Rosenkopf-Aga / geschwollenes Beingelenk!

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Eveline

Guest
Hallo
Unser Coco ist ein zahmer Rosenkopfaga und hat bereits vor ein paar Tagen mal sein rechts Bein angezogen und wir gingen davon aus, dass die Fischeri (zwei) ihn wieder mal verletzten. Nahmen ihn und seine Partnerin (Tochter der beiden Fischeris) ins Haus. Nach einem Tag alles wieder OK, also wieder raus in Voliere.
Heute Mittag sitzt er wieder mit angezogenem Beinchen und zittern, ist relativ widerstandslos. Er ist zwar ganz zahm, mag es aber normalerweise nicht, wenn ich ihn von seiner Freundin trenne. Also rein, Futtertest - frisst alles gut. Zittert aber weiter ..., also kontrolliere ich nochmals Beinchen und sehe, dass das Gelenk (Knie oder wie man halt da sagt) dick geschwollen ist. Er hat an diesem Bein auch seinen Ring aber davon kommt es nicht denke ich und es hat dort auch keine Stauung.
Was kann das sein, was tun? Wir haben zwar eine TA aber sie ist nicht wirklich Speziallistin wenn sie auch in USA bei einem Vogelspeziallisten gearbeitet hat. Der Nächste ist ca. 200 km entfernt, ein bisschen weit für Coco und auch für mich.
Werde morgen Franzbrantwein kaufen und Beinchen damit einmassieren. Was kann ich sonst tun? Ich denke nicht, dass es wirklich mit dem Ring zu tun hat, wenn ich den auch lieber weg hätte. Das Problem ist, er hat ganz klar Schmerzen und das ist das Schlimmste. Ich kann ihm nicht helfen... er tut mir so leid.
Herzlichen Dank für schlelle Tipps.
Eveline
 
Gegen die Schmerzen kannst du dir Alkoholfreie Traumeel-Tropfen aus der Apotheke besorgen. Du kannst einige Tropfen (bis zu 0,3 ml) übers Trinkwasser geben.

Für das Bein würde ich eine Entzündungshemmende Salbe verwenden, z.B. eine Ringelblumensalbe (ohne Duft und Konservierungsstoffe). Bekommt man auch in der Apotheke.

Franzbrandwein würde ich nicht verwenden, da die Dämpfe zu scharf für einen Vogel sind.

Wir haben zwar eine TA aber sie ist nicht wirklich Speziallistin wenn sie auch in USA bei einem Vogelspeziallisten gearbeitet hat. Der Nächste ist ca. 200 km entfernt, ein bisschen weit für Coco und auch für mich.

Das ist natürlich übel. Ich hoffe, dass wir dir weiterhelfen können.
Sie sollte sich den Vogel trotzdem mal ansehen. Zumindest der Ring sollte entfernt werden, da er bei einer Schwellung alles nur verschlimmern kann. Er wird vielleicht zu eng werden. Achte aber darauf, dass du den Ring wieder mitbekommst.
 
Werde morgen Franzbrantwein kaufen und Beinchen damit einmassieren.
Also davon würde ich doch dringend abraten. :nene:
Besorge eine Heparinsalbe und reibe das Beinchen damit ein.
Und mache den Ring ab, wenn das Beinchen insgesamt anschwillt kann der Ring das Bein abdrücken.
 
Hallo Eveline,
das Wichtigste ist zuerst, daß der Ring so schnell wie möglich abkommt. Wenn die Schwellung noch weiter zunehmen sollte, kann das richtig gefährlich werden, von den Schmerzen ganz abgesehen.
Franzbranntwein zu verwenden, wäre in jedem Fall grober Unfug.
Aber auch die Vorschläge Heparinsalbe oder Ringelblumensalbe kann ich nicht unterstützen, solange ich nicht weiß, was die zugrundeliegende Störung ist.
Es muß zunächst diagnostiziert werden, wie es zu der Schwellung kam, alles andere ist Pfuscherei.
Ringelblumensalbe ist gut bei offenen Wunden, weil sie Infektionen verhindert bzw. bekämpft. Heparin dagegen ist gut bei Schwellungen, die auf stumpfe Traumen zurückgehen und ist ei offenen Verletzungen absolut kontraindiziert. Gicht wiederum müßte wieder ganz anders behandelt werden.
Geh bitte zum Tierarzt und laß den Ring entfernen und genau ansehen, ob eine offene Wunde da ist oder nicht. Wenn nicht, würde ich mit Arnica-Gel behandeln.
Wenn eine offene Verletzung da ist, mit Calendula-Wundsalbe (beides von Weleda).
Laß dem Vogel unter gar keinen Umständen Cortison spritzen (ein häufiger Kunstfehler), auch wenn der Tierarzt es vorschlagen sollte. Es unterdrückt zwar schnell und kurzfristig Entzündungen und Schwellungen, wirkt aber immunsuppressiv und kann für Vögel sogar lebensgefährlich sein.
Wenn klar ist, was die Ursache der Schwellung ist, kann ich Dich gerne bei der richtigen und ungefährlichen Therapie unterstützen. Schreib mir direkt an ********** oder hier im Forum.
Liebe Grüße,
Thomas
 
Hy Eveline!

Also, ich war auch gerade heute beim TA mit meinem Nymphiehahn da ich bemerkte das er sein Beinchen seit einigen Tagen nicht mehr belasten wollte und es seit die letzten 2 Tage schlimmer wurde.
Als ich heute wieder das Bein anschaute und Salbe drauftun wollte, bemerkte ich das es stark geschwollen war, besonders am Gelenk gerötet und sich auch total heiß anfühlte.
Der TA sah es sich an, es ist aber keine offene Wunde, kein Wasser unter der Schwellung fühlbar, kein Bruch tastbar oder ähnliches... er blieb wohl irgendwo hängen oder hat sich das Beinchen verstaucht.

Ich habe ihn nun in einen Krankenkäfig separiert mit seiner Partnerin, indem er nicht klettern und nicht fliegen, nur herumgehen kann.
- Paar mal tägl. nehme ich ein Taschentuch, tränke es mit kaltem Wasser und lasse ihn mit dem Bein darauf in meiner Hand sitzen, um es etwas zu kühlen.
Ich tue Traumeelsalbe darauf und er bekommt ein Antibiotikum: Chloropal 2,5%.
Sie meinte das wäre um anderen Folgeerkrankungen vorzubeugen :?
Und ich gebe Arnica Globuli ins Trinkwasser.

Ich hoffe mal das das alles ok ist so und es sich bald bessern wird.

Geh auf jeden Fall zum Ta, das ist unumgänglich, du willst doch sicher sein oder?!
Gute Besserung dem Kleinen und Viel Glück Evelyne!
Lg, Poie
 
Hallo Poie,
man sollte niemals Antibiotika ohne zwingende Indikation nur zur "Vorbeugung" geben, besonders, wenn keine offene Verletzung vorliegt. Arnica zu geben ist richtig, wenn es sich um ein stumpfes Trauma (Prellung, Zerrung) handelt. Man sollte aber aussschließen, daß es sich um ein Ödem oder um Gicht handelt. Ein Ödem läßt sich wohl ausschließen, wenn, wie Du sagst, "kein Wasser unter der Schwellung" ist - ich verstehe das mal so, daß die Schwellung fest und solide ist und nicht eindrückbar. Es könnte sich aber auch um Gicht handeln, und dann würde das Arnica wenig helfen. Sind die Nierenwerte bestimmt worden? Ist der Ring ab?
LG
Thomas
 
Hallo Thomas!

Ich bin aus Österreich und er war leider nicht beringt.
Das Beinchen sieht heute auch schon viel besser aus. :)
Gicht hat er nicht, auch der TA meinte das und es sieht auch sehr nach einer akuten Prellung oder Ähnlichem aus. Ist heute ja auch schon viel besser.

Hm, ja das mit dem Antibiotikum gefiel auch nicht unbedingt, aber ich kann ja jetzt nicht aufhören. (habe gestern Vormitttag begonnen).
Das ist jetzt das 3mal in den letzten 4Monaten, der TA scheint mir auch mit dem Antibiotikum viel zu leichtsinnig umzugehen, aber ich vertraute ihr da halt. :-(
Ist die einzige Tierklinik in meinem Bundesland die als "vogelkundig" gilt.

Das erste mal fuhr ich im Februar hin weil er plötzlich total abnahm, kaum noch fraß und sehr abmagerte.
-Sie nahm eine Kotprobe und verordnete sofort Chloropal 2,5% f.10 Tage.
-Als der Befund dann einen Pilzbefall im Darm ergab, mußte ich ihn anschl. 10Tage mit Mycostatin behandeln (das ja auch für Menschen benutzt wird).
Der Kontrollbefund ergab dann das der Pilz zum Glück nicht mehr vorhanden ist und er frißt auch wieder fast normal. *freu*
-Nun aber das mit dem Bein, dabei ist das letzte Antibiotikum kaum ca. *überleg* 2 Wochen her oder so.

Der Arme, aber jetzt muß ich das AB doch zu Ende geben oder?
Ach ja, Nierenwerte hat sie nicht bestimmt. :traurig:
Das geht doch bestimmt voll auf die Nieren oder, so viel Medizin?

Kann ich da nach diesem AB etwas tun, eine Art Entgiftungskur oder so, etwas das gut für die Nieren ist?

Ganz lieben Dank für deine Antwor Thomas! :p
Lg, Poie
***
 
Eveline schrieb:
Hallo
Unser Coco ist ein zahmer Rosenkopfaga und hat bereits vor ein paar Tagen mal sein rechts Bein angezogen und wir gingen davon aus, dass die Fischeri (zwei) ihn wieder mal verletzten. Nahmen ihn und seine Partnerin (Tochter der beiden Fischeris) ins Haus. Nach einem Tag alles wieder OK, also wieder raus in Voliere.

Wäre es nicht besser die Vögel zu trennen, wenn sie sich ständig gegenseitig verletzen? Zumindest klingt das "wieder mal" so...
 
Hallo Poie,
ich finde es eher fahrlässig, einem Tierarzt diesbezüglich zu vertrauen, wenn man selbst merkt, daß er mit dem Verschreiben von Antibiotika viel zu unkritisch und leichtsinnig umgeht. Grundsätzlich sagt man zwar immer, daß man Antibiotika nicht vorzeitig absetzen soll, um keine Resistenzen zu züchten, das ist schon richtig. Das gilt aber natürlich nur für den Fall, daß das Antibiotikum aus schulmedizinischer Sicht indiziert war, weil das Problem, das der Vogel hat, durch pathogene Bakterien verursacht wird. Ich würde es hier aber trotzdem absetzen, weil ja mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gar keine Infektion vorliegt. Eine Prellung oder Zerrung behandelt man eben einfach nicht mit Antibiotika. Dafür hilft das Arnica sehr gut, und die Antibiose schwächt nur sinnlos das Abwehrsystem des Vogels. Und jeder Tag eines ohne Sinn und Verstand gegebenen Antibiotikums ist einer zu viel. Und jeder Tag zuviel fördert wieder die Ausbreitung von Pilzen, die dann wieder mit einem Antimykotikum behandelt werden, das Leber und Nieren wiederum schädigt. Du hattest dieses Karussell ja schon mal. Gib lieber so schnell wie möglich PT-12, um die Darmflora wieder zu regenerieren. Das ist meine Meinung dazu.
Für die Nieren kannst Du eine Ausleitungskur geben, indem Du einen Monat lang im täglichen Wechsel die homöopathischen Arzneimittel Berberis D4 und Solidago D4 ins Trinkwasser oder Feuchtfutter gibst (Globuli, jeweils 3-5 Stück). Ich würde aber damit erst beginnen, wenn die Schwellung weg ist und kein Arnica mehr benötigt wird. Wenn die Schwellung jetzt zügig abklingt, kannst Du das Arnica sowieso absetzen. Homöopathische Arzneimittel sollen nur einen Informationsimpuls setzen, der Anstoß zur Selbstheilung ist. Zu viele homöopathische Arzneimittel auf einmal bringt meistens mehr Schaden als Nutzen.
P.S.: Sei doch froh, daß er keinen Ring hatte. Warum "leider"? Ein Ring ist eine ständige Gefahrenquelle.
LG
Thomas
 
Hallo nochmal!

Also ich habe das Antibiotikum abgesetzt und mich nochmal umgehört bei den Tierärzten in meinem Umkreis.
Habe wohl doch einen Vogelkundigen gefunden *jubel*.
Die haben soagr ein eigenes Labor dabei. :-)
Der Arzt hat sich am Tel. die ganze bisherige Geschichte angehört und mich gleich mind. 10 min. beraten, er soprach auch gleich von Organbefunden und auch röntgen, er klang auf jedenfall wirklich sehr kompetent und konnte das leichtsinnige Verschreiben der AB auch nicht verstehen.
Ich bringe mein Sorgenkind gleich am Freitag hin, den Tag über muß er dort bleiben.
Man, wi ich mich freu und hoffentlich finden wir endlich raus was er wirklich hat und können ihm helfen.
Das geht schon so lange, ich wünsche mir das er endlich wieder unbeschwert sein kann. *hoff*
Drückt mir die Daumen :o
Lg, Poie
 
Coco

So, nun endlich kann ich mich wieder melden. Konnte mich aus unerklärlichen Gründen hier nicht mehr einklicken und auch nicht Beiträge ansehen.

Also vorab: Coco geht es besser, ich musste nämlich zwei Tage später feststellen, dass es noch schlimmer war. Kontrollierte das Beinchen, Füsschen ganz geschwollen. Sofort zum TA, da hat man mit Dremel den blöden Ring entfernt. War ne Riesensache, TA am fräsen, TA-Assi am Vogel halten und ich mit der Spritze Wasser auf Frässtelle tropfen. Ging ziemlich lange bis das Ding ab war, mussten zwei Teile auffräsen, so dick war der blöde Ring. Leichte Verbrennung an Haut, aber ist schon fast OK. Wieso allerdings das Bein bzw. Gelenk geschwollen war - keine Ahnung. Seit Ring ab ist kontinuierliche Besserung und ich bin wirklich froh. Coco ist ein kleiner Sonnenschein und der hätte mir unglaublich gefehlt.
Noch etwas zum Franzbrantwein: dies wird von TA sowie Vogelspeziallisten schon sehr lange angewendet und ich habe es auch öferts machen müssen. Hat immer prima funktioniert, allerdings machen wir das nur wenn keine Verletzungen (Haut) vorliegen. Bei Beinlahmheit und geschwollenen Beinchen ist das eigentlich sehr wirksam und wir hatten nur positve Ergebnisse.
In diesem Fall konnte ich es gar nicht anwenden, da komischerweise Franzbrantwein anscheinend in all den besuchten Drogerieren ausverkauft war. Musste wohl so sein, habe das Beinchen mit kaltem Wasser mehrmals pro Tag gekühlt und nichts mehr. Keine Salbe, keine Medikamente, abgesehen vom Schmerz- und Entzündungshemmer die unser Kleiner nach dem Ringentfernen gespritzt bekam. Schlief den ganzen Nachmittag.
Jetzt zieht eine Henne das Bein hoch - immer wieder!
Aber die Fischeri beissen sich permanent in die Beinchen, zwicken sich sogar gegenseitig die Zehen ab - die sind echt mühsam, wenn sonst auch sehr lieb. Aber das mit den Zehen ist eine blöde Angewohnheit.
Ringelblumencreme wäre schon OK, aber Coco macht alles weg und so risikiert man zusätzliche Probleme.
Danke für Eure Ratschläge.
 
Thema: Rosenkopf-Aga / geschwollenes Beingelenk!

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