Kein Kernbeisser...

Diskutiere Kein Kernbeisser... im Forum Vogelbestimmung im Bereich Allgemeine Foren - ..., aber was dann? Hallo, liebe VogelfreundInnen, ich nutze meinen Jahresendurlaub u.a. zu Beobachtungsspaziergängen entlang des tiiief...
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SteffNau

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..., aber was dann?

Hallo, liebe VogelfreundInnen,

ich nutze meinen Jahresendurlaub u.a. zu Beobachtungsspaziergängen entlang des tiiief verschneiten Tegeler Fliesses in Berlin-Reinickendorf.

Als ich nun dort heute ein Tick-Tick-Tick hörte, dachte ich an Kernbeisser, die dort auch vorkommen, aber anstatt dessen konnte ich diesen Vogel hier auf die SD-Karte bannen.

http://www.vogelforen.de/images/attach/jpg.gif

Die Entfernung mag etwa 10-12 m betragen haben, der Vogel saß im Wipfelbereich mit einigen Kumpanen, die aber sehr wahrscheinlich nicht der gleichen Art angehören.
Ich habe ja einen Verdacht, wer es sein könnte, würde aber gerne Eure Meinung dazu hören.

Danke und schöne Grüße,
Steffen
 

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Moin.

Genau, kein Kernbeisser sondern ein Fichtenkreuzschnabel. ;)
 
Hallo Geierhirte!

Danke, genau den hatte ich auch im Verdacht, aber ich wollte vorab nichts davon schreiben, um die Forum-Statements nicht zu beeinflussen.
Das ist ja schön, mein erster Freiland-Kreuzschnabel!

Schöne Grüße,
Steffen
 
Hallo Peregrinus,

hm, Du magst natürlich recht haben, aber der gut erkennbare Überbiss hat doch eine starke Suggestivkraft :~.
Leider war das Licht scheusslich, und die gar so ungeschickt herum hängenden Äste haben meinen armen Autofokus arg verwirrt, deshalb ist das Bild recht suboptimal.
Welches Indiz macht Dich so sicher, dass hier ein Grünling im Baum sitzt?

Danke und ein vogelreiches 2011,
Steffen
 
Ich werfe hier noch mal ins Feld, dass das auch Frau Fichtenkreuzschnabel sein könnte...
Der Schnabel ist doch sehr arg gekreuzt für einen Grünfink.

Oder hat der als Kind keine Zahnspange getragen ? :D
 
@TO

Waren da Fichtenwälder in der Umgebung?
Falls nicht, würde das dann doch eher für einen Grünfink sprechen statt Fichtenkreuzschnabel...
 
Hallo Deichläufer,

die Fließtalniederung hat lockeren Auwaldcharakter, mal sind die Bäume dichter, mal hat man eher sumpfige Wiesen vor sich, auch die Breite wechselt. Von Fichtenwald kann aber gewiß keine Rede sein, wenngleich in den umliegenden Gärten gewiss einiges an Nadelbäumen steht.

Braucht denn der Fichtenkreuzschnabel kompakten Fichtenwald als Habitat oder reicht es ihm auch, wenn es nur 'genug' Fichten gibt?

Von der Größe her habe ich den Vogel auch eher auf Kernbeisserformat (etwa 18 cm) geschätzt, was auch Kreuzschnäbeln entspräche. Grünlinge sind mit 15 cm kleiner. Hoch wetten auf die Güte meiner Schätzung würde ich aber nicht.

Aber um einfach noch mal die Frage zu wiederholen: Welches Detail spricht für einen Grünling bzw. gegen einen Fichtenkreuzschnabel? Man will ja seine gefiederten Nachbarn korrekt anreden...:zwinker:

Gruß,
Steffen
 
Braucht denn der Fichtenkreuzschnabel kompakten Fichtenwald als Habitat oder reicht es ihm auch, wenn es nur 'genug' Fichten gibt?
Ich zitiere mal die Experten:

"Kreuzschnäbel ernähren sich von Koniferensamen. Jede Art (Fichten-, Kiefernkreuzschnabel usw.) ist darauf spezialisiert, die Zapfen bestimmter Nadelbaumarten zu lösen und mit ihrem kräftigen, gekreuzten Schnabel aufzubrechen.[...] Kreuzschnabelpopulationen führen ein Nomadenleben und lassen sich jeweils dort nieder, wo die Samenmast gerade reichlich ausfällt.[...]Außerhalb der Brutzeit ziehen sie in Trupps umher[...]



Wenn da also weit und breit keine Nadelwaldvorkommen zu finden sind, halte ich es eher für wenig wahrscheinlich, dass dort Kreuzschnäbel auftauchen.
 
Ein Kreuzschnabelweibchen ist gestrichelt und hat nicht so stark ausgeprägte, gelbe Steuerfedern...zudem sehen die Unterschwanzdecken ganz anders aus :-)

Pere hat Recht...das ist definitiv ein Grünfink mit Schnabeldeformation, kein Kreuzschnabel :)

VG, Merops
 
Es ist doch völlig egal, ob in der unmittelbaren Umgebung Fichten zu sehen sind oder nicht. Fichten sind überall. Und Fichtenkreuzschnäbel können fliegen...

Und nun zum abgebildeten Grünfink: Seht Euch mal die Form und die Zeichnung der Schwanzfedern an. Und dann schaut mal die Farbe des Schnabels an. Es gibt keine Zweifel.

VG
Pere ;)
 
Es ist doch völlig egal, ob in der unmittelbaren Umgebung Fichten zu sehen sind oder nicht.
Ich halte den Umstand, ob Fichtenwälder in der Umgebung sind (das Wort "unmittelbar" wurde von dir eingefügt) nicht für völlig belanglos angesichts der Fragestellung, ob es sich auf dem Foto in dem bezeichneten Gebiet um einen Fichtenkreuzschnabel handelt.
Natürlich gibt es in Deutschland überall (vereinzelt mehr oder weniger) Fichten, aber es gibt in Deutschland auch nicht überall ein gleichmäßiges Vorkommen von Fichtenkreuzschnäbeln.
Daher finde ich es durchaus legitim, nach der Umgebung, in der der Vogel angetroffen wurde, zu fragen.
Zumal "Auwaldcharakter" und sumpfige Wiesen eher nicht für Fichtenkreuzschnabel spricht.

Unter diesen Gesamtumständen kommt für mich der Fichtenkreuzschnabel eher weniger in Betracht und ich würde dann auch zu einem Grünfink tendieren, trotz des "gekreuzten" Schnabels und der Kernbeißergröße, wie vom TO geschätzt.
 
Ist denn jetzt die Diskussion nach der Umgebung weiterhin so wichtig?
Ich denke, wir können eine Fichtenkreuzschnabel sicher ausschließen...damit ist die Frage deutlich beantwortet :-)

VG, Merops :-)
 
das muß ein total devormierter grünfink sein,kopffarbe,kopfform,schnabel ausser acht,körperform,nur der schwanz ist dem grünfink änlich.
wie wärs mit nem jungen fichtenkreutzschnabel.
mfg willi
 
Wir werden es wahrscheinlich niemals erfahren, was für ein Vogel das war...

Außer, der TO kann noch bessere Fotos machen.
 
wie wärs mit nem jungen fichtenkreutzschnabel.
Ganz schlecht! Es sei denn, es wäre ein grünfinkenfedriger und -förmiger Fichtenkreuzschnabel. :zwinker:

Auf die Einschätzung der Größe gebe ich ehrlich gesagt gar nichts. Es wurden schon "adlergroße" Turmfalken und ringeltaubengroße Drosseln gemeldet. Wir haben hier einen Grünfink, und wenn er dem Beobachter hundertmal anders vorkam.

@Deichläufer: Man hat schon Tüpfelsumpfhühner über der offenen Nordsee und Seeschwalben in der Wüste gefunden. Und ich habe schon Fichtenkreuzschnäbel auf einer großen offenen Heidefläche in locker stehenden Kiefern gefunden. Fichten sind überall und man kann Fichtenkreuzschnäbel überall in Deutschland antreffen.

VG
Pere ;)
 
hallo, ein fichtenkreuzschnabel ist es sicherlich nicht !
aber vllt. ein mischlig kreuzschnabel x grünfink ;-)
gruß kevin
 
Hallo Fories,

ich sehe keine Schnabeldeformation, sondern eine Grünfinkendame mit offenem Schnabel und dahinter wohl eine durch Schnee "deformierte" Knospe.
Und die wirkt optisch wie `ne verkrümmte Schnabelverlängerung ....
Oder?

Scharfäugiger Gruß

Jon
 
Hallo zusammen,

danke nochmal für die rege Debatte. Ich bin überzeugt und streiche den Fichtenkreuzschnabel wieder von meiner Bebachtungsliste.

@Peregrinus: Deine Beurteilung meiner Beobachtungsgabe ist erfrischend ehrlich :D

Trotzdem - als Beobachtender muss man natürlich auch versuchen, die Größe abzuschätzen, um zu einer Bestimmung kommen. Das ich nicht auf meiner Schätzung beharre, habe ich oben ja schon ausgeführt.

Das Belegbild ist schlecht, aber es zeigt zweifelsfrei den Überbiss der oberen Schnabelhälfte. Ich denke, es ist naheliegend, zu schauen, welche Arten für nicht aufeinander passende Schnabelhälften infrage kommen.

Es gibt aber offenbar Merkmale, die den Vogel eindeutig als Grünling ausweisen. Na, ist doch prima, genau deshalb habe ich doch das Forum hier konsultiert!

Oki, ein schönes Restwochenende wünscht
Steffen
 
dahinter wohl eine durch Schnee "deformierte" Knospe.
Du könntest Recht haben, das sieht aus wie eine Knospe.

Man hat schon Tüpfelsumpfhühner über der offenen Nordsee und Seeschwalben in der Wüste gefunden.
Ausnahmen bestätigen die Regel.

Da Vögel, wie du schon richtig bemerkt hast, fliegen können, können Fichtenkreuzschnäbel theoretisch überall in Deutschland angetroffen werden.
Aber ist das auch in der Realität so ?

Haben Fichtenkreuzschnäbel ein ähnliches (gleichmäßiges) Verbreitungsgebiet wie, sagen wir, Kohlmeisen oder Amseln ?

Ich bleibe dabei:
Fichtenkreuzschnäbel haben als vornehmlichen Lebensraum Wälder mit Koniferenbeständen und deshalb würde ich auch in Zukunft bei einer Wahrscheinlichkeitseinschätzung immer wieder fragen: Waren Fichtenwälder in der Umgebung?
 
Thema: Kein Kernbeisser...

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