Tierarzt ist nicht gleich Tierarzt

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Sigrid79

Sigrid79

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Hallo zusammen!

Hab mich heute hier angemeldet, lese aber schon länger mit Begeisterung im Forum herum und muß jeden Tag schauen, was es so Neues gibt! Jetzt konnte ich mich endlich anmelden und freue mich sehr, hier zu sein!!

Ich habe ein Problem mit meinem Kanarienhahn Paul. Er wurde von verschiedenen Tierärzten behandelt, da er beim Atmen knackt und jammernde Laute von sich gibt. Aber ansonsten geht es ihm gut, hat auch drei hübsche Jungen groß gezogen ohne Probleme. Jetzt hab ich vorher einen vogelkundigen Tierarzt angerufen, bzw. der mir als solcher empfohlen wurde. Ich habe ihn einfach ganz blöd gefragt, kennen Sie sich mit Vögeln aus und trauen Sie sich zu, dem Paul zu helfen. Dann hat er gelacht und gesagt:"Sie sind gut!" Es folgte eine lange Erklärung seiner Qualifikationen und internationalen Tätigkeiten - war echt beeindruckend. Als ich ihm erzählte, wie andere TAs meinen Paul bisher behandelt haben, war er geschockt. Nicht mal einen Abstrich wollten die machen usw.

Er meinte, sie hätten wohl Angst, wenn Sie Abstriche, Röntgen... machen, zahlen das die Leute nicht mehr. Also bitte, wenn das stimmt, ich liebe doch mein Tier und ich habe dem letzten Tierarzt schon gesagt, dass ich keine Kosten und Mühen scheuen werde für dieses Tier und ich echt Geld ausgeben will (auch wenn ich keines habe).

Ich finde es schlimm, dass Vögel so oft einfach auf Verdacht behandelt werden und vollgepumpt werden mit x-verschiedenen Mitteln. Der vogelkundige Tierarzt hat am Telefon auch gesagt, dass er das nicht verstehen kann.

Ich werde Paul jetzt erst mal sich erholen lassen und dann den fähiger erscheinenden Tierarzt ausprobieren. Vielleicht bringt das ja was. Ich bin wirklich enttäuscht von den vielen Tierärzten bei denen ich war. Sigar welche, die ich seit 15 Jahren kenne und schätze, bringen bei Vögeln nichts zustande.

Liebe Grüße, Sigrid
 
Ein vogelkundiger TA muß aber auch nicht unbedingt einen Abstrich machen, wenn er deinen Vogel vor sich hat. Den ein guter TA kann auch schon ohne Abstrich entscheiden, das ihn ein Abstrich derzeit keine wichtigen Erkentnisse bringen. Meine Tierärztin hat bei meinem Vogel nie einen abstrich gemacht und immer richtig gelesen. Z.B. bei Herzproblemen und Wasser in der Lunge hilft ein abstrich nicht zur Diagnose weiter.

Das knacken und das jammern bei denem Vogel kannte ich von meinem auch, wobei das knacken er selten und nur am Tag war.

Ich hasse diese Frage zwar selber, aber kannst du Luftsackmilben ausschließen, wie lange ist der Kontakt zu fremden Vögeln her?
 
Paul lebt seit Oktober mit einer Henne zusammen. Ich bin fast der Überzeugung, sie hat was mitgebracht. Ich hatte sie in einem extra Käfig und sie wollte von Anfang an in den schönen großen. Sie ist nur noch am Gitter gehangen und wollte rüber. Dann habe ich sie zusammen gelassen und sie haben sich sofort gut verstanden. Ich weiß, man sollte Quarantäne einhalten. Normalerweise halte ich mich dran. Es ist wirklich blöd. Aber Lina hat überhaupt keine Symptome. Sie niest auch manchmal, aber keine Atemgeräusche, kein Knistern und Knacken. Ich denke mir, vielleicht ist das Niesen und die Atemprobleme auch wegen dem Staub der Hasen-Einstreu, weil ich noch zwei Kaninchen im selben Zimmer habe und das Zimmer wegen der Streu schon sehr staubig ist, da kann ich Staub-Wischen so viel ich will. Ich weiß es einfach nicht. Habe mein ganzes Leben lang Vögel, die alle uralt wurden und glücklich und gesund lebten, aber mit Paul habe ich wohl dieses Glück nicht. Sie haben noch drei Jungvögel, die zwei Monate alt sind und auch putzmunter, frech und gesund sind.
 
Hallo Sigrid

Das Tierarztproblem ist wahrhaftig nichts neues für uns, für Dich sicher schon.
Es gibt unter den Tierärzten wie in jedem x-beliebigen Beruf gute und schlechte.
Dabei ist die Vogelkunde ein ganz besonderes Thema. Denn im Studium wird als einziger Vogel gerade mal das Haushuhn erwähnt, das ist mehr als dürftig.
Es gibt Tierärzte dich sich aus Leidenschaft auf die Vogelkunde spezialisiert haben. Dann liegen in der Kompetenz auch ganze Welten zwischen denen und anderen, die spielen in einer völlig anderen Liga.
Als langjähriger Vogelhalter kann ich das gut beurteilen, habe genügend Tierärzte kennen gelernt.
Ein Kriterium bei normalen Tierärzten in Bezug auf Vögel ist die Bereitschaft zuzugeben wenn man mit seinem Latein am Ende ist oder gleich sagt daß man dazu nicht genügend Kenntnisse hat. Wenn ein Tierarzt das macht ist er gewissenhaft, ehrlich und kompetent. Diesem Tierarzt meine volle Hochachtung, zu dem habe ich Vertrauen.
Auch in habe beruflich so manches Mal zugeben müssen daß ich überfordert war. Die Kunden waren in der Regel keinesfalls verärgert, waren zufrieden damit daß ich keinen Murks gebaut hatte sondern mir Hilfe holte.
Ehrlichkeit im Beruf ist etwas wichtiges, wahre Größe zeigt man wenn man zugibt nicht alles zu wissen.
Leider sind gerade die Studierten meist noch meilenweit davon entfernt so zu handeln.
 
Hallo Ihr beiden :zwinker:

Sigrid hat etwas wichtiges gesagt:

Ich finde es schlimm, dass Vögel so oft einfach auf Verdacht behandelt werden und vollgepumpt werden mit x-verschiedenen Mitteln. Der vogelkundige Tierarzt hat am Telefon auch gesagt, dass er das nicht verstehen kann.

Es ist leider so (und das wissen immernoch recht wenige Vogelhalter!), dass Vögel in einem tiermedizinischen Studium nicht bzw. nicht ausführlich genug vorkommen! Genauso wie Reptilien, Insekten usw.!
Von daher hat ein ausgebildeter Tierarzt, ohne sich zusätzlich auf Vögel spezialisiert zu haben, in der Regel von Vögeln genausowenig Fachwissen wie ein Schreiner, Metzger, Buchhalter usw. das von berufswegen hat!

Von daher ist der längere Fahrtweg zu einem Vogelspezialisten immer dem Besuch des Haus- und Wiesendoktors vorzuziehen (zu diesem geht man gut mit Hund und Katz!).
Leider denken immernoch zu viele, Tierarzt = Tierarzt, so gross wird der Unterschied schon nicht sein!
Von daher lassen immernoch viel zu viele Vögel sinnlos ihr Leben, weil sie von vogelunkundigen Tierärzten zu Tode behandelt werden. Leider geben es die wenigsten Tierärzte zu, dass sie nicht wirklich Ahnung haben :traurig:

Und zum Thema:
ob ein Abstrich nötig ist oder nicht, kann ein vogelkundiger TA sehr gut recht schnell Entscheiden :zwinker:
 
Sigrid, hast du mal in die Tierarztliste geguckt, die hier über das Forum Vogelkrankheiten zu finden ist, ob der TA mit dem du Telefoniert hast in der Liste steht?

Ich habe leider die üble Erfahrung gemacht, das TÄ auch einfach behaupten sie währen vogelkundig, weil sie es gerne währe, es aber auch nicht sind bzw. erst ganz am anfang stehen.

Mir hat auch ein Ta erzählt, an welcher Uni er studiert und gearbeitet hat und das er da mit einem bekannten Vogelkundigen TA gearbeitet hat.

Trotzdem hat er mir nur sinnlose Therapien aufgehalst, die nur zeit und Geld gekostet haben, aber nichts gebracht haben. Hätte er mal Herz und Lunge abgehört, hät er vielleicht das Problem erkannt. Jetzt bin ich aber bei Frau Dr. Wedel. Ich muß zwar immer meinen Vater anbetteln damit er mich fährt und mir tut nach 2 Stunden fahrt der kleine richtig leid, aber es kommt nur noch sehr selten vor das ich zum TA muß.
 
Ich habe den Tierarzt, den ich heute früh angerufen habe, aus der Liste. Wenn Pauli sich von dem Ivomec und dem Antibiotika erholt hat, bzw. wenn ein wenig Zeit vergangen ist und es ihm immer noch nicht besser geht, dann geh ich mal zu ihm. Es ist immer so schrecklich, die Tierarzt-Rennerei mit Vögeln. Das Raus-Fangen, Fahren...da reg ich mich fast noch schlimmer auf als der Vogel. Ich werde jetzt abwarten. Soo schlecht geht es ihm nicht. Er frisst, singt, badet, ärgert seine Jungen. Aber da ist halt das Niesen und Knistern beim Atmen. Übrigens - einer meiner Hasen niest auch. Das hab ich schon behandeln lassen, dann wars weg. Und gerade hatte sie einen schlimmen Nies-Anfall mit dicker Rotzglocke. Kann da was zusammen hängen? Vielleicht doch der Staub von der Einstreu?
 
Sigrid79 schrieb:
Kann da was zusammen hängen? Vielleicht doch der Staub von der Einstreu?
Hallo Sigrid,
ich habe auch zwei Kaninchen und habe es schon verschiedentlich gelesen, das der Staub von der Einstreu nicht vertragen wird. Ich würde mal die Einstreu wechseln, einen Versuch ist es wert. Hanfeinstreu ist sehr staubarm (leider auch teuer). Ich hatte schon die Hanfpellets und auch die Hanfstreu. Z.Z. benutze ich Holzpellets mit Stroh drüber, die stauben aber auch etwas, da sie durch Feuchtigkeit in kleinste Teilchen zerfallen.
 
Hallo Andrea!

Das hört sich interessant an. Hast Du gelesen, dass Vögel sowie auch Kaninchen den Staub von der Streu nicht vertragen? Das könnte evtl. echt die Lösung sein. Ich finde nämlich, sollte Paul wirklich krank sein - ob Aspergillose, Luftsackmilben, oder sonstiges - müßte es ihm doch wesentlich schlechter gehen!? Aber er springt rum, ist frech und singt. Und ab und zu niest er halt ganz schlimm und knistert mal mehr, mal weniger beim Atmen. Vor allem abends und morgens. Dann atmet er schon mal durch den Schnabel. Wenn ich dann die Balkontür aufmache und lüfte, hört das eigentlich gleich auf. Es ist leider auch sehr warm in meiner Wohnung, gerade im Sommer so um die 26 Grad, wenn nicht mehr. Ich werde jetzt mal eine Putzaktion in dem Zimmer starten und mir was mit der Hasen-Einstreu überlegen.

Liebe GRüße, Sigrid
 
Sigrid79 schrieb:
Hast Du gelesen, dass Vögel sowie auch Kaninchen den Staub von der Streu nicht vertragen?
... ich habe es vorallem im Zusammenhang mit Kaninchen gelesen. Aber auch bei Vögeln denke ich, dass durch den Staub die Atemwege belastet werden, wenn sie im gleichen Raum wie die Kaninchen stehen. Es kommt halt auf die Einstreu an, die Du benutzt, ob es einen Zusammenhang geben könnte. Ich habe z.B. gerade selbst Probleme mit dem Staub der Holzpeletts und bin auch am Suchen nach Alternativen. Evtl. auch eine sehr staubarme Variante, wäre die Verwendung von "Allspan", das werde ich jetzt mal probieren.
 
Ich habe die normale Säge-Späne-Einstreu die man überall kaufen kann. Und die staubt einfach schrecklich. Aber ich werde mir jetzt was anderes überlegen. Ich kann mir schon vorstellen, dass der Staub die Vögel belastet. Es ist zwar ein großes Zimmer und die Vögel und Hasen stehen an jeweils verschiedenen Ecken, mit vier, fünf Metern dazwischen. Aber es ist auch da staubig. Gerade wenn ich ausgemistet habe, fliegt der überall rum. War da nicht auch was, mit der Feinstaub-Disskussion, wie schädlich Staub überhaupt ist? Na ja, ich muß mich jetzt mal schlau machen. Vielleicht ist echt was dran und ich lasse Paul umsonst mit Medikamenten voll stopfen....
 
...berichte mal, ob sich nach Einstreuwechsel was geändert hat.
Feinstäube sind immer nicht ohne, es kommt halt auf die Menge und die individuelle Empfindlichkeit an. Das ist beim Tier auch nicht anders als beim Menschen.
 
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