Als Argumente für diese Sichtweise kann ich mir zwei Punkte vorstellen:
Lebenserwartung (Verantwortung dadurch höher) und (Angst vor der)
Beißkraft.
Letzteres führt dann vielleicht dazu, dass der Ara nur noch eingesperrt bleibt, denn er kann einen schon schön verletzten, wenn er zubeißt, bei den Kleinen kann es zwar auch mal bluten, aber ist natürlich nicht so kritisch.
Ich bin trotzdem
contra, denn wenn man sich tatsächlich "hochdienen" müsste, müsste man Zebrafinken > Agas > Ziegensittiche > Graupapageien > hellrote Aras > Hyazintharas nacheinander halten, rein von der Größe her gesehen.
Problem dabei
1. muss man dann warten bis sie gestorben sind (kriegt man zeitlich nicht hin!)
2. soll man die kleinen Vögel abgeben, wenn man genug Erfahrungen hat?
Was ist ein bisschen kritisch sehe, sind Menschen, die
ohne Vorwissen gern
große, langlebige Vögel "wollen" (weil die so schön bunt sind etc.).
In dem Fall wäre es schon manchmal besser, sie hätten mal zwei Wellensittiche gehalten, allein um abschätzen zu können, dass da Federn fliegen, dass Möbel angenagt werden etc.
Aktuell möchte in einem Nachbarforum jemand seinen Wellensittich abgeben.
Der kam die Woche über mit ins Büro, blieb da am Nachmittag bis zum nächsten Morgen alleine, weil er in der Wohnung zu viel Dreck machen würde (nun ist er im Büro zu laut).
Die Halterin hat zwar sehr schnell erkannt, dass diese Haltung weder für sie noch für den Vogel geeignet ist und kann ihn jetzt noch "rechtzeitig" abgeben.
Hätte man sich aber bei einem größeren Papagei so verschätzt, wären die Probleme evtl. größer (findet man einen Abnehmer, oder lässt man den wertvollen Vogel im Dekokäfig etc.).
Für größere und langlebigere Vögel wäre vielleicht ein Papageienfühererschein nicht schlecht, bei dem man vorher mal einen Tag bei einem Züchter/ Halter "hospitieren" müsste
(Auswirkungen der kleineren Vögel kann man sich meist noch gut vorstellen, vermute ich, außer vielleicht Lautstärke und "Dauerberieselung" einzelner Arten).
Man hört und liest ja doch immer wieder:
Wie - da fliegen Federn in der Wohnung?
Die lassen beim Freiflug was fallen?
Die fliegen in der Wohnung rum?
Sie stauben?
Die knabbern meine Möbel an?
Auch über kleine Vögel.
Problem bei der Beratung im Forum ist, dass man schwer abschätzen kann, wer eine realsitische Vostelluing vom Leben mit (Groß-) Papageien hat und wer nicht, für wen sich das leben mit solchen Vögeln (von seiner Einstellung und "Toleranz" her) eignet, und für wen nicht.
Zwei Usern hier, Monsun und LUMP,w wurde aufgrund ihres Alters stark von der Haltung ihrer Wusch-Großpapageien abgeraten und nun gestaltete sich die Haltung ihrer Vögel schon längere Zeit so, wie es für die Vögel gut ist, ohne dass die Halter damit Probleme hätten.
Auf der anderen Seite gibt es auch immer wieder Halter "problemloser" Vögel, die ganz Unglaubliches berichten, wie Chips und Cola für den Vogel, oder zwei völlig artfremde Vögel im kleinen Käfig zusammen, und das bei den "problemlosen" kleinen Arten.
Sicher gibt es "Luxus-Arten", für die man viel Platz, viel Geld, viel Zeit, viel Toleranz braucht (und viel Wissen) und "Otto-Normal-Arten" in dem Sinne, dass man deren Haltungsbedingungen auch mit kleinerem Einkommen und Raum und weniger Pflege-aka-Putz-und-Aufräum-Arbeit, aber mit genau so viel Sorgfalt und Einfühlungsvermögen, ermöglichen kann.
Wellensittichkäfig: 100 €,
Wellensittichzimmer: 20 Quadratmeter,
Arakäfig: ??? 1000 € bis 2000 ??? € (Außen-/Innenvoliere),
Arazimmer: ??? 40 Quadratmeter (zum Fliegen, Auspowern)?
---> Schalldämmung
, die man bei der WS-Haltung nur bei empfindlichen Nachbarn und speziellen Exemplaren braucht!
Auf der anderen Seite hat mal ein User für Wellensittiche eine gerade Flugstrecke von 5 bis 6 Metern gefordert, die auch nicht jeder Halter bieten kann.