Hauptübertragungsweg von H5N1 Gastro-intestinal, also über den Verdauungstrakt?

Diskutiere Hauptübertragungsweg von H5N1 Gastro-intestinal, also über den Verdauungstrakt? im Forum Vogelgrippe / Geflügelpest im Bereich Allgemeine Foren - Ich hab diese Überlegung schon mal Mitte April im Hüfo vorgebracht. Villeicht können mir hier einige weiter Quellen liefern ... Gibt es Studien...
Redcap

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Ich hab diese Überlegung schon mal Mitte April im Hüfo vorgebracht. Villeicht können mir hier einige weiter Quellen liefern ...
Gibt es Studien, die den gastro-intestinalen Übertragungsweg bei Mensch und Tier in den Vordergrund stellen??
Nach den Publikationen von Grain, BirdLife Int. usw. scheint der überwiegende Teil der Infektionen bei Mensch und Tier durch die Verspeisung infizierten "Materials" zu erfolgen ...
http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=8025
 
Ich hab diese Überlegung schon mal Mitte April im Hüfo vorgebracht. Villeicht können mir hier einige weiter Quellen liefern ...
Gibt es Studien, die den gastro-intestinalen Übertragungsweg bei Mensch und Tier in den Vordergrund stellen??
.Nach den Publikationen von Grain, BirdLife Int. usw. scheint der überwiegende Teil der Infektionen bei Mensch und Tier durch die Verspeisung infizierten "Materials" zu erfolgen ...
Beim Menschen gilt die Infektion über die Atemwege als klassischer Infektionsweg. Hier gibt es u.a. zwei neuere Arbeiten, die sich näher mit den Gegebenheiten befasst haben und die zu dem Schluss kommen, dass H5N1 im Gegensatz zu H1, H2 und H3 bevorzugt die tiefen Atemwege befällt. (Debby van Riel, Vincent J. Munster, Emmie de Wit, Guus F. Rimmelzwaan, Ron A. M. Fouchier, Ab D. M. E. Osterhaus, Thijs Kuiken: H5N1 Virus Attachment to Lower Respiratory Tract . Science.1125548) Dies stimmt auch mit den klinischen Erfahrungen überein. Bei Vögeln wiederum herrscht weitgehende Übereinstimmung, dass die Übertragung hauptsächlich über Faeces bzw. kontaminiertes Wasser/Futter via Magen Darmtrakt erfolgt. Interessant ist, dass von einigen Autoren die Resistenz von H5 Viren gegenüber saurem pH als höher angegeben wird als bei H1-3 Typen. Der niedrige Magen - pH ist für viele Mikroorganismen eine schwer zu überwindende Barriere. dies gilt für natürliche Infektion. Unter Laborbedingungen sind natürlich je nach Versuchsanordnung verschiedene Infektionswege darstellbar. Meist wird pharyngeal inokuliert, aber auch intravenöse Erregereinbringung ist Standard
 
Ja, deswegen spricht man bei einer gastro-intestinalen Ausprägung der Symptomatik von atypischer Influenza ... aber wenn 70 % dieser Atypischen Influnza entsprechen, ist sie dann noch atypisch??
http://www.cdc.gov/ncidod/eid/vol10no7/04-0415.htm
In the 2004 epidemic in Vietnam, prominent clinical signs and symptoms of avian influenza H5N1 were those of a severe influenza syndrome with fever, cough, diarrhea, and shortness of breath. Of note, diarrhea was present in 7 (70%) of 10 patients along with lower respiratory symptoms (9). The preliminary clinical features of avian influenza H5N1 in the 2004 epidemic in Thailand included fever, cough, sore throat, rhinorrhea, myalgia, and shortness of breath (10). Laboratory findings of patients with severe avian influenza H5N1 are undistinguishable from those of patients with prevailing human influenza; findings include leukopenia, lymphopenia, impaired liver function, prolonged clotting times, and renal impairment (5,8–10). To our knowledge, this patient has the first reported case of H5N1 with fever and gastrointestinal symptoms but no respiratory symptoms.
Hier wird auf eine Studie verwiesen deren Ergebnisse mit Hinweis auf obige Ergebnisse, auf die potentielle Rolle des oralen Ansteckungsweges hinweist ...

http://www.fluready.net/index.php?option=com_content&task=view&id=24&Itemid=9

Die vollständige Studie:
Influenza A Virus (H5N1) Infection in Cats Causes
Systemic Disease with Potential Novel Routes of
Virus Spread within and between Hosts
Guus F. Rimmelzwaan, Debby van Riel,
Marianne Baars, Theo M. Bestebroer,
Geert van Amerongen, Ron A.M. Fouchier,
Albert D.M.E. Osterhaus, and Thijs Kuiken
http://www.animal-health-online.de/drms/klein/rimmelzwaan.pdf

Sollte man da nicht noch genauere Untersuchungen anstellen?
Durch die Publikationen von Grain, Berichte aus der Türkei, Ägypten und Rumänien ist es ja bekannt, dass Geflügel bewusst nach AI-Ausbrüchen verkauft wurden und dass man auch nicht zimperlich ist, kranke, bzw. verstorbene Vögel zu verspeisen.
Sind die knapp 200 Krankheits- und 130 Todesfälle darauf zurückzuführen??
 
Zuletzt bearbeitet:
To our knowledge, this patient has the first reported case of H5N1 with fever and gastrointestinal symptoms but no respiratory symptoms
7 (=70%) hatten in der zitierten arbeit GI Begleitsymptomatik.

Ob die Rimmelzwaan studie den Schluss zuläßt, dass die Fäecal orale Übertragung eine größere Rolle spielt, ist fraglich. Immerhin ist bei Säugern eine orale Übertragung experimentell und kasuistisch belegt.

Andererseits ist denkbar, dass die "Eintrittspforte" den Krankheitsverlauf eher weniger präjudiziert, der Organbefall also wenig über den Infektionsweg aussagt. Im Krankheitsverlauf kommt es mehr oder weniger zu einer Virämie, sodass die Viren potentiell alle Gewebe infizieren können. Die hohe GI Begleitrate belegt eher einen breiteren Gewebetropismus der HPAI Viren. Genau das wird von vielen Forschern aufgrund der anders konfigurierten Cleavage site von H5 HPAI Viren angenommen. Das HA von LPAI Viren kann nur von trypsin-ähnlichen Proteasen gespalten werden, diese kommen überwiegend nur in respiratorischem Gewebe vor, während das HA von HPAI von furinähnlichen Proteasen gespalten werden kann, die eigentlich ubiquitär auftreten.

Ein weiterer Punkt ist die Verteilung von alpha 2,3 - bzw alpha 2,6 Sialins. Rezeptoren. Obwohl erstere bei Vögeln, letztere typischerweise beim Menschen vorherrschen, scheint es in manchen Geweben beim Menschen in geringem Masse auch alpha 2,3 Rezeptoren zu geben. Die Verteilung dieser Rezeptoren bestimmt auch den Gewebetropismus mit.

Man darf aber nicht übersehen, dass Gewebetropismus und Wirtspezifität komplexe Vorgänge sind, die durch die oben erwähnten Mechanismen nicht vollständig beschrieben sind. Immerhin erklärt dieses Modell aber einige Besonderheiten der H5N1 Typen im Vergleich.

Es ist nicht auszuschließen, dass die offensichtliche Zunahme einer GI Beteiligung im Zeitverlauf mit einer progressiven Verbreiterung des Gewebetropismus in Zusammenhang steht. Dies wäre ein Befund, der die Annahme einer zunehmenden Gefährlichkeit der H5 HPAI Typen stützt.
 
Ja, das stimmts schon, dass diese Ergebnisse in erster Linie auf eine Verbreiterung des Gewebetropismus hinweisen.Aber auf die Frage, ob die Fälle bei Menschen, genauso wie bei Tieren über den oralen Weg entstanden sind, also Opfer eines "Nahrungsmittelskandals" sind, habe ich immer noch keine Forschungsarbeiten oder ähnliches gefunden, außer den Text von Grain und den Fakten, dass in einigen Ländern Geflügel trotz Ausbruch verkauft wurde, mit der Folge, dass es Menschenopfer gab.
Bei Tieren wird ja offen von einem oralen Hauptübertragungsweg gesprochen, warum wird dieser Ansteckungsweg nicht auch bei Menschen als Hauptrisiko angesehen?
Ich wage zu behaupten, dass diese 200 Fälle mit H5N1 durch den Verzehr infizierten Geflügels entstanden, oder gibt es nachgewiesen Fälle bei Menschen, die kein Geflügel gegessen haben?
 
Hallo Redcap,

die Vietnamesen wurden infiziert, nachdem sie Hühnerblut getrunken haben, ein Junge nach Baden in einem Fluss, in den tonnenweise Exkremente eingeleitet wurden. Die Kinder in der Türkei haben mit blutigen Hühnerköpfen gespielt...es spricht eigentlich recht viel über eine Infektion über den GIT. Wenn auch nicht ganz zum Thema, ist es in diesem Zusammenhang vielleicht trotzdem interessant: Raucher erkranken häufig zunächst an Magen- oder Hanrblasenkrebs, der durch Metaboliten der Nitrosamine im abgeschluckten Rauch ausgelöst wird. Lungenkrebs ist hingegen meistens ein Sekundärtumor.
 
Bei Tieren wird ja offen von einem oralen Hauptübertragungsweg gesprochen, warum wird dieser Ansteckungsweg nicht auch bei Menschen als Hauptrisiko angesehen?
Ich wage zu behaupten, dass diese 200 Fälle mit H5N1 durch den Verzehr infizierten Geflügels entstanden, oder gibt es nachgewiesen Fälle bei Menschen, die kein Geflügel gegessen haben?
Im Prinzip ist zuzustimmen, dass ein oraler Übertragungsweg zumindest eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt. Wir hatten vor einiger Zeit mal eine Diskussion hier im Forum. Ich denke einige der von dir angesprochenen Aspekte sind in diesem Thread aufgegriffen. Die Frage, ob von einem Hauptübertragungsweg gesprochen werden kann, ist imho derzeit nicht zu beantworten.
 
Gibt es mittlerweile neuere Studien, die die Übertragungswege von H5N1 eingrenzen, sowohl beim Tier als auch zum Menschen?
Zu SIV/HIV gibt es z.B. diese.
Danach ist jeder sechste Affenjäger in Kamerun mit SIV, also der Vorstufe von HIV infiziert.
http://www.cdc.gov/ncidod/EID/vol11no12/05-0394.htm.

Bei den meisten anderen Zoonosen spielt die Blutübertragung oder der Verzehr von Fleisch auch eine Rolle. Salmonellen, BSE, um nur zwei Prominente zu nennen.
Kommt bei den Forschern denn keiner auf die Idee, dass sich die bisherigen humanen Fälle fast ausschliesslich bei der Verarbeitung und dem Verzehr von infiziertem Fleisch ergaben?
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt bei den Forschern denn keiner auf die Idee, dass sich die bisherigen humanen Fälle fast ausschliesslich bei der Verarbeitung und dem Verzehr von infiziertem Fleisch ergaben?
Da wirst Du dir die Mühe machen müssen, die Kasuistiken durchzusehen. In vielen wenn nicht den meisten fällen lief die Erkrankung als bronchopulmonaler Infekt ab. Das spricht gegen die these einer oralen route

Aus dem Stehgreif kann ich folgende Zahlen nennen:

Hong Kong, Thailand, Vietnam, Ho-Chi-Minh-Stadt, Kambodscha,
1997 2004 2004 2005 2005
(n=18 ) (n=17) (n=10) (n=10) (n=4)
Lungeninfiltrate 11/18 (61) 17/17 (100) 10/10 (100) 10/10 (100) 4/4 (100)
Diarrhoe 3/18 (17) 7/17 (41) 7/10 (70) NA 2/4 (50)
Bauchschmerzen 3/18 (17) 4/17 (24) NA NA 2/4 (50)
Erbrechen 6/18 (33) 4/17 (24) NA 1/10 (10) 0


Quelle: N Engl J Med 2005;353:1374-85.

Ausserdem: Erbrechen, Bauchschmerzen oder Diarrhoe beweisen noch nicht zwangsläufig eine oral/intestinale Infektion.
 
In der gleichen Arbeit findet sich eine interessante Aufstellung über die Befunde bei Kontaktpersonen. Grob zusammengefasst kann man etwa von einer serokonversionsrate von 10 % ausgehen.

Auffällig ist in jedem Fall, dass in den allermeisten Erkrankungsfällen direkter Kontakt mit infizierten Vögeln vorausging. Dies spricht ebenfalls gegen die annahme einer oralintestinalen Route, da hier ein direkter Vogelkontakt nicht erforderlich wäre und das Muster anders aussehen müsste.

Patienten mit Kontakt zu krankem 11/16 (70) 14/17 (82) 8/9 (89) 6/6 (100) 3/4 (75)
Geflügel — Anz./Gesamtzahl (%) Besuch Status von
von Geflügel- 4 unbekannt
märk ten
 
Ich zitiere ...

Albert Osterhaus, a virologist at the Eramus Medical Centre in Rotterdam, said available evidence suggests that the gastro-intestinal tract in humans is a portal of entry for H5N1. ...
Human influenza viruses replicate mainly in the upper respiratory tract and are usually readily transmitted via droplets formed during coughing or sneezing. By contrast, H5N1 virus typically infects human cells in the lower respiratory tract and so may be less easily shed from the infected patient. ...
The lower respiratory tract cells in humans have carbohydrate chains on receptors ending in SA-a-2,3-gal, however, which is why fatal pneumonia can occur in humans infected with the virus. ... whereas the HA on human influenza viruses prefer an a-2,6 linkage.
http://www.i-sis.org.uk/WCYBABF.php

Gibt es die SA-a-2,3-gal Rezeptoren auch in der Schleimhaut des humanen Gastrointestinaltrakts?
 
Es scheint nicht nur auf das Vorhandensein von 2,3 oder 2,6 Rezeptoren anzukommen. Siehe "Tropism of avian infuenza A (H5N1) in the upper and lower respiratory tract" von Nichols e coll. Die Infection des Nasopharynx erolgt demnach auch ohne Vorhandensein von 2,3 Receptoren.

In conclusion, our finding that H5N1 virus infects nasopharyngeal and oropharyngeal epithelia implies that the ineffciency of the avian-to-human or human-to-human transmission of the H5N1 virus may not be explained by the inability of the virus to replicate at these sites. Virus infection of cells that apparently do not express SAa2-3Gal.1-3GalNAc implies that there may
be other binding sites on the epithelium that mediate virus entry. Furthermore, because human H1N1 and avian H5N1 viruses do not differ in their ability to replicate in the alveolar epithelium, we also conclude that the increased severity of human H5N1 in.uenza cannot be explained purely on the basis of a differential tropism of H5N1 to the lower respiratory tract.
 
Ach auf flu.org.cn ist Verlass.:bier:

The majority of fecal samples tested have been positive for viral RNA (seven of nine), whereas urine samples were negative. The high frequency of diarrhea among affected patients and the detection of viral RNA in fecal samples, including infectious virus in one case, 22 suggest that the virus replicates in the gastrointestinal tract. The findings in one autopsy confirmed this observation. 41
http://content.nejm.org/cgi/reprint/353/13/1374.pdf

gefunden über ...
http://forum.flu.org.cn/en/attachment.php?attachmentid=16&d=1146116772
Avian viruses bind to sialosides with an a2-3 linkage in the intestinal tract, whereas human-adapted viruses are specific for the a2-6 linkage in the respiratory tract (7), although H5 viruses have also been reported in human intestine (33).
http://www.cdc.gov/ncidod/EID/vol12no11/06-0426.htm
1. auch sonst interessant hinsichtlich der Anpassung von H5N1-Serotypen an SA-a-2-6-gal
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich erinnere mich dunkel an eine Diskussion bei den Flutrackers, wo eine ganz clevere Parallele gezogen wurde. Hierbei ging es um die unterschiedliche Immunisierung von Aasfressern und Carnivoren. Wenn ich den Link finde, bekommst du ihn.

Der FIUC link geht nicht.
 
The majority of fecal samples tested have been positive for viral RNA (seven of nine), whereas urine samples were negative. The high frequency of diarrhea among affected patients and the detection of viral RNA in fecal samples, including infectious virus in one case, 22 suggest that the virus replicates in the gastrointestinal tract. The findings in one autopsy confirmed this observation.
tested for viral RNA. Das ist nicht gleich infektiöses Virus, außer (nur) in einem Fall. Verwunderlich ist das Auftreten von vRNA keinesfalls, da alles was im HNO Bereich vorkommt, irgendwie auch die vias naturales durchläuft. Wenn die GI Route eine grössere Rolle spielen würde, müsste das Virus imho in einer grösseren anzahl an Fällen nachweisbar sein.
 
Ja, deswegen spricht man bei einer gastro-intestinalen Ausprägung der Symptomatik von atypischer Influenza ... aber wenn 70 % dieser Atypischen Influnza entsprechen, ist sie dann noch atypisch??
http://www.cdc.gov/ncidod/eid/vol10no7/04-0415.htm

Hier wird auf eine Studie verwiesen deren Ergebnisse mit Hinweis auf obige Ergebnisse, auf die potentielle Rolle des oralen Ansteckungsweges hinweist ...

http://www.fluready.net/index.php?option=com_content&task=view&id=24&Itemid=9

Die vollständige Studie:
Influenza A Virus (H5N1) Infection in Cats Causes
Systemic Disease with Potential Novel Routes of
Virus Spread within and between Hosts
Guus F. Rimmelzwaan, Debby van Riel,
Marianne Baars, Theo M. Bestebroer,
Geert van Amerongen, Ron A.M. Fouchier,
Albert D.M.E. Osterhaus, and Thijs Kuiken
http://www.animal-health-online.de/drms/klein/rimmelzwaan.pdf

Sollte man da nicht noch genauere Untersuchungen anstellen?
Durch die Publikationen von Grain, Berichte aus der Türkei, Ägypten und Rumänien ist es ja bekannt, dass Geflügel bewusst nach AI-Ausbrüchen verkauft wurden und dass man auch nicht zimperlich ist, kranke, bzw. verstorbene Vögel zu verspeisen.
Sind die knapp 200 Krankheits- und 130 Todesfälle darauf zurückzuführen??

7/10 und 7/9 sind doch immerhin eine Mehrheit ... bei diesen Untersuchungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind die knapp 200 Krankheits- und 130 Todesfälle darauf zurückzuführen?? .
Ich glaube aus den weiter oben dargelegten Gründen nicht, dass man das Problem auf diese Formel reduzieren kann.

7/10 und 7/9 sind doch immerhin eine Mehrheit ... bei diesen Untersuchungen.
Ich weiss nicht, wie Du auf die Zahlen kommst.
Obwohl man davon ausgehen kann, dass sich das Virus im einzelfall (auch) im GI repliziert, ist als Hauptinfektionsort, an dem sich das Geschehen abspielt, der AT anzunehmen.

Gegen detailliertere Untersuchungen ist sicher nichts einzuwenden.
 
tested for viral RNA. Das ist nicht gleich infektiöses Virus, außer (nur) in einem Fall. Verwunderlich ist das Auftreten von vRNA keinesfalls, da alles was im HNO Bereich vorkommt, irgendwie auch die vias naturales durchläuft. Wenn die GI Route eine grössere Rolle spielen würde, müsste das Virus imho in einer grösseren anzahl an Fällen nachweisbar sein.
The majority of fecal samples tested have been positive for viral RNA (seven of nine), whereas urine samples were negative. The high frequency of diarrhea among affected patients and the detection of viral RNA in fecal samples, including infectious virus in one case, 22 suggest that the virus replicates in the gastrointestinal tract. The findings in one autopsy confirmed this observation.

Ja, deswegen spricht man bei einer gastro-intestinalen Ausprägung der Symptomatik von atypischer Influenza ... aber wenn 70 % dieser Atypischen Influnza entsprechen, ist sie dann noch atypisch??
http://www.cdc.gov/ncidod/eid/vol10no7/04-0415.htm
In the 2004 epidemic in Vietnam, prominent clinical signs and symptoms of avian influenza H5N1 were those of a severe influenza syndrome with fever, cough, diarrhea, and shortness of breath. Of note, diarrhea was present in 7 (70%) of 10 patients along with lower respiratory symptoms (9). The preliminary clinical features of avian influenza H5N1 in the 2004 epidemic in Thailand included fever, cough, sore throat, rhinorrhea, myalgia, and shortness of breath (10). Laboratory findings of patients with severe avian influenza H5N1 are undistinguishable from those of patients with prevailing human influenza; findings include leukopenia, lymphopenia, impaired liver function, prolonged clotting times, and renal impairment (5,8–10). To our knowledge, this patient has the first reported case of H5N1 with fever and gastrointestinal symptoms but no respiratory symptoms.

Hier wird auf eine Studie verwiesen deren Ergebnisse mit Hinweis auf obige Ergebnisse, auf die potentielle Rolle des oralen Ansteckungsweges hinweist ...

http://www.fluready.net/index.php?option=com_content&task=view&id=24&Itemid=9

Die vollständige Studie:
Influenza A Virus (H5N1) Infection in Cats Causes
Systemic Disease with Potential Novel Routes of
Virus Spread within and between Hosts
Guus F. Rimmelzwaan, Debby van Riel,
Marianne Baars, Theo M. Bestebroer,
Geert van Amerongen, Ron A.M. Fouchier,
Albert D.M.E. Osterhaus, and Thijs Kuiken
http://www.animal-health-online.de/drms/klein/rimmelzwaan.pdf

Sollte man da nicht noch genauere Untersuchungen anstellen?
Durch die Publikationen von Grain, Berichte aus der Türkei, Ägypten und Rumänien ist es ja bekannt, dass Geflügel bewusst nach AI-Ausbrüchen verkauft wurden und dass man auch nicht zimperlich ist, kranke, bzw. verstorbene Vögel zu verspeisen.
Sind die knapp 200 Krankheits- und 130 Todesfälle darauf zurückzuführen??

Mal ne Frage: Wo ist die Haupteingangspforte für das Virus bei Geflügel?
Und welche Organe versagen dann?
 
Nochmal: Diarrhoe oder Bauchschmerz ist noch kein Beweis für einen Virusbefall. Elektrolytverschiebungen, sek Infektion bei Immunschwäche Freisetzung von Cytokinen können hierfür die Ursache sein, um nur einige zu nennen.

Meist heisst es bei Geflügel "multipler Organbefall", es kommt aber auf die Vogelart und den Virustyp an. Es wird auch die ausschließliche Schädigung des AT (Enten) berichtet (1) Auch Befall des Nervensystems ist häufig, sodass man im typischen Fall schon von einer systemischen Infektion ausgehen kann.

Häufig wird in Laborversuchen tracheal, cloacal, an den Narinen und im Pharynx infiziert. (2)

Es muss immer wieder gesagt werden, dass Laborergebnisse nicht 1:1 auf die Praxis übertragen werden können.




(1) JOURNAL OF VIROLOGY, Mar. 2005, p. 3692–3702 Vol. 79, No. 6
Characterization of Highly Pathogenic H5N1 Avian Influenza A
Viruses Isolated from South Korea
Chang-Won Lee, David L. Suarez, Terrence M. Tumpey, Haan-Woo Sung, Yong-Kuk Kwon,

(2) pnas.orgcgidoi10.1073pnas.0504662102
Role of domestic ducks in the propagation and biological evolution of highly pathogenic H5N1 influenza viruses in Asia
D. J. Hulse-Post*, K. M. Sturm-Ramirez*, J. Humberd*, P. Seiler*, E. A. Govorkova*, S. Krauss*, C. Scholtissek
 
Thema: Hauptübertragungsweg von H5N1 Gastro-intestinal, also über den Verdauungstrakt?

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