Fütterung und Licht
Hoi zäme
Legehennenmehl ist nichts schlimmes, es ist ein top Futter welches auf die Bedürftnisse einer legenden Henne abgestimmt ist. Bei einer zum Beispiel zu Getreidelastigen Fütterung verfetten die Hennen innerlich, inkl der Eierstöcke, klar das so die Legeleistung abnimt. Seit dem generellen Tiermehlverfütterungsverbot (Ich wohne in der Schweiz, wie es in anderen Ländern ist weiss ich nicht) ist da auch bestimmt nichts schlimmes drinn, (--> siehe Zusammensetzung) Ich füttere meinen Hennen ein Eiweisslastiges Legehennenfutter (ganz kleine Würfel, die werden weniger vergeudet als Mehl) und dazu Abends vor dem schlafen gehen eine Ration Körner --> Die Körner muss man Abends füttern da sie die Hennen lange sättigen. Je nach Angebot an Grünfutter im Auslauf dazu natürlich auch noch Grünes, Gemüse usw, einfach alles was den Hühnern schmeckt und ihnen auch Abwechslung und Zeitvertrieb bietet. So konnte man auch die Stallhaltungspflicht gut überbrücken, übergrosse Zuchettis zum beispiel waren ein idealer Zeitvertrieb.
Nochmals zu den Körnern: Körner nie zur freien verfügung anbieten da sie diese lieber fressen als anderes Futter, sie fressen dann zu viel, lieber Rationieren und gesunde Hennen haben!
Betreffend Licht gehe ich folgendermassen vor: Im Herbst wenn die Althennen ihre Natürliche Legepause antreten und mit der Mauser beginnen mache ich kein Kunstlicht, das sind die Ferien der Hennen und die muss man ihnen lassen Diese Erholungsphase ist auch wichtig damit sie später wieder voll ran können. Ca ende Dezember mache ich ihnen dann Morgens Licht, stufenweise immer etwas länger damit sich die Hennen daran gewöhnen können, so glaubt der Stoffwechsel der Hennen der Frühling sei schon da und sie beginnen einfach früher zu legen. Ab ca März ist dann kein Kunstlicht mehr nötig. So hat man fast das ganze Jahr eigene frische Eier, einzig November - Dezember werden sie manchmal etwas knapp, aber diese Zeit kann man mit genügend Junghennen welche im Herbst mit Legen beginnen überbrücken (--> Früh brüten damit Junghennen im Herbst fertig entwickelt sind!)
Noch einmal zum Licht, es ist wichtig das man den Hühnern nicht das ganze Jahr lange Tage mittels Licht aufbrummt, der Stoffwechsel der Hühner braucht einfach eine gewisse auszeit um in Ruhe zu Mausern und sich zu erholen, dabei spielt für die Hühner weniger die Temperatur eine Rolle sondern die Tageslänge.
Noch etwas zum Licht, warum Abends belichten? Ich finde Morgens besser, ich habe eine Energiespaarlampe, die wirft nicht gleich grelles Licht ab, sondern ist erst schwach und wird dann allmählich stärker, so wird den Hennen ein Normaler Tagesbeginn inszeniert.
Am Abend Licht machen finde ich nicht lieb, da haben die Hennen noch volles Licht und auf einmal ists aus, und die Hennen sind noch irgendwo, aber sicher nicht auf den Sitzstangen, wenn man vielleicht immer genau gleich Licht macht (ohne kontinuierliche Steigerung oder Abnahme) mag das gehen, dann gewöhnen sich die Hennen vieleicht daran und Baumen bereits während dem Licht, aber auch in diesem Fall ist der effekt verfehlt.
Vieleicht noch ein paar Worte zu meinen Hühnern: Ich halte Rebhuhnfarbige Italiener und Zwerg Welsumer. Im gesamten etwas 40 Stk, sie stammen alle aus eigener Brut und Afzucht, ausser einigen wenigen welche ich jeweills zur Blutauffrischung zukaufe.
Noch etwas zu den erwähnten Hybriden: Hybridhühner sind ein "Produkt" aus einer speziellen Inzuchtkreuzung welche eine überdurchschnittliche legeleistung aufweisen, diese Legeleistung hält aber nur in den ersten Jahren an. Je älter die Hybriden werden umso weniger legen sie, das heisst konkret: Im ersten Jahr ca 300 Eier, im zweiten Jahr 240 Eier usw. Deshalb werden in den Grossen Legehennenbetrieben die Hennen nach dem ersten Jahr bereits ausgwechselt, da sie im zweiten Jahr bereits nicht mehr rentieren. Anhand des Aussehens oder der Federn kann man Hier keine Schlüsse ziehen, da spielt vor allem das Umfeld eine Rolle. Auch unser Rassengeflügel legt im ersten Jahr die meisten Eier, die Anzahl Eier nimmt aber dann nicht so stark ab mit den Jahren wie bei den Hybriden.
Noch etwas zum Zitat "während dem du Bruteier nimmst solltes du kein Legehennenmehl füttern" Gerade während der Zeit wo Bruteier genommen werden sollten die Hühner möglichst ausgewogen ernährt sein da die Fütterung der Hennen in engem zusammenhang mit den Inhaltsstoffen im Ei zusammenhängt, für das sich entwickelnde Kücken ist es wichtig das von allem genügend vorhanden ist.
So, sorry der Lange Dialog, bin das erste mal auf dieser Homepage und konnte mir einige Worte nicht verklemmen...
Liebe Grüsse aus der Schweiz!
Chrigu
Falls sich jemand persönlich bei mir melden möchte: **********