...
--------------------------------------------------------------------------------
http://www.news.de/50/00Vogelgrippevirus...es_Festland.php
Vogelgrippevirus erreicht deutsches Festland
Greifswald/Bergen (dpa) - Der gefährliche Vogelgrippevirus H5N1 hat das deutsche Festland erreicht. Bei zwei von fünf im Referenzlabor für Vogelgrippe am Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems untersuchten Wildvögeln wurde das Virus nachgewiesen.
Die Tiere waren vom Landeslabor in Rostock auf die Insel Riems gebracht worden. Sie wurden in Ost- und Nordvorpommern gefunden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich besorgt über die Ausbreitung der Vogelgrippe auf Rügen geäußert. «Die Lage ist ernst», sagte Merkel am Sonntag bei einem Besuch der Ostseeinsel und bot weitere Hilfe des Bundes an.
Im Norden und Westen der Insel wurde derweil auf Anordnung des Landkreises vorsorglich gefährdetes Hausgeflügel getötet. Dabei handele es sich um eine reine Vorsorgemaßnahme, betonte Merkel. «Nach wie vor ist kein Befall von Hausgeflügelbeständen festzustellen. Das ist die gute Nachricht.» Nach Angaben von Landesagrarminister Till Backhaus (SPD) wurde mittlerweile bei 59 Vögeln das gefährliche Virus H5N1 nachgewiesen.
Auf Rügen wurde alles versucht, um eine Ausweitung der Vogelgrippe und ein Übergreifen der Seuche auf das Festland zu verhindern. Es sei gut, dass inzwischen auch die Bundeswehr die Schutzmaßnahmen auf der Insel unterstütze, sagte Merkel. Spezialkräfte einer ABC-Abwehrtruppe stellten am Rügendamm, dem einzigen Landweg von der Insel zum Festland, Seuchenwannen für Autos auf. Desinfektionsanlagen für Autos und Lastwagen wurden nach Angaben des Landratsamts in Bergen auch am Fährhafen von Sassnitz aufgebaut, einer Drehscheibe für den Ostseehandel, und an der Autofähre von Wittow. Ganz Rügen wurde zur Schutzzone erklärt.
Das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit auf der Insel Riems kündigte an, seine Untersuchungen künftig auf tote Wildvögel vom Festland zu konzentrieren, um eine mögliche Verbreitung des Virus festzustellen. Bislang sind nach Angaben des Bundesverbraucherministeriums außerhalb von Rügen keine H5N1- Infektionen bekannt.
«Es geht darum, alle Maßnahmen zu ergreifen, damit Deutschland nicht gesperrt wird», erläuterte Backhaus. Er bezog sich auf mögliche Handelsbeschränkungen für Deutschland in der EU. Deutschland habe Geflügelbestände von 123 Millionen Tieren im Wert von 1,3 Milliarden Euro. Diese dürften nicht gefährdet werden. Merkel, die sich am Nachmittag in Binz auch ein Bild von Auswirkungen der Seuche auf die Tourismuswirtschaft machen wollte, verwies auf einen intensiven Informationsaustausch der zuständigen Ministerien und Behörden innerhalb der Europäischen Union.
Wegen der Vogelgrippefälle auf Rügen wurde die so genannte Beobachtungszone auch auf die nahen Hansestädte Stralsund und Greifswald sowie auf die benachbarten Landkreise Nordvorpommern und Ostvorpommern auf dem Festland ausgeweitet. Grundlage für die vorsorgliche Tötung von Hausgeflügel auf Rügen ist Backhaus zufolge eine umfassende Risikobewertung durch das Friedrich-Loeffler- Institut. Eine Zahl der betroffenen Betriebe und Tiere wollte er nicht nennen, die Risikobewertung sei noch nicht abgeschlossen. Die Tiere werden in Containern mit Kohlendioxid getötet.
Der Deutsche Tierschutzbund protestierte gegen die Tötung von Hausgeflügel. Nach ersten Schätzungen würden 10 000 Tiere getötet, berichtete die Organisation in Bonn. Es liege aber keine akute Infektion der Tiere vor, auch für den Menschen gebe es keine neue Gefahr.
Nach Angaben der Landestierärztin Maria Dayen werden Bestände mit erhöhten Risiken gekeult, so aus Betrieben in der Nähe größerer Schwanenkolonien, mit Freilandhaltung oder in Betrieben mit viel Besucherverkehr. Ein Grund für die Maßnahme sei auch die Inkubationszeit von der Infektion bis zum Ausbruch der Vogelgrippe. Nach Dayens Angaben gibt es auf Rügen rund 800 Geflügelhaltungen mit rund 400 000 Tieren.
Alle Autos, aber auch Fußgänger und Radfahrer, müssen seit Sonntag beim Verlassen der Insel Rügen mit Desinfektionsmitteln gefüllte Wannen passieren. Die ABC-Kräfte der Bundeswehr sind unter anderem auf die Dekontamination und die Desinfektion von Fahrzeugen und Personal spezialisiert. Nach Angaben des Verteidigungsministerium ist am Aufbau der Anlagen auch das Technische Hilfswerk (THW) beteiligt. Laut Backhaus sind 43 Soldaten, 50 zusätzliche Bereitschaftspolizisten und 48 THW-Helfer im Einsatz. Allein 121 Helfer würden tote Vögel einsammeln.
-----------------------------------------------
Wird uns hier etwas verschwiegen, wenn wir erst eine Sperre haben, dann besteht kein Grund mehr auf Impfungen zu verzichten.