H5N1 möglicherweise durch Futter übertragen

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München (AFP) - Die Vogelgrippe wird nach Erkenntnissen des Münchner Ornithologen Josef Reichholf möglicherweise durch verseuchtes Hühnerfutter übertragen - wie auch die Rinderseuche BSE. "Das Geflügel kann sich über verseuchtes Fischmehl, das häufig Bestandteil von Futtermitteln ist, angesteckt haben", sagte der Wissenschaftler dem Magazin "Focus". Dies sei plausibel, werde aber ungern gehört. Auch bei BSE habe sich die Viehwirtschaft lange gegen die Vorstellung gewehrt, dass die Seuche durch Futter übertragen werde.

Als einer der zentralen Übertragungswege des Vogelgrippeerregers H5N1 gilt derzeit der Transport des Virus durch Zugvögel. Reichholf machte jedoch darauf aufmerksam, dass weder das geografische noch das zeitliche Auftreten der Vogelgrippe mit dem Vogelzug übereinstimme.
 
Das erklärt aber nicht unbedingt die toten Wildvögel auf Rügen
Viele Grüße
Angie
 
Diese Aussage wäre übereinstimmend mit den Forschungsergebnisen von Dr. Stefan Lanka diese schrieb

Während meines Studiums habe ich das erste Virus im Meer, in einer Meeresalge nachgewiesen
 
Pucki schrieb:
Das Thema haben wir schon-schaut mal
und hier:
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=105129&page=14

Auszug aus Posting 138:

"Welche denkbare Infektionskausalität fand bisher keine (bzw. nur unzureichende) Beachtung ?

Aquakultur :In asiatischen Staaten - also im Hinblick auf die Ausbrüche aviärer Influenza in Nutzgeflügelbeständen als "high-risk-areas" einzustufenden Gebieten - wird vielfach eine gemischte Haltung von Hühnern/Gänsen/Nutzfischen (die sog. "Aquakultur") praktiziert. Insbesondere in China ist diese aus ökonomischer Sicht mehrfach profitable Haltungsform gehäuft anzutreffen. In der Praxis gestaltet sich diese Haltungsform oft so, dass gekäfigtes Nutzgeflügel über den Wasserflächen aufgestallt ist, wobei die Geflügelexkremente einerseits für eine Eutrophierung der darunter liegenden Gewässer (mit der Verbesserung der pflanzlichen Nahrungsgrundlage) und andererseits als Futter für die Nutzfische selbst dienen. Eine weitere Variante besteht darin, auf (und an) den Teichen gehaltenem Wassergeflügel durch die künstliche Überdüngung mehr pflanzliches Protein zu gewährleisten, wobei Exkremente (und Abfälle) aus eigener oder externer Geflügelhaltung in die Teiche eingebracht werden.


Eine Studie der chinesischen SHANTOU UNIVERSITÄT kommt zum Ergebnis, dass das H5N!-Virus im Südosten Chinas (also in "Aqua - Kultur - Gebieten") bereits seit einem Jahrzehnt verbreitet ist.

Die NANJING WEBSITE (2004) zitiert bereits am 04. Feb 2004 Chen Chuxing, einen chinesischen Ichtyologen. Chen Chxing berichtet, dass die Fütterung von Geflügelexkrementen zu einer landesweiten Praxis geworden sei, die sogar von fortschrittlichen Betrieben angewandt werde. Viele Bauern machen sich nicht die Mühe, die Exkremente vor der Verfütterung zu fermentieren oder in Gruben zu denaturieren. Dies berge extreme Gefahren. Fische seien für aviäre Influenzaviren empfänglich, da sie ein primitiv aufgebautes Verdauungssystem hätten, auf dem die Viren angreifen könnten. Silberkarpfen und auch räuberische Fische werden mit Hühnerdarm – und Hühnerbeinen gefüttert, was bei den Fischen zu einer Infektion führen könne. Der beste Weg, eine Infektion zu vermeiden, sei die Verfütterung von Geflügelexkrementen zu verbieten. Zumindest müsse eine vorherige Kontrolle und Sterilisation sichergestellt sein. Sollte von diesen Verfahren nicht Abstand genommen werden, sei mit einer katastrophalen Endemie zu rechnen.

Fischzüchter in Vietnam wurden darüber in Kenntnis gesetzt, dass die gängige Praxis, Exkremente von Hühnern aus entsprechenden Farmen als Fischfutter zu nutzen, zur unkontrollierten Verbreitung der tödlichen Vogelgrippe führt (FIRSTFISH)

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass es derzeit keine gesicherten Befunde zur Untermauerung der o.g. Annahme gibt. Es ist allerdings u.E. nicht auszuschließen, das Influenzaviren sich (bedingt durch die benannte Fütterungspraxis) im Darmmilieu von Fischen (mit einer ungewissen Verweildauer) ansiedeln könnten. Die Frage danach, ob aviäre Influenzaviren in der Lage sind, die Artenbarriere Vogel/Fisch zu durchbrechen und direkte Infektionen im Fischkörper zu verursachen , kann derzeit ebenfalls nicht beantwortet werden.

Eine Überprüfung dieses immerhin denkbaren (und nicht per se von der Hand zu weisenden) Infektionsweges ist dringend anzuraten; dies insbesondere im Hinblick darauf, dass Fische und Fischabfallprodukte aus diesen Haltungen als sog. "Fischmehl" in den Handel (in geringeren Anteilen auch in den europäischen Handel) gelangen.

Es könnte sich ein Kreislauf (Vireneintrag durch Exkremente in Wirtschaftsgewässer <> "Rücklauf" via Wassergeflügel und Fischmehl) etabliert haben. Zu bedenken ist in diesen Zusammenhängen auch, dass Fischmehlprodukte in der Schweine- und Geflügelmast Verwendung finden.

REICHHOLF (2006) , Ornithologe an der Zoologischen Staatssammlung München, sieht ebenfalls eine reale Gefahr in einer Einschleppung des Virus durch die Verfütterung von Fischmehl, wobei die hier bei uns verwendeten Produkte nicht mit denjenigen vergleichbar seien, die in der Türkei oder in den ostasiatischen Ländern Verwendung finden.


Zusammenfassend: Die in Outbreak-Gebieten vielfach praktizierte gemischte Wirtschaftsform der Nutzgeflügel/Nutzfischhaltung mit Verfütterung von Geflügelexkrementen und Geflügelabfallprodukten an den Fischbesatz ist risikobehaftet. Aus den Fischbeständen selbst und aus Fischabfallprodukten extrahiertes Fischmehl ist auf eventuelle Virenhaltigkeit (H5N1) zu überprüfen. Des weiteren bedarf es konkreter Arbeiten dazu, ob Fische als Empfänger aviärer Influenza in Frage kommen und/oder sich aviäre Influenza-Viren im Milieu des Fischdarms und letztlich in aus Fischen gewonnen Futtermitteln finden. "
 
Thema: H5N1 möglicherweise durch Futter übertragen

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