ri26 schrieb:
Neuerdings verteidigen sie auch den Raum in dem sie stehen und greifen meinen Mann aus der Luft an. Das ist jetzt seit ca. 8 Wochen so.
Hallo Rita,
ich denke, Du hast zwei grosse Probleme! 1. Deine Vögel und 2. Deinen Partner! Stimmt schon, oder?!
Ich kann nachvollziehen, was Du schreibst, denn uns ergeht es zur Zeit sehr ähnlich. Unsere - eher meine - Goldstirnsittiche sind von 2003 und jetzt das 1. Mal voll im Trieb. Sie sind sehr, sehr laut und extrem aggressiv! Da unsere Beiden Naturbruten nicht, trauen sie sich glücklicherweise nicht, uns anzugreifen, sondern beschränken sich auf Drohgebärden und Löcher in die Luft hacken.
Auch bei uns gibt es Streit deswegen. Aber Streit nutzt in diesem Zusammenhang nix, weil er nix ändert. Ich lehne es kategorisch ab, meine Sittiche wegen ihrer natürlichen Verhaltensweisen
abzuschieben. Ich erwarte Toleranz von meiner Frau, denn nur ein kranker oder toter Sittich/Papagei ist ein stiller Vogel.
Und ich versuche, den Lärmpegel und die Aggression einzudämmen.
Zum einen gebe ich ihnen reichlichst Material zum schreddern und zerstören, Äste, Kartons, Sisalseil, Klorollen, usw. Und ich wehre mich, wenn es zu heftig wird. Ich kann auch sehr laut schreien und das tue ich gelegentlich. Reicht das nicht, drehe ich den Spiess um und "attackiere" mein grossmäuligen Hahn, lasse mich auf ein Schnabelgefecht ein und scheuche dann Beide mit eindeutigen Drohlauten und -gebärden ("Ksch Ksch" + Geschirrhandtuch wedeln) ein, zwei Zimmerrunden herum.
Im Gegenzug belohne ich sie mit Leckerchen und Spielaufforderung, wenn sie eine Weile Ruhe geben. Und es klappt!
Da ich das Geschirrtuch und den Ksch-Laut nur in die Hand bzw. Mund nehme, wenn ich wirklich stinkig bin, wissen sie dann schon, was Sache ist. Herrscht dann Ruhe und ich besuche sie ohne Geschirrtuch, um Leckerchen, Spielzeug, usw. zu verteilen, kommen sie völlig entspannt auf mich zu und sind auch in keinster Weise nachtragend.
Zusätzlich konditioniere ich sie gerade auf den Clicker, damit sie unsere Anwesenheit nicht nur als Frechheit und Revierverletzung, sondern als etwas positives sehen.
Bevor jetzt das "Iiihhh, Du Tierquäler" - Gebrüll losgeht. Ich kopiere nur ihr eigenes Verhalten. Eben noch gefetzt, wird 5 Minuten später wieder gespielt oder geschmust. Das menschliche Verhalten muss für die Tiere nur eindeutig, nachvollziehbar und angemessen sein. Dann gibt es auch keinen Vertrauensverlust.
Ich sass auch hilflos da und liess mich tyrannisieren! Nee, warum denn
? Immer nur Leckerchen, Spielzeug und "Duzzi Duzzi"-Bespassung? Die Vögel erlauben sich sauaggressive Verhalten uns gegenüber und wir müssen das widerspruchslos hinnehmen?? Nee nee
, wer austeilt, muss auch einstecken können. Dementsprechend müssen sie dann auch ein
artangepasstes Echo verkraften.
Statt sich mit Dir zu streiten, sollte Dein Partner Euren Vögeln schnellstens klarmachen, wer der Boss ist. Da Eure Vögel keine Distanz halten, könnte der Einsatz eines Geschirrtuchs der richtige Weg sein. Ein Beispiel dazu: Wir haben 1999 einen sehr selbstbewussten, menschenbezogenen (nicht -geprägten) Weißstirnamazonenhahn für einige Wochen beherbergt. Ich fragte seinen Besitzer, was er im Falle aggressiven Verhaltens denn machen würde?! Wenn er bemerkte, dass ihn der Vogel angreifen wollte, schmiss er ihm das Geschirrtuch an den Kopf, sagte er. Er wurde nie angegriffen und der Vogel hatte grenzenloses Vertrauen zu ihm.
ri26 schrieb:
Der Lärm den die beiden machen um raus zu kommen ist unerträglich.
Ja, selber schuld. Immer erst rauslassen, wenn sie still sind. Und wenn sie es nur sind, weil sie mal Luft holen müssen. Wenn ich heimkomme, machen unsere auch Halli-Galli in Tüten. Balkontür auf zwecks lüften, Wohnzimmertür zu zwecks Ohrenschonung
. Wenn dann so nach 15 - 30 Minuten die Luft bei den Beiden raus ist, spurte ich in`s Wohnzimmer und öffne die Voli, bevor sie wieder entrüstet loslegen können. Klappt super und Terror von wg. "wir-wollen-raus" gibt es bei uns nicht.
ri26 schrieb:
Man kann normales Gespräch mehr in der Wohnung führen ohne Geschrei im Hintergrund. Egal ob sie draußen sind oder nicht.
Wie schon geschrieben, ein stiller Sittich kann auf Dauer nur todtraurig, krank oder tot sein. Aratingas sind nun mal sehr laut. Versucht es mal mit Erziehung, Toleranz und Geduld. Zumindestens der Trieb müsste so bis Anfang/Mitte Juli wieder abklingen.
ri26 schrieb:
...., aber die zwei brauche Menschen um sich rum zu denen sie einen Bezug haben.
Nein, wenn ihr sie denn wirklich abgeben wollt, dann würde ich nur in
Volierenhaltung empfehlen. Wenn sie wieder im Wohnbereich leben, hat Eure NachfolgerIn spätestens im nächsten Frühjahr das gleiche Problem wie ihr es jetzt habt. Und dann?
Gruß
Jon