Helikopter Krankheit

Diskutiere Helikopter Krankheit im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, ich habe neulich im Fernsehen was über eine Helikopter Krankheit gehört. Nun möchte ich wissen, wie die Symptome aussehen und ob es...
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cblbw

Guest
Hallo,
ich habe neulich im Fernsehen was über eine Helikopter Krankheit gehört.
Nun möchte ich wissen, wie die Symptome aussehen und ob es behandelbar ist.

MFG
 
Hallo,

doch, diese Krankheit gibt es wirklich. Es ist eine Federmissbildung, bei denen die Flügelfedern wohl so deformiert wachsen und zur Seite stehen, dass sie das Geflügel an einen Helikoptor erinnern lassen. Schuld daran ist eine "Vergiftung" mit Mycotoxinen, laut nachstehendem Link die sekundären Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen...
Hier der link (unter Mycotoxikosen beim Geflügel). Leider ist der auch nicht sehr aussagekräftig, was die Sympotme angeht.

Ich denke, eine gängige Geflügelkrankheit wird das nicht sein...
Gewußt habe ich es auch nur, weil ich die Sendung gesehen habe. War zwar im Privatfernsehen aber nix bekannt Reisserisches ;)

Grüße, Sabine
 
Hallo Thomas,

die "Helikopterkrankheit" gibt es wirklich, sie wird auch in der (meist englischsprachigen) Fachliteratur so genannt - hat also nichts mit der "
Yellow Press" zu tun. Wer´s ein wenig komplizierter mag, kann sich auch an dem Wort "Malabsorptionssyndrom des Geflügels" die Zunge verknoten... ;)


Hallo cblbw,

die genaue Ursache der Krankheit ist nicht bekannt, man vermutet aber eine virale Genese (Reo-Viren). Ohne genaue Informationen kann man natürlich auch nicht gezielt dagegen vorgehen, sprich, die Behandlung könnte höchstens symptomatisch sein - wirtschaftlich ist das für einen Geflügelmäster allerdings nicht.
Die Küken zeigen neben Federmissbildungen auch starke Wachstumsstörungen ("Runting Syndrome") und viele der Tiere neigen zu Knochenbrüchen. In einem Geflügelmastbetrieb stellt diese Krankheit ein ernstzunehmendes wirtschaftliches Problem dar...

MfG,
Steffi
 
hi,
diese krankheit gibt es tatsächlich, wurde neulich gerade in der sendung "genial daneben" erklärt. wusste ich vorher auch nicht, dass es sie gibt.
lg,
britta
 
Macht mal halblang!
T. ist zwar nicht mein "bester Freund" , aber die Sendung heißt doch genial daneben, oder?
Und glaubt mir, wenn in "Fachberichten" solch eine Bezeichnung aufgetaucht wäre, wüßte ich es.
Da geht man immer zu den Tauben, dem am best erforschten Vogel!
 
Hallo Siggi,

in den Taubenfachberichten wirst Du sicher nicht fündig, weil diese Krankheit nur bei Hühnervögeln (Broiler und Putenküken) beschrieben wird...

MfG,
Steffi
 
Steffi, davon habe ich schon gehört: MYCOTOXINE
Aber nicht als Helikopterkrankheit.
Wenn es Hühner betrifft, dann auch Tauben und andere Vögel.
 
Hallo Siggi,


Sigg schrieb:
Steffi, davon habe ich schon gehört: MYCOTOXINE
Aber nicht als Helikopterkrankheit.

von Mykotoxinen hab ich im Zusammenhang mit der Helikopterkrankheit auch nicht gesprochen - wie schon gesagt: es werden virale Ursachen vermutet.

Sigg schrieb:
Wenn es Hühner betrifft, dann auch Tauben und andere Vögel.

Warum sollte es dann auch andere Vögel betreffen? Viele Viren verursachen nur bei bestimmten Vogelarten Erkrankungen. Wir bekommen ja auch nicht die viral bedingte Katzenseuche, obwohl wir zusammen mit den Katzen der Klasse der Säugetiere angehören...


MfG,
Steffi
 
Hallo Steffi,
Munia maja schrieb:
die "Helikopterkrankheit" gibt es wirklich, sie wird auch in der (meist englischsprachigen) Fachliteratur so genannt ...
Ich bitte um Quellennachweise aus der ernstzunehmenden angloamerikanischen Fachliteratur, wo dieser Begriff auftaucht.
Weder im Ritchie, Harrison & Harrison, Avian Medicine, Principles and Application (das ja wohl als englischsprachiges Nonplusultra der Vogelmedizin bezeichnet werden kann) noch im Spezialwerk von Ritchie, Avian Viruses, taucht ein Begriff wie "Helicopter disease" auf - auch nicht in den Kapiteln über Reoviridae.
Ich habe mal gegoogelt und diesen seltsamen Begriff auschließlich in bulgarischen Quellen gefunden:
http://www.iepp.bas.bg/kn8/07_EPP-vol5(8) 35-38.pdf
und
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=3039720&dopt=Abstract.
M. E. etwas wenig, um ihn als in die Wissenschaftssprache eingeführt zu betrachten.
LG
Thomas
 
Nochmals hallo Thomas,

welche Nationalität muss ein Wissenschaftler haben, damit er von Dir als seriös beurteilt wird?

Auch ein Standardwerk wie der "Ritchie, Harrison&Harrison" muss nicht jeden Begriff beinhalten, der in der Vogelmedizin kursiert. Mal sehen, ob ich Dir noch ein paar Originalquellen zutage fördern kann - solange musst Du halt mit ein paar weiteren Links vorlieb nehmen bzw. selbst mal ein wenig Originalliteratur wälzen.


http://www.asasea.com/pd-sect5.html

http://www.theranger.co.uk/poultry/veterinary/vet16.htm


WHITEHEAD, C. C. (Hrsg.): Bone Biology and Skeletal Disorders in Poultry.
Carfax Publishing Company, Abington

RIDDELL, C. (1981):
Skeletal deformities in poultry.
Adv. Vet. Sci. Comp., 25, 277 – 311


MfG,
Steffi

P.S. Übrigens hab ich schon selbst im Rahmen einer wissenschaftlichen Recherche horrende Fehler in einem "berühmten" amerikanischen Standardwerk (betraf allerdings keine Vogelmedizin ;) !) entdeckt. Und das Interessante daran war, dass die falschen Zitate sich in vielen anderen wissenschaftlichen Publikationen wiederfanden - hält man dann die Originalliteratur (in diesem Falle war sie nicht aus dem angloamerikanischen Sprachraum) in der Hand, ist man ganz perplex. V.a. wenn man erkennt, dass sogar all die sog. "Koryphäen" die Fehler nie entdeckt haben... Das soll jetzt keine Kritik an Ritchie et al. sein, sondern nur die Augen öffnen, dass nicht alles aus der glorifizierten angloamerikanischen Wissenschaft für bare Münze genommen werden kann...
 
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