Amazonen - Gefieder

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Lisa F.

Guest
Hallo liebe Vogelfreune,

Wir haben seit 10 Jahren 2 Venezuela-Amanonen, Wildfänge, Alter unbekannt.
Das Gefieder der beiden ist seit längerem nicht mehr in Ordnung, auf der Brust vor allem.
Die Vögel sind nicht sichtlich krank: sie toben umher, sind frech und laut, balzen usw..
Sie rupfen sich auch nicht, das haben wir genau beobachtet.

Der Koko begann vor ca. 2 Jahren, sich seiner Federn zu entledigen. Wir dachten erst, er hat halt ne Mauser ausser der Reihe, dann schoben wir es auf sein Alter (wir wissen ja gar nicht, wie alt er ist,) und so fort. Da sein Verhalten sich nicht veränderte, munter wie immer, machten wir uns keine grossen Sorgen. Den Tierarztbesuch wollten wir ihm ersparen, weil er ja schlimme Erlebnisse mit Menschenhänden gehabt haben muss. Im August 2004 wurde der Koko dann, über Nacht quasi, wieder grün. Das hielt aber leider nicht lange an. Im Frühjahr letzten Jahres fing dann auch die Kokolina an, ihre Feder abzuschmeissen. Sie, bis dato immer wie aus dem Ei gepellt, angesteckt durch Koko? Wir vermuteten jetzt doch eine Krankheit und der Tierarzt war nicht mehr zu vermeiden. Beide haben es tapfer überstanden. Doch gebracht hat es nichts. Der erste Tierarzt sagte, es seien Milben und verordnete ein Spray. Dieses machte die beiden so aggressiv, dass sie aufeinander losgingen und sich bissen. Das war ein Theater! Ein zweiter Käfig musste her und wir sperrten sie getrennt ein. Und dann zum nächsten Tierarzt. Der sagte, es sei eine Vergiftung durch die umweltbelasteten Äste aus unserem Garten, die wir ihnen zum knabbern gegeben hatten, und durch das Papageienfutter, welches sehr unsauber sei. Seitdem bekommen sie gewaschene Sonnenblumenkerne, Mineralwasser, Vitamine und Mineralstoffe, Speiseplan nach Empfehlung des Arztes, und wir waren sicher, dass mit der nächsten Mauser alles wieder in Ordnung wäre. Aber es gab keine Mauser und die beiden sitzen immer noch in ihrer Unterwäsche herum. Nur die Aggression gegeneinander ist Gott sei Dank verschwunden, und wir können sie wieder gemeinsam rauslassen.
Was ist nur mit diesen Viechern nur los? Wir finden Federstücke, die wie verklebt und abgebrochen aussehen. Sie sitzen gerade über meinem Schreibtisch und krümeln mich damit voll (sie putzen sich). Vielleicht hat von Euch jemand so was schon erlebt und kann uns einen Rat geben? Noch ein Tierarzt kommt nicht in Frage, wir waren, glaube ich, bei dem besten, den es für Papageien in Köln gibt (der zweite, Dr. Erdös).

Wir warten gespannt auf Antwort und bedanken uns schon mal ganz herzlich.
Viele Grüsse von Elisabeth und Fritz

& Koko und Kokolina
 

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Lisa F. schrieb:
Seitdem bekommen sie gewaschene Sonnenblumenkerne,

Hallo und Willkommen,

Amazonen sollten eigentlich keine oder ganz wenig SB-Kerne bekommen und nicht ausschließlich!!:+klugsche

Es gibt spezielle Amazonen-Diätmischungen.

Weiterhin hätte evtl. eine Blutentnahme erfogen sollen/können, um evtl. Mängel im Blut feststellen zu können.

Handelte es sich (wirklich) um ein vogelkundigen Tierarzt??
 
Hallo Lisa,

sind bei den beiden die Federn mal mikroskopisch auf Federspulmilben untersucht worden? Die können nämlich sehr hartnäckig sein. Das
Sie sitzen gerade über meinem Schreibtisch und krümeln mich damit voll (sie putzen sich).
brachte mich auf die Idee.

Der erste Tierarzt sagte, es seien Milben und verordnete ein Spray.
- der war mit Sicherheit nicht vk. Sprays sollte man nie am Vogel anwenden. Wenn schon hätte er die beiden mit Ivomec behandeln sollen.

Liebe Grüße Susanne
 
Hallo Elisabeth,

welche Untersuchungen wurden denn durchgeführt (z. B. wurden die Federn unterm Mikroskop betrachtet bzw. die Haut mit einer Lupe begutachtet??).

Bei Gefiederprobleme könnten auch organische Gründe dahinterstecken. Daher würde ich dir auch dringend empfehlen, eine Blutuntersuchung durchführen zu lassen, falls dies noch nicht geschehen sein sollte.

Zur Info: Mein Coco hat sich vor einiger Zeit mal das Gefieder angeknabbert. Bei ihm wurden Federn unterm Mikroskop angeschaut und eine Blutabnahme durchgeführt, da man sicher sein wollte, daß er nichts organisches hat. Beides war negativ. Aufgrund von Gesprächen mit zwei Papa-TA, einer Papageienverhaltensforscherin sind wir auf das Ergebnis gekommen, daß es die räumlichen Veränderungen gewesen sind, die ihn dazu angespornt haben, das Gefieder anzuknabbern. Heute hat er wieder ein wunderschönes Gefieder und hat auch komplett aufgehört, das Gefieder anzuknabbern.
 
Hallo Elisabeth und Fritz

Also zunächst mal waren die Tierärzte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht sonderlich vogelkundig bzw. der zweite bei dem ihr wart scheint nach Kommentaren der Vogelhalter sehr nachgelassen zu haben.
Das ergibt sich bei dem ersten Tierarzt schon dadurch daß er ein Spray gegen Milben verordnet hat. Dies sieht jeder mit nur geringem Wissen über Milbenbehandlung als groben Fehler an.
Ansonsten gibt es verschiedene Möglichkeiten was euren Vögeln fehlen kann.
So ist schon, wenn ihr das wirklich füttert, die ausschließliche oder hauptsächliche Fütterung von Sonnenblumenkernen derart einseitig daß es zu Erkrankungen kommen muß.
Eine Folge wäre z.B. das Fehlen von Aminosäuren, insbesondere von Lysin.
Aminosäuren sind sehr wichtige Spurenelemente, so wichtig wie Vitamine und Mineralstoffe. Ohne Aminosäuren kann der Organismus die benötigten Stoffe nicht richtig verwerten, es kommt zu Mangelerscheinungen.
Des Weiteren kann die Verfütterung von zu fetthaltigem Körnerfutter (Sonnenblumen) zu Leberverfettung führen mit der Folge daß die Leber ihre Funktion nicht mehr richtig erfüllen kann. Auch dies kann sich durchaus im Gefieder zeigen.
Daß die beiden Vögel nicht gemausert haben dürfte anzeigen daß es ihnen mangels entsprechender Stoffe nicht möglich war.
Empfehlenswert wäre also eine behutsame Umstellung der Ernährung mit zusätzlicher Anreicherung mit hochwertigen Zusatzstoffen. Diese sind im allgemeinen Zoohandel in aller Regel nicht erhältlich, jedoch führen etliche Online- Shops entsprechende Artikel.
Eventuell wäre eine Begutachtung der Vögel durch einen vogelkundigen Tierarzt sinnvoll.
Diverse Kleinigkeiten wie Körpergewicht, Streßstreifen in den Federn, Zustand des Gefieders allgemein und ein allgemeiner Gesamteindruck können da schon einiges aussagen ohne daß nun aufwendige Untersuchungen stattfinden müssen.
Der zweite Tierarzt bei dem ihr wart ist übrigens bei den Patientenbesitzern recht umstritten. Diverse Anmerkungen in den Kommentaren bei unserer Tierarztdatenbank lassen den Schluß zu daß der wohl sehr nachgelassen hat.

Solche Aussagen:
Und dann zum nächsten Tierarzt. Der sagte, es sei eine Vergiftung durch die umweltbelasteten Äste aus unserem Garten, die wir ihnen zum knabbern gegeben hatten, und durch das Papageienfutter, welches sehr unsauber sei.
halte ich für tatsächlich recht sinnlos.
Wenn es danach ginge wären alle meine acht Vögel sehr krank oder schon tot.
Äste aus dem Garten sind, wenn nicht gespritzt, von fast allen Bäumen völlig unbedenklich. Ich wasche diese Äste nur ab um den groben Schmutz zu beseitigen und das wars denn auch.
Daß Papageienfutter wie Tiernahrung allgemein nicht allzu gut gereinigt wird ist bekannt. Jedoch kann man trotzdem Futter von verschiedenen Markenherstellern und auch von Webshops durchaus verwenden. Ein Webshop wirbt sogar damit daß die Lieferungen regelmäßig getestet werden.
Es ist also unnötig das Futter noch zusätzlich zu waschen. Eine sachgerechte Lagerung im Handel und zuhause sind sehr viel wichtiger.
Ansonsten ist es auch unsinnig den Vögeln nur Mineralwasser zu geben. Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist so hoch daß manches käufliches Wasser da nicht mitkommt.
 
Hallo,
ich kann mich Alfreds Worten weitgehend anschließen. Da wurde Euch viel Unfug erzählt. Versucht, die Vögel mit viel Geduld an andere Körner als Sonnenblumenkerne zu gewöhnen, an Obst und Gemüse (nicht aufgeben, kann sehr, sehr lange dauern!) und gebt ein gutes, Mineral- und Aminosäurehaltiges Zusatzpräparat wie PRIME.
Das gibt's, wie auch gutes, sauberes Futter, bei www.ricos-futterkiste.de
Wenn man das Futter wäscht, ist Schimmelpilzbildung vorprogrammiert.
Und natürlich weiter Äste aus dem Garten geben, es sei denn, sie wären gespritzt.
LG
Thomas
 
Die bisherigen Tips waren ja schon nicht schlecht, aber man darf auch die Luftfeuchtigkeit (mind. 60%) und die Beleuchtung nicht vegessen.

Mein Tip: Fahrt zu Dr. Pieper nach Leverkusen! Denn hier sollte ein wirklicher Profi mal nach dem Rechten sehen.
 
Danke

Hallo, liebe Tierfreunde,

ich danke allen für die Unterstützung, besonders Alfred für die ausführliche und aufschlussreiche Stellungnahme. Komme noch im einzelnen darauf zurück, im Moment habe ich wenig Zeit und keine Ruhe dafür. Also nochmals vielen Dank, bis bald

Elisabeth.
 
Tierarztsuche

Hallo,

Die Beurteilungen des Dr. Erdös in der Tierarztdatenbank haben mich erschüttert! :nene:
Seine Diagnose beim Koko (am Problem vorbei?): Kropfschleimhautentzündung.
Befund: parasitologisch: Kropfabstrich negativ, E. Kot negativ
bakteriologisch: Kropfabstrich Anaerobier sp., Abstrich negativ, E. Kot negativ
Er verkaufte uns, wie ich jetzt weiss viel zu teuer, CO 200, Metronidazol und Grid.:+schimpf

Sagt der Befund etwas über die Ursache der Gefiederstörung aus? Jetzt sind wir natürlich verunsichert. Wir haben dem Erdös vertraut, weil er vor ca. 15 Jahren unseren Kwako wieder auf die Beine gebracht hat, da stimmte alles. Nach diesem Flop wollen wir doch noch einen anderen Tierarzt konsultieren. Über Dr. Köhnen, Empfehlung von Dirk und Rita, kann man ja nur Gutes lesen, aber es ist so weit weg. Der Dr. Piper hat auch nicht nur gute Kritiken. Ich habe noch einen Arzt in Köln gefunden mit guten Beurteilungen, Dr. U. Eller in der Palanterstrasse, aber hat der genug Ahnung von Papageien, um dem Problem abzuhelfen? :? :? :?

Ich danke Euch für Eure Hilfe und wünsche einen schönen Sonntag.

Elisabeth.
 
Liebe Elisabeth,

hierzu möchte ich Dir folgendes berichten, da ich jetzt hier lese welcher TA Dir diese Ratschläge gegeben und die Vögel behandelt hat:

Ich werde auch nicht meine persönliche Meinung dazu kundtun.
Du kannst Dir selbst ein Urteil bilden....denke ich. ;)

Pico schrieb:
Dem Besitzer wurde durch die Beratung eines VK-TA (?) zwar nebensächlich erzählt, das man ja einen Partnervogel hinzuholen könnte, der Vogel aber tatsächlich Hormonstörungen hätte, die auch den Federverlust erklären.

Ein Blutentnahme erfolgte nicht.

Auch was die Ernährung betrifft, so wurde sehr sparsam und auch offensichtlich falsch argumentiert.
Auf beigefügten Merkzettel: u.a. auch Lebensmittel.

Der Vogel fraß beim Besitzer nur SB-Kerne. Ab und Zu Apfel.

Die ganze Geschichte

Dem Besitzer wurden folgende Präparate für teures Geld, ohne im Vorfeld entsprechende Untersuchungen gemacht zu haben, verkauft:

Metronidazel 1%
CO 200
Catosal

Als hauptsächlich empfohlene Saatenernährung - gewaschene SB-Kerne !

Falls es Dich beruhigt, Dr. Erdös hat zum Jahresende seine Praxis geschlossen, um in den Ruhestand zu gehen.
 

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Hallo Elisabeth,

auch ich kann Dir Dr. Pieper aus eigener Erfahrung nur empfehlen. Er hat meinem Grauen, der eine schwere Aspergillose hat, wieder auf die Beine geholfen.

Gruß Alex
 
Thema: Amazonen - Gefieder

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