Hühnerfragen
Hallo xxSallyxx
Ich empfehle vorab erst mal, viel über Hühner zu Lesen. Bücherei, Internet usw. . . .
1.) Dass man seine Hühner anmelden muss, das ist mir neu. Für Hobbyhaltung kann ich mir das auch nicht vorstellen.
2.) Bei den Rassen gibt es erst mal drei große Gruppen: Fleischrassen, die wenig legen aber einen vergleichsweise riesigen Braten abgeben, Legerassen, bei denen es umgekehrt ist, und dann gibt es noch Rassen, bei denen beides so einigermaßen OK ist. Dann gibt es noch Zwerghühner und Zierrassen. Bei letzteren kommt es nur auf die Optik an, und über Geschmack lässt sich ja streiten. Viele davon sind Qualzuchten, und so was kauft man nicht. Besser beschimpft man Züchter und Händler!
Ich habe meine Hühner vom Geflügelmarkt in Reichshof bei Gummersbach. Aber solche Märkte gibt es bestimmt auch in Deiner Nähe. Ansonsten kanns Du Dich auch direkt an eine Geflügelzucht wenden. Es gibt aber Hybridrassen, die so empfindlich sind, dass sie für Freilandgaltung nicht unbedingt geeignet sind.
Bei mir war das Ziel ein bunter Hühnerhof. So habe ich eine weiße Leghorn, eine Sperber, eine braunschwarze Warren und eine Aroucana, auch ohne Hahn, wegen der Nachbarn. Ich hätte noch gerne eine Marans und ein Rudel Seidenhühner. Die Eiersausbeute ist entsprechend bunt: weiß, 2 x braun, grün. Bei der Frage, welche Rasse zu empfehlen ist, spielt ja auch die Rolle, welche man überhaupt gerade bekommen kann. Legehühner, die nicht legen wird ein seriöser Händler nicht verkaufen.
3.) Jedes Huhn hat eine gewisse, rasseabhängige Anzahl von Follikeln. Mehr Eier als Follikel kann es nicht geben. Wie lange der Follikel"vorrat" reicht, das hängt auch von den Haltungsbedingungen ab. In der dunklen Jahreszeit legen sie weniger bis gar nicht. Um diese Zeit verlängert sich natürlich die Gesamtzeit, wenn Du verstehst was ich meine. Gefüttert wird bei mir fertige Hühnerfuttermischung, keine Ahnung, was genau drin ist, aber riecht nicht fischig - sonst müffeln nämlich auch die Eier. Dazu steht immer Grit, Legemehl und natürlich Wasser bereit. Außerdem fressen sie natürlich alles, was ihr Gehege an Würmen, Insekten und Pflanzen her gibt. Im Gehege gibt es einen Reiser- und einen Komposthaufen. Jetzt im Winter gibt es Obst- und Gemüsereste, auch mal in Maßen Nudeln, Brot oder Reis, aber nix Gesalzenes oder Gewürztes, also keine Küchenabfälle.
4.) Vorschriften für's Hühnerhaus? Hmm, baurechtlich dürfte so ein kleines Teil nicht relevant sein. Was den Tierschutz angeht gibt es bestimmt Vorschriften, aber die beziehen sich auf kommerzielle Haltungsbedingungen, die für uns ohnehin nicht akzeptabel sind.
Beispiel (Zahlen zu Hühnern habe ich gerade nicht im Kopf): Kommerziell dürfen auf 1 qm 90 Wachteln gehalten werden. Bei mir sind es gerade vier auf 2 qm.
In der Literatur werden für Hobby-Haltung 10 bis 15 qm Auslauf je Huhn empfohlen, Stall, etwa 1 qm für 3-4 Tiere. Meiner ist knapp 2 qm groß und 1 m hoch.
Fotos findest Du unter
http://www.qsl.net/do1khs/huehner/stall1.jpg
http://www.qsl.net/do1khs/huehner/stall2.jpg
Der Stall sollte nicht zu dunkel sein. Wichtig im Stall sind die Stange, weil die Hühner gerne aufbaumen. Man rechnet etwa 25 cm Stange je Huhn. Ein Brett darunter mit Zeitung drauf erleichtert das Reinigen. Zwei Legenester sollten bei der anvisierten Anzahl von Tieren vorhanden sein. (Enttäuschungen inklusive: Bei mir saßen die Hühner erst in der Hecke und gingen nur zum Fressen und Legen in den Stall. Jetzt sind sie auch zum Schlafen im Stall, sitzen aber in den Legenestern statt auf der Stange.)
Im Stall ist Sägemehl als Einstreu, in den Nestern meist Stroh. Der Stall sollte fuchs- und marderdicht sein und nachts sollte die Klappe verschließbar sein. Ich lasse sie nachts auf, aber ich bin auch mitten in der Stadt. Fuchs wird kein Problem sein und der Marder mag meinen Hund nicht - bis zum Beweis des Gegenteils, wie ich einräumen muss.
Die Tränke ist außerhalb des Stalls, damit die Einstreu nicht unnötig nass wird.
Das Meiste des hier Empfohlenen ist angelesen, aber inzwischen von der Praxis bestätigt. Die Hühner fühlen sich wohl und die Eier-Ausbeut ist, an der Jahreszeit gemessen, gut.