südwind
Foren-Guru
- Beiträge
- 1.756
Die geschützten Kormorane am Chiemsee dürfen von August bis März abgeschossen werden. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) gab mit einem Urteil der Regierung von Oberbayern recht, die den Fischern eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung erteilt hatte.
Die Berufung des Bundes Naturschutz (BN) und des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) wies das Gericht zurück. Danach dürfen Kormorane von August bis März abgeschossen werden. Eine Revision sei nicht zugelassen worden. Die Urteilsgründe sollen erst Anfang April vorliegen. Der LBV erwägt nun eine Feststellungsklage gegen die naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung.
Der Streit zwischen Fischern und Naturschützern schwelt seit Jahren. Die Fischer verweisen auf zurückgehende Fischbestände und sehen ihre Existenz bedroht. Umwelt- und Tierschutzverbände dagegen wollen den Schutz aufrechterhalten, da eine Bedrohung der Fischbestände durch den Kormoran nicht nachgewiesen sei. Sie sehen in dem Abschuss von rund 100 Vögeln im Naturschutzgebiet rund um das Mündungsdelta der Tiroler Achen einen Verstoß gegen geltendes Recht. Ihre Klage war allerdings in erster Instanz vom Verwaltungsgericht München für unzulässig erklärt worden. Diese Ansicht hatte auch der beklagte Freistaat vertreten.
Das Urteil kommt nicht unerwartet
Das Urteil sei nicht ganz unerwartet gekommen, sagte der LBV- Artenschutzbeauftragte Andreas von Lindeiner. Dennoch wollen die Vogelschützer weiter kämpfen. Sie halten die Jagd auf die Tiere aufgrund früherer Erfahrungen für überflüssig. „Die Abschüsse haben überhaupt nichts gebracht“, sagte von Lindeiner. Sorgen bereitet ihm die Auswirkung auf andere Wasservögel, die nur zwischen Mitte September und Mitte Januar abgeschossen werden. Die Jagd auf Kormorane sei rund drei Monate länger. Die dadurch verursachte Unruhe etwa durch Schüsse beunruhige auch die anderen Wasservögel. Nach Angaben des Verbandes lassen sich in Durchgangszeiten und im Winter bis zu 20.000 Wasservögel auf dem Chiemsee nieder.
Widerstand hat der LBV auch gegen einen Antrag des Anglerbundes Chiemsee angekündigt. Die Angler wollten eine Abschussgenehmigung auf wenigen hundert Metern entlang der Alz und der Tiroler Achen, sagte von Lindeiner. Er plädierte stattdessen für eine Bewachung dieser sensiblen Flussabschnitte.
http://www.welt.de/muenchen/article1819169/Fischer_duerfen_Chiemsee-_Kormorane_abschiessen.html
Die Berufung des Bundes Naturschutz (BN) und des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) wies das Gericht zurück. Danach dürfen Kormorane von August bis März abgeschossen werden. Eine Revision sei nicht zugelassen worden. Die Urteilsgründe sollen erst Anfang April vorliegen. Der LBV erwägt nun eine Feststellungsklage gegen die naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung.
Der Streit zwischen Fischern und Naturschützern schwelt seit Jahren. Die Fischer verweisen auf zurückgehende Fischbestände und sehen ihre Existenz bedroht. Umwelt- und Tierschutzverbände dagegen wollen den Schutz aufrechterhalten, da eine Bedrohung der Fischbestände durch den Kormoran nicht nachgewiesen sei. Sie sehen in dem Abschuss von rund 100 Vögeln im Naturschutzgebiet rund um das Mündungsdelta der Tiroler Achen einen Verstoß gegen geltendes Recht. Ihre Klage war allerdings in erster Instanz vom Verwaltungsgericht München für unzulässig erklärt worden. Diese Ansicht hatte auch der beklagte Freistaat vertreten.
Das Urteil kommt nicht unerwartet
Das Urteil sei nicht ganz unerwartet gekommen, sagte der LBV- Artenschutzbeauftragte Andreas von Lindeiner. Dennoch wollen die Vogelschützer weiter kämpfen. Sie halten die Jagd auf die Tiere aufgrund früherer Erfahrungen für überflüssig. „Die Abschüsse haben überhaupt nichts gebracht“, sagte von Lindeiner. Sorgen bereitet ihm die Auswirkung auf andere Wasservögel, die nur zwischen Mitte September und Mitte Januar abgeschossen werden. Die Jagd auf Kormorane sei rund drei Monate länger. Die dadurch verursachte Unruhe etwa durch Schüsse beunruhige auch die anderen Wasservögel. Nach Angaben des Verbandes lassen sich in Durchgangszeiten und im Winter bis zu 20.000 Wasservögel auf dem Chiemsee nieder.
Widerstand hat der LBV auch gegen einen Antrag des Anglerbundes Chiemsee angekündigt. Die Angler wollten eine Abschussgenehmigung auf wenigen hundert Metern entlang der Alz und der Tiroler Achen, sagte von Lindeiner. Er plädierte stattdessen für eine Bewachung dieser sensiblen Flussabschnitte.
http://www.welt.de/muenchen/article1819169/Fischer_duerfen_Chiemsee-_Kormorane_abschiessen.html