Federrupfer

Diskutiere Federrupfer im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo an alle, ich möchte mich als Neue erst einmal vorstellen. Ich habe heute durch Zufall dieses Forum gefunden und bin sehr froh darüber, dass...
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Tappsi

Guest
Hallo an alle, ich möchte mich als Neue erst einmal vorstellen. Ich habe heute durch Zufall dieses Forum gefunden und bin sehr froh darüber, dass es euch gibt. Ich habe auch gleich ein Problem und hoffe auf euren Rat: Wir haben zwei Graue (1 Kongo, 1 Timneh) seit 20 bzw. 21 Jahren. Bis jetzt gab es keine großen Probleme, weder bei der Haltung noch durch diverse Umzüge. Vor zwei Monaten fing der Timneh plötzlich an, sich am rechten Flügel auf der Oberseite die Federn zu rupfen. Inzwischen ist es soweit, dass er sich teilweise blutig rupft. Er leckt dann genüßlich das Blut und danach ist für ein paar Tage wieder Ruhe. Man muss dazu sagen, dass der Timneh schon vor vielen Jahren beim Verlust seines ersten Partners mit dem Federrupfen am Bauch angefangen hat. Das trat dann in den letzten Jahren mal mehr mal weniger verstärkt auf. Der Kongo hat damit noch nie angefangen und wir versuchen seit 2 Monaten alles mögliche um dem kleinen Timneh zu helfen. Wir sind beide tagsüber berufstätig und fühlen uns auch mitschuldig an der Situation. Natürlich haben wir auch schon den Tierarzt aufgesucht und ihn gründlich untersuchen lassen. Der Papagei hat keine Milben oder ähnliches. Unser Züchter hat uns schon gesagt, dass wir den Kleinen schnellstmöglich abgeben müssten und dass das Problem psychisch bedingt ist. Beide Grauen hängen sehr an mir und meinem Mann und wir möchten sie auch auf keinen Fall trennen. Leider wissen wir auch nicht, welches Geschlecht die beiden haben, da es bis jetzt kein Problem damit gab. Ich habe auch schon sehr viel in meinen Büchern daheim nachgelesen über die verschiedenen Ursachen des Federrupfens. Dass wir über den jetzigen Zustand natürlich sehr bedrückt sind kann wohl jeder von euch nachempfinden. Beide Tiere bekommen Futter von Ricos Futterkiste, dazu Obst, Gemüse, genug zu Knabbern und Spielzeug. Abends beschäftigen wir uns soviel wie möglich mit den beiden. Auch am Wochenende versuchen wir viel Zeit mit ihnen zu verbringen.
Hat hier jemand von euch Erfahrungen in einer solchen Situation gemacht und kann mir einen guten Rat geben? Wir lieben unsere Tiere sehr und ich möchte, dass es beiden gut geht, auch wenn ich sie dafür fortgeben müsste.
Ich danke euch ganz herzlich im voraus für das Lesen meiner Bitte und für eure Beiträge!
Eure Tappsi
 
Hallo Tappsi

Nach Deiner Beschreibung der Umstände gehe ich mal davon aus daß ihr bei einem normalen Tierarzt gewesen seit.
Bevor ich eine Vermutung bezüglich eures Vogels äußere zunächst mal eine Anmerkung: Beim tierärztlichen Studium ist die Vogelkunde keineswegs etwas das jeder machen muß, eine Erweiterung diesbezüglich ist freiwillig. Dementsprechend schlecht ist oftmals auch das Wissen der Tierärzte bezüglich Vögel. Es gibt jedoch Tierärzte die sich auch in diesem Bereich auskennen, zum Teil auch spezialisiert haben. Eine Datenbank zu solchen Tierärzten findest Du hier.

Nun zu meiner Vermutung was euer Vogel möglicherweise haben könnte.
Viele Wohnungsvögel neigen wegen unzureichendem Futter (zu viele fette Körner) zu Leberproblemen. Ist die Leber krank, vergrößert, verkleinert, verfettet, kann sie den Körper nicht mehr richtig entgiften.
Der Organismus versucht sich zu helfen indem er die Abfallstoffe über die Haut ausscheidet. Dies führt zu einem extremen Juckreiz, meist an eng begrenten Bereichen. Der Vogel versucht dem zu begegnen indem er in die Stellen hineinbeißt. Das Ergebnis sieht dann so aus wie von Dir beschrieben.
Ich habe ein solches Verhalten bei einem meiner eigenen Vögel erlebt als dieser eine Leberentzündung hatte.
Es wäre also anzuraten mal eine Diagnostik bezüglich der Leberwerte zu machen, bei Bedarf eventuell noch Röntgen.
Das ist nun lediglich eine Vermutung von mir, es kann sein daß ein vogelkundiger Tierarzt durchaus etwas anderes feststellt.
Auf jeden Fall sollte vor dem Urteil "psychisch bedingt" zunächst mal abgeklopft werden ob physische Ursachen vorliegen.
 
Hallo Tappsi,

Herzlich Willkommen bei uns.
Ich verschiebe mal ins Krankheitsforum - kann Alfred bezüglich des vogel(papageien)kundigen Tierarztes nur zustimmen.
 
wenn das blut von einem vogelkundigen ta untersucht wird...
...könnte man doch gleich eine dna mitmachen?

ich hoffe für euch, ihr findet einen guten vk ta!!!

gute besserung dem süßen.

ich weiß aus erfahrung, wie schlimm es ist, den tieren beim rupfen zuzusehen.
wünsche viel kraft und geduld!!!

das sind coco und kräbbel- beide männlich(schwul), könnten sich mädels aussuchen, aber sie wollen´s nicht...
...sie rupfen sich gegenseitig...
 

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Guten Morgen, hier ist wieder Tappsi!
Vielen Dank an euch drei für eure Antworten. Ich bin so froh, dass ihr Verständnis für mich habt und nicht über mich herfallt wie es denn soweit kommen konnte mit dem Grauen. Dem Hinweis von Alfred mit der Lebererkrankung gehe ich nach. Wir waren in der Tat mit dem Timneh in einer Allgemeinen Tierklinik. Dort war aber eine Ärztin, die sich mit Papageien (laut ihrer Aussage) gut auskannte. Ihr erster Verdacht waren natürlich Milben, dies schloss sie aber aus, nachdem sie eine Abschabprobe unter dem Mikroskop angeschaut hatte. Danach hat sie dem Grauen eine Vitaminspritze gegeben und die wunde Stelle am Flügel mit einer Heilsalbe eingerieben. Wir haben einen sehr lieben Züchter (von dem sind unsere beiden Grauen aber nicht), der uns einen Tipp gegeben hat. Es soll in Gießen eine Tierklinik geben, die auch auf Vögel spezialisiert sind. Weiß jemand von euch näheres dazu? Auf jeden Fall werde ich in Alfreds Liste mal nach kompetenten Ärzten für Graupapageien stöbern. Ich muss noch hinzufügen, dass unser Timneh ansonsten ein völlig normales Verhalten an den Tag legt. Er frisst, spielt und tobt genauso wie der Kongo herum.
Nochmals herzlichen Dank für eure Einträge,
eure Tappsi ;)
 
Hallo Tappsi

Also die Tierärztin die von sich selber behauptet hat sie kenne sich mit Vögeln aus erscheint mir doch sehr unwissend.
Jedenfalls ist mir bisher kein Fall untergekommen daß ein Vogel sich wegen Milbenbefall blutig beißt.
Auch die Vitaminspritze war wohl eher ein Ausdruck von Hilflosigkeit, die wurde nur gegeben um überhaupt was gemacht zu haben.
Wegen der Heilsalbe, hast Du davon noch welche und wie heißt die?
Falls Du keine mehr hast könnte ich Dir vorschlagen die blutige Stelle mit der Calendula- Wundsalbe von Weleda abzudecken. Diese Salbe ist absolut ungiftig und der Inhaltsstoff -Ringelblumen- wirkt juckreizmindernd, heilungsfördernd und verhindert weitgehend Narbenbildung.
Die Gießener Vogelklinik ist recht bekannt und nach dem was die User hier so schreiben auch kompetent. Wäre also eine gute Wahl.
 
Alfred Klein schrieb:
Hallo Tappsi

Also die Tierärztin die von sich selber behauptet hat sie kenne sich mit Vögeln aus erscheint mir doch sehr unwissend.
Jedenfalls ist mir bisher kein Fall untergekommen daß ein Vogel sich wegen Milbenbefall blutig beißt.
Auch die Vitaminspritze war wohl eher ein Ausdruck von Hilflosigkeit, die wurde nur gegeben um überhaupt was gemacht zu haben.
Wegen der Heilsalbe, hast Du davon noch welche und wie heißt die?
Falls Du keine mehr hast könnte ich Dir vorschlagen die blutige Stelle mit der Calendula- Wundsalbe von Weleda abzudecken. Diese Salbe ist absolut ungiftig und der Inhaltsstoff -Ringelblumen- wirkt juckreizmindernd, heilungsfördernd und verhindert weitgehend Narbenbildung.
Die Gießener Vogelklinik ist recht bekannt und nach dem was die User hier so schreiben auch kompetent. Wäre also eine gute Wahl.


Lieber Alfred,
vielen Dank für deine Hilfe. Du hast wirklich gute Ratschläge. Also, die Ärztin hat dem Grauen so eine Wund- und Heilsalbe draufgetan. Wir haben gefragt, welche Wirkstoffe drin sind. Sie sagte, dass es so eine Art Bepanthensalbe ist. Diese haben wir dann zu Hause weiterhin aufgetragen. Unmittelbar nach dem Auftragen ist einer von uns beiden (entweder mein Mann oder ich) mindestens 1 Stunde nahe bei dem Vogel geblieben und hat verhindert, dass er sich die Salbe ableckt. Ich werde die Calendula-Wundsalbe heute abend in der Apotheke gleich mal holen. Kannst du mir sagen, ob die Gießener Vogelklinik ein Teil der Uniklinik ist? Ich habe bei meiner Recherche im Netz leider nichts gefunden. Mein Mann und ich werden uns wohl einen Tag Urlaub nehmen und mit dem Kleinen direkt dahin fahren. Ich denke, das ist das Beste für unseren Grauen. Das ganze Rumprobieren mit "normalen" Tierärzten bringt uns nicht weiter!

Viele Grüße von Tappsi
 
Federrupfen

Hallo Tappsi,

ich selbst kenne die Vogelklinik in Gießen nicht, aber eine meiner TÄinnen hat dort promoviert und arbeitet auch noch zeitweise dort. Mit ihr bin ich sehr zufrieden.

Ansonsten: Thomas Braunsdorf, ein Tierheilpraktiker, der zur Zeit gesperrt ist, verschickt auf Wunsch kostenlos ein Federrupfermerkblatt mit allen Infos. Du kannst ihm eine E-Mail an:

**********

schicken.

Gute Besserung für den Grauen und liebe Grüße

Chris

schicken
 
Hallo Tappsi
Die Vogelklinik in Gießen gehört mit zur Uni.
Hier mal Adresse und Telefonnummer:
35392 Giessen
Institut fuer Geflügelkrankheiten UniGiessen
Frankfurterstr. 91
0641-9938430
 
Hallo an alle, die mir bei meinem Problem geholfen haben!
Unser Chico ist seit Donnerstag letzter Woche in der Tierklinik in Gießen. Er hatte sich letzten Montag so stark in den Flügel gebissen, dass das Blut nur noch so runtertropfte. Er wird jetzt in Gießen auf eine Pilzinfektion hin untersucht. Es wurden Tupferproben entnommen und man gab ihm sofort Antibiotika. Der Flügel wurde gleich mit einer jodhaltigen Creme behandelt und es wurde ihm eine Halskrause umgelegt. Leider musste die sofort wieder entfernt werden, weil Chico fast kollabierte. Heute morgen muss ich anrufen um zu erfragen, ob die Abstriche ein Ergebnis gebracht haben. Das schlimmste ist aber, dass seine Wunde am Flügel genäht werden muss und die Narkose gefährlich für ihn ist. Ich hoffe so sehr, dass man seine Krankheit findet und dass er die Narkose überlebt. Bitte drückt uns fest die Daumen dafür!

Bis bald,
eure Tappsi
 
Gute Neuigkeiten

Hallo an alle!
Bei uns gibt es gute Neuigkeiten! Unser lädierter Timneh und unser Kongo sind seit 10 Tagen in Berlin bei der Partnervermittlung von Frau Ohnhäuser. Da beide Grauen weiblich sind und der Timneh sich aus diesem Grund wohl den Flügel fast kaputtgebissen hat haben wir uns dazu entschlossen, für beide entsprechend artgerechte Partner zu suchen. Dies geschieht zur Zeit in Berlin und es geht dem Timneh seitdem sehr gut! Wir werden demnächst also vier Graupapageien bei uns zu Hause haben und sind sehr glücklich, dass wir jetzt die tatsächliche Ursache für das Federrupfen und Flügelzerbeißen des Timnehs gefunden haben. Es geht jetzt also nur noch bergauf! Wir sind dem Institut für Geflügelkunde in Gießen sehr dankbar für alle die Hilfe, die wir dort erfahren haben. Durch sie sind wir auf Frau Ohnhäuser in Berlin gekommen. Ich kann jedem nur empfehlen, sich die Homepage von ihr mal anzusehen. Ihr findet sie unter Partnermittlung für Papageien in Berlin. Frau Ohnhäuser hilft bundesweit Tiere zu vermitteln und wir selbst haben in Berlin gesehen, was sie für die Tiere leistet.

Es dankt euch allen ganz herzlich
eure Tappsi :freude:
 
Hallo Tappsi,
das sind aber wirklich gute Neuigkeiten, das freut mich sehr für Dich, vor allem, weil Dein letztes Posting doch sehr erschreckend war.
Hatte er denn nun Pilze ? Weil dabei doch ein Antibiotikum eher kontraproduktiv gewesen wäre. Wäre schön, wenn Du Dich nochmal melden könntest, ich habe auch so einen Kandidaten zu Hause.
 
Huhu Tappsi,

ja, das sind ja wirklich mal gute Nachrichten.
Ich hatte mir schon voll Sorgen gemacht da du dich auf meine PN nicht mehr gemeldet hattest.

Toll das sie jetzt bei Frau Ohnhäuser sind und sich ihren Partner aussuchen dürfen.

Dann können wir ja der ganzen Sache mit freudiger Erwartung entgegen sehen.:D
 
Thema: Federrupfer

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