Kanadagans
Anserophiler
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Hallo!
Heute hatte ich eine seltene, seltene Beobachtung, bei der ich mich fragte, ob wirklich die Frauen das sanfte Geschlecht sind, und zwar handelte es sich um 2 Amselhennen (!) im Revierkampf...
Wie das bei Hähnen so abläuft, wissen wir ja, die laufen da so imponierend nebeneinander her, schimpfen sich an, und flattern aneinander hoch... Das kann man alljährlich überall des öfteren beobachten, und bisher hatte ich bei Hähnen noch niemals die Intensität und Verbissenheit wie bei dem Hennenkampf heute...
Zunächst hatte ich den bekannten "Kriegsruf" der Amseln gehört, und sah da auch zwei aneinander hochflattern, und maß dem nur gelindes Interesse bei, bis ich die Gefiederfarbe beider Kontrahenten sah, braun mit goldener Kehle, klarer Fall, zwei Hennen, und sofort war mein Interesse da...
Diese beiden verkämpften sich richtiggehend ineinander. Eine packte die andere am Schnabel und drückte sie auf den Boden, einmal war die eine oben, dann die andere. Dann flatterten sie wieder kurz aneinander hoch, und wiederum Schnabel in Schnabel verbissen, versuchend, die Konkurrentin nieder zu ringen...
Die beiden waren so verbissen bei der Sache, daß schockiert kuckende Passanten auf einen Meter herankamen, und sogar ein freilaufender Hund, der nur wenig daneben vorbei lief, die beiden aber nicht im allergeringsten interessierte... Sie lagen teils mitten auf dem Gehweg, die oben sitzende Henne stützte sich auf dem Weg mit den ausgebreiteten Flügeln ab, um die auf dem Rücken liegende Kontrahentin unten zu halten, und das Ganze ging, ich habe auf die Uhr gekuckt, geschlagene 6 Minuten so, weil keine der beiden sich geschlagen geben wollte.
Die gerade oben sitzende Henne wirkte in der Tat wie ein mantelnder Sperber, und auch die angestrengte Bemühung, die andere Henne unten zu halten und nicht auszulassen, erinnerten eher daran, daß ein Greif versucht, seine Beute unter Gewalt zu kriegen... Wirklich, eine sehr eindrückliche Beobachtung!
Eine solche Verbissenheit und vor allem Kampfweise habe ich an Hähnen noch niemals gesehen, auch nicht die Dauer des Kampfes am Stück, ebenso wie ich noch niemals Amselhennen im Revierkampf sah (von vergleichsweise harmloser kurzer Flugverfolgung abgesehen)...
Das beweist, das selbst die "gewöhnlichsten" Vögel auch nach Jahrzehnten der Beobachtung doch immer wieder neues zu bieten haben, und ich bin jetzt noch ebenso beeindruckt wie erschüttert, weil die beiden sich da wirklich absolut nichts geschenkt haben...
Da werden wirklich Weiber zu Hyänen...
Grüße, Andreas
Heute hatte ich eine seltene, seltene Beobachtung, bei der ich mich fragte, ob wirklich die Frauen das sanfte Geschlecht sind, und zwar handelte es sich um 2 Amselhennen (!) im Revierkampf...
Wie das bei Hähnen so abläuft, wissen wir ja, die laufen da so imponierend nebeneinander her, schimpfen sich an, und flattern aneinander hoch... Das kann man alljährlich überall des öfteren beobachten, und bisher hatte ich bei Hähnen noch niemals die Intensität und Verbissenheit wie bei dem Hennenkampf heute...
Zunächst hatte ich den bekannten "Kriegsruf" der Amseln gehört, und sah da auch zwei aneinander hochflattern, und maß dem nur gelindes Interesse bei, bis ich die Gefiederfarbe beider Kontrahenten sah, braun mit goldener Kehle, klarer Fall, zwei Hennen, und sofort war mein Interesse da...
Diese beiden verkämpften sich richtiggehend ineinander. Eine packte die andere am Schnabel und drückte sie auf den Boden, einmal war die eine oben, dann die andere. Dann flatterten sie wieder kurz aneinander hoch, und wiederum Schnabel in Schnabel verbissen, versuchend, die Konkurrentin nieder zu ringen...
Die beiden waren so verbissen bei der Sache, daß schockiert kuckende Passanten auf einen Meter herankamen, und sogar ein freilaufender Hund, der nur wenig daneben vorbei lief, die beiden aber nicht im allergeringsten interessierte... Sie lagen teils mitten auf dem Gehweg, die oben sitzende Henne stützte sich auf dem Weg mit den ausgebreiteten Flügeln ab, um die auf dem Rücken liegende Kontrahentin unten zu halten, und das Ganze ging, ich habe auf die Uhr gekuckt, geschlagene 6 Minuten so, weil keine der beiden sich geschlagen geben wollte.
Die gerade oben sitzende Henne wirkte in der Tat wie ein mantelnder Sperber, und auch die angestrengte Bemühung, die andere Henne unten zu halten und nicht auszulassen, erinnerten eher daran, daß ein Greif versucht, seine Beute unter Gewalt zu kriegen... Wirklich, eine sehr eindrückliche Beobachtung!
Eine solche Verbissenheit und vor allem Kampfweise habe ich an Hähnen noch niemals gesehen, auch nicht die Dauer des Kampfes am Stück, ebenso wie ich noch niemals Amselhennen im Revierkampf sah (von vergleichsweise harmloser kurzer Flugverfolgung abgesehen)...
Das beweist, das selbst die "gewöhnlichsten" Vögel auch nach Jahrzehnten der Beobachtung doch immer wieder neues zu bieten haben, und ich bin jetzt noch ebenso beeindruckt wie erschüttert, weil die beiden sich da wirklich absolut nichts geschenkt haben...
Da werden wirklich Weiber zu Hyänen...
Grüße, Andreas
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