Mongolenlerche mit Nasenausfluss und Niesattacken

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Jon October

Jon October

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Hallo Forum,

im September 2005 habe ich für meinen Onkel eine männliche Mongolenlerche erstanden, die seitdem mit einem Paar Rote Kardinäle eine Aussenvoliere mit den Massen: 3,0 Mtr Länge * 2,0 Mtr. Tiefe * 2,30 Mtr. Höhe bewohnt.

Die Voliere ist an eine nach Süden gerichtete Hauswand angebaut, ist zu 2/3 mit lichtdurchlässigen Kunststoffplatten überdacht und hat zusätzlich auf der Westseite ein Schutzhaus von 1,0 Mtr. Breite * 2,0 Mtr. Tiefe * 2,5 Mtr. Höhe, das nicht beheizt wird.

Der Boden im offenen Bereich ist Rasen, der überdachte Bereich enthält Kies von ca. 0,5 - 1,0 cm Körnung, gut 15 cm tief auf Betonfundament. Im Bereich der Hauptsitzäste besteht der Boden aus Kieseln in einer Grösse von ca. 4 - 8 cm.
Die Kiesflächen werden 1 x wöchentlich mit einem Dampfstrahler gereinigt und 1 x jährlich im zeitigen Frühjahr ausgetauscht.

Der Schutzraum ist komplett gut 5 cm mit Vogelsand ausgestreut, der Kot unter den Sitzästen wird 1 x wöchentlich entfernt und der Sand durchgeharkt.

Im Oktober 05 fing das Problem an, die Lerche hat viel genossen und die Federn über den Nasenlöchern sind triefend nass geworden.

Da der Staub des Vogelsands als mögliche Ursache angenommen wurde, wurde der Sand entfernt und stattdessen eine Hanfeinstreu eingebracht. Als Sandbad stand dem Vogel dann sandgefüllte Frisbeescheibe mit ca. 28 cm Durchmesser zur Verfügung, was auch gut angenommen wurde.

Zuerst haben sich die Symptome deutlich gebessert, aber vor ca. 5 Wochen traten die Probleme erneut auf. Da evtl. Zugluft nicht 100%ig ausgeschlossen werden konnte, wurde der Vogel daraufhin in einen Kistenkäfig mit den Abmessungen 1,0 * 0,50 * 0,50 mit weicher Decke einquartiert. Der Käfig verblieb in dem Schutzraum in Brusthöhe.
Leider besserte sich der Zustand des Tieres nicht, so dass ich das Tier vor 2 Wochen bis zur Ausheilung übernommen habe. Nach einwöchiger Akklimation im ungeheizten Gästezimmer steht der Vogel nun bei uns im Wohnzimmer, definitiv vor Zugluft geschützt und mit Sonnenlicht (sofern sie scheint). Um die Staubbelastung gering zu halten, läuft der Vogel auf zugeschnittenen Schaumgummimatten, die 2 x wöchentlich ausgetauscht und gereinigt werden sowie auf groben Kies. Als Ausguck sind noch zwei grössere rauhe Steine eingebracht, die er gerne nutzt. Sein Sandbad in der Frisbeescheibe erhält er z.Zt. 2 - 3 x wöchentlich, was auch sehr intensiv genutzt wird.

Er wird mit einem groben Weichfutter, das täglich mit geriebenem Apfel und kleingeschnittenem Golliwog angereichert wird, einer Körnermischung, bestehend aus Grosssittichfutter und Kanarienfutter sowie 2 x täglich jew. 10 Mehlwürmern aus der Hand ernährt. Er frisst sehr gut, hat einen guten Körperzustand (vollfleischig, kein Fett), ein super Gefieder, ist sehr lebhaft und putzmunter.
Aber er niest immer wieder mal, hat dann glasklaren Ausfluss und scheint heiser zu sein (er ist noch sehr still, aber wenn er mal pfeift, scheint er eher zu krächzen). Glücklicherweise hat er aber keine Atemgeräusche.

Ein Infekt? Oder Parasiten (Luftsackmilben z.B.)?

Ich möchte nicht auf Verdacht behandeln. Was könnte es sein?

Gruß

Jon
 
Hallo Jon,
auf die Ferne ist eine Beurteilung schlecht möglich. Schnupfen und Nasenausfluss ist sowieso eine "undankbare" Sache, weil das vielerlei Gründe haben kann. Es kann ein Virusinfekt sein, Pilzbefall, schlimmstenfalls sogar Ornithose. Hier mal ein Link, es geht zwar um Wellensittiche, ist aber auch allgemein gültig zu Schnupfen: http://www.birds-online.de/gesundheit/gesinfektion/erkaeltung.htm
Zu Luftsackmilben: Hat der Vogel nachts Atemprobleme (knackende Atmung, pfeifende Atemgeräusche?) Da machen sich LSM am ehesten bemerkbar. Oder mal in die Hand nehmen und ans Ohr halten, ob da knackende Geräusche hörbar sind.
Was mir auch noch dazu einfallt: Vitamin A-Mangel wirkt sich negativ auf die Schleimhäute aus und sie werden anfälliger für Infektionen. Könnte evtl. auch eine Ursache sein, bei Deiner Fütterung aber wohl eher unwahrscheinlich.
Man könnte zur allgemeinen Steigerung der Immunabwehr auch mal ein Kur mit Echinacea und Propolis machen, hilft natürlich nicht bei LSM.

Genau bestimmt werden kann das Ganze nur durch entsprechende Abstriche. LSM werden allerdings häufig auf Verdacht anhand der Symptome behandelt, weil sie sich oft nicht eindeutig nachweisen lassen.
 
Hallo Andrea,

erst mal vielen Dank für Deine umfassende Antwort und auch den Link:zustimm: .
An eine Infektion mit Viren, Pilzen oder Bakterien kann ich irgendwie nicht wirklich glauben. Zum einen haben sich die Niesanfälle seit der Staubreduzierung deutlich veringert und zum zweiten ist der Vogel, von Niesen mit Nasenausfluss (glasklar nass und nur in Verbindung mit dem Niesen) und "Heiserkeit" abgesehen, topfit. Klare Augen, gesegneter Appetit, sehr guter Gesamtzustand und sehr lebhaft.

Atemgeräusche sind keine feststellbar, weder auf Distanz noch direkt an`s Ohr gehalten. Der Käfig ist z.Zt. direkt neben der Heizung an einem Südfenster plaziert, zusätzlich wird er seit einer knappen Wochen zweimal täglich für jew. 45 Min. mit Rotlicht bestrahlt. Die Bestrahlung geniesst die Lerche sichtlich, am Niesen hat sich nix geändert. Vermutlich bedingt durch das Reinholen aus der Kälte mausert der Vogel z.Zt. etwas.

Ich werde den Vogel jetzt mal profilaktisch gegen LSM behandeln lassen, zusätzlich werde ich Deine Anregung bzgl. Vitamin A, Echinacea und Propolis umsetzen und das für 4 - 6 Wochen zufüttern.

Ich werde dann wieder berichten:) .

Lieben Gruß und schönes Wochenende

Jon
 
Jon October schrieb:
Der Käfig ist z.Zt. direkt neben der Heizung an einem Südfenster plaziert...
... nur noch ein Gedanke dazu: Die Schleimhäute sind ja irgendwie angegriffen, auch wenn die Ursache nicht bekannt ist. Ob da die Unterbringung direkt neben der Heizung wegen der geringen Luftfeuchtigkeit so gut ist? Das trocknet m.M. nach die Schleimhäute zusätzlich aus. Müsstest Du mal überlegen.

Ebenfalls ein schönes Wochenende und berichte mal ob sich was gebessert hat.
 
Andrea 62 schrieb:
... Ob da die Unterbringung direkt neben der Heizung wegen der geringen Luftfeuchtigkeit so gut ist?

Hallo Andrea,

da hast Du grundsätzlich recht. Ich habe aber direkt auf der Heizung einen alten Kochtopf mit Wasser stehen. Zusätzlich ein 360 Ltr. Aquarium im Wohnzimmer und beim besten Willen keine anderen Platz, der Kistenkäfig ist schon recht wuchtig.

Aber vielen Dank für den Hinweis.

Gruß

Jon
 
Lerche ist genesen

Hallo Andrea,
Hallo Forum,

sowohl Niesen als auch Ausfluss sind Geschichte.

Ich habe die Lerche nach Vorschrift 3 x mit Ivomec gegen Luftsackmilben behandelt. Bereits nach der 1. Anwendung liess die Nieserei deutlich nach.:freude:

Zusätzlich habe ich das Futter umgestellt und Mehlwürmer ersatzlos gestrichen. Stattdessen gibt es jetzt gefrostete Fliegenmaden, die sehr gut angenommen werden. 2 x wöchentlich bekommt die Lerche ein Vitamin A - Präparat übers Weichfutter, was begeistert aufgenommen wird. Das Vit. A ist in Erdnussöl enthalten und sie scheint es sehr zu schätzen ......:zustimm: Diese Kur werde ich voraussichtlich noch diese und kommende Woche durchführen und dann beenden.

Mit meinem Versuch, Ihr Echinacea schmackhaft zu machen, bin ich allerdings gescheitert:nene: . Weder als Pulver übers Futter noch Tropfen in`s Wasser noch Tablettenstückchen im Mehlwurm wurden angenommen. Also nehme ich jetzt die Tabletten ......:D , kann ja nicht schaden.

Jetzt muss es nur endlich mal warm werden, dann kann sie wieder zurück in die Voliere.

Vielen Dank nochmal für Deine hilfreichen Tips, Andrea.

Gruß

Jon
 
Hallo Jon,
freut mich, dass die Lerche wieder gesund ist. Diese Luftsackmilben sind wohl doch relativ häufig, man liest es ja hier öfters, vorallem bei Kanarien und Prachtfinken. Durch die Vitaminkur heilen auch die angegriffenen Schleimhäute schneller ab. Schön, dass dass Du die Sache in den Griff bekommen hast :).
 
Thema: Mongolenlerche mit Nasenausfluss und Niesattacken

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