Gewölle/Kükenbestimmung?

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rainraven

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Heute war ich bei der Wallfahrtskirche Wilparting am Irschenberg (Bayern) und bin dort in einem kleinen runden Fenster der Kirche, welches wie ein Tunnel oder eine Höhle nach innen ging (Durchmesser vielleicht etwa 30-40 cm) in ca. 6-8 m Höhe (ich kann sowas schlecht schätzen) auf Spuren eines Vogelnestes gestoßen (Kotspritzer an der Fassade, man sah auch Äste eines Nestes rausragen). In direkter Umgebung fanden sich viele trockene graue Mausfell-Gewölle von etwa 3-5 cm Länge. Eine grobe Untersuchung ließ auf viele kleine Nagerknochenstücke und -zähne schließen. Unterhalb des Nestes fand sich leider auch ein mumifizierter Jungvogel (eher Küken, etwa 10 cm groß) , der vermutlich schon länger dort in der Wiese lag, zumindest war er nur noch sehr schwer als solcher zu erkennen, aber der Schnabel ließ auf einen Greifvogel oder eine Eule schließen.
Nun bin ich natürlich neugierig, was da wohl in dem Kirchenfenster genistet hat. Ich würde auf Turmfalke tippen, aber der Schnabel des Jungvogels war mir etwas zu wenig spitz dafür, eher so wie bei einem Bussard. Das Küken hatte ziemlich zierliche Füßchen mit vier winzigen Krallen daran, es war keine Wendezehe festzustellen. Kann ich von einem Falken ausgehen oder kann es auch eine Eule gewesen sein? Ist bekannt, welche Vogelart an so einem Ort nisten würde?


http://www.google.de/imgres?start=1...rc&dur=225&page=4&ndsp=54&ved=0CJMBEK0DMC84ZA


Das ist die Kirche, das Fensterchen befindet sich an der hinteren Seite über den beiden ovalen Fenstern (über dem Vordach der Hintertüre, beim Reinzoomen zu erkennen)
 
Etwas leichter wärs mit einem Bild des Vogels. Wahrscheinlich fallen da aber ein paar Sachen zusammen. Gewölle könnten von Schleiereule sein, Die trägt aber ( wie auch Turmfalken) kein Nistmaterial ein. Dies könnte wiederum von Tauben oder Dohlen sein.
 
Wir haben ein Foto, aber wenn man nicht genau weiß, daß es einer ist, erkennt man darauf nicht sofort einen Vogel...Wie gesagt, das Tier ist schon arg in Mitleidenschaft gezogen gewesen und der Schnabel sah von Krümmung und Haken aus wie bei einem kleinen Bussard. Ich glaube schon, daß Gewölle und Mumienküken zu dem Nest gehören. Was macht sonst ein toter kleiner Greifvogel unter einem Nest, wenn er nicht rausgefallen ist? Meinst Du/Sie, er könnte auch nur Beute des "Nestinhabers" gewesen sein?
Ich habe mal ein Eulengewölle (vermutlich Waldkauz) gefunden, da war ein kompletter Mäuseschädel drin. Deswegen denke ich an einen Falken, wenn eher zerkleinerte Knochenstücke drin sind. Eulen würde ich auch in etwas, das noch mehr "Höhle" ist, erwarten. Ich hatte gehofft, aufgrund von Lage und Beschaffenheit des Nistplatzes Ausschlußkriterien zu bekommen. Leider sah man von unten nicht in die Fensterhöhle rein, da die Kirche auf einen Hügel liegt, man sieht nur vereinzelte Äste rausragen, also schloß ich auf Nistmaterial.
Die Gewölle lagen auch auf der Wiese neben der kleinen Kapelle hinter der Kirche, ich vermute, daß der Erzeuger gerne auf deren Dach sitzt/saß, um sich zu erleichtern.

Ich kann mal sehen, ob ich das Bild des Vogels noch anhängen kann, aber es ist nicht so gut, daß man viel drauf erkennen könnte...
 
und weil wieder mal die Bilder nicht direkt zu sehen sind, hier erneut hochgeladen (bevor die verschwinden)

vogel1.jpg

vogel2.jpg

nest.jpg
 
Hallo,

Das sieht mir sehr nach einer jungen Haustaube aus. Das beschriebene Nest wird wohl auch von einer solchen sein. Die Gewölle könnten von einem Waldkauz stammen, der diese Öffnung ab und zu als Ruheplatz nutzt.

LG
 
Hm, für eine junge Taube war mir der Schnabel etwas zu kurz und zu gebogen, die haben doch so lange, eher gerade, knotige "Nasen". :) Von den Gewöllen habe ich leider keine Bilder. Graufilziges Mausfell und zerkleinerte Mausknochen und -zähne halt. :) Aber bei der Anzahl von Mauselöchern in der Wiese ringsrum wundert mich das auch nicht...
 
ja, ich seh schon, den Matsch da kann wohl keiner mehr richtig bestimmen...:huh:
 
Bei dem Schnabel denk ich auch nicht an Taube. Falkenzahn ist nicht zu erkennen, also auch kein Turmfalke. Mein heißer Tipp ist Schleiereule, wobei der Kopf dfür wahrscheinlich etwas zu flach ist. Die Wendezehe kann ja auch in ihrer 3.1-Stellung eingetrocknet sein, sodass sie nicht mehr als solche Erkenntlich war... und sie wäre schlicht aus dem Nest gefallen. Die anderen Umstände sprechen ja für Schleiereule.

Jungen Bussard halte ich aber auch für möglich.
 
Bussard vom Ort her nein. Kenne da keine Höhlenbrüter.
Beine unbefiedert, rötlich und recht kurz, Krallen klein... Taube
Gerade Jungtauben werden oft für alles Mögliche gehalten. Hab ja auch schon welche als angebliche junge Greife eingeliefert bekommen.
 
Also mir ist nach wie vor der Schnabel für eine Taube zu kurz und zu massiv, aber ich seh das auch nicht so gut wegen dem Zustand des Tieres. Die Füße sprechen aber wiederum dafür, denn für einen Greif waren sie mir auch zu zierlich.
Ist es also vermutlich das Nest einer Taube? Aber woher kommen dann die Gewölle? Haben sie somit wahrscheinlich mit dem Nest nichts zu tun?
 
Turmfalken benutzen oft die selben Plätze wie auch Tauben. Von daher ist eine Benutzung des Platzes durch beide Arten durchaus zu untzerschiedelichen zeiten möglich.
Wie hoch über Meer ist denn der Platz? Schleiereulen gehen normal nicht gross über 600 m
 
Also Wikipedia sagt, der Irschenberg liegt 731 Meter über dem Meer :D ...wenn das hilfreich ist.
 
Thema: Gewölle/Kükenbestimmung?

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