinsame Erklärung von
>
>
> Zirkusse in Deutschland schaffen sich ihr eigenes Recht
>
> Zirkus Renz schlägt Hundertschaft der Polizei in die Flucht -
>
> Elefantin "Seila" ist nachweislich illegal und soll doch im Zirkus bleiben
>
>
> Deutschland, den 25.06.2003
>
> Ort des Geschehens: Deutschland - ein Rechtsstaat
>
>
> Stellen Sie sich folgende Situation vor:
>
> "Ein Waffenbesitzer hat keinen Waffenschein. Die Waffe soll deshalb von der
> zuständigen Behörde beschlagnahmt werden. Ein Vollzugsbeamter erscheint mit
> Polizisten, um sie sicherzustellen. Der vermeintliche Besitzer weigert sich,
> die Waffe herauszugeben und droht den Behördenvertretern, seine Hunde auf
> sie zu hetzen. Die Beamten kapitulieren vor der bedrohlichen Situation:
> "Soll er doch die Waffe behalten, er kann ja so gut damit umgehen."
>
> Läuft das so in unserem Land? Funktioniert so der Rechtsstaat Deutschland?
>
>
> Ein anderes Beispiel - das gleiche Ergebnis?
>
>
> Der Zirkus Renz-Berlin gastiert im Juni 2003 in Rudolstadt, Thüringen. Von
> den fünf mitgeführten Asiatischen Elefanten besitzt die 30jährige "Seila"
> keine Artenschutzpapiere. Als artgeschütztes Tier ist sie damit illegal im
> Zirkus Renz Berlin.
>
> Nach 2 ½ Jahren illegalem Mitführen im Zirkus tritt am 20.06.2003 die
> Thüringer Landesverwaltung auf den Plan und zieht das Tier ein. Damit wurde
> "Seila" Eigentum des Landes Thüringen und muss ein neues Quartier beziehen.
>
> Die einzige Auffangstation für Elefanten in Europa, "Home of the Grey" im
> Safaripark Gänserndorf in Österreich wird vom Landesverwaltungsamt Thüringen
> beauftragt, den illegalen Elefanten zu verladen und ihn unterzubringen. In
> Gänserndorf können Elefanten erheblich besser als in jedem Zirkus leben. Man
> schickt sofort Fachleute und einen Spezialtransporter. Als dieser am Tag
> darauf eintrifft, hat die Polizei bereits eine gewaltige Drohkulisse aus
> Bereitschaftspolizei vor dem Zirkus aufgebaut.
>
> Dadurch über den Ernst der Lage aufgeklärt, wird der Zirkusdirektor rabiat:
> er treibt die fünf Elefanten völlig unkontrolliert auf die angrenzende
> Straße. Sein Sohn Franz Renz kettet sich zwischen zwei der grauen Riesen und
> verkündet lauthals, die Elefantin "Seila" würde nur über seine Leiche
> abtransportiert.
>
> Über 50 Polizisten, die den Vollzug der Einziehung sichern sollen, stehen
> tatenlos daneben. Auch als Tierschützer von animal public von Mitgliedern
> der Zirkusfamilie mit Steinen beworfen, getreten und massiv bedroht werden,
> greift die Polizei nicht ein. Schlimmer noch, der Abtransport wird am
> Nachmittag erfolglos abgebrochen.
>
> Als für den darauf folgenden Montag die endgültige Durchsetzung der
> Einziehung von "Seila" vorgesehen ist, trauen die Anwesenden Tier- und
> Artenschützer ihren Augen nicht: trotz strengster Bewachung durch die
> Polizei konnten die Zirkusleute drei weitere Elefanten auf das Gelände
> bringen, um als noch größere Gefahr das Vorgehen der Behörden noch schwerer
> zu machen.
>
> Erneut drohen die Zirkus-Mitarbeiter der Polizei: wenn die Elefanten nervös
> werden, könne man für nichts garantieren; wenn die Elefanten durchgingen,
> gäbe es "ein Blutbad".
>
> Diese Drohungen werden von ca. 100 Polizisten hingenommen. Nicht eine Person
> wird in Gewahrsam genommen, nicht einmal die Personalien der Unruhestifter
> werden festgestellt.
>
> Statt dessen geben die Zirkusleute Interviews über ihre große "Tierliebe" und
> dem angeblich glücklichen Leben von "Seila" bei den Elefanten des Zirkus
> Renz.
>
> Auf dem Höhepunkt der Bedrohung wird die leitende Artenschutz-Beamtin durch
> einen Vorgesetzten ausgetauscht. Kurz danach wird bekannt, das die Elefantin
> wegen der großen Gefahrenlage im Zirkus bleiben soll.
>
> Die Anwesenheit des von den Behörden bestellten Gänserndorfer
> Elefantenexperten Laszlo Török wird als Provokation für die
> Zirkusmitarbeiter angesehen, er wird deshalb des Platzes verwiesen.
>
>
> Der faule Kompromiss
>
>
> Am 24.06.2003 berichtet die Ostthüringer Zeitung: "die Parteien haben sich
> geeinigt, Seila darf unter Auflagen im Zirkus bleiben, im Gegenzug erkennt
> der Zirkus die Beschlagnahmeurkunde an." Im Klartext heißt das, Seila darf
> zwar nicht im Zirkus auftreten. Der illegale Besitz, der eigentliche
> Tatvorwurf, wird aber zementiert.
>
> Die Zirkusleute werden ihren Sieg feiern. Sie haben am vergangenen Wochenende
> gelernt, das ihnen keiner etwas vorschreibt, nicht einmal ein Großaufgebot
> der Polizei. Sie machen ihre Gesetze selbst.
>
> Der hohe Rang des Tierschutzes im Grundgesetz, dem alle Staatsorgane
> verpflichtet sind, wird schmählich unterlaufen. Die Staatsgewalt lässt sich
> durch Gewaltandrohung von Zirkusbetreibern erpressen. Es geht wieder einmal
> scheinbar "nur" um Tiere.
>
>
> Wenn dieses Vorgehen Schule macht, sind alle Gewaltandrohungen erlaubt.
> Solche "Kleinigkeiten" wie die Zirkusleitlinien (die eine Elefantenhaltung
> ohne Auftritte in der Manege gar nicht erlaubt) sind damit ad absurdum
> geführt.
>
> Es bleibt nur eine Lösung:
>
> Um den Rechtsstaat Deutschland wieder in Kraft zu setzen, muss "Seila" dem
> Zirkus Renz Berlin weggenommen werden.
>
>
> Wer aber sorgt sich um das Wohl der eigentlich Betroffenen, der Elefanten?
> Seit 200 Jahren werden die grauen Riesen wie Kettensklaven im Zirkus
> gehalten und für kommerzielle Schauzwecke missbraucht. Wie lange können wir
> uns das noch leisten?
>
>
>
>
> Laura Zimprich, animal public e.V.
> Alexander Haufellner, Elefantenschutz Europa e.V.
> Dr. Christiane Baumgartl-Simans, Menschen für Tierrechte - Bundesverband der
> Tierversuchsgegner e.V.
> Harald Ullmann, Peta Deutschland e.V.
> Daniela Freyer, Pro Wildlife e.V.
>
>
> animal public e.V.
> Postfach 110 121
> 40501 Düsseldorf
> fon 0211- 56 949 730
> fax 0211- 56 949 732
> ********** ELEFANTEN-SCHUTZ
> EUROPA e.V.
> Am Koglerberg 7
> 82031 Grünwald
> Tel.: 089 / 641 20 91
> Fax: 089 / 649 19 378
> ********** Menschen für Tierrechte -
> Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
> Roermonder Str. 4a
> 52072 Aachen
> Fon 0241 - 157 214
> Fax 0241 - 155 642
> ********** PETA-Deutschland e.V.
> Pforzheimer Str. 383
> 70499 Stuttgart
> Tel: 0711-866-6165
> Fax: 0711-866-6166
> E-Mail: ********** Pro Wildlife e.V.
> Gräfelfinger Str. 65
> 81375 München
> Tel.: 089-81299-507
> Fax: 089-81299-706
> **********
>
>