nymphomann schrieb:
Das mit den Weibchen hab ich auch mal gehört, in meinem schlauen Buch über Nymphen von GU steht, dass aber auch Weibchen Melodien oder Sprache nachzuahmen versuchen...
Sollte Paula sich in dann ca 24 Wochen dazu hinreißen lassen etwas derartiges zu tun, werd ich mich mal melden ;-)
Nochmal zu der Frage "sollten Nymphen zahm werden/sollten Nymphen etwas nachahmen" und vor allem zu den Gegenargumenten: Warum hält man sich denn dann überhaupt Vögel, wenn man meint das natürliche Verhalten sei für die Vögel am besten? Das beste für die Vögel ist sicherlich doch die freie Wildbahn, meines Wissens in Australien und nicht in
Volieren in Deutschland... Also kann sich doch keiner der Nymphen hält (und sicherlich auch liebt) dass er das nur zum Wohle des Tieres macht...
Sorry, falls ich damit jetzt jemandem auf den Schlips getreten habe, aber ich kann die Diskussion nicht so ganz nachvollziehen.
Gruß (und Danke für die Antworten!)
nymphomann
Ich habe ein Weilchen überlegt ob ich dazu was sagen soll. Die Erfahrung hat gezeigt das es sich Menschen mit dieser Denkweise sehr leicht machen und selten davon abzubringen sind. Aber das muss ja nicht für jeden gelten.
Ich sag mal, in der freien Wildbahn wären unsere Vögel bestens davor geschütz von der Liebe ihrer Halter geradezu erschlagen zu werden
Da gibt es keine Menschen die der Ansicht sind sie müssten ihren Vogel wie ein Baby behandeln oder als Gesellschaftsersatz zu missbrauchen. Da wird kein Tier wieder aller Vernunft mit schwersten Behinderungen oder Krankheiten ohne Heilungschance (und entsprechend schlechtem Befinden) durchs Leben geschleift. Das ist es was mich an der Vogelhaltung oft stört. Nicht die Gefangenschaft, sondern das was die Menschen unter diesen Umständen oft mit den Tieren anstellen. Wenn man sich als Tierfreund bezeichnet, bedeutet das das man sein Tier mit Respekt behandelt. Das wiederum bedeutet für mich das man die Bedürfnisse eines Tieres befriedigt und es als das betrachtet was es ist. Würde das immer so laufen, hätten wir erheblich weniger Probleme (oder besser gesagt unsere Vögel hätten weniger Probleme). Richtig praktiziert ist die Tierhaltung an sich eine schöne Sache. Sie schafft meiner Meinung nach bei den Haltern eine feinere Antenne für seine tierischen Mitgeschöpfe(im Idealfall)
Nimm z.B. den Begriff artgerecht. Viele Leute vertreten die Meinung artgerecht könne nur die Natur sein. Dabei nimmt dieser Begriff dies garnicht für sich in Anspruch. Es bedeutet, wenn man das Wort etwas dreht bemerkt man es, das man einer Art gerecht wird. Das bedeutet im Klartext das man sich die Grundbedürfnisse eines Tieres anschaut und befriedigt. Tut man das, erkennt man das ein Nymph der in der Natur im Schwarm lebt und ein interessantes Sozialverhalten hat, zumindest EINEN Partner braucht, da ein Mensch diesen in keinem Bereich ersetzen kann (ist nicht ständig anwesend, spricht eine andere Sprache usw). Ein weiteres Grundbedürfniss neben der Interaktion mit dem Partner ist das Fliegen, oder das Nagen. All dies kann man dem Vogel mit etwas gutem Willen bieten. Was soll er dann noch vermissen? Die Fressfeinde? Oder die ewig andauernde Futtersuche? Ein Nymph fliegt in der Natur seltenst aus purer Lebenslust. Diese kleinen Nomaden sind ständig auf der Suche nach Futter, um am Abend den "Bauch" voll zu haben. Zwischendurch, besonders wenn die Hitze sehr gross ist, wird pausiert um Energie zu sparen. Wie man sieht greift hier das vermenschlichte Bild der Vogelfreiheit nicht. Ich will nicht sagen das ein Tier darauf angewiesen ist das der Mensch es von seinem harten,ihm von der Natur zugedachten Leben, befreit zu werden. Aber so findter wie das Halten von Vögeln in menschlicher Obhut beschrieben wird, sehe ich sie wirklich nicht.
Vielmehr befürchte ich das dieses "ist ja eh nix artgerecht" als Entschuldigung für allerlei "Missbrauch" in der Vogelhaltung herhalten muß.
Ich habe z.B kein Verständniss dafür wenn mir jemand dieses Argument vor die Füsse rotz, weil er der Meinung ist ein zahmer Vogel rechtfertige die Einzelhaltung, oder die
Handaufzucht. Hier wird schon deutlich an den Bedürfnissen der Tiere rumgeschnippelt, um sie für den Menschen attraktiver zu machen.
Was das Sprechen angeht, viele glücklich veropaarte Vogel quasseln. Sie leben nunmal eng mit dem Menschne zusammen, da bleibt das bei sprachbegabten Vögeln kaum aus das sie mal was nachplappern. Mein erster Nymphenhahn war ein sehr begabter Pfeiffer.
Aber ein Wort kam ihm nie über den Schnabel. Aber Melodien wurden meist recht schnell nachgepfiffen. Das liegt ihnen halt im Blut. Nicht jeder Namph beginnt das Sprechen, aber mit Pfeifen ist man an der richtigen Adresse bei ihnen