Pennant- Pantoea Agglomerans im Kropfabstrich

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abraxas66

Guest
Hallo,

ich bin seit 8 Wochen im Besitz eines Pennantsittichpärchens. Beide hatten von Anfang an sehr wässrigen Kot.
In den Kotproben und Kropfabstrichen konnte aber nichts auffälliges gefunden werden.
Die Henne ist seit ein paar Tagen in einer Tierklinik, da es ihr sehr schlecht ging. Sie sass eines Morgens nur noch apatisch, aufgeplustert in der Voliere und hat nichts mehr gefressen.

Bei der Untersuchung wurden Eiterkrusten im Schnabel und ein stark geröteter Hals- Rachenraum festgestellt. Sie wird momentan noch intensiv mit AB und Tolfedine behandelt und lt. Aussagen des Tierarztes geht es ihr wieder besser. Sie soll aber noch ein paar Tage in der Klinik bleiben.

Der Hahn ist noch sehr fit und agil, hat allerdings immer noch wässrigen Durchfall. Auch wurde bei der letzten Untersuchung ebenfalls eine leichte Rötung im Hals- Rachenraum festgestellt. Bei einem erneuten Kropfabstrich wurden jetzt Pantoea Agglomerans gefunden.

Kennt sich jemand damit aus? Kann der Durchfall dadurch bedingt sein und wie kommt es dann, dass im Kot nichts gefunden wurde?

Kann ich die Vögel wieder zusammen in die Voliere setzen, wenn die Henne diese Woche nach Hause kommt, oder sollte ich sie erstmal noch trennen?

Ich hoffe auf Eure Ratschläge.

LG
Abraxas
 
Hallo Abraxas

Dieser Erreger gehört zu den coliformen Bakterien wie auch z.B. E-Coli.
Er ist für den Menschen soweit ungefährlich, hat aber in einem Vogel nichts zu suchen.
Selbstverständlich verursachen coliforme Bakterien einen Durchfall. Daß im Kot nichts zu finden war ist damit erklärbar daß die Erreger sich im Rachen- und Kropfbereich angesiedelt haben, nicht im Darm.
Da beide Vögel infiziert sind ist es wohl ratsam und erforderlich auch beide zu behandeln. Und wegen beider Erkrankung mit dem gleichen Keim brauchst Du sie auch nicht zu trennen.
Achte mal auf das Trinkwasser für die Vögel, eine Infektion darüber ist nicht auszuschließen. Also Wassernapf täglich gründlich reinigen.
 
Hallo Alfred,

erstmal vielen Dank für Deine Information.

Die Henne wurde ja bereits in der Tierklinik mit Tetracyclin und Tolfedine terapiert (2 x tägl. Injektion), weil es ihr Freitag morgen so schlecht ging, dass sie nicht mehr gefressen hat und nur noch apatisch auf der Stange sass.
Ihr geht es jetzt wieder gut, so dass ich sie morgen wieder abholen kann.

Den Hahn soll ich dann gleich mitbringen, er wird dort auch nochmal gespritzt und ich erhalte Medikamente gegen die Bakterien.

Der Tierarzt sagte mir, dass ich beide ruhig zusammen setzen könnte.

Das Wasser wird bei mir normalerweise zweimal am Tag gewechselt und die Näpfe dabei richtig heiss ausgespüt. Da gleiche gilt auch fürs Futter.

Da beide den Durchfall schon hatten, als ich sie bekam, vermute ich mal, dass sie sich schon beim Züchter infiziert haben. Ich habe sie ja erst seit 8 Wochen. Sie hatten ausserdem auch Spulwürmer, die aber bereits nach 4 Wochen festgestellt und erfolgreich bekämpft wurden. In den letzten Kotproben waren jedenfalls keine Wurmeier mehr zu finden.

Reicht es, wenn ich die Trink- und Futternäpfe heiss ausspüle oder sollte ich sie lieber 10 min in kochendes Wasser legen, bevor ich sie wieder in die Voliere hänge?

Zu trinken bekommen sie übrigens bei mir Vittel, da wir ziemlich kalkhaltiges Leitungswasser haben.

LG
Abraxas
 
Hallo Abraxas

Ja, da vermute ich auch daß die Beiden das schon vom Züchter mitgebracht haben.
Muß ja ein besch.... Züchter sein wenn die Vögel derartig viele Krankheiten haben.
Wegen der Näpfe, wenn Du Edelstahlnäpfe hast reicht heißes Ausspülen völlig aus.
Du schreibst daß Du sehr kalkhaltiges Leitungswasser hast, das habe ich auch. Gerade deshalb gebe ich den Vögeln dieses Leitungswasser.
Andere Leute haben das Problem des Calciummangels bei den Vögeln und müssen daher teure Präparate kaufen, bei mir ist das gleich im Wasser mit drin.
Denk mal darüber nach. ;)
 
Hallo Alfred,

vielen Dank für den Tip mit dem Wasser, daran habe ich noch garnicht gedacht. Anfangs haben die Beiden ja auch Leitungswasser bekommen. Nachdem der Durchfall allerdings nicht besser wurde, habe ich es dann mit Vittel versucht, was aber auch keine Besserung ergab. Ich werde jetzt also wieder auf Leitungswasser umstellen.
Ich habe meine Henne nun auch wieder zu Hause. Sie ist ziemlich geschwächt durch die AB Behandlung, aber sie frisst wie ein Scheunendrescher, schläft aber noch viel. Sie bekommt jetzt erstmal zur Stärkung abwechselnd Propolis und Vitakombex übers Trinkwasser. Ausserdem Keimfutter mit PT12. Obst und Gemüse sowieso.
Der TA war der Meinung, dass ich die Beiden ruhig zusammen in die Voliere setzten kann, da sie ja auch vorher schon zusammen waren und wahrscheinlich beide mit Pantoea agglomerans infiziert wären. Zunächst wollte er mit das passende AB für den Hahn mit nach Hause geben. Dann war er aber der Meinung, dass eine Verabreichung übers Trinkwasser zu ungenau wäre (stimmt ja auch) und von einer oralen Gabe riet er ab, weil es zu stressig wäre. Ausserdem würden sich die Vögel auch schnell an dem flüssigen Medikament verschlucken. Er hat jetzt erstmal das AB als 3-Tage Depot gespritzt. Sollte der Kot danach nicht besser sein, muss ich mir das Medikament dann doch noch holen und wir müssen sehen, wie wir es am besten verabreichen.

Gibt es noch irgendwas, was man den Beiden zur Unterstützung geben kann?

Ich hoffe jedenfalls, dass es vor allem mit der Henne wieder bergauf geht. Als ich sie heute in die Voliere setzte, sah sie zunächst garnicht gut aus. Das hat sich heute Nachmittag allerdings schon etwas gebessert. Allerdings sitzt sie ab und zu immer nochmal aufgeplustert und mit leicht hängenden Flügeln auf der Stange und schläft. Nun ja, jetzt heisst er wohl, erstmal den morgigen Tag abwarten. Die 5 Tage in der Klinik waren ja auch Stress für sie. Zum Glück ist der TA 24 std. erreichbar, sollte sie eine Verschlechterung ergeben.

Ich bedanke mich jedenfalls erstmal ganz herzlich für Deine Tips.

LG
Abraxas
 
Hallo,

leider hat es unsere Penniehenne nicht geschafft. Ihr ging es heute so schlecht, sie konnte nicht mehr fliegen und sass nur noch auf dem Boden. Selbst beim Laufen fiel sie immer wieder hin und torkelte wie besoffen. Es war schlimm, das mitansehen zu müssen.

Auf einem letzten Röntgenbild war die ganze Lunge nur noch als grauer Schatten zu erkennen und der Tierarzt meinte auch, dass man ihr in diesem Fall nicht mehr helfen könne.
Ich bat den TA, sie zu erlösen, damit sie nicht noch länger leiden muss.
Ich werde nie ihren Blick vergessen, wie sie mich ein letztes Mal angesehen hat. Aber da wo sie jetzt ist, geht es ihr wieder gut und das ist mein einziger Trost.

Da sämtliche Kropf- und Kloakenabstriche, sowie Kotuntersuchungen nicht ergeben konnten, was sie nun eigentlich hatte, habe ich mich schweren Herzens entschlossen, sie obduzieren zu lassen, um die genaue Ursache ihrer Erkrankung herauszufinden. Viel lieber hätte ich ihr in unserem Garten ein schönes Grab bereitet. Aber ich muss ja auch an ihren Partner denken, der jetzt allein in der Voliere sitzt. Bevor ich ihm eine neue Partnerin hole, möchte ich schliesslich sicher gehen können, dass er gesund ist.

Ich hoffe, dass bei der Obduktion nichts schlimmes rauskommt. Die Ergebnisse werden frühestens nächsten Mittwoch da sein. Ausserdem frage ich mich, ob wir nicht irgendwas falsch gemacht haben. Aber ich glaube, dass tut fast jeder, der ein Tier verliert. Ich denke jedenfalls, wir haben alles menschenmögliche versucht um ihr zu helfen. Es war nicht genug....

Traurige Grüsse
Abraxas
 
Thema: Pennant- Pantoea Agglomerans im Kropfabstrich

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