Herzlich Willkommen im Forum, zuerst einmal ist es super das du dich vor dem Kauf erkundigst. Das wird dir viele Überraschungen ersparen. Also kostenmäßig halte ich die Amazonen für verhältnismäßig pflegeleicht, das ist allerdings immer davon abhängig was man gewohnt ist. Eine Katze ist zum Beispiel immer billiger. Also zum einen der Kauf von einem Pärchen wird sich so auf 600 bis 800 Euro belaufen, das kann allerdings schwanken, ist aber denke ich ein guter Richtwert. Du solltest dich dann mit dem Kauf einer
Voliere anfreunden. An der Stell eist es am günstigsten für Halter und Vögel
Volierenelemente zu kaufen. Die Tiere haben dort wenigstens ein wenig Bewegungsspielraum und du kannst diese gut säubern und einrichten. Von den handelsüblich verkauften fertig "
Volieren"(also zum Beispiel diese Montana cages, ist abzuraten; diese sind viel zu klein) Die
Voliere sollte mindestens die Maße 2x2x1(HxBxT) haben. So eine
Voliere kannst du für viel Geld und sehr viel Geld erwerben.
Da muss man am Besten Anbieter vergleichen. Da liegst du etwa bei 350 Euro, das schwankt allerdings auch von Anbieter zu Anbieter, muss man vergleichen. Dabei handelt es sich um Aluminiumteile, die in der Regel verzinkt sind, um Korosion zu verhindern. Zur Auswahl stehen noch Edelstahlelemente, die allerdings etwa dreimal so teuer sind. Wenn man allerdings so eine Anschaffung plant kann man sich auch für die teurere Variante entscheiden. Solche
Volierenteile sind in der Regel eine Einmalinvestition und bekanntermaßen kann Verzinkung zu einer Zinkvergiftung führen, die sich über die Jahre langsam ausbilden kann. Mit der Edelstahlvoliere geht man diesem Problem auf jeden Fall aus dem Weg. Ansonsten kaufe ich Körnerfutter bei Rico´s Futterkiste(das ist meiner Meinung das Beste Futter und meinen Amazonen schmeckt es auch am Besten) Die Jahrresration kostet mich dort etwa 65 Euro, und da nehm ich schon nicht nur das günstigere Standardangebot. Das sind also keine großen kosten. In der Woche verbrauche ich Obst im Wert von 6- 10 Euro. Ist also schon eine größerer Kostenfaktor, allerdings gut zu kalkulieren. Womit du auch rechnen musst sind Tierarztbesuche. Das ist natürlich immer von der Konstitution deiner Vögel abhängig, aber wie man das von sich selbst auch kennt, ein zwei mal im Jahr hat man schon mal einen Durchhänger. Die meisten Vögel sind während der Mauser recht anfällig für Krankheiten. Mein Hahn war z.B. die letzen zwei Jahre jedes Mal am Ende der Mauser krank, obs nun daran gelegen hat oder nicht. Normale Untersuchungen im Krankheitsfall kosten immer so zwischen 50 und 100 Euro. Wenn wirklich etwas ernstes ist und die Tiere stationär aufgenommen werden müssen bist du schnell bei 500 Euro(war bei mir vor zwei Jahren der Fall) Ansonsten gibts noch so Routineuntersuchungen und Krallen schneiden, das kostet dann nicht viel. Meistens so zwischen 20 und 30Euro. Du solltest dir in jedem Fall einen vogelkundigen Tierarzt suchen, die sind nach meiner Erfahrung ein wenig teurer als die normalen, aber das Geld lohnt sich, wenn man seinen Vogel auch fachmännisch behandelt bekommt. Normalen Tierärzten fehl an der Stell einfach das Wissen. Ja und Kosten die sonst noch so Anfallen gibt es eigentlich kaum, mal ne Vogellampe(die ist wichtig) oder eine Transportbox...aber das sind alles keine Kosten.
Was deine Frage zu den "Einsteigervögeln" angeht, so ist es bestimmt nicht schädlich wenn man schonmal Vögel gehalten hat und sich ein grobes Verständnis von den Bedürfnissen der Tiere angeeignet hat, aber eine wirkliche Hilfe ist das nicht. Viel wichtiger ist es Literatur zu diesem Thema zu wälzen, da gibt es wirklich sehr viel. Ist aber immer kritisch zu lesen, weil jeder Autor auch andere, nicht immer richtige Einstellungen, verbreitet. Ich würde die Papageienhaltung eher mit der Hundehaltung vergleichen, als mit der Haltung von Sittichen. In beiden Fällen musst du dich mit sehr intelligenten Tieren auseinander setzen und diese auch erziehen. Der Unterschied ist das Hunde bekanntermaßen domestizierte Rudeltiere sind und gerne einem Rudelführer folgen wollen und Papageien eben nicht. Dementsprechend muss man da seine Erziehung anpassen.
Wie schon erwähnt kann man Papageien sehr gut "erziehen", gehört aber einiges an Verständnis, seitens des Vogels und des Halters dazu. Wenn einmal beide Parteien in etwa die Sprache des anderen verinnerlicht haben, lernen beide sehr schnell. Was das aberziehens des Schreiens angeht, würde ich gerne die Frage weiterleiten, an Leute denen es gelungen ist. Ich gehöre leider nicht dazu. Bin aber der Meinung das meine Beiden sehr wenig schreien, nicht zu letzt auch wegen der Erziehung. Da bringt aber jeder Vogel andere Voraussetzungen mit. Mein Hahn z.B. schreit fast nie und ist auch sonst von seiner Art sehr ruhig und ausgeglichen. Er kommt allerdings auch von einem Züchter, der die beide Elterntiere besaß und nur mal so zum Spaß einmal im Jahr brüten ließ. Mein Hahn ist also in einer sehr ruhigen Umgebung ohne weiteres Papageiengeschrei aufgewachsen. Meine Henne hingegen schreit sehr gern und viel und lässt sich auch immer wieder neue Situationen einfallen, in denen ihr etwas nicht passt und wo man mal wieder seinem Unmut Luft machen kann. Sie ist aber im ganzen viel aktiver und aufgedrehter und nur sehr schwer dauerhaft zu beschäftigen und damit zufrieden zu stellen. Die Kleine kommt von einem Züchter der viele verschiedene Großpapageien in den normalen Zuchtvolieren hielt und die Tiere sich den ganzen Tag versuchen stimmlich zu übertreffen. Ich weiß nicht, ob das der hundertprozentige Grund für die durchaus sehr verschiedenen Schreiverhalten meiner Beiden sind, aber möglich wäre es. Nicht desto trotz muss man dann mit den Macken leben und damit arbeiten. Zum Schreien ist ja im allgemeinen auch anzumerken das es sich dabei eigentlich um ein sehr natürliches Verhalten handelt, welches die Tiere für gewöhnlich Morgens und Abends auch ausleben. Allerdings ist das nicht in jeder Wohnsituation angebracht. Wenn du ein eigenes Haus besitzt hast du schonmal ein Problem weniger, denn dann gibt es keine Nachbarn, die sich von dem Geschrei gestört fühlen. Vorausgesetzt die Tiere sind im Haus. Es wäre sehr wichtig wenn die Vögel eine eigenes Vogelzimmer haben. Das kann dann Schallgedämmt werden und bietet den Vögeln eine ruhige Umgebung in die sie sich zurück ziehen können. Niemals sollten die Tiere in einem belebten und bewohnten Raum stehen.
Die Vögel 10 Stunden allein zu lassen ist kein großes Problem, ich denke, dass das bei den meisten anderen Usern hier nicht anders ist. Die Tiere gewöhnen sich dann daran. Du musst nur dafür sorgen, dass sie trotzdem genügend Beschäftigung haben, also z.B. frische Äste usw. Und sie werden von dir nach der Arbeit verlangen, sie rauszulassen und dich mit ihnen zu beschäftigen. Jeden Tag. Am besten ist es wenn sich noch ein Partner mit um die Vögel kümmert, das kann manchmal wichtig sein, falls man mal keine zeit hat oder doch mal nicht rechtzeitig nach Hause kommt, oder mal für ein paar Tage eine Betriebsreise oder so ähnlich macht. Dann sollen die Vögel eine zweite Bezugsperson haben, die den Umgang mit ihnen nicht scheut.
So das wars erstmal, was mir dazu einfällt.
lg